PRINZIPIEN UND RICHTLINIEN

Ein Prinzip oder im Plural „Prinzipien“ und von lateinischen principium, ist der Anfang, Beginn, Grundsatz abgeleitet. Es stellt eine gegebene Gesetzmäßigkeit dar, die anderen Gesetzmäßigkeiten übergeordnet ist. Wobei auch der Begriff Gesetzmäßigkeit ersetzbar ist durch Begriffe wie Gesetz, Naturgesetz, Regel, Richtlinie, Verhaltensrichtlinie, Grundsatz oder Postulat. Im klassischen Sinne steht das Prinzip zwingend an oberster Stelle, und ist eine Verkettung von Gesetzen und Regeln.

Ohne Wiederhacken und mit der Trockenfliege ist eine schonender Umgang mit dem Fisch möglich. Der geübte Fliegenfischer kann den Hacken lösen, indem er die Fliege nimmt und mit einen kurzen Ruck den Fisch befreit, ohne den Fisch zu berühre.

Was für viele von uns selbstverständlich ist, ersuche ich jedoch alle, unsere weidgerechtenn Prinzipien zu unterstützen und Fischern oder Gästen, die damit nicht vertraut damit sind, darauf hinzuweisen. Bei den nachfolgenden Prinzipien und Regeln braucht man keine zusätzliche Ausrüstung kaufen, sondern nur etwas Zeit für die Vorbereitung und Achtsamkeit aufwenden, bevor man sich auf den Weg zu einem Ausflug macht und zum Fischen geht. 

Wir nennen uns „Fliegenfischer Weidgerecht“ und daher ist es auch unsere Mission, dass wir uns weidgerecht verhalten.

Neben dem O.Ö. Fischereigesetz sind ethische, vereinsinterne und gewässerspezifische Regeln zu beachten.

FFW-Fischereibestimmungen und das O.Ö. Fischereigesetz einhalten

Die Weidgerechtigkeit ist im O.Ö. Fischereigesetz im §29 geregelt. Wir haben in unseren FFW-Fischereiordnung ein paar Regeln, wie widerhakenlose Haken, Watverbot in der Schonzeit der Äschen, mit einer Schonzeit der Äsche bis 31. Mai in der „Kaiser Traun“ und ein paar gewässerspezifischen Abweichungen. Diese sind einzuhalten!  

Fische nicht aus dem Wasser nehmen

Genau wie Menschen brauchen Fische Sauerstoff, um lebenswichtige Körperfunktionen zu unterstützen und am Leben zu erhalten. Der Unterschied besteht darin, dass Fische ihren Sauerstoff aus dem Wasser beziehen und nicht aus der Luft. Bei der Atmung von Fischen wird Wasser in das Maul und über die Kiemen geleitet, sei es durch Pumpen oder beim Schwimmen mit offenem Maul.  

Ebenso wie Menschen müssen Fische während und nach dem Training mehr atmen, auch wenn sie am Ende einer Angelschnur kämpfen, sowie nachdem sie gelandet sind. Die Maximierung der Fähigkeit der Fische, Sauerstoff aufzunehmen, wenn sie sich vom Stress des Angelns erholen, ist für eine schnelle Genesung unerlässlich.

Einen Fisch aus dem Wasser zu halten, verhindert die Genesung und kann zum Tod führen, wenn man es zu lange tut. Sogar kurze Expositionszeiten in der Luft und wenn es nur 10-20 Sekunden sind, können Fischen schaden.  

Jeder von uns kann negative Auswirkungen reduzieren, indem er den Fisches so weit wie möglich vollständig in Wasser belässt. Es ist ganz einfach!  

Kein Fisch Kontakt mit trockenen Händen vermeiden oder außerhalb von der Wasseroberflächen.

Kein Fisch Kontakt mit trockenen Händen oder Oberflächen

Fische haben eine schützende Schleimschicht und Schuppen, die sie vor Krankheiten schützen. Der Kontakt mit trockenen, harten oder rauen Oberflächen, wie Händen, Steinen, Sand und Bootsböden kann Schleim und Schuppen entfernen, wodurch Fische anfälliger für Krankheiten, insbesondere Pilzinfektionen, werden. Wenn Sie Fische im oder über dem Wasser halten und sie mit sauberen, nassen Händen oder einem weichen Gumminetz halten, bleiben ihre Schleimschicht und Schuppen intakt und die Fische frei von Krankheiten.  

Handhabung mit dem Fisch reduzieren

Fische sind wilde Tiere und der Umgang mit ihnen ist stressig, egal ob in der Hand oder im Netz. Ein Fische der gedrillt und gefangen wird hat eine Stresssituation. Es kann Stunden dauern, bis sich ein Fisch nach dem Freilassen physiologisch wieder normalisiert. Je länger Sie mit einem Fisch umgehen, desto stressiger wird es für ihn, was den mit dem Fangen verbundenen Stress verstärkt.  

Verwechseln Sie es nicht, wenn ein Fisches „wegschwimmt“, als Zeichen dafür, dass er sich vollständig erholt hat. Vermeiden sie minutenlange Fotoshootings und ziehen lassen sie den Fisch frei, ohne ihn zu berühren. Führen Sie Ihre Hand an der Leine entlang und entfernen Sie den Haken – was noch einfacher wird, wenn der Haken ohne Widerhaken ist. Was bei uns sowie Usus ist!  

Fische vorsichtig halten

Fische haben empfindliche innere Organe, also halte sie sanft, ohne sie zu drücken. Vermeiden Sie es, Ihre Hand auf Mund und Kiemen zu legen, da dies die Atmung behindert. Wenn ein Fisch größer als deine Hand ist, halte ihn mit beiden Händen. Greifen Sie bei größeren Fischen den Schwanzansatz mit dem Schwanzwurzelgriff und stützen Sie den Körper sanft in der Nähe der Bauchflossen ab. Erwägen Sie, sehr große Fische im Wasser zu halten – zu seiner und Ihrer Sicherheit.  

Beim Fische fotografieren beachten

Versuchen Sie, Ihren Fisch zu fotografieren, während er im Wasser ist. Das zeigt den Fisch in seinem Element und sorgt dafür, dass er atmen kann. Wenn Sie den Fisch schnell für ein Foto hochheben, halten Sie ihn so nah wie möglich am Wasser. Lassen Sie auch den Fotografen das Sagen haben – 1, 2, 3 … heben Sie den Fisch … und machen Sie Ihr Foto. Halten Sie das herausheben auf 10 Sekunden oder weniger beschränkt. Es muss nicht jeder Fisch fotografiert werden. Das Erlebnis zählt! 

Fische zur Laichzeit nicht befischen und nicht in Laichgruben waten

Das Angeln von Fischen, die auf dem Weg zu Laichgründen sind oder gerade laichen, kann einen kritischen Teil ihres Lebenszyklus stören und zukünftige Generationen beeinträchtigen. Daher gibt es lt. O.Ö. Fischereigesetz Schonzeiten, Abhängig von der Fischart, daher dürfen diese während ihrer Laichzeit nicht befischt werden. Auch das Waten ist zur Laichzeit lt. FFW-Fischereiordnung nicht erlaubt.  

An der Kaiser Traun haben wir ein Wat Verbot im Zeitraum 1. April bis 31. Mai. Zum Schutz der Äschen währende ihrer Laichzeit und um zu verhindern, dass die Laichgruben zerstört werden.

Kaiser Traun – Wat Verbot im Zeitraum 1. April bis 31. Mai

Über die gesamte Revierstrecke ist das Waten mit der Wathose erlaubt. Es dürfen zur Äschen Laichzeit die Laichplätze nicht zu bewatet werden bzw. während dieser Zeiten ist auf das Waten zu verzichten. In den meisten Jahren, regelt die einsetzende Schneeschmelze die sowieso und ein bewaten ist in diesen Zeitraum sowieso nicht möglich.

Speziell an der Ischl und unterhalb der Ischl Mündung geht die Wassertemperatur über die 20 Grad und bei solchen Wassertemperaturen ist das Fischen einzustellen.

Wassertemperatur beim Äschen Fischen ein kritischer und oft unterschätzter Punkt

Seien Sie besonders vorsichtig, wie Sie mit Fischen umgehen, wenn sich die Wassertemperaturen erhöhen. Der Stoffwechsel, speziell von Äschen ist direkt mit der Wassertemperatur verbunden, und dies kann zusammen mit der Ausübung des Angelns Fische anfälliger für die Auswirkungen des Fangens und Freilassens machen. In den meisten Fällen nimmt der gelöste Sauerstoff ab, wenn die Wassertemperatur steigt, was bedeutet, dass es länger dauern kann, bis sich die Fische vom Angeln erholen. Insgesamt wird es bei steigenden Temperaturen besonders wichtig, die Fischerei in die Morgenstunden zu verlegen und bei einer Wassertemperatur von über 20 Grad das Fischen einzustellen.

Drillzeit so kurz wie möglich halten

Drillzeit so kurz wie möglich halten

Indem Sie einen Fisch schnell landen und ihn nicht bis zur Erschöpfung drillen, können Sie den physiologischen und muskulären Stress reduzieren, dem der Fisch ausgesetzt ist. Um dies zu unterstützen, passen Sie Ihr Gerät an die Zielart und die Bedingungen an. Wenn Sie den Fisch zur Hand oder in den Kescher bringen können, tun Sie dies, anstatt ihn noch einmal „ausbrechen“ zu lassen.

Beleben sie Fische die nicht mehr schwimmen können

Ein Fisch erholt sich besser in seinem natürlichen Lebensraum, es sei denn, er kann nicht alleine wegschwimmen. Wenn ein Fisch das Gleichgewicht verloren hat – die koordinierten Bewegungen seiner Flossen, die es ihm ermöglichen, aufrecht zu bleiben und zu schwimmen – muss er wiederbelebt werden, bevor Sie ihn loslassen. Die Wiederbelebung eines Fisches kann in bewegtem Wasser erfolgen, indem man den Fisch eintaucht und seinen Kopf in die Strömung hält, so dass das Wasser in das Maul und über die Kiemen fließt. Bewegen Sie den Fisch in ruhigen Gewässern vorsichtig, um diesen Effekt zu stimulieren.

Nur mit wiederhackenlosen Hacken fischen

Einmal gehakt, trainiert ein Fisch im Wesentlichen kräftig, wenn er am Ende Ihrer Schnur kämpft. Indem Sie einen Fisch schnell landen und ihn nicht bis zur Erschöpfung übertreiben, können Sie den physiologischen und muskulären Stress reduzieren, dem der Fisch ausgesetzt ist. Um dies zu unterstützen, passen Sie Ihr Gerät an die Zielart und die Bedingungen an. Wenn Sie den Fisch zur Hand bringen können, tun Sie dies, anstatt ihn noch einmal laufen zu lassen. Nur mit Wiederhackenlosen Hacken fischen

Eigentlich ist dieser Punkt für viele von uns gar nicht erwähnenswert. Wir fischen seit Jahrzehnten ohne Wiederhacken. Zwicke den Widerhaken mit einer Zange zum Hacken. Haken ohne Widerhaken richten nicht nur weniger Schaden am Fischmaul an, sondern sind auch viel einfacher und schneller zu entfernen – besonders hilfreich, wenn einer in Ihrem Ohr oder Finger landet!
Hier geht es um eine innere Einstellung zum weidgerechtes Fischen!

Nicht Hacken herausoperieren, sondern abschneiden

Die Todesursache Nummer eins bei Fischen, die gefangen und wieder freigelassen werden, sind Hakenverletzungen – normalerweise durch tiefsitzende Hacken. Bevor man sich hier zu einer Operation hin reißen lässt um eine Kunstfliege um 2.– Euro zu retten, sollte man bei einen Fisch, der tief gehakt ist, die Schnur knapp ab Fischmaul abschneiden, anstatt zu versuchen, den Haken zu entfernen. 

Verwenden sie moderne, schonende Gummikescher

Gumminetze sind weniger abrasiv und schaden Fischschleim, Schuppen, Flossen und Kiemen weniger als geknotete Nylonmaschennetze. Außerdem bleiben Haken nicht an Gumminetzen hängen, was dazu beitragen kann, die Zeit in Gefangenschaft zu verkürzen. Kescher mit großen Gummigeflecht haben wie tests zeigen, den geringsten Schuppen- und Schleimverlust aller Netzarten.

Filzsohlen Verbot bei Wat-Schuhen und Wat-Stiefel

Proliferative Nierenkrankheit (PKD) in der Oberen Traun: Angesichts des positiven Nachweises dieses
für Salmoniden Bestände (insbesondere der Bachforelle) sehr gefährlichen Parasiten in der Traun,
wollen wir unsere Fischerinnen und Fischer dringend darauf hinweisen, dass über die Wat Bekleidung oder auch das Angelgerät eine weitere Verbreitung des Erregers erfolgen kann. Wir empfehlen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen (Desinfektion, etc.), sollten vor einer Fischerei in unseren Gewässern und im Anschluss an die Fischerei an der Traun weitere Gewässer befischt werden. Details und umfangreiche Informationen zur PKD und zu den möglichen Vorkehrungsmaßnahmen sind auf www.huberpower.com bereitgestellt.

„Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden.

Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“

Zitat von Johann Wolfgang von Goethe