Ein Albtraum für die Fliegenfischerei und einen Gewässerbewirtschafter!!! – Die kurz genannte „ Didymo Alge“ die normalerweise nur in der nördlichen Hemisphäre vorkam, dort ein Teil des Ökosystems ist und nicht invasiv auftrat, wurde wahrscheinlich durch „Fischerei – Tourismus“ in die südliche Hemisphäre eingeschleppt. Als man damals von der nahenden Öko-Katastrophe noch keine Ahnung hatte, war man nicht darauf bedacht, dass durch das langanhaltende feuchte Milieu speziell der FILZSOHLEN von WATSCHUHEN, Sporen sprichwörtlich übertragen wurden.
Ausbreitung durch Fischerei Tourismus
Mittlerweile ist das invasive Auftreten von Didymo nicht nur auf Neuseeland beschränkt, sondern genauso in Australien, Tasmanien, Chile-Patagonien, eben genau diese Gebiete, die als Traumdestinationen für Fliegenfischer angeboten wurden und noch werden. Interessant ist, dass es mittlerweile auch ein invasives Auftreten dieser Kieselalgenart auch in vielen Flüssen Nordamerikas und Canadas gibt. Auch in Europa tritt sie zum Teil schon invasiv auf, wie z.B. am Ebro in Spanien, an der Aare in der Schweiz und an der Drau in Norditalien!
Proliferative Nierenkrankheit (PKD) an der Oberen Traun
Angesichts des positiven Nachweises dieses für Salmoniden Bestände (insbesondere der Bachforelle) sehr gefährlichen Parasiten, wollen wir unsere Fischerinnen und Fischer dringend darauf hinweisen, dass über die Wat-Bekleidung oder auch das Angelgerät eine weitere Verbreitung des Erregers erfolgen kann. Wir empfehlen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen (Desinfektion, etc.), es sollten daher, wenn man zu uns an die Obere Traun kommt oder im Anschluss an die Fischerei, an der Traun und an den Folgetagen weitere Gewässer befischt werden, seine Gerätschaften desinfizieren.
Auswirkungen
Diese invasive Form von Algen hat in vielen Gewässern schon dichten algenteppichartigen Matten geschaffen, unter denen die Insekten und Pflanzen absterben und damit der Lebensraum der Fische bedrohen wird. Einmal vorhanden breitet sich diese Alge aggressiv weiter flussabwärts aus und vernichtet ganze Gewässerabschnitte.
Es gibt keine Möglichkeit diese Alge zu beseitigen! Sehr beunruhigender ist, dass sich diese mikroskopische Pflanze sehr leicht verbreitet.
Durch die lang feuchtbleibenden Filzsohlen kann diese Alge und auch andere Fischkrankheiten wie zB. PKD (Proliferative Kidney Disease), von einem zum anderen Gewässersystem verschleppt werden.
Empfehlung: Wat-Schuhe mit Gummi oder Spikesohle (Studs)
Wir verzichten auf Filzsohlen
Sollte auf eurem Watschuhe noch eine Filzsohle haften, so ist es kein Problem statt dieser bei einem Schuster eine Vibram Sohle aufzukleben zu lassen (am besten mit Aqua Shure – nehmt diese Tube am besten gleich zum Schuster mit). Verwendet man punkto Rutschfestigkeit zusätzlich noch Spikes, ist man gut gesichert unterwegs. Ich verwende meine Watschuhe schon lange mit dieser Ausstattung und bin damit absolut zufrieden.
FROSKG generelles Filzsohlenverbot seit 2017
Bei der letzten außerordentlichen Revierausschusssitzung vom „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ (FROSKG), am 22.März 2016 in St. Wolfgang beim Holzerbauer wurde Einstimmigkeit darüber erzielt, ab der Saison 2017 ein generelles Filzsohlenverbot bei Watschuhen einzuführen. Auch bei unserer Jahreshauptversammlung von „Fliegenfischer Weidgerecht“, am 5. Mai 2016 wurde selbiges beschlossen.
Schuster Loidl in Ebensee
Damit die Betroffenen rechtzeitig darüber schon etwas genauer informiert werden können, eine kleine Info von unseren Gewässerwart Harald Eidinger: „Der Schuster Loidl in Ebensee (vis a vis der Hotel Post) hat sich darauf schon optimal vorbereitet und bietet zum Preis von Euro 35,- eine Original Vibram-Sohle für Fischerschuhwerk (ist eine speziell weichere Sohle) an. Im Preis inbegriffen ist die Demontage der alten Filzsohle und das Aufkleben der neuen Vibram-Sohle mit Aqua Shure.“
Maßnahmen gegen die Ausbreitung
Mit folgenden Methoden die weitere Ausbreitung verhindern helfen:
- Check: Vor dem Verlassen des Flusses sind alle benutzten Gegenstände von sichtbaren Algenresten zu säubern. Bitte sucht auch die versteckten Ecken Eurer Sachen nach Algen ab! Entdeckt ihr nach Verlassen des Ufers noch Algenreste an der Ausrüstung, schrubbt die Dinge heiß ab (siehe unten) und trocknet sie.
- Clean: Ausrüstungsteile, die im Wasser waren, sind vor dem gründlichen Abbürsten wenigstens eine Minute lang in einer der folgenden Lösungen einzuweichen:
- 60 °C heißes Wasser
- Bleichmittellösung (2 %)
- Salzlösung (5 %)
- Antiseptische Handreinigerlösung (5 %)
- Geschirrspülmittellösung (5 %)
Eine zweiprozentige Lösung entspricht 200 ml auf 10 l Wasser, eine fünfprozentige Lösung 500 ml (zwei große Tassen) auf 10 l Wasser.
- Dry: Wenn eine Reinigung nicht möglich ist, werden die Ausrüstungsgegenstände gründlich getrocknet und wenigstens 48 Stunden trocken gelassen, bis sie in ein anderes Gewässer kommen.
In Neuseeland und den US-Bundesstaaten Alaska und Vermont ist Anglern inzwischen das Tragen von Filzstiefeln verboten: Schuhe und Stiefel mit Gummisohlen lassen sich deutlich besser reinigen.
Desinfektion mit Virkon S
Virkon™ S ist ein pulverförmiges Desinfektionsmittel welches gerade für
- Angeltouristen,
- beim Wechsel von „infizierten“ Gewässer mit
- PKD/PDS,
- Quagga-Muschel,
- Signalkrebsen,
- Transport-Equipment von Signalkrebsen
- und allen Situationen, wo man vermeiden MUSS, dass Viren und Bakterien von einen in ein anderes Gewässer übertragen werden.
Eine Dose Virkos-S kostet nicht und auch gleich eine Sprühflasche mitbestellen und damit ist man gerüstet um seine Watschuhe, Watbekleidung, Fischerausrüstung, Kescher, Netze, Transportbehälter, etc. einer Desinfektion zu unterzuziehen, wenn man das Gewässer wechselt.
Die Breitbandwirksamkeit von Virkon™ S wurde nachgewiesen: 61 Stämme von Viren, 33 Stämme von Bakterien und 7 Stämme von Pilzen werden in kurzen Kontaktzeiten abgetötet. Die kurzen Kontaktzeiten und die ökonomischen Verdünnungsraten, kombiniert mit einem herausragenden Wirkungsprofil, machen Virkon™ S zu einem der beliebtesten Desinfektionsmittel in der Fischzucht, Fischerei- und Gerätehygiene. Eine umfassende Liste der Organismen finden Sie auf dem Produktbehälter-Etikett Virkon™ S.
Die bei Gebrauch verdünnte Lösung ist nicht ätzend für Haut und Augen.
Vermeiden helfen!
Jeder Fischer, Fliegenfischer und die Fischereischutzorgane sind ab sofort aufgefordert sich an diese Regelung:
FILZSOHLENVERBOT BEI WATSCHUHEN UND WATSTIEFELN
zu halten und sind angehalten Kollegen, die noch mit Filzsolen in unsere Gewässer im Salzkammergut einsteigen wollen, darauf hinzuweisen.
„Als Fischer sind wir Umweltschützer!“ und sollten helfen, unsere Gewässer zu schützen!
Danke an unser Naturschutzwacheorgan -und Revier-Fischereischutzorgan, Harald Eidinger, der uns hier durch sein akribische Aufbereitung diese Situation, über die Didymo Alge, erst bewusst gemacht hat, welche Auswirkungen das Einschleppen von dieser mit sich bringt und dadurch in der Meinungsbildung geholfen hat, dass angestrebte „Filzsohlenverbot“ im Vereinsvorstand und im Revier Oberes Salzkammergut einzuführen. Danke für seinen Einsatz dafür! Es wird uns helfen unsere Gewässer im Salzkammergut auch weiterhin zu schützen -und zu pflegen!
Resümee
Bachforellen haben wir keine mehr – daher müssen wir unsere Gewässer, wie den Rettenbach, Gosau Bach oder den Frauen Weissenbach und andere Gewässer schützen, dass wir dort unsere Bachforellen Bestände erhalten und keine Viren und Krankheiten in diese und andere Gewässersystem verschleppen. Es geht nicht nur um PDS, es geht darum, dass wir damit nicht neue Erreger oder Invasive Tierarten in unsere Gewässer bekommen und damit unsere lokalen Fischarten und deren Lebensräume gefährden.
Weiterführende Informationen
Rock snot‘ found to be native algae species in N.B.
„Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.“
Zitat von Johann Wolfgang von Goethe