Eine Weile war es ruhig auf www.huberpower.com und ich habe sogar schon Anfragen von besorgter Leser bekommen, ob es mit gut ginge! Ja, vielen Dank der Nachfrage, mir geht es trotz der derzeitigen globalen Lage gut und die Besorgnis rührt mich natürlich sehr!
Es tut mir auch wirklich leid, dass ich in letzter Zeit etwas weniger Zeit zum Dokumentieren hatte, aber es gab viel zu tun – vor allem wollte ich auch noch die herbstliche Stimmung zum Fischen nutzen – und auch einige Projekt haben einiges an Zeit abverlangt, dazu aber in Kürze mehr… Unser Team hat sich mit Rudi Gams und Peter Oberwimmer recht aktiv erweitert und damit können wir noch mehr Projekte und Dinge mit größtmöglicher Flexibilität parallel machen.
Gewässertyp „Seeausrinn“
Seeausrinn Goiserer Traun – sehr produktiv
Die Nährstoffsituation im Seeausrinn ist stark durch die Trophie des Sees geprägt. In das Fließgewässer werden pflanzliche Nährstoffe und Plankton eingespült, weshalb Seeausrinne meist sehr produktive Gewässer sind. Unterhalb des Ausflusses aus dem See konzentrieren sich Organismen mit filtrierender Ernährungsweise, weshalb auch beim Makrozoobenthos eine spezielle Ausflussgemeinschaft an bach- und seebewohnenden Arten auftritt.
Diese Seeausrinne aus dem Hallstätter See ist ein besonderer Gewässertyp, der stark durch den oberhalb liegenden See geprägt wird, wodurch sich ein eigenständiges Temperatur- und Geschieberegime sowie meist relativ ausgeglichene Abflussverhältnisse ergeben. Die Wassertemperatur eines Sees ist von verschiedensten Faktoren abhängig: Klima der Umgebung des Sees, Jahreszeiten, Strömungen im See, Menge und Temperatur des zugeführten Wassers, Seetiefe, Seefläche und -volumen.
Charakteristisch für die Temperaturverhältnisse im See ist eine Schichtung: Die sommerliche Wassertemperatur nimmt mit zunehmender Wassertiefe ab. Kälteres, dichteres (bis 4 °C) Wasser sinkt nach unten. Dadurch entstehen zwei Zonen (Epilimnion und Hypolimnion), die durch eine Sprungschicht (Metalimnion) mit raschem Temperaturwechsel getrennt sind.
Fließgewässer werden im Verlauf kälter
Fließgewässern fehlt diese stabile Temperaturschichtung. Sie zeigen meist flussabwärts zunehmende Jahrestemperaturamplituden und zunehmende Jahresdurchschnittstemperaturen, die erst im Unterlauf wieder zurückgehen. Seeausrinne sommerwarmer Seen zeigen ein völlig umgekehrtes Verhalten: Ein Seeausrinn wird in der Regel durch die obere warme Schicht des Sees (Epilimnion) gespeist und führt anfangs dementsprechend warmes Wasser, das der oberflächlichen Temperatur des
Sees entspricht. Erst im weiteren Verlauf flussabwärts kommt es durch Quellaustritte oder oberirdische Zuflüsse zu einer Abkühlung. Nur im späten Winter und ersten Frühjahr ist der Seeausrinn kälter, als es dem Temperaturgleichgewicht eines Alpenflusses entsprechen würde.
Veränderungen der Entwässerung
Pegel Oktober 2020
Die Pegel Stellen mit den Wasserständen und den Temperaturwerten sind Flussabwärts aufgelistet. Zuerst die Obere Traun und danach die Ischl. Neu ist, dass ich auch den Hallstätter See dazu genommen habe.
Oberer Traun Pegel im Oktober 2020
Der Ischl Pegel im Oktober 2020
Temperatur Oktober 2020
Die Temperatur in einen Gewässersystem wie der Oberen Traun mit der Ischl und deren Zubringer Bäche zu laufend zu beobachten. Die Temperatur kann sich je nach Fischart positiv oder negativ auf die Entwicklung der Fische auswirken. Im Gewässersystem der Traun und Ischl ist diese sehr schön zu beobachten und auch Beispiele aus der Literatur zeigen, dass sich Gewässerabschnitte mit niederer Temperatur über den Sommer auf Grund der Einbringung von kalten Quellen oder Gletscherwasser, über die Koppen Traun und den Gosaubach, sogenannte „Coldwater Pollution“ negativ auf die Cypriniden und positiv auf die Salmoniden auswirken. Dies ist auch sehr gut an der Oberen Traun vs. der Ischl oder unterhalb der Ischl in die Traun, am Fischbestand und den Fischarten zu beobachten.
Oberer Traun Temperatur im Oktober 2020
Ischl Temperatur im Oktober 2020
Das wars erstmal für heute – bleibt vor allem gesund und haltet durch – 2021 wird ein besseres Jahr, wenn wir alle unseren Teil dazu beitragen!
Weitere Informationen:
Hydrografischer Dienst des Landes Oberösterreich
„Hege nach dem Prinzip: Versuch macht klug“
Für das Fischbesatzmanagement empfiehlt sich das Grundprinzip der lernfähigen Hege. Dabei wird der Erfolg jeder Maßnahme in verschiedenen Schritten überprüft. Dazu gehört, das natürliche Aufkommen der Zielfischarten regelmäßig zu erfassen und daraus auf die Besatznotwendigkeit zu schließen.
Zitat: von Robert Arlinghaus