ENGLEITHEN ALTARM NOTABFISCHUNG (en) 2022

Im Salzkammergut mit seinen vielen Gewässern ist für die Fischpopulation eine Wasserführung überlebenswichtig. Dauert eine Hitzewelle länger an, drohen im Notfall eine Notabfischungen. So präsentiert sich die aktuelle Situation im Engleithen Altarm und in anderen Gewässer Abschnitten.

Wasser Temperatur Situation

Die Situation ist in kleinen und großen Gewässern zu unterscheiden. In großen Gewässern, zu denen die Traun zählen, sei die Lage momentan noch gut. Der Vorteil ist, dass die Nächte bisher kühl waren und darum die Temperaturen in diesen Gewässern noch nicht in die Höhe gestiegen sind. Ein Vorteil sei auch, dass die Zuflüsse und vor allen, solange wir noch Gletscherwasser über den Gosau Bach eingespeist bekomme, noch Grad kühles Wasser bringen.

Die Bachforelle ist bereits verschwunden

In den vergangenen 25 Jahren ist die Durchschnittstemperatur in den Fließgewässern im Salzkammergut bereits angestiegen. Es gibt Hinweise, dass dieser Temperaturanstieg eine Vorverschiebung des Schlüpf Zeitpunktes und eine Habitat Verlagerung Flussaufwärts zur Folge hat. Die Phase von häufigen Perioden mit Wassertemperaturen über 15 °C und das über mehrere Wochen, dass Kapitel haben wir bereits hinter uns und die Bachforellen sind durch ganzheitliche, klinische Ausbrüche der Nierenkrankheit PKD bereits komplett aus der Oberen Traun verschwunden. Siehe dazu die Artikel über „Die Schwarze Bachforelle“ bei mir im Blog.

Aus ethischen und tierschuetzerischen Gruenden, werden wir auf weiteren Bachforellenbesatz und Versuche mit Bachforellen in der Ischler Traun verzichten
Aus ethischen und Tierschutz Gründen, werden seit 2010 keine Bachforellen mehr besetzt und Versuche mit der Bachforellen in der Ischler Traun wird verzichtet.

Niederschlagsmuster verschlechtert Lebensbedingungen

Das Niederschlagsmuster änderte sich und resultiert bereits in vermehrten Winterhochwassern und Erosion. Letztere trägt zu einem erhöhten Eintrag von Feinsedimenten bei, die einerseits die Gesundheit juveniler Salmoniden beeinträchtigen und andererseits durch verstärkte Sohlenkolmation die Reproduktionsleistung vermindern.

Siehe dazu folgende Artikel:

Wassertemperatur Ischl Maxquell

Pegel Ischl Maxquell 

Notabfischung(en) Sommer 2022

NOTABFISCHPLAN Version 1.7 Jänner 2023

Laut Genehmigung der OÖ. Landesregierung – Geschäftszeichen: LFW-2019-268010/2-Sr vom 28.5.2019
Gültig für den Zeitraum: Mai 2019 bis 30.April 2024 haben wir die Möglichkeit Notabfischungen im Fischereirevier Oberes Salzkammergut durchzuführen.

Weiters ist im Fischereigesetz, seit 2020 definiert, dass die Verantwortung für Notabfischungen der Bewirtschafter -und/oder der Pächter für diese verantwortlich ist. Diese Bestimmung hinsichtlich der Pflichten eines fischereiberechtigten Pächters und Bewirtschafter werden nunmehr folgendermaßen geregelt:

„Die Hegepflicht zur Erhaltung eines nach Art und Menge gewässertypspezifischen Fischbestands besteht nunmehr auch die Pflicht, die Lebensgrundlage der Wassertiere soweit als möglich zu erhalten.“

Ergebnisse

Mit drei Befischungen im Engleiten Altarm konnten wieder über 4.000 Stück „Naturaufkommen von lokalen Fischen“ gerettet werden.

Die geretteten Fische wurden unmittelbar nach der Elektro-Befischung in den Hauptfluss, in die „Ischler Traun“ in ihr Element zurückgesetzt. Im Bild v.l.n.r. Heimo Huber und Günther Ritzberger.

Die Konsequenzen der jahrelang beobachteten Veränderungen sind im Kontext mit anderen anthropogenen Einflüssen zu betrachten. Diese stellen zusätzliche Erschwernisse in der Einschätzung der Bedeutung der Klimaerwärmung auf unsere noch vorhandenen Salmoniden Bestände, wie der Äsche dar. Wasserentnahmen, bzw. Rückgabe des erwärmten Wassers, tragen zur Temperaturerhöhung der Flüsse
bei. Stauhaltungen wirken sich ebenfalls auf Temperaturprofile und Schwebstofffrachten der Flüsse aus, Begradigungen und Fragmentierungen fördern die Kolmation und verhindern das Ausweichen der Fische in kühlere Lebensräume.

Schlussfolgerungen

Mit ansteigenden Wassertemperaturen ist eine weitere Verkleinerung der Lebensräume von Fischarten
sommerkühler Gewässer sowie die Zunahme temperatursensitiver Fischkrankheiten zu erwarten. Maßnahmen, die den ungünstigen Konsequenzen der Klimaveränderungen entgegenwirken können, werden empfohlen und dringend gebraucht. Hierzu gehören die Verbesserung und Vernetzung der Lebensräume der Fische sowie eine Verbreiterung und Bestockung des Uferstreifens. Die nicht laufend abgeholzt werden.

Ein vorhandener Ufersaum kühlt die Gewässer um mehrere Grade und würde die Lebensbedingungen für Insekten und Fische wesentlich verbessern helfen. Leider ist in Zeiten der hohen Holzpreise und Hackschnitzelheizungen kein Baum und kein Strauch mehr sicher.

Weitere Informationen

„Meine Herausforderung ist, denn Fischen ihren Lebensraum zu retten!“