FWH WEINBACH GEFLUTET – HERSTELLUNG DER DURCHGÄNGIGKEIT AN DER ISCHL

Die Fischwanderhilfe (FWH) beim Schlauchwehr vom Kraftwerk in Weinbach war durch die Sommerhochwässer verlandet und nicht mehr mit Wasser dotiert. Die Energie AG als Betreiber vom KW Weinbach hat den Durchfluss wieder hergestellt und so können die aufsteigenden Fische wieder wandern. Danke dafür an zuständigen Manager der Energie AG, Hr. Georg Gamsjäger für seine Unterstützung.

Wiederherstellung der Durchgängigkeit

Fischwanderhilfen (FWH) oder auch Fischaufstiegshilfen (FAH) oder Organismenwanderhilfen (OWH) bezeichnet, werden mit einen hohen finanziellen Aufwand an der Ischl errichtet. Sowohl im Zuge der „Durchgängigkeitsprojekte an der Ischl„, sowie auch durch die gesetzliche Vorschreibungen beim Bau einer Wasserkraftanlage, wurden hier bereits viel Geld investiert, um auf der einen Seite den Fischen die Wanderung zu ermöglichen und auf der anderen Seite die Wiederherstellung des Kontinuums in Fließgewässern gemäß WRRL herzustellen. Wie man am Video sieht, ist die Wiederherstellung des Kontinuums eine der wichtigsten Sanierungsmaßnahmen an unseren Gewässern. Den damit wird erst für viele Fischarten eine Fischwanderung vom Traunsee bis in den Wolfgangsee möglich. Wobei sowohl der Fischaufstieg, wie auch die Flussabwanderung eine wichtiger Mechanismus für die Funktionsfähigkeit von Fischpopulationen darstellt. Beides wurde an der Ischl noch nicht in allen Details erforscht und bietet die Möglichkeiten die Fischwanderung z.B. von Traunsee stämmigen vs. den Wolfgangsee stämmigen Perlfischen in Studien zu erforschen.

Gerade rechtzeitig wurde die FWH wieder mit Wasser dotiert, damit die aufsteigenden Fische ziehen können.

Durchgängigkeit herstellen

Fische nutzen verschiedene Bereiche ihres Lebensraums zur Fortpflanzung, als Kinderstube, zur Nahrungssuche, als Versteck oder als Winterquartier. Die besten Laichgründe mit lockerem, von sauerstoffreichem Wasser durchflossenen Kies liegen zumeist flussaufwärts am Oberlauf. Oft wird den Fischen der Zugang durch unüberwindbare Hindernisse verwehrt und sie müssen mit weniger geeigneten Laichgründen vorliebnehmen. Zumeist mit fatalen Folgen für die Fischbrut.

Doch auch unüberwindbare Wehre, die nicht zurückgebaut werden können, müssen nicht unüberwindbar bleiben: Fischwanderhilfen (FWH) erlauben es den Fischen, den ganzen Fluss zu durchschwimmen. Beispiele von FWH an der Oberen Traun zeigen, dass Dank der gesetzlichen Rahmenbedingungen und durch die Betreiber Varianten gefunden werden, um die Traun mit ihren Zubringerbächen für die Fische durchgängig und frei zu machen.

Bewirtschaftungsplan Ischl

Vom FROSKG sind wir im Zuge eines Bewirtschaftungsplanung in der Analyse der bestehenden Äschen-Populationen zwischen Ischl und Traun genetisch zu untersuchen. Speziell unter den „Klimaaspekt“ der unterschiedlichen Wassertemperaturen in der Traun vs. der Ischl. Die Ergebnisse sollen uns in der Entscheidungsfindung helfen, ob man die Äschen in der Ischl mit Besatzmaßnahmen im Populationsaufbau fördern soll und ob es in der Ischl einen wärmeresistenteren Äschen-Stamm gibt.

Wie Bestandsaufnahmen und Befischungen zeigen, gibt es noch einen Äschen Bestand an „Ischl-Äschen“.

Ischl ist Barben-Äschen Region

Von der Biomasse dominiert in der Ischl ganz sicherlich die Barbe. Wobei es ein recht gutes Äschen-Vorkommen, speziell unterhalb der Schlager-Mühle bis zur Strobler Weissenbach Mündung gibt. Auch in der Restwasserstrecke und hinunter bis zur Pfandl-Brücke sind welche vorhanden und wurden bei Bestandsaufnahmen der letzten Jahre gefangen. Auch wenn der Bestand unterhalb vom Schlauchwehr in Weinbach durch die Geschiebe-Sperren-Entleerungen im Strobler-Weissenbach schon sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, gibt es einen Lichtblick, dass aus den verbliebenden Bestände, künftig und nach Beruhigung der Geschiebesituation, eine stärkere Population aufbauen ließe.

Hier eine Äsche im Bereich der linksufrigen Buhnen, bei der Mündung des Strobler Weissenbach in die Ischl. Mit dem Strobler Weissenbach kommt sehr kaltes Wasser in die Ischl, was den Äschen Beständen in den Sommermonaten hilft.
Es wäre zu wünschen, dass wieder Ruhe einkehrt in das Gewässersystem der Ischl und damit die Fische die Chance haben, sich wieder selbst zu reproduzieren.

Sommerhochwässer haben die FWH verlandet

Die Hochwasser vom August 2023 haben die Fischwanderhilfe beim KW Weinbach mit Schotter verlandet.

Am Samstag den 5.8.2023 hatten wir Österreichweit recht starke Regenfälle. Kamen in Kärnten weit über 100 Liter Niederschlag (l/m²) zusammen und an der Grenze nach Slowenien wurden sogar über 200 Liter Niederschlag prognostiziert, so erreichten die Pegel erst durch die starken Regenfälle in der Nacht von Samstag (5.8.23) auf Sonntag (6.8.23) die HW1 Grenze. Jedoch näheres dazu in der folgenden Aufstellung.

Auch Ende August kam es noch mal zu einem Hochwasser. Hier ein Foto mit der Hochwasserline, wie diese die Ischl beim Schlauchwehr in Weinbach, in der Nacht vom 23. August auf den 24. August 2023 noch einmal ordentlich ansteigen ließ. Hauptwasserbringer ist der gleich oberhalb vom Schlauchwehr liegenden Strobler Weissenbach, der auch sehr viel Geschiebe mitreißt.

Siehe dazu: Strobler Weissenbach und seine Auswirkungen

Beim Auslauf der FWH beim Schlauchweh in Weinbach, nach dem nächtlichen Hochwasser vom 23. August auf den 24. August 2023.

Wanderverhalten der Fische

Wir haben in der Ischl als Seeausrinn die Situation, dass im Frühjahr mit der Perlfisch Laichzeit viele Fische vom Wolfgangsee in die Ischl hereinziehen um im Herbst wieder Ischl-Aufwärts in ihr Winter-Quartier, denn Wolfgangsee aufzusteigen. Daher ist eine funktionierende Fischwanderhilfe sehr wichtig für den herbstlichen Fischzug.

Bin Mitte Oktober 2023 an der Ischler Ache unterwegs und man merkt eine Unruhe im Wasser. Die Fische sammeln sich und viele sind schon flussaufwärts unterwegs. Aitel, Barben, Schneider, Flussbarsche etc. sind zu sehen. Ab und zu eine Äsche, die vermutlich in der Ischler-Ache bleiben wird. Forellen, weder RBF noch BF konnte ich hier oberhalb von der Strobler Weissenbach Mündung, in der sogenannten „Warmen Ischl“ keine bemerken. Als Seeausrinn ist das Wasser im oberen Bereich vermutlich viel zu warm. Erstaunlich, dass sich ein recht guter Äschen Bestand gehalten hat.
Die Ischl-Äschen werden sich in den Sommermonaten unter den abkühlenden, durchgängigen Baumbestand in diesen Revierabschnitt und durch die sauerstoffreichen Rauschen recht gute Lebensbedingungen vorfinden und so die Temperaturspitzen der Sommermonate, mit geringen bzw. über die Sommermonate ohne Befischungsdruck – da es sich um ein Privatrevier handelt, recht gut überstehen können.

Nachlaichwanderung (Laichrückwanderung)

In diesen Fall, an der Ischl ist beim Perlfisch und auch bei anderen Weißfischarten eine „Flussabwanderung“ im Frühjahr zum Laichen zu beobachten. Im Herbst haben wir eine flussaufwärtsgerichtete Rückwanderung in das Winterhabitat Wolfgangsee. Diese wichtige Sub Form der Fischwanderung wird in der Wissenschaft auch als Nachlaichwanderung bezeichnet (Clough & Beaumont, 1998; Arnekleiv & Ronning, 2004).

Überwinterungswanderungen

Aufgrund sinkender Temperaturen im Herbst bzw. Winter werden von den Fischen geeignete Winterhabitate aufgesucht, strömungsärmere Bereiche, tiefe Gumpen oder wie im Falle der Ischl, eine Überwinterungswanderung in den Wolfgangsee.

Die Fische haben schon gewartet

Auch konnte unmittelbar nach den Ausbaggerungen, am 16. Oktober 2023 gegen 16:00 Uhr schon zig Fische beobachtet werden, wie sie unmittelbar nachdem der Bagger fertig war, die Fischwanderhilfe (FWH) in Anspruch nahmen. Ein schöner Anblick, wenn man sieht, wie wichtig funktionsfähige FWH sind. Es dürfte sich schon viele Fische im Tosbecken vom Schlauchwehr angesammelt haben, die nur darauf gewartet haben, dass sie Flussaufwärts ziehen können.

Die Ischl sieht im Winter, abgesehen von den strömungsliebenden Fischarten wie der Äsche, Barbe und ein paar Forellen, recht fischleer aus. Jedoch Mitte April, wenn die Perlfische zum Laich aus dem Wolfgangsee in die Ischl ziehen, kommen auch viele Begleitfischarten, wie Aitel, Rotaugen, Schneider, Barsche und Hechte in die Ischl und bis zum Frühsommer haben wir an der „Oberen Ischl“ eine Biomasse von weit über 100 Kg/ha. Im Herbst ist es umgekehrt, jetzt Mitte Oktober beginnt ein großer Wanderzug. Der naturliebenden Fischer merkt es auch, dass es eine Unruhe gibt im Wasser und mit sinken der Temperatur und Beendigung der Schönwetterperiode, wandern die Fische Ischl-aufwärts in ihr Winterlager.

Manuelle Nacharbeit

Die Fischwanderhilfe (FWH) beim KW Weinbach ist ja sehr schön und natürlich angelegt worden. Daher ist es auch nicht so einfach, ohne große Zerstörung des Uferbewuchs, die „Verschotterungen“ wieder zu entfernen. Es wurde dazu ein kleiner Bagger auf Räder verwendet und das Aushubmaterial wurde im oberen Bereich entlang von der FWH liegen gelassen.

Es wurde durch das Hochwasser schon einiges an Schotter in der FWH abgelagert. Was auffällt ist, dass der Feinsedimente Anteil zurückgegangen ist. Es wird aktuell mehr „Schotter“, so wie wir diesen auch durchaus als Laichplätze in der Ischl und in der Traun brauchen, angeschwemmt. Wobei die Menge, die sich in der FWH abgelagert hat, schon noch recht heftig erscheint.

Öffnung vom Zulauf

Nach dem Motto „Danke, Wasserkraft!“ wollten wir auch beim „durchputzen“ der FWH die Kraft des Wassers nutzen und haben den Einlaufbereich in die FWH vergrößert um den Schotter-Transport über die Well zu erhöhen. Wir haben dazu den „Feinsedimente-Haufen“ der vor sich dem Einlauf abgelagert hatte, weggeschaufelt um mehr Wasser in die FWH zu bekommen.

FROSKG Obmann bei der Arbeit.

Aber auch hier Danke an Georg Gamsjäger, der mir Klaus Swatos als Hilfe zur Verfügung gestellt hat. Gemeinsam konnten wir in ein paar Stunden mit Schaufel, Krampen und Rechen die FWH noch etwas besser Fischpassierbar machen. Nachdem ich am Montag, 16.10.23 gesehen habe, dass sich ein paar größere Fische aus dem Wehr Kolk (Tosbecken) beim Schlauchwehr nicht in die FWH einsteigen wollten, weil zu wenig Wassertiefe gegeben war, erschien es Notwendig hier noch nachzuarbeiten.

Besten Dank für die gute Zusammenarbeit und auch für die Hilfestellung von Klaus Swatos, einem Mitarbeiter der Energie AG, mit dem ich die FWH manuell, mit Krampen und Schaufel nachgeputzt habe.

Um die Transportwirkung vom Wasser zu nutzen, haben wir alle Zwischenräume und Schlitze freigelegt.
Jetzt lassen wir ein paar Tage das Wasser arbeiten, dass der Schotter über die Welle abtransportiert wird und sich eine Tiefenrinne ausbilden kann, damit auch größere Fische durchziehen können. Im oberen Bereich, der etwas mehr Gefälle hat, konnte die Wirkung vom Wasserdruck helfen. Im unteren Bereich, wo auch die Menge von der Schotter Trifft zunimmt, werden ich die nächsten Tage noch mal etwas nacharbeiten.

Entwicklung der FWH Weinbach

22. April 2018

Im Jahr 2018 war die Welt noch in Ordnung und die FHW in Weinbach und deren Uferbewuchs waren gerade am Wachsen und am „patinieren“.

Foto: www.huberpower.com
Auch ein Monitoring dürfte 2018 schon gemacht worden sein. Vom Zeitpunkt mit 22. April 2018, ein recht guter Termin, da in diesen Zeitraum der Perlfisch in die Ischl zum Laichen hereinkommt und auch die Äschen-Laichzeit fällt in den Zeitraum. Werde versuchen die Ergebnisse des damaligen Monitoring zu bekommen.

31. Mai 2020

Nach dem Sommerhochwasser, Ende Juli 2019 merkte man, dass ein starker Feinsedimentanteil aus den Entleerungen der Sperren transport wird und liegenbleibt und auch der FWH massiv in ihrer Funktion zusetzt. Der Anteil an Sedimenten die aus den Sperren über die Welle entsorgt werden und wurden liegt bei über 60%. Erst jetzt im Herbst 2023 ist zu beobachten – wie auch auf den neuen Fotos zu sehen ist – dass mehr grobkörniges Geschiebe kommt.

Unschwer zu erkennen – der Anteil an Sedimenten die aus den Sperren über die Welle entsorgt wurden liegt bei über 60%. Das ist genau das Material, was wir in keinen Gewässersystem brauchen. Die Folgen sind Kiemenverstopfung bei den Fischen, Vernichtung der Laichplätze und im Kies abgelegten Salmoniden Eier, Tötung der Fischbrut und der Fischnährtier (Zoobenthos). Wenn nichts zu Fressen da ist, wandern auch die verbleibenden Adulten Fische in Traun ab. So haben wir eine signifikante Erhöhung der Weißfischbestände an der Ischler Traun bis zum Wilden Lauffen hinauf.

15. August 2020

Immer mehr „Dreck“ bekommen wir über die Welle entsorgt.
Um viel Geld werden vom Gesetzgeber und von der Behörde Fischwanderhilfen (FWH) vorgeschrieben und dann kommt eine andere Behörde und macht eine nicht genehmigte Entleerung von illegalen Geschiebesperren. Damit wurden viele Millionen Euro, die in eine Durchgängigkeit in der Ischl investiert wurden, sowie der bis dahin „Guten“ Fischbestand, vernichtet.
Viele Million wurden investiert …. und dann kam eine andere Behörde und hat die Fische und Fischerei, über Jahre hinaus vernichtet. Da brauchen wir über Schäden die Prädatoren wie Otter und Kormoran verursachen nicht mehr jammern, wenn man sieht, wie gründlich hier von „Behörden-Hand“ gearbeitet wird und ein Gewässer, wie die Ischl, die am Weg war einen „Guten Gewässerzustand“ lt. NGP zu erreichen, durch menschliche Eingriffe vernichtet wird.
Einer guten Sache, die FWH sein sollte, wird durch die Entleerung von Geschiebesperren zunichte gemacht.

3. Oktober 2020

5. November 2020

Wenn wer meint: „Es kann nicht mehr schlimmer werden“ …. der soll sich nicht täuschen!

6. März 2021

Über den Winter konnte sich die Situation etwas beruhigen. Der Frost hat das Geschiebe in Zaum gehalten und die FWH hatte sich zu reinigen begonnen.

21. Mai 2021

Zu früh gefreut! Mit dem Schmelzwasser kommt die nächste Feinsedimente Welle und vernichtet Zoobenthos, Fischeier und Fischbrut. Ein weiterer Jahrgang an Äschen-Brut und Perlfisch-Larven die vernichtet wurden.

Zu früh gefreut! Mit dem Schmelzwasser kommt die nächste Feinsedimente Welle und vernichtet Zoobenthos, Fischeier und Fischbrut.

15. Juli 2021

An den Uferpflanzen Ablagerungen sieht man, was für ein „Sondermüll“ hier entsorgt wird. Das Überleben keine Fischeier im Schotterbett und auch keine juvenilen Jungfische. Wobei die Ischl in diesen Bereich eigentlich eine „Laichschonstätte“ für den lt. FFH Richtline geschützten Perlfisch wäre.

19. Jänner 2022

Der Feinsedimentanteil wird schön langsam etwas grobkörniger. Aber kommt immer noch in Rauen Mengen daher und verlegt FHW, Fischunterstände, vernichtet Laichplätze und verlegt die Stauräume und die 1,2 km lange Restwasserstrecke in Weinbach und über das gesamte Flussbett der Ischl bis in die Traun.

24. August 2022

Ein Multiorganversagen…. Schlauchwehr kann nicht gesenkt werden! Rückstau und Verklausung der FWH, usw. !

22. Oktober 2022

Ischl (wäre) Perlfisch – Laichschongebiet

Obwohl die Ischl ein Laichschongebiet lt. Verordnung 66/2019 der OÖ. Landesregierung ist und unter Schutz der Europäischen Union im Anhang II und IV der FFH-Richtlinie geführt wird, ist dies einer Bundesbehörde komplett egal. Da hinten im Tal merkt es ja eh keiner, wenn wir mal kurz zigtausend Tonnen Geschiebe – so ca. 60.000 bis 100.000 Tonnen – mal kurz über die Welle und eine Fischwanderhilfe entsorgen. Die machen einfach zwei Geschiebesperren auf und vernichten ein komplettes Gewässersystem inkl. Ökosystem mit FFH-Tierarten noch und nöcher – und das nicht in der Hallstattzeit, oder in der Steinzeit, auch nicht im Mittelalter oder der industriellen Frühzeit, wo alles über das Wasser entsorgt wurde – NEIN – jetzt und in unserer heutigen Zeit.

Ischl = Schutzgebiete, lt. Verordnung 66/2019 der OÖ. Landesregierung und EU-Verordnungen werden auch erfolgreich ignoriert.

Mechanische Räumung

Jetzt kommt das, was man eigentlich schon bei der Räumung der beiden illegal gebauten und bis heute wasserrechtlich nicht genehmigten Geschiebesperren auf Salzburger Seite hätte tun sollen …..

Durch die zigtausend Tonnen an Geschiebe gibt es in der Restwasserstrecke in Weinbach die Notwendigkeit, diese mechanisch zu entfernen. Auch dadurch entstehen wieder neuerliche Trübung und fischereiliche Schäden unterhalb, bis in den Traunsee. Ein weiter Kollaps für unsere Fische, eine unnötige Umweltbelastung durch die Baggerarbeiten und der Abtransport durch hunderte LKW’s, welche die Geschiebehalden abtransportieren müssen. Von den neuerliche Kosten auf oberösterreichischer Seite, die besser in Renaturierungen zu investieren wären, gar nicht zu reden, muss nun über die Wintermonate das abgelagerte Geschiebe entsorgt und deponiert werden.

FWH-Weinbach Resümee

Aufgrund des derzeitigen Wissensstandes und der aktuell im Oktober 2023 durchgeführten Freilegung, kann gesagt werden, dass die „Überwinterungswanderungen“ und der Fischaufstieg über die FWH beim Schlauchwehr in Weinbach funktionieren. Nach der neuerlichen Flutung der FWH am 16. Oktober 2023 konnten Barben (0+, 1+ und 2+), Aitel, darunter auch Exemplare bis 40 cm, ein paar Flussbarsche (10-15 cm) und ein paar kleinere Fischarten wie Schneider, Laube und Perlfische beobachtet werden. In den 10 Minuten, in denen ich den Video macht, konnte ich über 50 Fische zählen. Salmoniden konnte ich zum diesen Zeitpunkt wo ich vor Ort war, keine beobachten. Dies mag auch daran liegen, dass sich diese nicht an der Wanderung in den Wolfgangsee aktiv beteiligen.

Offen ist die Flussabwärtswanderung von adulten Fischen bzw. auch in juveniler Stadien. Auch wie weit die FWH von Koppen genutzt wird, sollte beobachtet werden. Dazu kann zum derzeitigen Stand des Wissens nur durch ein Monitoring eine genau Aussage getroffen werden. Was sich durch die Aktivierung der FWH Mitte Oktober zeigt, ist das der Zeitpunkt für ein Monitoring der FHW nach den oben geschilderten Gewohnheiten der Ischl-Fischpopulationen zu wählen ist. Interessant wird sein, ob Perlfische Mitte bis Ende April bis Mitte Mai die Fischwanderhilfe für eine Flussabwanderung in Anspruch nehmen bzw. nach der Laichzeit diese wieder als Aufstieg nutzen. Gleichzeitig wird hier auch die Äsche ihr Laichgeschäft abwickeln. D.h. auch hier zu monitoren, ob Äschen aus der Restwasserstrecke aufwärts oder von oben nach unten wandern. Aber auch die herbstliche Überwinterungswanderungen gehört aufgenommen um ein gesamtheitliches Bild zu bekommen. Sinn macht ein Monitoring jedoch erst, wenn sich die Geschiebesituation beruhigt hat, der Rückstaubereich vom Schlauchwehr nach der neuen Betriebsordnung entleert werden konnte und die anderen Baumaßnahmen in der Restwasserstrecke und im Unterlauf der Ischl abgearbeitet wurden.

Damit unsere gefährdete heimische Fischfauna eine Chance hat zu überleben, brauchen die Tiere Zugang zu allen Bereichen ihres Lebensraums. Das FROSKG setzt sich dafür ein, dass Fische Hindernisse überwinden können.

Weitere Informationen

Ein ökologisch-strategischer Leitfaden zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit von Fließgewässern für die Fischfauna in Österreich.

„Alles Gute auf der Welt entsteht nur, wenn einer mehr tut, als er muss.“

Zitat von: Helmut Sihler (*1930), östr. Topmanager