ALLES FLIESST

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Beim Fischen finde ich die Orientierung zu natürlichen Prozessen und Rhytmen und bin im Wasser stehend im Einklang und im Takt mit der Natur. Alles fließt, ist in Bewegung, dass Wasser, die Jahreszeiten im ständigen Veränderungsprozess, im Kreislauf der Natur.

Wo passt der Spruch besser, wie beim Wasser! „Alles fließt“, oder so wie schon von Heraklith die verkürzte Formulierung pánta rheî überliefert wurde, ist alles in Veränderung und in Bewegung. Getreu dem Motto „Nichts ist so beständig wie die Veränderung“ möchte ich nachfolgend ein paar Gedanken dazu festhalten, weil diese ganz besonders gut zur Fischerei und der Gewässerbewirtschaftung passen. Sollte der eine oder andere daraus etwas weit hergeholte Vergleiche sehen, möchte ich auf mein Recht als WEB Master und Autor dieser Seiten und auf meine Meinungsfreiheit pochen. Denn ein alter Spruch dazu besagt schon: „Stillstand ist Rückschritt“! Gut bewährtes soll selbstverständlich bestehen bleiben.

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Anglerzufriedenheit lässt sich nicht nur in Stück und Kilo messen….Foto: © by Harald Eidinger

Auch Goethe bezog sich in dem Gedicht „Dauer im Wechsel“ direkt auf Heraklit und „Alles ist im Fluss“:

Gleich mit jedem Regengusse
Ändert sich dein holdes Tal
Ach, und in dem selben Flusse
Schwimmst du nicht zum zweitenmal.

Platon verband in seiner Charakterisierung der kosmologischen Theorie Heraklits einige von dessen bekanntesten Lehrsätzen – vor allem:

„Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“ 

Auch unser „Perpetuum mobile“ (sich ständig Bewegendes) ist zwar ein hypothetisches Gerät, das – einmal in Gang gesetzt – ohne weitere Energiezufuhr ewig in Bewegung bleibt und dabei – je nach zugrundegelegter Definition – möglicherweise auch noch Arbeit verrichtet. Beim Wasser hat man das ja bald enteckt, dass es in unseren Flüssen ständig in Bewegung bleibt und auch seit Jahrhunderten genutzt wird…..

Das sind allerlei alten Weisheiten, die laufende Veränderungen aufzeigen und einen ein ganzes Leben mit Wandlungsprozessen prägen.

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Wenn sich die Äschenkörper im 9 Grad kalten Wasser räckeln und ihre Körper aneinander reiben, wird einen Fischer und Naturliebhaber ganz warm ums Herz! Foto: © by Harald Eidinger

Aeschen Tamagotchi

Das Tamagotchi (jap. たまごっち, Wortschöpfung aus tamago (dt. „Ei“) und wotchi (von engl. watch, dt. „Uhr“), ziehen alle Jahre die Äschen in den Engleithen Altarm hinein um dort ihre Eier abzulegen. Exakt, wie nach einer Uhr gesteuert zogen auch heuer wieder über 50 Stück gezählte Äschen Elterntiere in den Altarm um für Nachwuchs zu sorgen.

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„Schimmernde Schatten“ im Engleithen Altarm auf der Palz! Über 50 Stück Äschen konnten wir heuer wieder zählen, wie sie den erst 2011 renaturierten Altarm wieder aufgesucht haben, um in diesen ihr Laichgeschäft zu verreichten. Foto: © by Harald Eidinger
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Zwischen Anfang -und Mitte April laichen die Äschen. Dies Zeit vom befruchteten Ei bis zum Schlupf der Larve ist temperaturabhängig. Das befruchtetes Ei braucht bei 10°C 22 Tage (220 Tagesgrade) bis zum Schlupf. Die Eier entwickeln sich im Kies Interstitial in 2 – 4 cm Tiefe und benötigen zur Entwicklung sauerstoffreiches Wasser. Dh. der Äschennachwuchs wir in den nächsten Tagen schlüpfen und als Fischlarven mit dem Dottersack zur kleinen Äsche entwickeln um in 3-4 Jahren an Ihren Geburtsort zurück zu kehren ….. Foto: © by Harald Eidinger
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Foto: © by Harald Eidinger

Wo viel Licht ist ….

Die Fische können mit Veränderungen gut umgehen. Speziell positive Entwicklungen, wie die vielen Renaturierungsprojekte an unseren Gewässern werden rasch angenommen. Teilweise steht der Bagger noch im Flussbett, versuchen sie den neuen Lebenraum in Beschlag zu nehmen. So manche Gewohnheiten der verantwortlichen Stellen , die nicht mehr guttun und auch nicht mehr zeitgemäß sind gilt es zu ersetzen. So kann nicht um viele Millionen Euro lt. WRRL (WasserRahmenRichtLinien) renaturiert werden, um danach die Uferhölzer radikal nieder zu holzen. Bei vielen Baumaßnahmen merkt man auch, dass der ökologische Aspekt zweitrang ist. Gerne wird auch noch betoniert und nicht auf natürliche, alternativen gesetzt. In allen Zeiten und besonders heute, sollte sich jede und jeder Einzelne einbringen, um um Dinge zum Besseren zu wenden.

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Fischer sind bekennende NaturNUTZER und nehmen ihre Verantwortung für den SCHUTZ der ihnen anvertrauten Fauna und Flora gewissenhaft wahr! Wir wissen wie das Wasser fließt und das zu jeder Jahreszeit …. Foto: © by Harald Eidinger

Wir bewirtschaften unsere Gewässer im Takt mit der Natur und wie anders herum uns unsere Gewässer auch prägen und ein Stück weit uns verändern. Anforderungen im Beruf, der starke Einfluss von elektronischen Medien, Freizeitstress und Konsumgewohnheiten fordern einen hohen Tribut. Daher orientieren wir uns an den natürlichen Prozessen und Rhytmen. Damit können wir die immer rascheren äußeren Veränderungen viel besser meistern. Im Sinne von „weniger ist mehr“ können wir auch beim Fischen und der Bewirtschaftung unseren Gewässern am Boden bleiben, positive Veränderungen zulassen und diese vorleben.

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Die Bachforelle ist uns in der Ischler Traun ausgestorben. Umsomehr müssen wir uns für das Aufkommen der Äschen einsetzen. Foto: © by Harald Eidinger

Es freut mich, dass ich mit Gleichgesinnten, neuen Ideen aufgreifen, ausprobieren und weitertragen kann. Die Zauberformel dabei ist meines Erachtens: dranbleiben, ausprobieren, mit der nötigen Ausdauer die gesetzten Ziele zu verfolgen, beispielhaft vorleben und sich nicht von Einwürfen aller Art abbringen zu lassen. In diesen Sinn, möchte ich mich bei all denen Bedanken, die seit Jahren mithelfen, unsere Gewässer im Salzkammergut nachhaltig zu bewirtschaften.

Weiterführende Informationen:

Äschenlaichzeit 2012

Ufersaum ist Lebensraum

Fischbesatz Strategie

Quellen:
© Einige Bilder wurde von Harald Eidinger, nur für www.huberpower.com zur Verfügung gestellt

 

 

„Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern!“

Zitat von Konfuzius