WOLFGANGSEEKLAUSE NEUE FWH IN PLANUNG

So wie die Ager die „große“ Schwester der unteren Traun ist, so ist die Ischl die kleine Schwerster der oberen Traun. Ein lieblicher Seeausrinn, der den Wolfgangsee entwässert. Wie wir aus gut informierten Kreisen in Erfahrung bringen konnten, ist bei der Wolfgangseeklause der Einbau einer Fischwanderhilfe in Planung. Es handelt sich dabei um ein wasserrechtliches Bewilligungsverfahren, welches wegen der bundesländerübergreifenden Situation, vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft durchgeführt wird.

Die Wolfgangseeklause

Viel Platz für eine FWH bei der Seeklause am Auslauf vom Wolfgangsee ist nicht.

Der Wolfgangsee, der auch als Abersee bezeichnet wird, gehört der Ökoregion „Alpen“, Sub Ökoregion Kalkalpen und der Bioregion Kalkvoralpen an. Das im Westen liegende Delta des Zinkenbaches ist etwa 5 km2 groß (MÜLLER 1974). Zusammen mit dem kleineren gegenüberliegenden Delta des Ditlbaches bewirkte er eine Gliederung des Sees in zwei Becken. Im Bereich der Einschnürung hat der Wolfgangsee nur mehr eine Breite von 250 m und eine Tiefe von 20 m (GASSNER et al. 2002). Das St. Gilgener Becken hat mit 507,4 Mio m3 Wasser ein fast dreimal größeres Volumen als das St. Wolfganger Becken. Daraus ergibt sich für den Wärmehaushalt und alle damit verbundenen Abhängigkeiten der beiden See Teile ein
deutlich unterschiedliches Verhalten. Auffälligste Tatsache ist dabei, dass das St. Wolfganger Becken ziemlich regelmäßig zufriert, das St. Gilgener Becken jedoch nur selten (ANONYMUS 2003).

Gleich unterhalb der geplanten FWH ist die „obere“ Pegelmessstelle für die Ischl.
Die Pegelschwankungen als Seeausrinn aus dem Wolfgangsee sind recht moderat.

Klaus Wehr

Zur Erleichterung der Holzdrift wurde seit 1590 eine Klause betrieben. Das heutige Klaus Wehr wurde 1994 – 1995 vom Wasserverband „Wolfgangsee-Klause“ errichtet. Mit einer neuen Klauswehrordnung wurden die Grenzwasserstände im Wolfgangsee durch den Bescheid des Landwirtschaftsministeriums im Juni 2003 gesenkt (HÖDLMOSER 2003).

Wasserverband Wolfgangseeklause

Geschäftszahl: 2024-0.089.732

Fischaufstiegshilfe – wasserrechtliches Bewilligungsverfahren – Kundmachung
Es ist hierzu eine wasserrechtliche Bewilligungsverhandlung geplant. Ein erster Termin 17.4.2024 hat sich vermutlich durch die Gemeinderatswahlen in Strobl verschoben. Es ist jedoch bei der Wasserrechtsbehörde ist Bezug auf die Wolfgangseeklause ein Bewilligungsverfahren
für eine Fischaufstiegshilfe (FWH – Fischwanderhilfe) anhängig. Der Wasserrechtsbehörde wurden hierzu mehrfach überarbeitete Einreichunterlagen vorgelegt. Die zuletzt mit E-Mail vom 17.10.2023 für den Antragsteller vorgelegten Einreichunterlagen ersetzen die bisher vorgelegten Einreichunterlagen zur Gänze. Die Wasserrechtsbehörde beraumt nach § 100 und 107 WRG 1959 sowie nach §§ 40 bis 44 AVG die wasserrechtliche Bewilligungsverhandlung bezogen auf die zur wasserrechtlichen Bewilligung beantragte Abänderung der Fischaufstiegshilfe an.

Skizze zur geplanten FWH

Handskizze lt. Planungsunterlagen für die FWH.

Teilnehmer zur WR-Verhandlung

An dem Verfahren Beteiligte können persönlich zur Verhandlung kommen oder an ihrer Stelle einen Bevollmächtigten entsenden. Der Bevollmächtigte muss mit der Sachlage vertraut sein und sich durch eine schriftliche Vollmacht ausweisen können.

FROSKG wurde nicht eingeladen?

Leider erging keine Einladung an das FROSKG, obwohl dies lt. § 108 (2) vorgesehen währe.

Beiziehung von Behörden und Fachkörperschaften.
§ 108 (2) Die nach den landesgesetzlichen Bestimmungen zur Wahrnehmung der Fischereiinteressen berufenen Stellen (Fischereirevierausschüsse) sind allen Verfahren über Vorhaben mit möglicherweise nachteiligen Folgen für die Fischerei beizuziehen.

Ein schriftliches Erdsuchen wurde an das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft per E-Mail geschickt und ich bin gespannt, ob wir für die WR-Verhandlung eine Einladung bekommen werden.

Die FWH bei der Seeklause wäre die letzte Barriere die durch eine FWH eine Verbesserung bekommen würde.

Weitere Informationen

Durch diese Verordnung ist der obere Bereich der Ischl als Laichschongebiete ausgewiesen.
In diesen Bereich der Ischl hat der Perlfisch seine Laichplätze.
Grenzflüsse haben bei WR-Verhandlungen eine eigene Dynamik.
Als Seeausrinn kommt in den Sommermonaten sehr warmes Oberflächenwasser aus dem Wolfgangsee in die Ischler Ache.
Heimo bei der Arbeit
Artikel ist in Arbeit

„Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“

Zitat von: Arthur Schopenhauer