GRENZGEWÄSSER ISCHL

Die Ischl verlässt den Wolfgangsee an seinem östlichen Ende bei Strobl und fließt relativ geradlinig von West nach Ost. Auf den ersten 5 Kilometern bildet sie die Gemeindegrenze zwischen St. Wolfgang im Norden und Strobl im Süden und damit die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Salzburg.

Bei der Ischler Seeklause in Strobl, rechtes Foto mit der Pegelmessstelle Bürglstein.

Anschließend fließt sie auf dem Gemeindegebiet von Bad Ischl zur Gänze in Oberösterreich. Sie durchbricht die Talschwelle zum Ischler Becken zwischen Jainzenberg und Kalvarienberg und mündet nördlich des Stadtzentrums von Bad Ischl in die Traun. Ihr mittleres Gefälle beträgt 5,4 ‰. 

Lageplan

Auf den ersten 5 Kilometern bildet sie die Gemeindegrenze zwischen St. Wolfgang im Norden und Strobl im Süden und damit die Landesgrenze zwischen Oberösterreich und Salzburg.

Grenzgewässer Ischl

Im Fischereirevier Oberes Salzkammergut (FROSKG) haben wir als wesentlichen Grenzfluss die Ischl, die über 5 Kilometer die beiden Bundesländer Salzburg und Oberösterreich trennt.

Mündung der Ischl in die Traun.

Grenzgewässer Analyse

Man hat in der fischereilichen Bewirtschaftung an einem Grenzgewässer eine Besonderheit: Bei der Ischl entlang der Salzburger und Oberösterreichischen Seite liegt die Grenze in der Mitte und dadurch kommen unterschiedliche Landesgesetze zur Anwendung. Daraus ergeben sich folgende Unterschiede:

Regelung für Grenzgewässer

Salzburger Fischereiverband

Vom Salzburger Fischereiverband gibt es dazu eine ganz klare Regelung, die lautet: „Eine Differenzierung der Schonbestimmungen in den Grenzgewässern ist nicht mehr gegeben. Es gelten für den Salzburger Teil der Grenzgewässer die o.a. Schonbestimmungen bzw. die (strengeren) Bestimmungen des Bewirtschafters.“

Siehe: Schonbestimmungen

O.Ö. Landesfischereiverband

lt. O.Ö. Fischereigesetz oder auf Basis von Verordnungen der Landesregierung sind mir keine Grenzgewässerbestimmungen- oder Verordnungen bekannt.

Eine Brücke verbindet Menschen, Orte und Länder.

Grenzgänger

Auf der einen Seite ist die Ischl, im Grenzbereich zu Salzburg ein kleines Flüsschen, mit einer Breite von 10-20 Meter breite. Es gibt nur einen Fischereirechtsinhaber und das Gewässer ist langfristig an einen Pächter verpachtet. Dh. hier lassen sich die Schonbestimmungen und andere fischereiliche Bedingungen recht leicht regeln und es bedarf keiner weiteren, komplexen Abstimmung und Vereinbarung, oder einer Grenzgewässerverordnung oder ähnliches.

Die liebliche Ischler Ache – im Oberlauf, beim „Schlager-Mühlner“.

Wassertransport – Transport über die „Welle“

Hierzu zählen die Nitratbelastung landwirtschaftlichen Ursprungs in Grund- und Trinkwasser, die Wassernutzung durch Kraftwerksbetreiber, die Erwärmung, Veränderungen an baulichen Maßnahmen in der Ischl und auch in den Zubringer-Bächen und auch oberhalb der Seeklause im Wolfgangsee.
Die Notwendigkeit des Gewässerschutzes und die Regelung der Gewässerbewirtschaftung führte schon früh in der menschlichen Geschichte zur Entwicklung rechtlicher Normen, welche auf die Ordnung des Wasserhaushalts zielten. Heutzutage gehört das Wasserrecht zum Kern moderner Umweltrechtsysteme. Die Wasserführung spielt in der wasserrechtlichen Ordnungen eine Schlüsselrolle für die Gestaltung des Wassermanagements für ein unmittelbar betroffenen Gewässerabschnitt, jedoch auch unmittelbar an die „Unterlieger“ und auch auf die Auswirkung auf des Lebensraumes für Wassertiere. Sowohl Fische, viele andere Bewohner am und im Wasser bis hin zum Zoobenthos. Wasser hat neben vielen Eigenschaft auch diese, dass es Abwärts rinnt und alles mittransportiert, was in einem gelösten und auch im festen Zustand mitgegeben wird und das endet nicht bei einer Revier, Bezirks oder Landesgrenze.

Notwendige Zusammenarbeit

Die Biosdiversität im Umfeld der Ischl ist in einer ernsten Gefahr. Das ist aufgrund einer dramatischen Entwicklung über die letzten Jahre durch viele menschliche Eingriffe entstanden und umfasst neben der Vielfalt der Lebewesen auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt des Lebensraumes für diese. Obwohl viele Millionen Euro in die Durchgängigkeit investiert wurde, ist die Ischler Ache fatalerweise in ihrer „Kleinheit“ am stärksten bedroht.

Eine große Anzahl an fischereilichen Erhebungen und ein in Auftrag gegebenes Gutachten belegen, dass sowohl die Biomasse als auch die die Artenvielfalt stark dezimiert wurde. Viele Arten – von der Äsche, dem Perlfisch, der Koppe bis zur Eintagsfliege – die an der Ischl ihren Lebensraum haben (hatten) stehen auf der Roten Liste und sind Bestandteil der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie).

Geschichte

Streitereien um Grenzverläufe gab es am Wolfgangsee schon vor vielen Jahrhunderten. Bereits im 9. Jahrhundert kam es zu Konflikten, obwohl die „Notitia Arnonis“, das erste Grundbuch aus 788, belegte, dass Herzog Odilo das gesamte Wolfgangsee-Gebiet dem Salzburger Bischof Virgil geschenkt hatte. Das Kloster Mondsee hingegen berief sich auf eine Schenkungsurkunde von 748 und beanspruchte den „Aberseeforst“, das Gebiet östlich des Zinkenbaches. Erst 1689 wurde in einem Vertrag mit dem Erzbistum Salzburg die sogenannte Seidenfadengrenze, eine Linie zwischen der Mündung des Dittelbaches in den See bis zur Ischler Ache, anerkannt. Ein Seidenfaden wurde in der Mitte der Dittelbachmündung auf Pfähle gespannt und zum Ausfluss der Ischler Ache gezogen. Diese Grenze teilte Gerichtsbezirke, nachdem sich Fischer aus St. Wolfgang und Abersee öfter in die Haare geraten waren.

Seidenfadenpfad und Landesgrenze

Der Seidenfadenpfad, der entlang dieser Landesgrenze verläuft, erinnert uns daran, dass jeder Konflikt lösbar ist. Es ist ein Pfad des Miteinanders, der durch die jahrhundertealte Bedeutung des Handschlages symbolisiert wird. Während du dem rauschenden Klang der Ischl lauschst, mache dir bewusst, wie wichtig es ist, nach Lösungen bei Streitereien zu suchen. Dieser besondere Pfad lädt dich ein, dir bewusst Gedanken über das Zusammenleben in deinem Familien- und Freundeskreis zu machen.

Ziel

Ziel dieses Beitrags ist es, einen Überblick über eine komplexe Situation aufzuzeigen und damit eine länderübergreifende Zusammenarbeit zu schaffen. Deshalb ist es zunächst sinnvoll, die Frage nach dem Zweck einer solchen Rechtsvergleichung zu beantworten.

Aus Sicht einer revierübergreifenden fischereilichen Bewirtschaftung ist das formulierte Ziel dieses Beitrags, auf der einen Seite die wesentlichen Unterschiede und Ähnlichkeiten der beiden gesetzlichen Rahmenbedingungen zu untersucht und zu kennen. Auf der anderen Seite mit den verantwortlichen Stellen die möglichen besten Anpassungen zu realisieren um den Zielen einer Verbesserung lt. NGP (Nationalen Gewässerschutzplan) und damit einen guten Zustand zu erreichen.

Resümee

Die Ischl als kleine Schwester der Obere Traun, hat es nicht verdient, in Zeiten wo wir seit Jahren an einer Verbesserung der Biodiversität arbeiten und viel Geld über den Nationalen Gewässerschutzplan (NGP3) investieren, derartig „misshandelt“ zu werden. Geschiebesperren Entleerung lösen Stauraumspülungen aus und viele weitere Baumaßnahmen und Baggerarbeiten, die in immer kürzen Frequenzen die gesamte Nahrungskette von Kleinstlebewesen bis hinauf zu Äsche, Perlfisch und Koppe vernichten. Durch diesen starken Nutzungsdruck, begleitet durch Klimaveränderungen nimmt die Vielfalt des Lebens im und am Wasser und auch die Biomasse insgesamt immer weiter ab.

Vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut (FROSKG) setzen wir uns mit ganzer Kraft dafür ein, dass die Lebensraum-Vielfalt im und am Wasser bei uns in der Region als wichtiger Pfeiler der Biodiversität wiederhergestellt wird. Wir brauchen dazu deine Hilfe um beeinträchtigte Gewässer zu lebendigen und naturnahen Lebensräumen zu machen – für eine intakte Biodiversität zum Wohle von Mensch und Natur.

Weitere Informationen

„An allem Unfug der passiert, sind nicht nur die Schuld die ihn tun,

sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“

Zitat von: Erich Kästner

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