Gut Ding braucht Weile, jedoch fast einen Jahr danach haben wir mit einen Drohnenflug die Turmölgrade „durchleuchtet“ um zu sehen, wie sich die Buhnen und Strukturelemente durch ein paar Hochwässer „eingelebt“ haben. Den traurig macht es, wenn man extrem regulierte Flüsse anschaut. Es gibt kaum Fisch-Unterstände, wenig Lebensraum, keine Kehrwasser und Pools, keine Laichplätze, kaum Standplätze für Fische aller Größenordnung gibt. Umso größeres Lob gebührt jenen Verantwortlichen vom Gewässerbezirk Gmunden, die im Zuge von notwenigen Erhaltungs-Maßnahmen, zusätzlich auch fischereiliche Verbesserungen und Strukturen in unsere Gewässer bringen. Wenn Baumaßnahmen erforderlich werden und der Bagger in der Traun steht, macht es auch Sinn, ein paar Tonnen mehr an Flussbausteinen zu versenken und mit Augenmaß, einzubauen. Wenn der Bagger schon da ist, lässt sich da einiges machen, wie wir nachfolgend an einen recht strukturlosen Teilstück an der Ischler Traun ausführlich aufzeigen.
Ökologische Trittbrettfahrer
Im Projekt SÄEEP – „Salzkammergut Äschen Erhaltung- und Entwicklungs Projekt“ sind auch im Arbeitspaket IV – Lebensraum Verbesserungsmaßnahmen enthalten. Da kommen uns solche Maßnahmen, wie die Ufersicherung im Revierabschnitt Roith sehr entgegen, da diese unmittelbar zu Verbesserung der fischökologischen Gesamtsituation dienen und zu erwarten ist, dass mit den gesetzten Maßnahmen für die Äsche und auch andere Fischarten und Wassertiere, wie Eintagsfliegen, Köcherfliegen und andere Insekten, und Krebse profitieren werden, freut es uns, dass wir in solche Projekte eingebunden werden, um damit Verbesserungen für unsere Fische zu erreichen.
Am steinigen Weg zu einem „guten“ ökologischen Zustand“
Unsere Fließgewässer im Salzkammergut sind über Jahrhunderte massiv durch variierende anthropogene Beeinträchtigungen geschädigt worden. Während die Gewässergüte nicht mehr zu den Probleme zählt, weisen unsere Gewässer hydromorphologische Defizite auf. Zur Wiederherstellung eines „guten“ ökologischen Zustandes“ bzw. der Nutzung der guten ökologischen Potenziale im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) werden daher für diese gewässergeeignete Sanierungsmaßnahmen festgelegt und wie wir hoffen auch baldigst umgesetzt werden.
Defizit Analyse
Aus unserer in den letzten Jahren gemachten „Defizit Analyse“ durch fallspezifischer Einzeluntersuchungen, wie Bestandsaufnahmen, DNA-Analysen, Kiesbänke- und Laichplatzkartierungen, sowie das Auffinden von Jungfischhabitaten, ist uns bekannt, dass wir hier Nachholbedarfe haben. Daher ist uns jede Begleitmaßnahme, die wir im Zuge von Ufersicherungsmaßnahmen ergänzend dazu bekommen herzlich willkommen. Bevor die „Großen“ Maßnahmen kommen, auf die wir sehnsüchtig warten, sind uns die kleinen Dinge, die in Angriff genommen werden, auch recht.
Bei Bewilligungspflichtige Maßnahmen gleich mitplanen
Da es sich hier um bewilligungspflichtige Maßnahmen handelt, ist es für uns als Bewirtschafter und auch für das FROSKG nicht so einfach hier als Interessenwerber, solcher Baumaßnahmen zu realisieren. Daher nutzen wir hier gerne die Möglichkeit als „Trittbrettfahrer“ solche Maßnahmen in einer Kommunikation mit dem Fischereirechtsbesitzer, den ÖBF und der zuständigen Behörde zu beeinflussen und zu unterstützen.
SÄEEP – Arbeitspakt IV – Start Projekt
Hier wird das Gewässerbetreuungskonzept „Obere Traun, Maßnahmenplan Arbeitspaket 16, aus 2003“ eine nicht unwesentliche Rolle spielen, ein Teil der darin vorgeschlagenen Maßnahmen die hier enthalten sind und bis dato noch nicht umgesetzt wurden, sollen in den nächsten Jahren, je nach Möglichkeit der Grundstücksbesitzverhältnisse in Angriff genommen werden.
TURMÖLGRADE bekommt eine „Struktur Auffrischung“
Die „Turmölgrade“ kommt nicht aus dem Motorsport und ist keine Rennstrecke, sondern ist ein Bestandteil vom Fischereirevier. Im unterhalb von Bad Ischl liegenden Ortsteil „Roith“ schmiegt sich entlang des Jainzen die Salzkammergut Bundesstraße B145 in Richtung Ebensee. Die Ischler Traun hat hier, durch den Zufluss der Ischl und des Rettenbach schon eine beachtliche Größe erreicht. In diesen Bereich gibt es auch ziemlich „Mittig“ gelegen eine „Turmöl Tankstelle„. Daher war es naheliegend, diesen Revierabschnitt auch als „Turmölgrade“ zu benennen.
Wie man aus der Urmappe von 1817 sieht, hatte die Traun in diesen Bereich, vor über 200 Jahren etwas mehr Platz. Gleich nach der Rettenbach Mündung ging ein Nebenarm weg und die Flussbreite dürfte auch um einige Meter breiter gewesen sein. In einer ersten Phase wird jetzt die linksufrige Seite, um die Starke Eintiefung auf der Bundesstraßen Seite weg zu bekommen, 11Buhnen eingebaut, um damit die Tiefenlinie in die Mitte bzw. mehr auf die recht Uferseite zu verlagern. Weiters sollen mit Wasserbausteinen für die Fische attraktivere Strukturen, mit zumindest angedeuteten „Furt-Kolk-Abfolgen“ geschaffen werden und damit dieser „800 Meter kanalisierten Abschnitte“ aufgewertet werden.
Strukturloser Bereich wird (wieder) belebt ….
Gerade hier konnten wir durch den Zulauf der Ischl und des Rettenbach ein strakes Jungfischaufkommen beobachten. Die Brütlinge suchen sich hier in den aufgerissen Uferzonen, zwischen den Steinen ihren Unterstand. Laichplätze konnten sich in diesen strukturlosen Bereich keine bilden. Der Untergrund besteht im Strömungsbereich aus großen Steinen, die hier liegenbleiben und die Uferzonen sind zumeist stark durch Feinsedimente belastet. Dadurch ist (war) in diesen Bereich auch die Fischbiomaße gering und unter 50 Kg/ha. Wie die neuen Strukturen angenommen werden und sich der Fischbestand in diesen Revierabschnitt entwickelt werden wir die nächsten Jahre beobachten.
Strukturvielfalt = Artenvielfalt
Bei der Wiederherstellung von Naturnähe sind andere Dinge wichtig als bei normalen Baustellen. Ein oft unterschätzter oder im Planungs- und Bauprozess untergehender wichtiger Aspekt ist die Strukturvielfalt. Mit diesen Bauvorhaben soll ein Referenzprojekt umgesetzt werden….
Dank der guten Zusammenarbeiten mit den zuständigen Behörden und der Bezirkshauptmannschaft Gmunden, als Organ der mittelbaren Bundesverwaltung und zuständig für die wasserrechtliche Bewilligung, konnte eine fischfreundliche Lösung gefunden werden.
Wasserrechtliche Bewilligung lt. Verhandlung vom 14. Oktober 2020 in Bad Ischl. Eingereicht wurde das Projekt durch das Land Oberösterreich, vertreten durch das Amt der OÖ. Landesregierung, Direktion Straßenbau und Verkehr, Abteilung Straßenbau und -erhaltung, Straßenmeisterei Bad Ischl. Projektumfang ist:
- die Herstellung einer Ufersicherung durch eine Steinschlichtung aus Kalksteinen mit einer Länge von 670 lfm zur Sanierung der Ufermauer entlang der B145 Salzkammergutstraße,
- mit 11 inklinanten Kurzbuhnen im Abstand von ca. 50 m entlang der geplanten Ufersicherung
- dazu wird eine temporären Baustraße mit einer Breite von ca. 3,5 m und einer Länge von ca. 760 m, in der Traun zwischen Fluss-km 101,65 und 102,40 errichtet.
Mit der Planung, Ausführung und der Projektleitung ist der Gewässerbezirk Gmunden betraut. Dieser hat auch einen Schwerpunkt auf die Verbesserungen der ökologischen Gegebenheiten und des Gewässerzustandes. Der Lebensraum in den Gewässern steht unter Druck, wie Defizit Analysen zeigen. Während in den vergangenen Jahrzehnte viele Regulierungen und Begradigungen der Wasserläufe dazu geführt haben, dass die Existenz von Wasserlebewesen und Mikroorganismen immer weniger Lebensraum erhalten haben, wird heute vom Gewässerbezirk auf die Herstellung eins „guten ökologischen Zustandes“ geachtet. Die Obere Traun ist dazu im NGP 3 (Nationalen Gewässer Plan) als Schwerpunktgewässer definiert. Dies bietet, so wie hier auf der „Turmölgraden“ die Chancen, neben einer Sanierung der Uferbefestigung gleichzeitig strukturelle, fischfreundliche Renaturierungsmaßnahmen mit zu machen, die auch im Zuge dieser Uferbefestigungen zur Bundesstraße gemacht wurden. Vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut (FROSKG) möchten wir uns recht herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken.
Prio. 2 = Erreichung eines „guten ökologischen Zustandes“
Natürlich hat der „Hochwasserschutz“ Priorität. Hier geht es um Menschenleben und wer die Auswirkungen von einem Hochwasser, wie wir dies 2013 hatten miterlebt hat, der weiß welche katastrophalen Auswirkungen sich hier entwickeln können. Danach sollte und ist ja auch so in Planung, mit den NGP3 auch die Erreichung eines „guten ökologischen Zustand“ Priorität 2 haben. Noch besser und da haben wir zu den Verantwortlichen vom Gewässerbezirk Gmunden vollstes Vertrauen, ist natürlich, wenn sich eine Synergie für beides ergibt. Sowohl Hochwasserschutz, wie auch Verbesserungen, hin zum „guten ökologischen Zustand“. So wie wir es durchaus in diesen Projekt schon umgesetzt bekommen.
Von der Planung in die Ausführung ….
Unser Wunschzettel wird erfüllt ….
Hier noch ein Ausflug in die „Buhnen-Bau Lehre“
Was mich betrifft, wusste ich bis vor kurzen nicht was deklinante oder inklinante Buhnen sind und schon gar nicht, welche Auswirkungen sich bei diesen unterschiedlichen Einbauformen ergeben. Wir haben, was Buhnenbau betrifft, mit den Gebietsleiter vom Gewässerbezirk Gmunden, DI Rudolf Hackl einen Spezialisten „Vor Ort“, dessen Diplomarbeit im Jahr 2008, das Thema „Buhnenbau“ hatte. So sollten zumindest jeder Fischereibewirtschafter und Gewässerwart, dass mal gehört haben. Dann blickt man mit ganz anderen Augen auf ein so ein Bauwerk.
Weitere Informationen über die Wirkung von Buhnen:
Grundlagenversuche über die Funktionsweise von Buhnen
Flussbauliche Maßnahmen zur Erreichung des gewässerökologischen Zielzustandes
Ein monotoner Gewässerabschnitt wird belebt
Durch 11 Buhnen soll die linke Uferseite zur Salzkammergut Bundesstraße geschützt werden und damit die Tiefenrinne von in die Flussmitte und an das rechte Ufer verlagert werden. Bei dieser Gelegenheit bekommen wir auch noch Strukturelement eingebaut die eine bessere Dynamik in diesen kalnalisierten Gewässerabschnitt bringen sollen.
Aktuell konnte rechtsufrig unterhalb der Rettenbach Mündung, bei Niederwasser durchaus gefischt werden. Die Fischdichte ist jedoch in diesen Bereich eher dünn besiedelt. Linksufrig war eine Befischung, wegen einer starken Eintiefung sehr schwer möglich. Ich hatte diesen Teil der Strecke zuletzt 2012 versucht zu befischen, wie meine Aufzeichnungen zeigen.
Furt-Kolk-Abfolge – Riffle-Pool Sequenz
Fischereiliches Ziel ist es, durch den Einbau der 11 Buhnen in Kombination mit Strukturelementen eine bestmögliche Furt-Kolk-Abfolge in diesen Gewässerabschnitt zu bekommen. Kolke sind immer mit einer Furt begleitet, sie sind wie Partner und wechseln sich stetig ab. Ein Gewässer lebt von Strukturen, auch wenn immer noch etwas mehr wünschenswert wäre, so soll mit der Turmölgraden eine Verbesserung für Fische erreicht werden. Hier die gebräuchlichen Bezeichnungen, der unterschiedlichen Sequenzen in einen Fließgewässer, wie der Traun, mit einer „normalen“ Wasserführung zwischen 25 m3 bis 50 m3:
RUN = Rausche, einen Gewässerabschnitt mit höherer Fließgeschwindigkeit und Wasserturbulenzen.
Kolk(e) = Ein Pool ist eine beruhigte Zone hinter Hindernissen im Wasser und werden
Furt(en) = Riffle sind potentielle Laichplätze, die sich im Wechsel zwischen Rauschen und Kolke bilden.
Gliede = Rieselstrecke
Wasserrechtsbescheid: BHGMWA-2020-60593/16-AE
Es wurde bei der Wasserrechtsverhandlung am Mittwoch, 14. Oktober 2020 die wasserrechtliche Bewilligung für die Herstellung:
- einer Ufersicherung (Steinschlichtung aus Kalksteinen) mit einer Länge von 670 lfm zur Sanierung der Ufermauer entlang der B145 Salzkammergutstraße,
- von 11 inklinanten Kurzbuhnen im Abstand von ca. 50 m entlang der geplanten Ufersicherung
- einer temporären Baustraße mit einer Breite von ca. 3,5 m und einer Länge von ca. 760 m, in der Traun zwischen Fluss-km 101,65 und 102,40 sowie zur Errichtung und zum Betrieb aller hierzu dienenden Anlagen erteilt.
Start der Bauarbeiten am 15. September 2021
Schotterentnahme für die Baustraße – aus der Kurve beim „Blauen Silo“
Der Buhnenbau auf der „Turmölgraden“
Die Firma Mittendorfer Bau GmbH & Co KG mit Sitz in Altmünster und einen Steinbruch, gleich unmittelbar neben der Baustelle ist mit den Baggerarbeiten beauftragt. Im nahen Kalksteinbruch bei Bad Ischl steht die Gewinnung von Wasserbausteinen im Mittelpunkt und damit können die benötigten Stein recht Umweltschonend an die Baustelle geliefert werden. Für die schonende Verladung der großen Brocken werden 50 t Bagger mit einem vollhydraulischen Schnellwechselsystem eingesetzt. Wie sich zeigt, sind die Baggerfahre Ware Spezialisten im Wasserbau, wie nachfolgend berichtet und ausgeführt wird.
5.000 Tonnen Wasserbausteinen (Kalksteine) werden verbaut
Beim Erstellen der Baustraße und der Anlieferung der Wasserbausteine sieht es noch recht „Rauh“ aus.
Blick auf die provisorische Baustraße
Die Verwendung von „flussbündigen“ Material zur Schüttung der Baustraße, welches nach Abschluss der Ufersanierungsmaßnahmen im Gewässer verbleibt. Das Material wird über den natürlichen Abtransport im Zuge von kommenden Abflussereignissen hinter den Buhnen belassen und soll Strukturen und Laichplätze bilden.
Mitte Oktober 2021 – die ersten Buhnen werden fertig
Die Baustelle startet gleich unterhalb der Großen Rausche und es wir von hier weg, linksufrig nach unten gearbeitet. Im oberen Bereich wurde die Uferbefestigung zur darüber liegenden Salzkammergutstraße B145 neu gesichert. Gerade dieser Bereich war beim letzten Jahrhunderthochwasser 2013, wo die Traun verstärkt durch die oberhalb zufließende Ischl und den rechtsufrigen dazu kommenden Rettenbach einen regelrechten „Hexenkessel“ gebildet hat, der jetzt noch zusätzlich gesichert wurde und auch hilft die Hauptströmung von der linken Seite mehr in die Mitte der Traun zu lenken und sich damit auch die Eintiefungen mittig verlagern sollen.
Nach der 1 Buhne, der „Martins Buhne“, wird nach einer Erneuerung der linksufrigen Uferbefestigung, gleich unterhalb der Rettenbach Mündung und unterhalb der „Großen Rausche“ mit einen „Flotten Dreier“ – einer Kombination aus 3 (drei) etwas größeren Wasserbausteinen in der Gewichtsklasse von jeweils 3-6 Tonnen gestartet.
Tabellarische Aufstellung der Buhnen und Struktur Elemente
Die einzelnen Buhnen und Strukturelemente im Detail
1st Stage – erste Buhne = Die „Martins Buhne“
En Hochwasser muss noch den letzten Schliff geben. Wenn die Wasserbausteine etwas Patina angesetzt haben, schauen die Einbauten auch alle etwas in die Natur „integrierter“ aus. Man kann jedoch jetzt schon bei den ersten Bauwerken erkennen, dass die einbauten gut passen und ihre Wirkung zeigen.
Martinsfischer
Namensgeber für die Martinsbuhne, der „1st Stage“, der ersten Buhne (1st), gleich unterhalb der Rettenbach Mündung ist dem Polier vom Gewässerbezirk Gmunden gewidmet, der vor Ort, direkt an der Baustelle – an der Baggerschaufel – in einer engen Zusammenarbeit mit den Baggerfahrer „Jörg“, die Pläne in die Tat umgesetzt hat.
Eine passende Anekdote vom „Buhnen Paten Martin“ zu Fliegenfischer Weidgerecht:
Nachdem das Vereinslogo von Bewirtschafter Verein der Ischler Traun, seit Jahrzehnten der „Eisvogel“ ist, passt die Geschichte vom „Heiligen Martin“ auch zur „Martins Buhne“, und diese besagt:
Eines Tages sah der heilige Martin einen hässlichen, schmutzig schwarzen Vogel, der fischte. Er rief ihn an und der Vogel kam sogleich herbeigeflogen. „Bravo“, sagte der Heilige, „du sollst für deinen Gehorsam belohnt werden!“ Dann verwandelte er ihn in einen der schönsten Vögel, mit azurblauem Mantel und purpurrotem Kehlchen. „Ich will dir sogar meinen Namen geben“, fügte Martin hinzu. „Du sollst Martinsfischer heißen und darfst in allen Bächen und Flüssen Fische fangen“. Seit jenen Tagen fischt der Eisvogel überall ungehindert.
Quelle: https://martin-von-tours.de/de/legenden/martin-und-die-martinsfischer.html
Kombination Martins Buhne (1st), Flotter Dreier und Generals Pool
Leiter für Ein -und Ausstieg – oberhalb der Martins Buhne
Unmittelbar bei der „Großen Rausche“ ist eine Alu Leiter montiert, um in diesen Bereich zum Fischen an die Traun abzusteigen, oder wenn man die Turmölgrade herauf gefischt hat, hier auf die Bundesstraße „auszusteigen“.
(Benützung der Leiter auf eigene Gefahr!)
Nach der Martins Buhne (1st) kommt der „Flotte Dreier“
2nd Stage – zweite Buhne = „Scheichl Buhne“
Die 2. Buhne befindet sich auf Höhe vom Autohaus Scheichl. Wobei die Buhne zum Andenken an unser Fischereischutzorgan Erich Scheichl (Oberförster i. R.) gewidmet ist. Erich Scheichl hat viele Jahre als Fischereischutzorgan und guter Freund von Hubert Aitenbichler die Ischler Traun betreut.
Kombination Scheichl Buhne (2nd) mit 4er Group & „Flotten Dreier“
Als Fliegenfischer, fischt man mit den „Augen“ und in diesen Bereich, gleich unmittelbar von der Rettenbach Mündung haben wir linksufrig, durch den Rettenbach, eine Kaltwasser Einspeisung, die speziell in den Sommermonaten von den Salmoniden aufgesucht wird. Recht ästhetisch, haben sich in diesen Abschnitt auch die Wasserbausteine-Einbauten schon integriert und haben, neben den wasserbaulichen Zielen, auch die fischereilichen Vorstellungen, mit der Bildung von „Riffle-Pool-Sequenzen, der Bildung von Laichplätzen und von Jungfisch Habitaten, sich gute entwickelt. Weitere Hochwässer, werden an einer weiteren Gestaltung arbeiten und diesen Bereich weiter modelieren.
Dahinter noch Schüttmaterial von der Baustraße, welches sich erst durch die nächsten Hochwasser verteilen wird und die Basis sein soll für Laichplätze.
Scheichl Buhne bei Maxquell Pegel 200 cm
Schüttmaterial der Baustraße wird Laichplatz
Das Material, welches für die Baustraße aufgeschüttet wurde, verbleibt nach Abschluss der Ufersanierungsmaßnahmen im Gewässer. Die Verteilung soll den natürlichen Abtransport im Zuge von größeren Abflussereignissen überlassen werden.
Nach der „Scheichl Buhne“ (2nd) folgt eine „4er Gruppe“
Eine 4er Gruppe „Störsteine“ ist recht breit aufgestellt und teilt die Fließrichtung und bildet davor eine Druckwelle und dahinter eine Ruhezone. Wobei es mir widerstrebt, das Wort „Störsteine“ zu verwenden. Weil mit diesen Strömungs-Strukturelementen Gruppen, wollen wir ja keine Störung verursachen, sondern „Wasserberuhigung“ vor und nach der Steine Gruppe und eine „Wasserlenkung“ nach rechts -und links daran vorbei. Genau diese Strömungen sind sogenannte „Futtergassen“, in den sich gerne Fische anstellen. Durch die Drift kommt es hier zu einer Konzentration an Futter, welches hier transportiert wird.
4er Gruppe mit 2 dahinterliegenden Stützsteinen
Auf Höhe Schauraum Autohaus Scheichl
Die 4er Gruppe ist recht breit aufgestellt und bildet bis zu eine Pegel von 200 cm einen Front, mit dahinterliegenden „Ruhezone“. Wie sich diese mit den nächsten Hochwasser auskolken wird bleibt abzuwarten.
Beruhigte Zonen = Bildung von „Taschen“
Auf den Fotos recht schön zu sehen und bitte darauf zu achten. Als Fliegenfischer entwickelt man ein Auge dafür. Solche beruhigten Zonen – sogenannte Taschen sind perfekt, um ruhende Forellen und Äschen zu halten. Wenn Insekten und andere Nahrungsreste über die Drift heran gespült werden, können Forellen sie an der Strömungskante (Futtergasse) zum langsamen Wasser hin leichter schnappen, ohne viel Energie zu verschwenden. In den Taschen werden sich Forellen ständig aufhalten, weil sie die effizientesten Standplätze bilden.
Kombination Jainzen Buhne (3er Buhne) mit Dreierlei und 4er Gruppe
3 Buhne = Jainzen Buhne
Benannt nach den dahinterliegenden Jainzen (814m) der Hausberg von Kaiserin Elisabeth. Auch leicht zu erkennen, da die Buhnen eine Form eines „J“ hat, so wie „Jainzen“. Standort der „Jainzen Buhne“ ist im unteren Bereich vom Schauraum vom Autohaus Scheichl, an der Grundgrenze zu den Autobus Garagen.
Dreierlei – als Übergang in eine „Rausche“
Das Wort Rausche bezeichnet in der Hydrologie der Gewässer einen flach abfallenden Gewässerabschnitt mit höherer Fließgeschwindigkeit und Wasserturbulenz als im umgebenden Gewässerverlauf. Im Gegensatz zum Kolk haben Rauschen bei wechselnden Wasserführungen relativ gleichbleibend hohe Turbulenz bei ansteigendem Abfluss. In einem natürlichen Gewässer wechseln sich Rauschen und Kolke regelhaft ab.
„Dreierlei“ – unterhalb der Jainzen Buhne
4 Buhne = Bogen Buhne mit „Zweierlei“
Diese Errichtungsform als eine parabolisch gebogene, deklinante Buhne mit einer Neigung zur Hauptströmung soll dabei eine Konzentration der Strömung auf die Flussmitte und dort auf diese Art einen tieferen Kanal bedingen. Zusätzlich sollen große Auswirkungen auf die gegenüberliegende Uferseite verhindert sowie die Tendenz zur Kolkbildung am Buhnenkopf bei Hochwasser minimiert werden. Auch hier sind weitere Untersuchungen und Beobachtungen zu unterschiedlichen Pegelständen abzuwarten.
5er Buhne = Deklinator – „Deklinante Buhne“
Für alle, die auch den obigen Theorie Teil gelesen haben, werden die 5er Buhne mit anderen Augen betrachten. (auch das wird beim nächsten Stammtisch geprüft werden! 🙂 Denn deklinante Buhnen haben eine ganz andere Wirkung, wie inklinate Buhnen und sind sind flussabwärts gerichtet und lenken die Strömung in die Flussmitte. Bei Hochwasser und Überströmung des Bauwerks wird die Strömung jedoch verstärkt auf das flussabwärts liegende Ufer gelenkt, welches ja gut gesichert ist. Die deklinante Bauform findet im naturnahen Wasserbau Verwendung, da sie gerade in dieser Position, am Übergang zu einer Rausche eine eigendynamische Entwicklungen des Flussbettes begünstigt.
Kombination Deklinator (5er Buhne) mit Handschelle
Der Deklinator entfaltet seine Wirkung auch erst bei höheren Wasserständen. So gewinnt die Turmölgrade bei unterschiedlichen Pegelständen an fischereilicher Attraktivität und auch die Fische haben je nach Wasserstand unterschiedliche Einstandsmöglichkeiten.
Die „offene“ Handschelle
Hinter welcher sich die Bildung einer „Tasche“ und eines Pools bilden könnte.
Leiter für Ein -und Ausstieg – bei Polizei
Unmittelbar bei der „Polizei Station“ ist eine Leiter in die Ufermauer montiert, um in diesen Bereich zum Fischen an die Traun abzusteigen, oder wenn man die Turmölgrade herauf gefischt hat, hier auf die Bundesstraße „auszusteigen“.
(Benützung der Leiter auf eigene Gefahr!)
Kombination Sendemastbuhne (6er) mit Handschelle
6er Buhne = Sendemast Buhne
Gstöttenbach Vierer
Der Gstöttenbach in Bad Ischl ist ein kleiner Bach, der unterhalb von Bad Ischl im Ortsteil Roith in die Traun entwässert. Er fließt am Fuße des östlichen Jainzen und mündet beim Gasthaus „Zum Bären“ sehr stark begradigt in die Ischler Traun. Fälschlicherweise wird der Gstöttenbach auch in verschiedenen Landkarten als „Jainzenbach“ bezeichnet. Dies ist jedoch eine falsche Bezeichnung. Der Jainzenbach entspringt zwar, wenn man den Wanderweg um den Jainzen geht, gleich anschließenden nach dem Gstöttenbach, der Jainzenbach entwässert jedoch in die westliche Richtung des Jainzen und fließt in die Ischl. Was ist als naheliegender als diese Breite „Lenkbuhne“ als „Gstöttenbach Vierer“ zu benamsen.
Weitere Informationen zum Gstöttenbach:
Bärenwirt Buhne (7th)
In diesen Revier Abschnitt werden die Gewässerstrukturen von größeren Wasserbausteinen dominiert, die entlang vom linken Ufer eine einzelne oder kurze Reihe rippenartiger Strukturen bilden. Das Wasser bewegt sich hinter den Buhnen mit geringer Strömung und wird schneller über die Rinne, entfernt feine Sedimente und versorgt das Wasser mit Sauerstoff. Rinnen und Furten steuern die Neigung und Höhe des Bachbetts und dienen als Tor und Ausgang zu Taschen und Pools (Kolk) in einen „mäandernden“ System.
Der „Große Bär“
Kombination beim Bären Wirt – Großer Bär und Bärenwirt Buhne (7er)
Leiter für Ein -und Ausstieg – bei der Turmöl Tankstelle
Unmittelbar bei der „Turmöl Tankstelle“ gibt es eine dritte Leiter in die Ufermauer montiert, um in diesen Bereich zum Fischen an die Traun abzusteigen, oder wenn man die Turmölgrade herauf gefischt hat, hier auf die Bundesstraße „auszusteigen“.
(Benützung der Leiter auf eigene Gefahr!)
Der in die Tankstelle integrierte Sparmarkt ist eine perfekte „Pausenstation“ die ca. mittig vom Revierabschnitt „Turmölgrade“ liegt und zu einem kurzen Boxenstopp einlädt. Durch den Sparmarkt gibt es herrliche Leberkässemmeln und Apfeltaschen.
Turmöl Buhne (8er)
Auf Höhe Turmöl Tankstelle mit Spar Markt liegt, wie der Name schon sagt, die Turmöl Buhne. Der in die Tankstelle integrierte Sparmarkt ist eine perfekte „Pausenstation“ die ca. mittig vom Revierabschnitt „Turmölgrade“ liegt. Auch die bei der Tankstelle befindliche Leiter unterstützt hier, kurz eine Stärkung in Form von einen 1er Menü bestehend aus einer Leberkässemmel und einen Cola einzunehmen. Je nach Witterung als Nachspeise einen Apfeltasche oder einem „Magnum“. Gestärkt kann es dann weiter gehen.
Beim Rechen
Beim Rechen einem rechen förmig angeordnetes Strukturelement aus schweren Wasserbaustein. Durch die offene Form wird viel Strömung erzeugt und damit viel Sauerstoff ins Wasser eingebracht. Der „Rechen“ ist bei einen Pegel Maxquell von 170 cm schon gut benetzt und es wird sich dahinter ein tiefer Pool bilden. Weiters bringt er noch einige Turbulenzen auf die linke Uferseite und wird damit eine gute Auswirkung auf die darunter liegenden Laichplätze entlang des „Wirbel“ erzeugen.
Kombination „Rechen-Kerb Buhne & Turm Öl Buhne und Großer Bär
Hinter den Strukturelementen kann man nach einem Jahr schon Eintiefungen erkennen. Wobei, gut Ding braucht Weile – jedoch jetzt wurde die Initiierung mit dem Einbau der Wasserbausteine gesetzt und eingeleitet um der Traun, in diesen Abschnitt einen langfristigen eigendynamischen Entwicklung zu ermöglichen. Es bedeutet jedoch auch, dass die Ausformung einige Hochwasser bedarf um markantere „Gesichtszüge“ und ein Strömungsbild zu entwickeln.
9 Buhne = Kerb Buhne
Durch die Kerbe, zwischen der Buhne und die Uferbefestigung, kommt auch der Name „Kerb Buhne“. Die Kerbe ermöglicht eine „Futtergasse“ in den Uferbereich hinter der Buhne zu bringen, was wiederum einen guten Fisch Unterstand ermöglicht.
„Beim Wirbel“
Der „Wirbel“ ist eine ringförmige Fomation aus Wasserbausteinen.
Kombination „Rechen-Kerb Buhne & Wirbel – 1 Jahr danach
Verlagerung der „Tiefenrinne“ in die Flussmitte
Ein Haupt Ziel des Bauvorhabens, wie auch in der Einführung der „Buhnen Lehre“ erwähnt, war eine Ufersicherung der Salzkammergut Bundesstraße B145 und eine Verlagerung der Tiefenrinne von der Fließrichtung gesehen linken Uferseite, durch die Buhnen, in die Mitte verlagert ist bei diesen Flugaufnahme, auch farblich abgesetzt sehr gut erkennbar. Der Strömungsdruck, wurde durch die Linksufrig eingebauten Buhnen und Wasserbausteine, auch stark auf das rechte Ufer verlagert. Damit kann diese Seite, auf der Platz ist für Aufweitungen, durch den Wasserdruck und durch Hochwässer „an geknappert“ werden und es wird sich mit der Zeit eine gewünschte Verbreiterung in diesen Bereich ergeben.
Kombination „Hackl Buhne und Kerb Buhne mit Wirbel – 1 Jahr danach
Die Hackl Buhne hat ihre beste Wirkung bei einen Pegel von 220 bis 230 cm. Da bilden sich hinter dieser aus zwei hintereinander liegenden Buhnen, ein perfekter Unterstand für die größeren Fische.
10 Buhne = Hackl Buhne
Die „Hackl Buhne“ befindet sich auf Höhe des rechtsufrigen „Hunde-Badeplatz“, beim „bauen P“ wo man auch noch recht gut Parken kann, nachdem uns in Ischl die meisten Parkmöglichkeiten mit Halte- und Parkverboten genommen werden. Daher werde ich auch die Parkmöglichkeiten mitdokumentieren um hier eine Hilfestellung zu geben. Zurück zur Hackl Buhne … wie man unschwer erkennen kann ein H-Form, nach den Gebietsverantwortlichen DI Rudolf Hackl benannt. Diese spezielle H-Buhnenform fand in seiner Diplomarbeit 2008 noch keine Berücksichtigung.
Strukturelemente – zwischen „Hackl Buhne“ und „Ernst Buhne“
„Doppel“ und „Pfeil“
Der Abschnitt unterhalb der Turmöl Buhne gefällt mir sehr gut. Ich möchte nicht übertreiben, jedoch ist es in der Kombination an Buhnen und Strukturelementen recht gut gelungenes mäananderartiges Strömungsbild zu entwickeln. Der vor der Hackl Buhne gelegene „Wirbel“ bricht die Strömung, diese lenkt weiter auf den „Doppel“ und in weiterer Folge kommt der der „Pfeil“, der sich bei Flusskilometer 101,4 befindet, wie eine Markierung auf der Ufermauer anzeigt.
Kombination „Ernst Buhne (11er) mit Pfeil“ – 1 Jahr danach
Im Bereich der „Ernst Buhne“ sieht man gegenüber den Fotos vom Herbst 2021, auf der Flugaufnahme von Sommer 2022, schon recht deutlich wie Hochwässer die Strukturen „nach modelliert“ haben. Auch hier bei Niederwasser eher eine geringere Wassertiefe. Die Tiefenrinne, hat sich wie durch die Buhnen-Einbauten gewünscht, in die Mitte verlagert und der Wasserdruck erodiert am rechten Ufer und wird sich mit den nächsten Hochwässern noch etwas Land holen. Ein geplanter Effekt, der von den Wasserbauern in diesen Bereich ebenfalls erwünscht ist.
11er Buhne = „Ernst Buhne“
Last but not least die letzte Buhne der 11er Serie. Die „Ernst Buhne“ bildet den Abschluss der Buhnen und der Ufersicherungen auf der „Turmölgraden“ und ist ein, oberhalb des „Fritz Spiessberger Loop“ gelegte, stabile Buhne und massiv ausgeführt worden. Wie sich diese entwickeln wird, wird man erst bei einen etwas höheren Pegel bemerken. Jetzt bei einen Maxquell Pegel von 165 cm muss sich eine Riffle-Pool- Struktur entwickeln. Was sich erwarten lässt, bilden sich am äußeren Bogen der Buhnen Eintiefungen und von der Theorie her sollte sich hinter einer „Inklinanten Buhne“ Kies und Geschiebe ansammeln und sich ablagern. Auch wird sie die Strömung bei höheren Pegel Richtung Fluss Mitte lenken und dadurch beruhigte Zonen im Kehrwasser bilden.
„Fritz Spiessberger Loop“
Zum Andenken an unseren Fischzucht Experten Fritz Spiessberger. Fritz war spezialisiert auf die Zucht von „Wildfisch Brütlingen“. Fische die schon in der Brutrinne auf Fluch verhalten und auf eine unterschiedliche Nahrungsaufnahme, wie vom Boden, in der Drift oder von der Wasseroberfläche konditioniert wurden. Zum Anfüttern, nach dem Schlupf und nachdem der Dottersack aufgebraucht war, gab es auch nur „Naturfutter“, welches arbeitsintensiv als Lebendfutter in Form von Salinenkrebse gezüchtet wurde, mit Plankton oder wenn sie etwas grösser waren, mit geriebenen Insekten gefüttert wurden. Für das Eimaterial hatte er (geheime) Quellen und Kontakte und seine Brütlinge stammten von Wildfischen aus der Region. Ohne seine Hilfe bei der Äschen Aufzucht, hätten wir dieses schwierige Unterfangen schon aufgegeben. Er konnte uns für unser Revier Brut Haus in der Miesen Bach Mühle noch einiges an Wissen übermittle.
Jörg Pool
Eine solche Revitalisierung steht und fällt mit dem Baggerführer. Auf den Baggerführer (Jörg) der in einer engen Abstimmung mit dem Polier (Martin) arbeitet, lastet eine große Verantwortung. Beide haben die Vorgaben der Planung und der Bauleitung zu folgen und diese umzusetzen. Spezielle Kenntnisse über Fischarten, Laichplätze und Fischeinstände usw. sind für ihre Arbeit nicht von primärer Bedeutung. Danke für die Geduld, wenn ich damit meiner fischereilichen Sprache und meinen Ideen gekommen bin. Die Fäden laufen letzten Endes beim Baggerführer zusammen. Er ist der Frontmann, der es allen Parteien recht machen muss.
Kombination „Fritz Spiessberger Loop mit Jörg Pool“ – 1 Jahr danach
Auch ein Bereich, der seine Wirkung erst bei einen Maxquell Pegel von > 200 cm voll entfaltet. Aber genau das ist das wichtige, bei solchen Maßnahmen, dass sich über einen Bereich von 800 Meter, der zuvor linksufrig schlecht zu befischende Revierabschnitt durch die Struktureinbauten und bei unterschiedlichsten Wasserständen, ganz wesentlich an fischereilicher Attraktivität verbessert hat. Da unser Ansinnen es jedoch ist, dass es unseren Wasserbewohner auch gefällt, wird mir von Kollegen berichtet, dass sich in diesen Bereich auch der Fischbestand (gefühlt) verbessert hat. Wobei man sagen muss, dass dieser Revierabschnitt zuvor, wegen seiner Unattraktivität auch kaum (wenig) befischt wurde.
24. November 2021 – die Baustelle ist beendet – Probefischen
Danke für die Geduld und danke für die umgesetzten Strukturelemente. Es ist eine super Arbeit gemacht worden für die ich mich von Seiten der Fischerei und auch der Fische recht herzlich bedanken möchte.
Der Oktober 2021 brachte im Salzkammergut weniger Niederschlag als im Durchschnitt der letzten 30 Jahre (ZAMAG). Sonnenscheindauer gab es im Oktober bis Mitte November 2021 viele. Der Traun Pegel „Maxquell“ in Bad Ischl erreichte nur einmal kurz die 200 cm Marke. Damit konnte die Bauastelle an der „Turmölgraden“ recht zügig durchgezogen werden.
Entwicklung der Strukturen braucht Zeit
Gut Ding braucht Weile – jedoch jetzt wurde die Initiierung mit dem Einbau der Wasserbausteine gesetzt und eingeleitet um der Traun, in diesen Abschnitt einen langfristigen eigendynamischen Entwicklung zu ermöglichen. Es bedeutet jedoch auch, dass die Ausformung einige Hochwasser bedarf um markantere „Gesichtszüge“ und ein Strömungsbild zu entwickeln. Die längerfristige Laufentwicklung in diesen Bereich wird sein, dass durch den Einbau der linksufrigen „Strömungslenker“ sich der Strömungsdruck auf die rechte Uferseite verlagert. Rechtsufrig ist Platz und es wird durch weitere Hochwässer das rechte Ufer immer mehr „angerissen“ und es bilden sich natürliche Ausbuchtungen und Baumwurzeln werden ausgewaschen und ganze Bäume kippen in der Uferzone und bilden Fischunterstände. Dh. die Natur arbeitet für uns und durch die fortschreitende Seiten- und Tiefenerosion wird sich der Abflussquerschnitt rechtsufrig ausbreiten. In weiterer Folge ist in Planung, dass Aufweitungen auf der rechten Uferseite erfolgen werden. Mit einer Verlängerung der jetzt eingebauten Strömungslenker, lässt sich damit die „Furt-Kolk Abfolge“ noch weiter verbessern.
Auswirkungen von wasserbaulichen Veränderungen
Gegenwärtig gewinnen neben schutzwasserbaulichen Zielsetzungen auch gesetzlich verankerte ökologische Zielsetzungen immer mehr an Bedeutung. Diese Rahmenbedingungen bewirken eine Änderung des Anforderungsprofils von Bauwerken, die einerseits Schutz vor Hochwasser bieten und andererseits ökologische Vielfalt gewährleisten sollen. Buhnenfelder als Uferschutzbauwerke sind aufgrund ihrer strukturgebenden Elemente in vielerlei Hinsicht für die naturnahe Verbauung von Fließgewässern an der Oberen Traun, bezogen auf die große Variable der Wasserführung von einen Niederwasser Pegel lt. Maxquell von 170 cm bis zu einen HQ100 von über 600 cm, besser geeignet, als Holzbauwerke. Auch wenn letzteren, aus ökologischer Sicht und aus Gründen der „Aufheizung“ und dadurch einer Beeinflussung der Wassertemperatur durch Wasserbausteine der Vorzug zu geben wäre.
Wasserbausteine vs. Holzstrukturen
Beispiele an der Koppen Traun, wo mit Strukturelementen aus Holz gearbeitet wurden, wären hier als Beispiel zu nehmen und sollten bei künftigen Strukturverbesserungen berücksichtigt werden. Weil Totholzansammlungen auch tiefe Kolke schaffen, bieten sie für größere Fische geeigneten Schutz. Totholzinseln und Baumstümpfe, mit dazugehörigen Kolk, sind so etwas wie das Beste, was wir unseren Fischen bieten können.
Sogenannte Wasserbausteine sind, auf Fließgewässer bezogen, kleinräumige, typgerechte Strukturen, die
den organismenspezifischen Habitat Ansprüchen kurzfristig genügen und diese verbessern helfen. Wasserbausteine können aber auch kurze Gewässerabschnitte mit morphologisch intakten Bedingungen bilden um eine Strahlwirkung zu haben, in denen sich stabile Population etablieren können, da sie eine
ausreichende Habitat Verfügbarkeit aufweisen. Dazu zählen auch beispielsweise kleinräumige Gewässer Aufweitungen, Einbau von Strukturelementen oder Lenkbuhnen, diese ermöglichen es Organismen kleinräumig und kurzfristig Nahrung und Habitate zur Verfügung stellen. So wie wir es auch bei dieser Maßnahme schon beobachte konnten.
Lichtblicke – Ausblicke – Strahlwirkung
Als Strahlwirkung bezeichnet man das Phänomen, denn Zustands in einem Fließgewässerabschnitt durch einzelne oder mehrere Maßnahmen eine deutlich verbesserter ökologischen Zustand zu erreichen.
Die 11 Buhnen mit den ergänzenden Strukturverbesserungen über eine Länge von 800 Meter werden auch im Umfeld, Oberhalb und unterhalb der Revitalisierung eine Strahlwirkung haben. Grundgedanke der Strahlwirkung ist die positive Wirkung naturnaher Gewässerabschnitte (Strahlursprung) auf benachbarte, strukturell überprägte Gewässerabschnitte (Strahlweg). Die Strahlwirkung beruht auf der aktiven oder passiven Migration von Tieren und Pflanzen im Gewässer oder in Gewässernähe.
Wieweit sich durch die Buhnen eine bessere Besiedlung der Uferzonen ergeben wird und der Anteil an wirbellose Tiere durch die Umgestaltung des Uferverbaus hinsichtlich der Diversität, Biomasse und die strukturellen Veränderungen und Neozoen-Anteils sich verbessert, bleibt abzuwarten und werden wir in weiterer Folge untersuchen. Ebenso die Veränderung der fischereilichen Situation.
Wichtig: Ufergehölzentwicklung
Ich werde nicht müde, auf die Wichtigkeit einer Ufergeölzentwicklung hinzuweisen und diese auf langen Strecken uferbegleitend zu etabliert. Ziel ist es, durch eine gezielte Entwicklung der vorhandenen Gehölze eine breitere Artenvielfalt standortgerechter Bäume und Sträucher mit einer hohen Verzahnungswirkung zwischen Aue und Fluss zu erreichen. Zudem kann das Gewässer besser vom Nutzungsdruck abgeschirmt werden. Die Böschungen werden von Ufergehölzen durchwurzelt und bilden eigene Strukturen im Bereich der Wasserwechselzone aus. Abgestorbene Gehölze und Pflanzenteile sind wichtige Nährstoffquellen und Strukturen im Gewässer. Ufer- und Auwald als Gewässerbegrenzung bieten einen wirkungsvollen Immissionsschutz für das Gewässer für Stoffe und Beunruhigungen aus dem Umland. Es sollte auch, bei den Ufergehölzen keine regelmäßige Pflege der wassernahen Gehölze durchzuführen, weil dadurch die Totholzentwicklung unterbunden bzw. eingeschränkt wird. Strukturierungen der Gehölzränder sind vorteilhaft. Wo möglich sollte auf einer Pflanzbreite von mindestens 10 m ein naturnaher Gehölzsaum initialisiert werden.
Form + Funktion = Fisch
Als ich an einem der letzten sonnigen Novembertage nachdem der Bagger die Traun verlassen hatte und bevor die Sonne hinter der Katrin verschwindet, auf der neu errichteten Gewässerstruktur in der Turmölgerade blicke, beobachtete ich, wie sich das Wasser durch den restaurierten Gewässerabschnitt bewegte. Inmitten der ineinander verschlungenen Strukturelemente und neu gelegten Buhnen versammelten sich schon kleinen Fischen, um den Glücksfall eines neuen Lebensraums zu erkunden. Eine paare Wildente sondieren eine Biegung stromaufwärts, und eine Wasseramsel bearbeitete das gegenüberliegende Ufer und stieß dabei seine hohen Pfiffe aus. Nahe der Mitte hinter der Hackl Buhne erhob sich kurz eine Forelle. Die Wiederherstellung von Gleichgewicht und Widerstandsfähigkeit ist eine kluge Investition. Wieweit sich durch die Buhnen eine bessere Besiedlung der Uferzonen ergeben wird und der Anteil an wirbellose Tiere durch die Umgestaltung des Uferverbaus hinsichtlich der Diversität, Biomasse und die strukturellen Veränderungen und Neozoen-Anteils sich verbessert, bleibt abzuwarten. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir hier eine Verbesserung des Lebensraumes für Fische bekommen haben.
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Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – ein Vido sagt mehr als 1000 Bilder
YouTube Video – Drohnen Aufnahme von Florian Lustig
Seit mittlerweile 6 Jahren hat sich Florian auf das Thema Filmen spezialisiert. Im speziellen bewegen sich seine Arbeiten zwischen Outdoorfilmen und content über das Fliegenfischen. Mit seinen Stil, sein Fachwissen zum Thema Gewässer, Fische und Fliegenfischen, seinen Equipment und seinen exelenten Skills, macht er uns hervorragende Video Dokumentationen.
Videos sagen mehr als tausend Bilder
Noch dazu haben wir den Vorteil, dass wir Florian vor der Haustüre zum „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ (FROSKG) in unserer Nähe haben. Was liegt also näher, als mit einen Speziallisten wie Florian zusammen zu arbeiten und unsere Projekte zu realisieren. Danke für seine Unterstützung bei den Drohnen Aufnahmen zur „Turmölgraden“. Hier sieht man noch mal mit einen Drohnen Flug, bei einen Pegel lt. Maxquell von 180 cm, wie sich die Strukturelemente in der Zwischenzeit „eingelebt“ haben. Die Wirkung der Buhnen und Strukturelemente ist natürlich Wasserstands bezogen sehr unterschiedlich und es ergeben sich interessante Gegebenheiten, je nach Wasserstand.
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Der Happy Fish © ist das ultimative Symbol für Menschen, Organisationen und Projekte, die darauf abzielen, die freie Migration für Fischpopulationen wiederherzustellen. Dieses Symbol vereint Initiativen von Naturschutzorganisationen und lokalen Regierungsbehörden aus aller Welt, die Wanderfischen freien Durchgang ermöglichen wollen. Durch Werbe- und Fundraising-Initiativen ist das Happy Fish © -Logo ein Symbol dafür, dass Wanderfische sich frei zwischen ihren natürlichen Laich-, Wachstums- und Lebensraumgebieten bewegen müssen. Das „große Lächeln“ bedeutet, dass die Fischpopulationen bei Erfolg gedeihen und wachsen können.
„Meine Herausforderung ist, denn Fischen ihren Lebensraum zu retten!“