SOMMERFRISCHE

Wie lange sich eine „Sommerfrische“ bei uns im Salzkammergut erhalten kann, ist von vielen Faktoren abhängig. „Sommerfrische“ wird jedoch eine ganz neue Bedeutung bekommen, in Zeiten von „Hitzewellen“ und Tropennächten (bei Meteorologen auch unter dem Kürzel Tn20GT bekannt). Alleine in den Medien, wird eine „Hitzewelle“ zumeist positiv dargestellt. Schlechtwettereinflüsse sind zumeist negativ. Mag sein, dass Schlechtwettereinflüsse auch sehr oft Unwetter und Hochwasser mit sich bringen. Aber nicht nur, denn auch Hitzewellen bringen Trockenheit, Waldbrände, Ernteausfälle bis hin zu Wasserknappheit mit sich. Der vor allem im 19. Jahrhundert verbreitete Begriff „Sommerfrische“ definiert als „Erholungsaufenthalt der Städter auf dem Lande zur Sommerzeit“ oder „Landlust der Städter im Sommer“. Das Übersiedeln vom Quartier in der Stadt auf den Landsitz ist schon beim Adel in der Antike üblich gewesen und die Römer hatten schon vor über 2.000 Jahren ihre Sommeraufenthalte in den Bergen. Die Gründe sind anfangs primär wirtschaftlich, der Adel hatte im Sommer den landwirtschaftlichen Betrieb zu betreuen, der die wirtschaftliche Basis seiner Herrschaft bildete. „Urlaubs“-Zeit war dann im Winter, wo die Landwirtschaft ruht. Man konnte in die Stadt übersiedeln und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Daneben schätzte man aber auch, den im Sommer bedenklichen hygienischen Bedingungen der Stadt entkommen zu können.

Die kühle Abstrahlung und das Traun Rauschen machen ein herrliches Mikroklima, wie man es nur im Salzkammergut findet.

Ab dem 19. Jahrhundert wurde Europa durch die Eisenbahn erschlossen, und das früher aufwändige, unbequeme und auch gefährliche Übersiedeln des gesamten Hausstandes zur Erholungsreise entfiel damit teilweise. Damit war ab Mitte des 19. Jh. die Sommerfrische fester Bestandteil des Sommerlebens der Aristokratie und des wohlhabenden Bürgertums, welches meist in dafür errichteten Saisonvillen verbracht wurde. Diese häufig unbeweisbaren Sommervillen waren oft von namhaften Architekten im sog. Heimatstil entworfen worden.

Sommerfrische in Bad Ischl

Wer sich keinen eigenen Sommersitz leisten konnte, quartierte sich in Gasthäusern und dann zunehmend Privatquartieren ein. So sind Sommerfrische und der beginnende Tourismus eng miteinander verbunden, zur Unterkunft kommen dann auch die örtlichen Unterhaltungsangebote für die Sommerfrischler (Sommergäste), wie das vorher unbekannte Freibaden an Seen, Wandern, Jagen, Fischen oder Bergsteigen.

Kaiserliche Sommerfrische in Bad Ischl

Das gesamte Salzkammergut dient schon seit über 200 Jahren als Erholungs- und Rückzugsort und Quelle der Energie für die österreichische Bevölkerung. In Bad Ischl waren nicht nur der Kaiser und sein Gefolge zu Gast, auch die Kunst- und Kulturschaffenden des Landes kamen hierher um sich zu erholen und neue Ideen zu sammeln.

Mit ihrer einnehmenden Art die Geschichte ins Heute zu holen, bietet das Herz des Salzkammergutes jedem Gast einen vielfältigen Erlebnisraum. Ideal für genussorientierte Müßiggänge, sportliche Herausforderungen, geistig-kulturelle Höhenflüge und vieles mehr.

Kultur, Natur und ein angenehmes Klima machten Bad Ischl schon vor 200 Jahren schon , zu einen beliebten Erholungs- und Rückzugsort und Quelle der Energie.

Sommerfrisches Klima erhalten

Ob und wie lange wir dieses „Sommerfrische“ Klima bei uns im Salzkammergut erhalten können bleibt abzuwarten. Klimaschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben der Gegenwart, denn nur durch eine massive Reduktion der Treibhausgase kann das Eintreffen der schlimmsten Klimaszenarien vermieden werden. Gleichzeitig gilt es, den Folgen des Klimawandels lokal zu begegnen. Genau hier setzt unsere Bemühungen an:

  • Ufersaum und Uferbewuchs hält die Wassertemperatur kühl
  • Bäume und Wald reduziert die Temperatur um bis zu 5 Grad
  • Staubereiche in unseren Gewässern vermeiden, die dazu beitragen das die Wassertemperatur ansteigt (Traunrauschen)
  • Unsere kleinen, kühlen Zubringerbäche vor weiteren Verbauungen schützen – di bringen kühles, frisches Wasser

Wir können nicht viel bewirken, aber was wir beeinflussen können, um unsere Gewässer und Wasser Ressourcen zu schützen, werden wir tun und nutzen.

Juni 2022 sehr warm und sonnig

Auf den Bergen hatten wir im Juni 2022 den drittwärmste“ Juni, sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Quelle: ZAMG).

Mai 2022: In den letzten drei Jahren fiel der Mai relativ kühl aus. Heuer war er deutlich zu warm. „Über das gesamte Tiefland Österreichs gesehen war es der siebent wärmste Mai der Messgeschichte, auf den Bergen der fünftwärmste“. Der Juni 2022 lag deutlich über dem vieljährigen Durchschnitt und bestätigt den Trend zu immer wärmeren Junis. „Im Tiefland Österreichs war es der viertwärmste Juni der Messgeschichte, auf den Bergen der drittwärmste“, sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Quelle: ZAMG).

Niederschlag im Salzkammergut im Frühjahr 2022

Der Frühling des Jahres 2022 war vorwiegend durch niederschlagsarmes Wetter geprägt, das vor allem im März seinen Höhepunkt zeigte, der österreichweit gesehen um drei Viertel weniger Niederschlag brachte. Im April und Mai fiel zumindest regional ausreichend Regen, jedoch blieb es gebietsweise sehr trocken. Im Österreichmittel fiel im Frühling 2022 um 25 Prozent weniger Niederschlag. Gegenüber dem Mittel 1961-1990 lag das Defizit 27 Prozent nur geringfügig darunter. Damit war es heuer etwas trockener als im vergangenen Frühling, der um 14 Prozent weniger Niederschlag brachte und etwas niederschlagsreicher als im Frühling vor zwei Jahren (Abw. -31 %). Zusammengefasst reiht sich der Frühling 2022 zwischen den Plätzen 15 und 20 der trockensten Frühlingsjahreszeiten ein.

Im Salzkammergut bekommen wir erfreulicher Weise, muss man heutzutage schon sagen, einiges an Niederschlag ab. Quelle: ZAMAG

Erhöhte Niederschlagsmengen am Dachstein

Die klimatischen Randbedingungen für den Hallstätter Gletscher unterscheiden sich von denen anderer österreichischer Gletscher mit Massenhaushaltsmessungen, welche am Alpenhauptkamm liegen. Aufgrund seiner Exposition und Lage am Alpennordrand treten gegenüber dem österreichischen Mittel erhöhte Niederschlagsmengen auf. Auch ist innerhalb des Landes Oberösterreich ein deutlicher Niederschlagszuwachs vom Mühlviertel bis zum Dachstein zu verzeichnen. Dies begründet sich durch luvseitige Staueffekte bei nordwest- bis nordöstlicher Anströmung.

Mittlere Jahresniederschlagsmenge in mm, Datenquellen: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Abteilung
Klimaforschung im Auftrag des Amtes der OÖ. Landesregierung, DORIS. Im Ausschnitt rot markiert die Lage des Hallstätter Gletschers.
Quelle: Massenbilanz Hallstätter Gletscher 2019/2020, www.dachsteingletscher.info

Gletscher Schwund ist ungesund

Solange wir in unser Gewässersystem der Oberen Traun noch Gletscher Wasser eingespeist bekommen, solange werden wir eine Äschen Region haben. Kommt vom Hallstattgletscher über die Sommermonate immer weniger „Gletscher Wasser“ nach, um so wärmer wird auch der Hallstätter See werden und damit wird auch die Temperatur der Oberen Traun werden. Dadurch ist eine Verschiebung der Barben Region weiter nach oben sehr wahrscheinlich.

Quelle: ZAMAG

Sehr eindrucksvoll wird auf der WEB Seite https://www.apptauen.at/ die Veränderung des Hallstätter Gletscher demonstriert.

Weltweit wandelt sich das Klima. Wetterextreme häufen sich. Unvermindert steigen die Temperaturen an. Im Salzkammergut werden wir es. Es sind dramatischen Prognosen für Mensch und Natur. Mit Auswirkungen bis in die Gebirgsregion des Hallstätter Gletschers. Dessen Zukunft lässt tief blicken. Auf blanken Fels, frei vom vermeintlich ewigen Eis. Gletscher-Entwicklung am Dachstein (Hallstätter Gletscher) von 1856 bis 2100, siehe hier: (ins Bild klicken)

Quelle: https://www.apptauen.at/

Freude über schlechtes Wetter und Niederschläge

Die letzten Tage im Juli 2022 waren herrlich. Ich bin nach meiner Hüftoperation noch nicht so beweglich wie sonst. Daher genoss ich kühlen Nächte mit Temperaturen um die 20 Grad und darunter und ich konnte gut schlafen. Deshalb sind vor 200 Jahren die „Sommerfrischler“ zu uns ins Salzkammergut gekommen. Um diese herrliche kühle, frische Luft zu genießen und gut schlafen zu können. Es ist ganz einfach herrlich, wenn man in der Nacht die Regentropfen hört und sich die Decke überziehen muss, weil es einen sonst Ende Juli zu kalt wird.

Die Ischl, die kleine Schwester der Traun.

Sommerfrische bekommt eine ganz neue Bedeutung

“Sommerfrische” bekommt wahrlich, eine ganz andere Bedeutung. Wenn in den Großstätten der Sommer einkehrt, gefolgt von heißen Tagen und viel zu schwülen Nächten, dann merken wir zumindest teilweise noch, bei uns im Salzkammergut, wie gut es tut Kühle „Bach Luft“ durchatmen zu können und die frische Luft der Berg zu spüren. Um wohltemperiert bei 20 bis 25 Grad den Tag zu genießen und sich auf eine angenehm kühle Nacht zu freuen. Was dem Kreislauf, dem Tiefschlaf und somit der Gesundheit guttut.

Wir kümmern uns um unsere Fischbestände …. Hier beim Rechensteg in der Ischl. (Philipp Pöllmann und Heimo Huber)

Klimageräte? Nein danke.

Klimageräte? Nein danke. Viele meiner Bekannten haben sich mit Investitionen im Bereich “Klimageräte” beschäftigt und angeschafft. Die armen, die sich künstlich gekühlter Luft aussetzen müssen, was oft zu trockenen Augen und vielem mehr führt. Die Luft bei uns macht es möglich, dass wir auf Klimageräte großzügig verzichten können. Weil die Natur für uns als Klimaanlage wohltemperierte Luft liefert, die einfach guttut. Man muss nur die richtigen Fenster öffnen und wissen, von wo abends und nachts, die kühle Luftströmung herkommt und diesen natürlichen, angenehmen Luftzug muss man richtig nutzen wissen. Aber nun, ausgeschlafen und durch meine Hüftoperation an den Schreibtisch verbannt, zurück zur Fischerei und zur sommerlichen Situation um unsere Gewässer und den Lebensraum für unsere Fische.

Sommerliche Wasserführung an der Oberen Traun und deren Temperatur

Pegel Bad Ischl Maxquell im Juli 2022

Den Engleithen Altarm hatten wir gerade mit 2 Notabfischungen abgefischt. Mit einen Pegel von 250 cm wird es uns wieder eine Menge Jungfische in den Engleithen Altarm herein spülen und es werden weitere Notabfischungen erforderlich werden.

Wasser Temperatur der Ischler Traun, Pegel Maxquell im Juli 2022

Kurzzeitige Überschreitung der 20 Grad Marke bei der Messstelle Maxquell in Bad Ischl bereitet uns derzeit noch keine Größen Sorgen und wenn man die Fischerei auf die Morgen- oder Abendstunden beschränkt, braucht man auch über keine temperaturbedingten Fischereiverbote nachdenken.

Pegel Ebensee im Juli 2022

Auch der Pegel in Ebensee ist kritisch zu überwachen. Da der Altarm in Lahnstein bei einen Pegel von < 110 cm auszutrocknen beginnt und eine weitere Notabfischung erforderlich wird.

Den Altarm Lahnstein hatten wir gerade mit 1x eine Notabfischungen durchgeführt. Mit den Pegelanstieg wird es uns wieder eine Menge Jungfische in den Altarm Lahnstein herein spülen und es werden weitere Notabfischungen erforderlich werden.

Wasser Temperatur der Ebenseer Traun, Pegel Maxquell im Juli 2022

An der Ebenseer Traun, bleiben wir im Tagesmittel auch noch knapp unter 20 Grad Wassertemperatur. Durch die Auf Mischung des sehr warmen Ischl Wasser, aus dem Wolfgangsee kommenden, gibt es hier Wassertemperatur Maximum Werte von 22,3 Grad.
Auch noch nicht kritisch, da im Minimum die Temperatur bis auf 17,8 Grad sinkt und dadurch die Salmoniden durchaus Erholungsphasen über die Nacht haben.

Kurzzeitige Überschreitung der 20 Grad Marke bei der Messstelle in Ebensee bereitet uns derzeit noch keine Größen Sorgen und wenn man die Fischerei auf die Morgen- oder Abendstunden beschränkt, braucht man auch über keine temperaturbedingten Fischereiverbote nachdenken.

Wasser Temperatur der Ischl, Pegel Gisela Brücke, im Juli 2022

In vielen Gewässern gibt es bereits ein Betretungs- und Fischereiverbot wegen der hohen Wassertemperaturen. Der Abfluss in der Ischl bei der Gisela Brücke beträgt aktuell nur noch 0,5 m3/s und wenn dann die Wassertemperatur nicht mehr unter 20 Grad sinken, sollte man das Fischen ganz einstellen.

Fische sind wechselwarme Tiere

Die Körpertemperatur entspricht etwa der der Wassertemperatur. Die Wassertemperatur hat direkte Auswirkungen auf die Salmoniden Standorte, ist es zu kalt können sich die Fische nicht in stärkerer Strömung halten, wird es wärmer, sind Äschen und Forellen auch in den schneller fließenden, sauerstoffreichen Bereichen zu finden. Auch die Köderwahl und die Köderpräsentation ist von der Wassertemperatur abhängig. Bei kalten Wassertemperaturen sind Forellen viel träger. Sie bewegen sich weniger schnell und brauchen auch weniger Energie. Somit sind sie auch ein einfacheres Ziel für Fressfeinde.

Je grösser Forellen werden, desto Kälteresistenter werden sie 

Größere Forellen ab 60cm können auch in Winternächten, wenn es am kältesten ist, jagen gehen. Kleinere Forellen kommen an kalten Tagen gerne an leicht wärmere Stellen im Gewässer. Größere Fische haben das meistens nicht nötig.

Salmoniden haben ein temperaturabhängiges Wanderverhalten 

Im Meer oder See werden im Winter gerne die leicht wärmeren Stellen aufgesucht, auch wenn der unterschied nur 1°C beträgt. Im Sommer können Forellen aber auch in kühlere Seitenbäche wandern, wenn die Temperatur im Fluss zu warm wird oder gehen in die strömenden, sauerstoffreichen Rauschen.

Wenn Salmoniden die Möglichkeit zur hindernisfreien Wanderung haben, kann es auch gut sein, dass sie in den kälteren Monaten weiter unten in Flusssystemen sind wo das Wasser wärmer ist und es tiefere Zonen gibt. Wenn die Temperaturen gegen den Sommer steigen, wandern die Forellen dann weiter die Flüsse aufwärts, wo das Wasser kälter ist.

Stoffwechselgeschwindigkeit bei Forellen

Untersuchungen haben gezeigt, dass Forellen je nach Wassertemperatur eine ganz andere Stoffwechselgeschwindigkeit haben. Je nach Wassertemperatur brauchen Forellen bis zu vier Mal mehr Nahrung und sind auch deutlich agiler. Spannend ist auch, dass die Stoffwechselgeschwindigkeit erst nur langsam und dann ab 10°C fast sprungartig ansteigt. Um die 20°C geht es dann eben so steil wieder abwärts. 

Höhepunkt der Stoffwechselrate bei 12°C bis 18°C

Forellen sind jetzt sehr agil, brauchen aber auch drei bis vier Mal so viel Nahrung. Daher ist auch im Frühsommer und zu Beginn des Herbstes die beste Zeit zum Fischen. Studien zeigen dass die Verdauungszeit von Beute exponentiell wächst, je kälter, dass das Wasser ist. 

Stoffwechselgeschwindigkeit von Forellen. um die 15°C Wassertemperatur ist. Quelle: www.alpenforelle.ch

Forellen sind auf kaltes Wasser angepasst und haben daher eher nicht so krasse Unterschiede, die Gundaussage bleibt jedoch gleich.

Alle Wasserlebewesen sind Temperaturabhängig

Nicht nur Forellen sind abhängig von der Wassertemperatur auch andere Lebewesen im Wasser, wie Insekten, Krebse oder Würmer sind wechselwarm.

Steinfliege
Steinfliegen brauche auch mindesten 8-10°C Wassertemperatur damit sie schlüpfen.

Viele Insekten, welche das Larvenstadium im Wasser verbringen wie Mai-, Köcher- oder Steinfliegen brauchen mindestens 7°C bis 10°C Wassertemperatur, damit sie schlüpfen können. 

Sauerstoffkonzentration und Temperatur

Die Sauerstoffkonzentration im Wasser hängt direkt mit der Wassertemperatur zusammen. Je wärmer das Wasser ist, desto weniger Sauerstoff kann es halten. Äschen und Forellen sterben daher auch meistens nicht am den direkten Folgen von hohen Temperaturen, sondern verenden, weil sie nicht genug Sauerstoff aus dem Wasser ziehen können. Ab 24°C Wassertemperatur kommt die Sauerstoffsättigung in einen Bereich, der kritisch für Äschen und Forellen ist. Finden die Fische aber einem Standort, an dem viel Sauerstoff ins Wasser kommt, beispielsweise an einer Schwelle, Rausche oder einen kühlen Zubringer Bach überleben die Fische auch kurzzeitig höhere Temperaturen. 

Das Forellenthermometer

Forellen sind je nach Wassertemperatur unterschiedlich aktiv. Im kalten Wasser sind die Standorte anders als im wärmeren. Die Wassertemperatur hat auch nicht unbedingt einen Zusammenhang mit den Lufttemperaturen. Wird ein Bach von Schmelzwasser gespiesen, kann er auch noch im Sommer eiskalt sein.

Quelle: www.alpenforelle.ch

Die Jahreszeit gibt grundsätzlich schon mal Auskunft, wie warm oder kalt das Wasser ist. Trotzdem kann man Überraschungen erleben. Die Wassertemperaturschwankungen von 1°C bis 4°C kann man durchaus erwarten. In Extremfällen sind auch Schwankungen von über 7°C möglich. Grade, wenn die Temperatur die wichtigen Punkte von 10°C bzw. 13°C überschreiten, können sich die Fischerei und die Standorte maßgeblich verändern. 

Grundsätzlich gilt, je kälter das Wasser, desto Träger die Forellen und desto langsamer die Standorte und die Köderführung. Aber keine Regel ohne Ausnahme, je nach Gewässer können Fische auch anders reagieren. In hochalpinen Gewässern, wo die Wassertemperatur nur selten die 10°C übersteigt, sind die Fische an das kalte Wasser gewöhnt und kommen besser damit klar.

13°C BIS 18°C ist die optomale Wassertemperatur für Salmoniden

Zwischen 13°C und 17°C ist die optimale Wassertemperatur für Salmoniden. Die Fische fühlen sich dann am wohlsten, sind am aktivsten und brauchen am meisten Nahrung. Jetzt kann man die Fische praktisch an allen Standorten finden. Die Äschen und Forellen nehmen auch praktisch alles an Nahrung, was sie zu fassen bekommen. 

Auch andere wechselarme Tiere am Gewässer wie Insekten oder Amphibien sind nun sehr aktiv. Wassertemperaturen zwischen 13°C und 17°C sind daher optimal, egal ob am See, Bach oder Fluss. In Fließgewässern kommen Forellen jetzt auch mit deutlich stärkerer Strömung klar. Forellen fressen jetzt auch deutlich aggressiver. Für Nahrung nehmen Forellen auch etwas mehr Weg in Kauf. Auch Oberflächennahrung wird deutlich öfters genommen.  

19°C BIS 21°C – Salmoniden merken die Wärme

Ab 19°C bis 21°C fangen Äschen und Forellen an die höheren Temperaturen zu merken. Hier gibt es wieder eine starke Änderung in der Stoffwechselgeschwindigkeit von Äschen und Forellen. Die Fische werden wieder deutlich Träger.  

Koppen Traun
Koppen Traun am Ausfluss in den Hallstätter See.

Wenn Das Wasser im Hauptbereich des Gewässers solche Temperaturen erreicht hat, ziehen sich Forellen in kühlere Bereiche zurück. Das kann zum Beispiel die Einmündung von einem kalten Bach sein. In Seen erwärmt sich zuerst die Oberfläche, das Wasser in der Tiefe ist meistens kälter. Forellen stehen dann Tiefer. Muss oder will man den Fisch wieder frei lassen, sollte man die Fische nicht zu stark belasten. Die Forellen sollten möglichst schnell gedrillt werden und nicht aus dem Wasser genommen werden. Dabei hilft auch etwas schwereres Gerät und nicht all zu dünne Schnur. 

Über 21°C heißt Hitzestress

Ab 21°C haben Salmoniden einen Hitzestress. Die Nahrungsaufnahme wird praktisch wieder ganz eingestellt. Wer fische nicht sicher entnehmen will, was nur für Angelteiche gilt, sollte auf das Fischen auf Salmoniden verzichten. Zurückgesetzte Fische überleben dies meistens nicht. Äschen und Forellen sammeln sich in solchen Situationen dort, wo das Wasser noch am kältesten ist. In solchen Situationen sollte man sich auch nicht dem Wasser nähern, um die Fische nicht zusätzlich zu stressen. 

Ab 24°C tödlich für Äschen und Forellen

Für Äschen und Forellen sind Wassertemperaturen ab 24°C tödlich. Vor allem die tiefe Sauerstoffkonzentration im Wasser bringt die Fische um, sie ersticken sozusagen. In sehr sauerstoffreichen abschnitten, zum Beispiel nach einer Schwelle, können Forellen auch etwas höhere Temperaturen überleben, fischen sollte man nun aber nicht mehr. 

Wassertemperatur aktiv mitverfolgen

Wie bereits erwähnt, ist die Wassertemperatur sehr wichtig. Um zu wissen, auf was man sich einstellen muss, macht es Sinn die Wassertemperaturen im Blick zu behalten bzw. regelmäßig nachzumessen. Gewisse Pegelmessstationen messen auch die Wassertemperatur. Dies ist schon ein gute Anhaltspunkt, auch zum Sehen, wie sich die Wassertemperatur über den Tag entwickelt.

Fischerei- und Betretungsverbot

Eigentlich sollte zum Schutze der Fische auch ein Betretungsverbot (Badeverbot), ähnlich wie die bereits in der Schweiz üblich ist, überlegt werden. Auch wenn das sehr schwer durchzusetzen sein wird. In dem Sinn, wie oben beschrieben, helfen „Sommerfische“ – Schlechtwetterperioden nicht nur den Menschen auch den Fischen. Im Vergleich zur Wasserführung der Ischler Traun sei angemerkt, dass aktuell bei Pegel Maxquell 54 m3/s gemessen werden, also ein hundertfach höher Durchfluss Wert, wie aktuell an der Niederwasserführenden Ischl. Es jedoch vermerk, dass auch der Wert in der Ischler Traun durchaus, in Niederwasser Perioden auf bis zu 35 m3/s zurückgehen kann.

Ischl Wasser wenig Einfluss auf die Traun Temperatur

Mit dieser geringen Wasserführung hat die Ischl dadurch auch recht wenig Einfluss auf die Wassertemperatur der unteren Ischler Traun bis in die Ebensee Traun. Da auch hier noch Kaltwasser Zubringer, wie der Rettenbach, Mitter-Weissenbach, Frauenweissenbach und der Miesen Bach, die alle kaum die 10 Grad Marke übersteigen, das Temperaturgeschehen bis zum Traunsee kühlend beeinflussen.

Wasser Temperatur der Ischl, Pegel Gisela Brücke, im Juli 2022

Effekte des Klimawandel auf unsere Gewässer und die Fische

Die Bachforellen haben sich die letzten 30 Jahre bereits in die kalten Zubringer Bäche zurückgezogen. Seit 2010 haben wir keinen Bachforellen mehr an der Oberen Traun. Die Forschung rät zur Vorsicht bei Prophezeiungen. Sicher ist aber: An vielen Orten wird die Tür für kälteliebende Fischarten zu gemacht.

Müssen wir also bald Abschied nehmen von vertrauten Fischregionen? Um einer Antwort auf diese Frage näher zu kommen, wird dieser Text zunächst schildern, wie sich Global Warming auf die Gletscher und in weiterer Folge auf die Wassertemperatur auswirkt. In einem zweiten Schritt haben wir fischereiliche Maßnahmen benannt, mit denen die Bewirtschafter ein klein wenig gegensteuern können.

Dabei darf eines der typischsten „Global-Warming-Phänomene“ nicht außer Achtgelassen werden: die steigende Häufigkeit von Unwettern. Sie erhöht vor allem das Risiko für unsere Gewässer und ihre Bewohner und damit ergeben sich Folgen die wir heute für die Fischerei noch gar nicht abschätzen können.

Hier das sensorische Bild eines typischen Global-Warming-Situation: Die Fischregionen verschieben sich. Die Barben Region geht immer weiter nach oben und drängt die Äschen Region und Bachforellen Region in die hören, kühleren Gebirgsregionen. Fische wie der Aitel, die Barbe, der Wels und viele andere, profitieren von der Erwärmung. Fischerei-Betriebe in Mitteleuropa und in Österreich haben sich heute schon auf Fischarten wie Wels und Stör umgestellt, nur die Entwicklung bei unseren Wildfischen bleibt abzuwarten.

 

Sommerfrische im Salzkammergut fühlt sich an wie ein „Projekt vergangene Zukunft“.

Es ist nichts wie damals und doch wieder gleich.

Zitat von Helena Wallner