SEEACHE – WARME ISCHL

Der Oberlauf der Ischl, vom Ausfluss aus dem Wolfgangsee bis zu den Bereich, wo der „Strobeler Weissenbach“ dazu kommt, ist der Bereich der Ischl, der als Seeausrinn von der Wassertemperatur des Wolfgangsee beeinflusst wird. Die Salzkammergutseen erreichen regelmäßig oberflächliche Wassertemperaturen zwischen 20 und 24 °C (Gassner et al., 2002). Lediglich das oberflächliche Wasser des Traunsees bleibt üblicherweise auch im Hochsommer mit 18–20 °C etwas kühler. In sehr heißen Sommer, wie 2003 oder 2018 wurde in den meisten Seen eine oberflächliche Wassertemperatur von 25 °C überschritten.

Daher wurde auch von mir zur „Seeache“ der Projektname, „Warme Ischl“ gewählt. Die „Seeache“, die sich hier in einen sehr natürlich Verlauf, mit viel Uferbeschattung über 3 Kilometer bis zur Mündung des Strobler Weissenbach schlängelt, sit in diesen Artikel die Rede. Nach der Mündung des Strobler Weissenbach beginnende die starken Verbauungen, beginnend mit dem Kraftwerk Weinbach und hier ist der Übergang in die „Kalte Ischl“.
Die Seeache fließt mit ihren baumbewachsenen Ufern sehr lieblich Richtung Bad Ischl.
Hier eine recht schöne Äschenstrecke an der Seeache.

Sommerwarme Seeausrinne

Soweit die Wassermenge der Zuflüsse die Verluste durch Verdunstung etc. überwiegt, verlässt das Überschusswasser über unterirdische oder am tiefstgelegenen Punkt des Seeufers, oberflächliche Austrittsstellen das Seebecken. Diese Fließstrecken werden als Seeausrinne bezeichnet
und stellen eigenständige Gewässertypen dar, da sie limnologisch vom Seewasser geprägt werden, aber morphologisch als Fließgewässer einzustufen sind. Seeausrinne sommerwarmer Seen werden als epipotamale Gewässer angesehen. In Gegenüberstellung zu Fließgewässern des gleichen hydromorphologischen Typs weisen Seeausrinne, wie die Ischl, demnach folgende Besonderheiten auf:

• höhere Wassertemperaturen zur warmen Jahreszeit
• niedrigere Wassertemperaturen zur kalten Jahreszeit
• verstärkte Drift von Planktonorganismen (Phytound Zooplankton) und Schwebstoffen in der freien Welle
• Dämpfung der Abflussextrema (vor allem Hochwasserspitzen)

Zubringer in die Seeache – „Warme Ischl“

Historische Informationen zur Seeache = Warme Ischl

Nur in wenigen Fällen kann mit Hilfe historischer Quellen eine Abgrenzung der durch den See geprägten Gewässerstrecke erfolgen. Im Salzburger Fischereikataster von 1904 ist die „Warme Ischl“ gesondert als „Seeache“ angeführt, d.h. der eigentlicher Seeausrinn des Wolfgangsees und die Ischl werden getrennt angeführt. Während in der Seeache, sprich in der „Warmen Ischl“:

  • Aitel,
  • Barben,
  • Hechte und
  • Aalrutten
    vorkamen, lebten in der „Kalten Ischl“:
  • Forellen,
  • Koppen,
  • Pfrillen (Elritzen)
  • und selten Äschen.

Die Länge der Seeache wird mit 4 km angegeben. Da etwa 3 km unterhalb des Wolfgangsees der Strobler Weißenbach mündet, ist die in historischer Zeit vorgenommene Trennung in Seeausrinn und kühleres Gewässer unterhalb realistisch und hat durchaus auch huete noch ihr Gültigkeit und sollte daher in der Bewirtschaftung der Ischl beachtet werden.

Temperatur der Seeache – Warmen Ischl

Leitbild der „Warmen Ischl“

Die Basis einer fischökologischen Zustandsbewertung bildet das Leitbild. Darin sind alle als natürlich geltenden Fischarten angeführt. Gemäß der Charakterisierung als Seeausrinn sind in der Ischl folgende Fischarten vorhanden und nachgewiesen:

„Meine Herausforderung ist, denn Fischen ihren Lebensraum zu retten!“