KOPPEN TRAUN VISITE

Abwechslungsreich und ungebändigt fließt die Traun hier aus Ihren aus dem Ausserland kommenden Quellflüssen durch die Koppenschlucht. Die Strecke bietet darüber hinaus eine Menge für uns Fliegenfischer sehr interessante Stellen: Tiefe Rinnen mit Prallufern, schöne Rieselstrecken und von Felsen unterbrochene Gewässerpartien beherbergen wunderschöne Regenbogenforellen, Bachforellen bis 60 Zentimeter Größe! Auch kapitale Äschen können gelegentlich überlistet werden und mit etwas Glück, geht einen eine Seeforelle auf die Trockenfliege.

Im Revitalisierten Gewässerabschnitt an der Koppen Traun. Auch das Auge fischt hier mit.

Fischereimöglichkeiten in der Koppen Traun

Fischereimöglichkeiten gibt es hier im oberen, steirischen Teil der Traun. Man fischt hier an einem Gewässer, von dem schon die Fliegenfischerlegende Charles Ritz sagte, dass es das Juwel Mitteleuropas sei. Die Gewässer werden naturnahe bewirtschaftet.

Informationen über Fischereimöglichkeiten

Durch die Vereinigung der Grundlseetraun, Altausseertraun und Kainischtraun hat die Koppentraun schon eine ordentliche Wasserführung. Der erste Teil der Strecke ist gut erreichbar, es gibt auch schöne Züge wie z. B. entlang vom Bahnhof. Kurz darauf tritt die Koppentraun in eine Schlucht ein, bis zur kleinen Brücke reicht ein Wanderweg. Der erste Teil der Schlucht bietet sehr schöne Strukturen mit zahlreichen Einständen. Im zweiten Teil der Schlucht gräbt sich der Fluss tiefer ein und die Strömungsgeschwindigkeit ist hoch und die Fischerei wird recht anspruchsvoll und je nach Wasserführung auch recht gefährlich.

Informationen über Fischereimöglichkeiten bekommt man bei „Fliegenfischen im Ausseer Land“

Seeeinrinn vs. Seeausrinn

Die Koppen Traun ist der „Seeeinrinn“ in den Hallstätter See. Nach meinen Erfahrungen ist die Nährstoffsituation auf der anderen Seite, im „Seeausrinn“ stark durch die Trophie des Sees geprägt. Da werden in die Goiserer Traun pflanzliche Nährstoffe und Plankton aus dem Hallstätter See ausgespült, weshalb Seeausrinne gegenüber Seeeinrinne, meist die produktiveren Gewässer sind. Im Ausfluss aus dem See konzentrieren sich Organismen und auch der Makrozoobenthos zu spezielle Ausflussgemeinschaft und erhöht damit das Nahrungsaufkommen. Im Gegenzug und auch an der Biomasse, ist der Einlaufbereich, der „Seeeinrinn“ hier durchaus Nahrungsärmer. Wobei das bei der Koppen Traun mit seinen reichhaltigen Insekten Aufkommen auch nur teilweise stimmen mag. Auch sollte durch den Einfluss von Bad Aussee und dem steirischen Teil der Koppen Traun auch der untere Teil, barrierefrei erreichbare Bereich, Richtung Hallstätter See, vom urbanen Oberlauf profitieren. Sollte man meinen. Die Bestandsaufnahmen zeigen jedoch ein anderes Bild.

Nahrungsangebot für Fische ist vorhanden

Je nach Art, Lebensraum und Jahreszeit stehen bei Fischen in freier Natur die unterschiedlichsten Organismen auf dem Speiseplan – dazu gehören beispielsweise Krebstiere, Insekten, Insektenlarven, Schnecken, Muscheln, Würmer, Algen, Wasserpflanzen, Obst, Samen, Blütenpollen, Pflanzenreste, Blätter, Aufwuchs (Biofilme) und Detritus. An der Koppentraun gibt es ein recht gutes Vorkommen von der Hauptnahrungsquelle für Salmoniden, wie Steinfliegen, Köcherfliegen, Eintagsfliegen. Bei den Eintagsfliegen kommen große Arten, wie die Maifliege vor. Jedoch auch Mai- und Junikäfer sind in den Uferzonen zu sehen und auch diese fallen ins Wasser und sind eine wichtige Nahrung.

Ich konnte die Koppentraun zu einen Zeitpunkt besuchen, wo es in der Nacht einen Steinfliegen Schlupf gab.

Fischbestandserhebung 2013 vs. 2019

Die vorhandenen Fischarten zeigen schwere Störungen im Populationsaufbau und in der Alterspyramide. Von den Möglichkeiten für eine natürlichen Reproduktion sollten die Möglichkeiten eigentlich gegeben sein. In großen Teilen fehlen jedoch Strukturen und Fischeinstände, dadurch dürfte eine Abwanderung in den Hallstätter See gegeben sein und nur zur Laichzeit, wie auch das Brütling Vorkommen, wie z.B. bei der Äsche zeigt, wird die Koppen Traun als Laichplatz benutzt. Adulte Fische ziehen sich jedoch nach dem Laichgeschäft wieder in den See zurück. Eventuell wird die sauerstoffreiche Koppen Traun im Hochsommer stärker frequentiert. Hier fehlen mir jedoch die Erfahrungswerte.

Die derzeitige fischökologische Situation der Koppen Traun zeigt nach wie vor ein alarmierendes Bild, welches aus dem Zusammenwirken einer Vielzahl von Faktoren resultiert. Als wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ist in diesen Bereich die Verbesserung der Ufer- und Gewässerstrukturen zu sehen und eine verstärkte laterale Konnektivität mit Altarmen und Nebengewässern, weit möglich. Weiters ist die Ausweitung einer ganzjährigen Schutzzone im Einlaufbereich in den Hallstätter See zu überdenken. Zusätzlich sind fischereiliche Bewirtschaftungsmaßnahmen nach ökologischen Gesichtspunkten zu orientieren.

Ganzjährigen Schutzzone im Einlaufbereich in den Hallstätter See

Eine kurzfristige Maßnahme könnte eine ganzjährige Schutzzone im Auslaufbereich in den Hallstätter See sein, um hier den Fischen ein beruhigte Laichzone und Aufstieg zu den Laichplätzen zu ermöglichen. Speziell im April und Mai für die Äsche und ab Mitte September für die Bachforellen und Seeforellen.

Zubringer Bäche sind Laichplätze

Was „Seeeinrinne“ und Zubringerbäche in den Hallstätter See auf alle Fälle sind, dass sie als Laichhabitat von viele Fischarten genutzt werden. So auch der „Seeeinrinn„, die Koppen Traun, die Nachweislich ein Hauptlaichgebiet der Reinanken ist. Ganz sicherlich, auch wenn ziemlich unbekannt und still und heimlich, wird auch die Seeforelle in die Koppen Traun zum ablaichen hereinziehen. Die Bachforelle sowieso.

Nachdem die Koppen Traun der Bachforellen Region zuzuordnen ist. Interessant und wie auch Brütlinge in den Uferzonen, bis oberhalb der Köhlerbrücke zeigen, ziehen auch die See-Äschen aus dem Hallstätter See herein um auch hier abzulaichen. Letzteres sollte auch über Sonar Messungen analysiert werden um neben dem Laich Zug der Reinanken auch einen Laich Zug der Äschen zu ermitteln.

Fisch Brut Beobachtungen

Mit einer gezielten Kartierung können wir in vielen Fällen das Vorhandensein insbesondere von relevanten Fischarten nachweisen. Eine Fischbrutkartierung besteht im Allgemeinen aus mehreren Begehungen, welche im Verlauf der gesamten Brütlings – Phase durchgeführt werden.

Eine gute Methode ist mit der GoPro die Uferzonen zu scannen. Im Frühjahr, nach dem Schlupf sind ab Mitte bis Ende Mai die Äschen Brütlinge in der Uferzone in kleinen Schwärmen zu beobachten und geben Aufschluss über die Schlüpf Rate.

Fischbrutkartierung – Revierkartierung

Während einer Frühjahrsbegehung ab Mitte Mai können Brütlinge der Salmoniden erfasst werden. Während weiterer Begehungen im Zeitraum von Juni bis August kann auf den Bestand, die Laichplatz Situation und direkt bei der Begehung, auf die Jungfischhabitate ein direkter Rückschluss gezogen werden. Speziell nach dem Schlupf der Äschen Brut, die bis Ende Mai abgeschlossen ist, kann man sehr gut, an Hand der Größe bzw. der Kleinheit zwischen Äschen Larven und Forellen unterscheiden. Die Forellen sind zu diesem Zeitpunkt schon merklich größer.

Mit etwas Übung, kann man sehr gut die Äschen Larven mit der von Forellen auseinanderhalten. Die Größe und auch das Schwarmverhalten sind gute Unterscheidungsmerkmale zwischen den Fischarten.

Reinanken Laich Zug Ende November

Wenn es am Abend dunkel wird in der Welterbe Region, spielt sich an der Traun Mündung in den Hallstätter See und in der Koppen Traun im November ein stilles Spektakel ab: Tausende Reinanken ziehen vom See kommend flussaufwärts, um in der Koppen Traun abzulaichen.

Rund 14 Tage dauert die Laichzeit bei den Reinanken, doch der Höhepunkt spielt sich in zwei, drei Tagen ab. Dann sind so viele Rainanken in der Traun, „dass man den Fluss überqueren kann, ohne nass zu werden“, wie manche Leute am Fuß des Dachsteins sagen.

Warum tun sich die Kaltblütler dann die anstrengende Reise flussaufwärts an? Sie machen es für den Nachwuchs. Die befruchteten Eier entwickeln sich im fließenden, sauerstoffreichen Wasser der Traun besser. Nicht alle Reinanken schwimmen übrigens den Fluss hinauf. Auch im Hallstätter Waldbach laichen manche ab. Rund 75 Prozent der Reinanken im See legen ihre Eier nur im Mündungsbereich der Traun ab.

Die Reproduktion der Hallstatt-Reinanken ist auch für die Menschen wichtig und werden als Wildfang-Delikatesse an gehobene Restaurants verkauft. Um den Bestand nicht zu gefährden, reduzierten die Fischer vor zehn Jahren die Fangmengen. Die Netze haben eine so große Maschenweite, dass keine Reinanken, die jünger als vier Jahre sind, darin hängen bleiben. Auf diese Art wird gewährleistet, dass die Fische sich bereits zweimal vermehrten, bevor sie gefangen werden.

Beim Laichen selbst reiben männliche Fische (Milcher) und weibliche (Rogner) ihre Leiber aneinander und pressen auf diese Art die Eier und Samenflüssigkeit hervor. Zu diesem Zweck treten während der Laichzeit drei, vier Schuppenreihen hervor, die sich auch farblich herausheben. Sie erleichtern das Ausstreifen des Partners. Im Durchschnitt produziert ein Reinanken Weibchen rund 10.000 Eier.

Sonar Messung der Reinanken Bestände

Mit modernen Methoden, wie der Sonar Messungen, werden die Bestände der Reinanken kontrolliert.

Reinanke

Reinanke aus dem Hallstätter See. (Quelle: © by Clemens Ratschan)

Reinanken gehören zur Gattung der Salmoniden und sind mit der Forelle verwandt. Sie sind Relikte der Eiszeit und nur in unseren alpinen Gewässern beheimatet. Ursprünglich waren sie im Meer beheimatet. Im Unterschied zu anderen Salmoniden ist die Reinanke kein Raubfisch, sondern ein Planktonfresser in ruhigen Gewässern, deshalb hat dieser Fisch auch ein Saugmaul. Ausgewachsene Reinanken können bis zu 80 Zentimeter lang und rund 15 Jahre alt werden. Weibchen sind größer als Männchen. Die Fische sind nach zwei Jahren geschlechtsreif.

Untere Koppen Traun bis Hallstätter See

Zwischen der Straßenbrücke und dem Hallstätter See

Es wurde schon einiges gemacht an der Koppen Traun. Speziell oberhalb der Köhlerbrücke wurde sogar mit Holz ein sehr schöner Bereich der Koppen Traun revitalisiert. Um die prekäre fischökologische Situation jedoch weiter zu verbessern, sollte noch weitere strukturelle Defizite im Gewässersystem verbessert werden. Mit ein paar Strukturelementen aus Wasserbausteinen könnte hier noch einiges für besser Fischstandplätze gerichtet werden.

Weitere Informationen

 

Sommerfrische im Salzkammergut fühlt sich an wie ein „Projekt vergangene Zukunft“.

Es ist nichts wie damals und doch wieder gleich.

Zitat von Helena Wallner