FISCHBESTAND ISCHLER TRAUN 1994 bis 2008

2012 ist viel geschehen und viel für die Zukunft in die Wege geleitet worden. Daher ein guter Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen zur Gewässerbewirtschaftung der Kaiser Traun. Auch möchte ich die wichtigsten Stationen der letzten Jahre dokumentieren und diese hier auf www.huberpower.com noch einmal Revue passieren zu lassen und dokumentieren um Schlüsse daraus zu ziehen für ein Bewirtschaftungskonzept. Auch wenn noch einige wichtige Punkte, zu klären sind. Wir sind auf einen guten Weg, nach dem Motto:

Wenn wir morgen noch fischen wollen, müssen wir heute etwas dafür tun!

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Fischbestandsaufnahmen Analyse

Analysieren möchte ich auch die gesetzliche Seite, mit den EU-Wasserrahmenrichtlinie und um diese zu beleuchten und gegenüber zu stellen, für die „Kaiser Traun„. Nach dem Gesichtspunkt mit den man heute bei der Bewirtschaftung eines Fischereirevieres achten muss. Auch wurden in den letzten Jahren, schon in Hinblick ein Bewirtschaftungs-Konzept zu haben und zu entwickeln, einige Fischbestandsaufnahmen gemacht, auf die man referenzieren kann. Denn der ökologische Zustand eines Gewässers wird unter anderem auch mit der Artenvielfalt und der Bestandsdichte der darin lebenden Fische und damit für die gesamte aquatische Fauna bestimmt. Als wesentliche Neuerung in den EU-Wasserrahmenrichtlinie tritt dabei die Beurteilung des ökologischen Zustands mit Hilfe von biologischen Indikatoren in den Vordergrund.

Fischgewässerrichtline der EU

Die „Richtlinie über die Qualität von Süßwasser, das schütz- oder verbesse­rungswürdig ist, um das Leben von Fischen zu erhalten“ (kurz: „Fischge­wässerrichtlinie“ der EU; EL 2006/447 EG, kodifizierte Fassung vom 6.9.2006) geht davon aus, dass es notwendig ist, zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt konkrete Maßnahmen zu ergrei­fen, um die Gewässer, einschließlich des für Fische geeigneten Süßwassers, vor Verunreinigung zu bewahren. Fischpo­pulationen sollen vor den unheilvollen Folgen des Einleitens von Schadstoffen in die Gewässer und damit vor allem vor der zahlenmäßigen Verringerung und bisweilen sogar vor der Auslöschung be­stimmter Arten bewahrt werden. Die Richtlinie zielt auf die Erhaltung einheimischer Arten, die eine natür­liche Vielfalt aufweisen und auf Arten, deren Vorkommen von den zuständigen Behörden als wünschenswert für die Wasserwirtschaft erachtet werden. Die Fischgewässer werden in zwei Typen eingeteilt und zwar in einen

  • Gewäs­sertyp Salmoniden Gewässer, in denen das Leben solcher Arten wie Lachse, Forellen, Äschen und Renken erhalten wird oder erhalten werden könnte und in den
  • Gewässertyp Cypriniden-Gewässer, in denen das Leben von Fischarten wie Cypriniden, Hechten, Barschen und Aa­len erhalten wird oder erhalten werden könnte.

D.h. die Obere Traun fällt damit klarerweise in den Typus: Salmoniden Gewässer

Ökologischer Zustand der Oberen Traun

Erst seit wenigen Jahren sprechen auch Gewässerökologen vom „ökologischen Zustand“ eines Gewäs­sers. Der Begriff stammt aus der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die im Jahr 2000 in Kraft getreten ist und in der Wasserrechtsgesetz-Novelle 2003 in na­tionales Recht überführt wurde. Der Gewässerzustand wird in fünf Klas­sen eingeteilt und wie beim Schulnoten­system bewertet (1 bis 5).

Ziel ist, dass alle Gewässer bis zum Jahr 2015 ei­nen mindestens guten (2) ökologischen Zustand aufweisen.

Neu ist, dass nicht nur die Gewässer- oder Strukturgüte betrachtet wird, sondern auch die Lebensgemein­schaften (Biozönosen). In Fließgewäs­sern werden Fische, Kleintiere auf dem Gewässerboden (Makrozoobenthos) und der Algenbewuchs auf den Steinen (Phytobenthos) als „Qualitätskomponenten“ untersucht und bewertet. Man geht da­von aus, dass in naturnahen, unbeeinträchtigten Gewässern eine unbeeinflusste Artengemeinschaft zu finden ist. Bei der Bewertung wird die Ist-Situation mit dem Idealbild verglichen. Je größer dabei die Abweichung, desto schlechter ist der Zustand. Betrachtungseinheit ist eine vergleichs­weise einheitliche Gewässerstrecke (Wasserkörper). An Messstellen werden die Lebensgemeinschaften regelmäßig untersucht. Ist der Zustand schlechter als gut, müssen Maßnahmen überlegt werden, um bis 2015 einen mindestens guten Zustand zu erreichen, wobei es ei­nige Verlängerungsmöglichkeiten gibt.

Pfarrkirche von Bad Ischl mit Traun und Elisabethbrücke
Pfarrkirche von Bad Ischl mit Traun und Elisabethbrücke

Fischfauna zeigt Defizit auf

So kann mit Hil­fe der Fischfauna Defizit aufge­zeigt werden. Alle Wasserkraftanlagen, die noch keine Restwasservorschreibung haben, müssen in den nächsten Jahren damit rechnen. Das Gleiche gilt für die Errichtung von Fischwanderhilfen. Da­bei muss man berücksichtigen, dass das Maß die Intaktheit der Lebensgemein­schaft im Gewässer ist.

Das heißt, Maßnahmen werden anschließend auch auf ihren Erfolg kontrolliert. Ein zweiter Punkt, der die Neuerrichtung von Wasserkraftanlagen tangiert, ist das Verschlechterungsverbot. Es müs­sen nicht nur alle Gewässer in Richtung „gut“ saniert werden, der bestehen­de Zustand dieser Gewässer darf auch nicht verschlechtert werden.

Es ist so, dass der „sehr gute Zustand“ eine ge­ringe Bandbreite hat und keine Verbau­ungen und dergleichen auftreten dürfen, zu denen auch Wasserfassungen, selbst wenn sie fischpassierbar sind, zählen. Wenn also ein Wasserkörper einen sehr guten Zustand aufweist, ist dies mit der Neuerrichtung einer Wasserkraftanlage nicht vereinbar.

Die Definition des „gu­ten Zustandes“ ist großzügiger. Man geht nach derzeitigem Wissensstand da­von aus, dass er mit Maßnahmen zum Schutz des Gewässers erhal­ten bleiben kann. Am Anfang der Pla­nung einer Wasserkraftanlage steht da­her die Ermittlung des ökologischen Zustandes der betroffenen Gewässerstre­cke. Ist dieser gut, kann die Planung -aus Sicht des Wasserrechts (!) – weiter­verfolgt werden.

Ist er sehr gut, heißt es „leider nein“. So wurde die EU-Wasserrahmenrichtli­nie für alle Beteiligten – sowohl für die Gewässerökologen als auch für die Wasserkraftbetreiberinnen – eine gewaltige Herausforderung. Sie gibt den gesetzlichen Rahmen dafür vor, dass nachhaltige, erneuerbare Energie durch Wasserkraft nicht nachhaltige Spuren im Ökosystem Gewässer hinterlassen kann und somit den ökologischen Zustand nicht verschlechtern darf.

Herbst an der Oberen Traun!
Herbst an der Oberen Traun!

Das heißt für einen Gewässer Bewirtschafter?

Die Richtlinie zielt auf die Erhaltung einheimischer Arten, die eine natür­liche Vielfalt aufweisen und auf Arten, deren Vorkommen von den zuständigen Behörden als wünschenswert für die Wasserwirtschaft erachtet werden. Die chemisch-physikalischen Grenzwerte von Gewässertypen sind im Detail in der Richtlinie festgelegt.

Zusammen mit den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie, ergibt sich ein wirksames Instrument, um Belastungen von Fischgewässern bis hin zu Belastungen, z. B. aus Kraftwerken, Kläranlagen, Schwellbetrieb etc. zu verhindern.

Bei der Engleithen Altarm Mündung in die Traun
Bei der Engleithen Altarm Mündung in die Traun

Entwicklung der „Kaiser Traun“

Wie hat sich die Kaiser Traun die letzten Jahre entwickelt?
Wir bewirtschaften seit 1993 Teile der „Oberen Traun“. Die „Kaiser Traun“ (Ischler Traun) war früher in mehrere kleinen Teilstücke unterteilt. Vermutlich wurde diese, um in finanzierbare Pachtgrößen zu kommen, so stark zerstückelt. So war die Traun in mehrere kleinen Teilstrecken, zumeist mit nur 1 bis 1,5 km Länge geteilt. In diesen Reviergrößen ist kein sinnvolles Bewirtschaften einer Flussstrecke wie der Oberen Traun ist, möglich.

Vielleicht hat es früher und damit meine ich vor 1995 noch keine so große Rolle gespielt, da es ein noch sehr ausgeprägteste Aufkommen, speziell von der Bachforelle gab. In den Studien wird von 240 Kg/ha in Bad Ischl und der Goiserer Traun berichtet. Von der Goiserer Traun wissen wir es selbst, da wir diese auch für eine Pachtperiode bewirtschaftet haben. Jedoch mit der Abnahme der Bachforellenbestände, hin bis zum nicht mehr vorhanden sein von dieser, speziell im Bereich ab Lauffen flussabwärts, hat sich die Situation für eine sinnvolle Gewässerbewirtschaftung stark verändert und Fischereireviere mit 1 bis 1,5 Km sind nicht praktikabel und nachhaltig zu bewirtschaften. Dies wurde auch in der Zwischenzeit von den verantwortlichen der ÖBF erkannt und so ist in den letzten Jahren wieder eine Zusammenführung von größeren Revieren erfolgt!

Angaben zur Untersuchungsstrecke

Die Untersuchungsstrecke ist identisch mit dem Fischereirecht „Ischler Traun“ (Kaiser Traun) und reicht von

  • F-km 109,25 Straßen Brücke in Lauffen) bis
  • F-km 101 Straßen Brücke bei Kläranlage flussab Bad Ischl
  • über 8,25 km
  • mit Engleithen Altarm, mit 1,2 km
  • Sulzbach, mit den Nebenbächen Brunnleitenbach, Radgraben, Hofingerbachl, Sagmuellerbach
  • Kaltenbach mit Teichtbachl und Fuehrerbach

Der Flusslauf der Ischler Traun ist im oberen Bereich schwach geschwungen, in der Untersuchungsstrecke selbst ist das Längskontinuum nicht unterbrochen. Oberhalb der Untersuchungsstrecke liegen zwischen Lauffen und Hallstätter See drei Kraftwerke, die flussauf nicht oder nur eingeschränkt fischpassierbar sind (Schotzko et al., 2006). Flussab reicht die freie Fließstrecke bis in den

  • Traunsee (F-km 86).

Der beprobte Abschnitt ist weitgehend durch eine beidseitige Ufersicherung in Form eines Blocksteinwurfes charakterisiert. Im Ortsgebiet von Bad Ischl sind die Ufer beidseitig durch Steinschlichtungen gesichert, wobei hier Uferspome bzw. Kurzbuhnen die Strukturvielfalt entlang der Prallufer erhöhen. Stellenweise sind, vor allem oberhalb und direkt im Ortsgebiet von Bad Ischl, noch ausgedehnte Schotterbänke vorhanden. Unterhalb von Bad Ischl finden sich regelmäßig Reihen von Holzpiloten als Reste historischer Uferschutzbauten. Die Strömungsdiversität ist zumeist mäßig, die Tiefenvarianz gering. Das Sohlensubstrat wird von Schotter und Steinen dominiert, die Substratdiversität ist überwiegend gering bis mäßig und besondere Sohlenstrukturen sind selten.

Kaiser Traun Impressionen
Kaiser Traun Impressionen

Außerhalb des Ortsgebietes sind die Ufer fast durchgehend von einem Gehölzgürtel bzw. einer Gehölzgalerie gesäumt. Zumeist liegen direkt dahinter Verkehrsflächen bzw. der Bahnkörper. Nur im Bereich von Engleithen bis zur Kaltenbach Au, orographisch linksseitig oberhalb von Bad Ischl, existiert noch ein breiter Gewässerrandstreifen mit Gehölz. Unglücklicherweise ist diese ehemalige Talaue nicht mehr an den Fluss angebunden bzw. von ein jährlichen Hochwasserereignissen betroffen. (Der Engleithen Altarm wurde 2011 als Altarm mit 1,2 km Länge realisiert).

In diesem Bereich waren in der Niederwasserperiode 2007/2008 größere flussbauliche Maßnahmen im Abschnitt zwischen der Sulzbachmündung und dem Stadtbereich von Bad Ischl durchgeführt worden. Die alte Kaltenbacher Brücke wurde durch eine neue Straßenbrücke ersetzt und auch die raue Rampe in diesem Bereich wurde dabei durch 2 Sohlgurte ersetzt. Die Mündung des Sulzbaches wurde durch eine Riegelrampe angebunden, ist jedoch ab der Straßenunterführung aufgrund der harten Verbauung (Künette mit gepflasterter Sohle) und dem seichten Wasserpolster bei Niederwasser jedenfalls nach wie vor unpassierbar. Im Mündungsbereich des Rettenbachs unterhalb von Bad Ischl waren zum Untersuchungszeitpunkt gerade Baumaßnahmen zur Auflösung des bestehenden Querwerkes im Sinne einer besseren Anbindung im Gange. (Stand 2008)

Weitere nennenswerte Seitengewässer im Untersuchungsbereich sind der Kaltenbach, dessen Mündung nicht bzw. nur eingeschränkt fischpassierbar ist. Noch im Ortsgebiet von Bad Ischl mündet die Ischl von links über eine weitgehend fischpassierbare Rampe ein.

Bei der Ischl Mündung in die Traun
Bei der Ischl Mündung in die Traun

Chronik fischökologisch Ereignisse

Dazu eine kleine Chronik fischökologisch möglicherweise relevanter Ereignisse und Feststellungen, die Kainz im Zusammenhang mit der Beweissicherung 1995 zusammengetragen hat:

  • 1981 Bergsturz bei Bad Goisern Rückgang der Äschen und Rutten, Bachforellen massiv besetzt
  • 1987 wurden noch Steinkrebse gefangen (?)
  • 1988 ARA Bad Ischl geht in Betrieb
  • Diffuser Nährstoffeintrag im Stadtbereich Bad Ischl bleibt bestehen
  • 1989 MZB 24,3 g/m2 in Langwies, Fischbiomasse liegt allerdings nur bei 50 kg/ha
  • 1989 MZB 74 g/m2 in Bad Ischl ist hoch Jährlicher Besatz pro km: 40 BF0+ 150 BF1+ 400 Ä 0+ im Herbst bzw. 12 kg Bf 0+ 10 kg Ä 0+
  • 1987-91 Baumaßnahmen in Bad Ischl, Eintiefung bis um 1,60 m, Bachforellen im Laichgeschäft stark beeinträchtigt, eine langfristige negative Auswirkung auf den Fischbestand wird ausgeschlossen.
  • Anbindung der Kaltenbach Au an die Traun bereits öffentlich diskutiert
  • 1994/95 keine Steinkrebse mehr, Fischbestand nicht geringer trotz Flussbau, Maximalbestand in Bad Ischl liegt bei 240 kg/ha
  • 1994 Sehr heißer Sommer, erster Rückgang der Fänge der Angelfischerei
  • 1996 Ölunfall Traun/Steeg: 3000-4000 l Heizöl diffus im März ausgetreten
  • 1989 wurde die Gemeinde Gosau an die Kläranlage Bad Goisern angeschlossen
  • 2002 Kapazität der Kläranlage Bad Goisern von 16.000 Einwohnerwerten auf 22.000 EW

Die Fischdichte von 1994 und 1995, mit der Bachforelle als Leitfisch der Ischler Traun, darf nicht hinwegtäuschen, dass die Artenverteilung in der Oberen Traun mit einem sehr hohen Anteil an Bachforelle und die Äsche für alle anderen Arten nur sehr wenig überlässt.

Bei-Fische in der Oberen Traun sind

  • Perlfisch im Mai und Juni,
  • Barbe,
  • Döbel und
  • Schneider, sowie
  • Elritze und natürlich die
  • Koppe.

Hauptgründe für die relative Artenmonotonie mit nur noch vier bestandsbildenden Arten sind die Regulierung und Eintiefung der einst mäandrierenden Oberen Traun mit ihren für die Flößerei gebauten Wehranlagen. Die im letzten Jahrhundert bis auf die Seeklause, die Holzwehranlage oberhalb von Bad Goisern und der Wehranlage in Laufen, bis auf wenige Piloten verschwunden sind und hängt sicherlich auch mit der Inbetriebnahme der beiden Kläranlagen zusammen, die sich auf die Fischdichte und auf das Nahrungsaufkommen ausgewirkt hat, sowie auch das Verschwinden der Bachforelle ev. in direkten Zusammenhang mit diesen stehen könnte.

Die Fischbestandswerte von 1994 bis 2008

Die „Kaiser Traun“ ist nicht mit dem gut strukturierten Revier der „Goiserer Traun“ mit natürlichen Elementen wie Gleit- und Prallufern, tiefen Gumpen und flachen Kiesstrecken zu messen. Hier haben wir zumeist eine stark regulierte Flussführung, mit Steinblöcken im Uferbereich, mit Abschnitten mit starkem Gefälle und rascher Wasserführung ohne Quereinbauten und mit nur wenigen Schotterbänken. Da Individuums Größe und die Artenvielfalt der Fische von diesen variierenden Bedingungen abhängen, hat die „Ischler Traun“ gerade auch durch die Stadtnähe und dadurch eingepresst in ein Flusskorsett mit wenig Spielräumen für eine Ausdehnung, nicht viel Spielraum. Relativ naturbelassen ist der der obere Bereich, unterhalb von Laufen.

Veränderungen zwischen 1994 und 2008

Gerade in diesen Zeitraum, wie man auch anhand der „Ischler Traun – Fisch Biomassen im Vergleich zwischen 1994 und 2008“ sieht, haben sich hier innerhalb von ca. 20 Jahren, still und heimlich, große Veränderungen in der Zusammensetzung der Fische Biomasse verschoben.

  • War bis Mitte der 90-iger Jahre der Leitfisch die Bachforelle,
  • so ist diese zumindest im Bereich unterhalb von Lauffen, in der Zwischenzeit komplett verschwunden und wurde von der Regenbogenforelle ersetzt.

Dramatische Änderungen für die Bewirtschaftung! Diese werden einen, auch wenn man viel am Wasser ist, nicht sofort bewusst. Auch die begleitenden Fischbestandsaufnahmen, unterstützen noch die Besatzmaßnahmen mit der Bachforelle. Bis hin zu markierten Bachforellen, die 2008 noch besetzt wurden. So haben wir erst 2010 komplett mit dem Besatz von Bachforellen aufgehört, weil uns erst da, die Tragweite der Situation mit der Bachforelle bewusstwurde. Sie die Artikel zum Thema Bachforelle in meinen Blog.

Kläranlage verändert Biomasse

Die Werte aus den Untersuchungen zeigen, dass eine starke Abnahme der Fische und Fischnährtiere auf die Inbetriebnahme der Abwasserreinigungsanlage Bad Ischl, Bad Goisern zurückzuführen sind. Das Wasser wurde zu „sauber“!

Die Abwasserreinigungsanlage in Bad Ischl ist zB.: auf insgesamt 100.000 Einwohner ausgelegt und entsorgt die Abwässer für die Gemeinden St. Gilgen, Strobl, St. Wolfgang und Bad Ischl. Eine besondere Herausforderung für den Anlagenbetrieb stellt der Tourismus dar, der wiederum eine hohe Schwankung im Abwasseranfall verursacht. In der Region leben derzeit rund 25.000 Menschen. Gästeübernachtungen pro Jahr: Bad Ischl: 480.000 St. Gilgen: 480.000 St. Wolfgang: 380.000 Strobl: 250.000

Wie auch schon die Untersuchungen vom Bundesamt für Wasserwirtschaft, Institut für Gewässerökologie und Fischereibiologie, Scharfling vermuten lässt, hängt mit der Inbetriebnahme der beiden Kläranlagen auch das Verschwinden der Bachforelle ev. in direkten Zusammenhang mit diesen. Leider fehlen bis jetzt aktuelle Untersuchungen dazu! Es gibt aktuelle den von mir durchgeführten Feldversuch, siehe  Bachforellen schreien nicht.

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Abb. 13 – Ischler Traun – Bestandsdichte im Vergleich

Zusammenstellung der Ergebnisse aller verfügbaren Befischungen

Die Zusammenstellung der Ergebnisse aller verfügbaren Befischungen im Projekts Bereich in Abbildung 13 zeigt im Wesentlichen im Stadtbereich von Bad Ischl keine nennenswerte Änderung der Abundanz der 3 Wirtschaftsfischarten seit 1995.

  • Es hat sich hier jedoch der Bestand an Regenbogenforellen vervielfacht, während der Bachforellenbestand im selben Ausmaß reduziert wurde – eine klare Verdrängung in Bezug auf die Dominanz?
  • Unterhalb von Bad Ischl hat sich die Bestandsdichte seit 1988 beinahe verdreifacht, und zwar ebenfalls ausschließlich aufgrund der starken Zunahme der Regenbogenforelle.

2005 kein Besatz

Vermerk: In Rücksicht auf die geplante Bestandsaufnahme und um hier keine Verfälschung der der Bestandsaufnahme im Herbst 2005 zu haben, wurde keine Fisch-Besatz durchgeführt. Damit sollte eine Fischbestandsaufnahme ermöglicht werden, die nicht durch kurzfristigen Fischbesatz verfälscht ist. Da zwischen 2004 und 2005 auch ein Wechsel des Fischereipächters erfolgte, ist anzunehmen, dass auch zumindest in der zweiten Jahreshälfte von 2004, keine wesentlichen Besatzmaßnahmen mehr stattfanden. Daher ergibt die Auswertung von 2005 einen recht guten und nicht kurzfristig durch Besatz verfälschten Status über die Fischsituation für das Revier „Ischler Traun“ wieder.

Fischbestandserhebung der Traun bei Bad Ischl 2005 vs. 2008

Die gegenständliche Elektrobefischung in der Traun ergab relativ geringe Fischbestands­dichten bis unterhalb von Bad Ischl. Ab hier dominierten Regenbogenforellen mit über 50 % den etwas erhöhten Wert (1.360 lnd./ha).

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Fischbestandserhebung der Traun bei Bad Ischl 2005

Insgesamt wurden im Zuge der Befischungen an der Ischler Traun 12 Fischarten nachgewiesen, wovon 10 Arten als ursprünglich heimisch und 2 als allochthon gelten (Aal und Regenbogenforelle). Vergleichsweise häufige Arten sind die

  • Regenbogenforelle,
  • die Koppe und
  • die Äsche.

Nur vereinzelt gefangen wurden

  • Aalrutte,
  • Flussbarsch
  • Hecht und
  • Schneider.

Als gefährdet nach der aktuellen Roten Liste der Fische Österreichs (Wolfram & Mikschi 2006) gelten

  • Aalrutte und
  • Äsche.

Folgende Arten sind stark gefährdet …

  • Bachforelle,
  • Barbe,
  • Elritze,
  • Koppe.

Im Vergleich zum historischen Leitbild mit insgesamt 18 Fischarten ergibt sich aufgrund der gegenständlichen Befischung ein Defizit von 10 Arten, wobei es sich ausnahmslos um seltene Begleitarten handelt.

  • Brachse und
  • Rußnase

konnten noch von Kainz 1988 nachgewiesen werden und kommen aller Wahrscheinlichkeit nach weiterhin vereinzelt zwischen Ischl und Traunsee vor. Weiterhin ist auch mit dem zeitweisen Vorkommen von

  • Seeforelle und
  • Rotauge zu rechnen.

Das Vorkommen des Perlfisches ist auf wenige Tage im Jahr während des Laichzuges und die unmittelbare Nähe der Ischl beschränkt. Das historische Vorkommen von

  • Bachschmerle,
  • Gründling,
  • Hasel und
  • Strömer

in diesem Traun Abschnitt, ist nicht belegt.

Kleinfische wurden nur unterhalb von Lauffen in größerer Anzahl gefangen und vermessen. Dabei zeigt sich eine gute Rekrutierung bei den Koppen und Elritzen. Bei den Flussbarschen wurden nur mehrjährige Fische gefangen.

Ergebnisse von 2005 – mit Analyse der Regenbogenforellen Situation

Interessant erscheint die Situation, dass die Anzahl an Regenbogenforellen, speziell im unteren Teil, unterhalb der Rettenbach Mündung, sehr hoch ist! Die Ursache könnte sein, dass ev. die Regenbogenforelle im Bereich der Ischl und des Rettenbachs, diese Zubringer als Laichhabitat angenommen haben? Hier ist auch ein Kiesbett vorhanden, in der Körnung, wie es von der Regenbogenforelle gebraucht wird und es daher mit dem Nachwuchs in diesen Revierabschnitt, ein sehr starkes Eigenaufkommen vorhanden ist. Daraus wäre abzuleiten, wie wichtig die Anbindung an die Nebenbäche ist!

RBF uh Rettenbach 2005_HAH_HC_039
Detailgrafik zum starken Regenbogenforellen Aufkommen unterhalb vom Rettenbach – Stand 2005
jede Menge 2-sömmerige Regenbogenforelle - gut genährt - über die gesamte Strecke!
Jede Menge 2-sömmerige Regenbogenforelle – gut genährt – in der Zwischenzeit über die gesamte Revier-Strecke! Alle aus „Eigenaufkommen“ !

Ischl Reitstall

Wobei hier allerdings durchwegs auch vermehrt einsömmerige Fische gefangen wurden, sodass die Biomasse vergleichsweise gering ist. Extrem niedrige Werte wurden oberhalb von Bad Ischl (Reitstall) festgestellt, und zwar sowohl in Bezug auf die Abundanz, als auch auf die Biomasse.

RBF_REITSTALL_2005_HAH_HC_044
Regenbogenforelle – oberhalb Sulzbachmündung – Höhe „Reitstall“ – 2005

Warum es in diesen Bereich 2005, so eine „dünnen“ Fischbestand, sowohl von Regenbogenforellen als auch Äschen gab, lässt sich rückwirkend schwer Beantworten. Da gerade diese tiefen Züge und eher geringe Fließgeschwindigkeit, prädestiniert sein sollte für große die Regenbogenforelle. Eventuell ist dieser Zustand, in diesen Bereich, der im Sommer auch gerne zum Baden genommen wird, auch stark von „Schwarzfischern“ besucht. Auch nach der Badesaison 2012, mussten wir in diesen Bereich einen sehr starken Schwund an Fischen feststellen.

Rechtsufrig ist der Reitstall - hier gibt es einen staken "Schwund" an Fischen?
Linksufrig ist der Reitstall – hier gibt es einen staken „Schwund“ an Fischen?

Unterhalb von Lauffen – „Entenstein“

RBF_uh_Lauffen_2005_HAH_HC_042
Regenbogenforellen Bestand unterhalb von Lauffen – Entenstein – 2005

Im Bereich Lauffen (Entenstein) sind die Fischbiomassen der Regenbogenforelle unterdurchschnittlich, im Ortsgebiet von Bad Ischl und unterhalb der Rettenbach Mündung, dagegen vergleichsweise sehr gut. In der Zwischenzeit haben wir zwar hier auch Maßnahmen eingeleitet, die dem entgegenwirken und auch der Regenbogenforellen Bestand hat sich in diesen Revier Teil sehr gut entwickelt! Wobei und das ist gut so, in diesen oberen Bereich, der dominate Fische die Äsche ist. (Siehe Abb. 9)

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Selbstreproduzierender Äschen Nachwuchs in der Ischler Traun
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Abb. 9 Längenverteilung der Äsche in der Ischler Traun – Oktober 2005

Die Situation mit der Äsche, dürfte sich nach „Bauchgefühl“ in den letzten Jahren wesentlich verbessert haben. So hatten wir 2012 eine sehr erfolgreiche Äschen Laichzeit! Siehe dazu: AESCHENLAICHZEIT 2012

Auch die begleitenden Äschen Besatzmaßnahmen die durch das Revier seit Jahren durchgeführt werden, hat Früchte getragen, sowie unsere Besatzmaßnahmen, mit Jährlich einigen tausend 1-sömmrigen Äschen, dürfte auch in der Zwischenzeit, neben den Eigenaufkommen an Äschen Brut, nachhaltig wirken.

Äschenbesatz mit 1-sömmrigen Äschen
Äschen Besatz mit 4.000 Stück 1-sömmrigen Äschen 2012
Eigenaufkommen: Frisch geschlüpfte Äschenbrut - Mai 2012
Eigenaufkommen: Frisch geschlüpfte Äschen Brut – Mai 2012

Resume 2005

Die Regenbogenforelle ist in der Ischler Traun am häufigsten von allen Angel fischereilich genutzten Fischarten. Wobei es sich hier inzwischen um eine sich selbst erhaltende Population mit einer guten natürlichen Rekrutierung handelt, wie die Längenfrequenzanalysen in obiger Abbildung zeigen. Die größte der gefangenen Regenbogenforellen hatte eine Totallänge von 53,6 cm und ein Gewicht von 1.559 Gramm.

Fischökologische Bewertung nach Haunschmid 2006

Die fischökologische Bewertung nach Haunschmid (2006) ergibt für die 4 Abschnitte im Längsverlauf folgende Bewertung:

  • 2,14 guten Zustand für den Bereich Lauffen und
  • 3,00 Ischler Traun Reitstall-Sulzbachmündung
  • 2,39 Ortsbereich Bad Ischl und
  • 2,66 unterhalb der Rettenbach Mündung.

Dh. wenn wir bis zum Jahr 2015 mindestens einen guten (2) ökolo­gischen Zustand aufweisen müssen, ist noch einiges zu tun in den nächsten 2 Jahren!

Zustandes im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie

Zur Klassifizierung des fischökologischen Zustandes im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie war es notwendig, die ursprüngliche Fischfauna für diesen Traun Abschnitt zu recherchieren. Die Traun ist seit Ende der 1980er Jahre bereits mehrfach vom h.o. Institut im Rahmen von Beweissicherungen elektrisch befischt worden. Die Daten der Ist-Bestandsanalyse werden auch in Vergleich mit jenen Ergebnissen gesetzt, sodass der zeitliche Verlauf der Fischbestandsentwicklung beurteilt werden kann. Wesentlich im Zusammenhang mit dieser Entwicklung ist auch das Auftreten des Syndroms „Schwarze Bachforelle“ (PDS) nachweislich seit 1999 in der gegenständlichen Gewässerstrecke. Dabei kam es im Spätsommer und Herbst regelmäßig zu größeren Ausfällen bei den Bachforellen (Haunschmid & Busse 2005).

Unterwasserfoto einer Schwarzen Bachforelle
Unterwasserfoto einer Schwarzen Bachforelle – Ischler Traun 2008

Fischbestandsaufnahme Ergebnisse von 2008

In diesem Bereich waren in der Niederwasserperiode 2007/2008 größere flussbauliche Maßnahmen im Abschnitt zwischen der Sulzbachmündung und dem Stadtbereich von Bad Ischl durchgeführt worden. Die alte Kaltenbacher Brücke wurde durch eine neue Straßenbrücke ersetzt und auch die raue Rampe in diesem Bereich wurde dabei durch 2 Sohlgurte ersetzt. Die Mündung des Sulzbaches wurde durch eine Riegelrampe angebunden, ist jedoch ab der Straßenunterführung aufgrund der harten Verbauung (Künette mit gepflasterter Sohle) und dem seichten Wasserpolster bei Niederwasser jedenfalls nach wie vor unpassierbar. Im Mündungsbereich des Rettenbachs unterhalb von Bad Ischl waren zum Untersuchungszeitpunkt 2008 gerade Baumaßnahmen zur Auflösung des bestehenden Querwerkes im Sinne einer besseren Anbindung im Gange.
Weitere nennenswerte Seitengewässer im Untersuchungsbereich sind der Kaltenbach, dessen Mündung nicht bzw. nur eingeschränkt fischpassierbar ist. Noch im Ortsgebiet von Bad Ischl mündet die Ischl von links über eine weitgehend fischpassierbare Rampe ein.

Bestandsaufnahme 2008_DB_HAH_HC_062
Fischbestandsaufnahme der Ischler Traun 2008
BESTANDSAUFNAHME_2008_ ABB3_HAH_HC_054
Bestandsaufnahme 2008_ABB_4_HAH_HC_064

Tabelle 5 und Abbildung 4 geben einen Überblick über das Ergebnis der Bestandsschätzung 2008, wobei in Abbildung 4 die Bachforelle getrennt nach Besatz (markiert) und Bestand (unmarkiert) dargestellt ist. Die Gesamtbestandsschätzung beläuft sich auf 339 Individuen pro Hektar und die Fischbiomasse beträgt rund 90 kg/ha. Regenbogenforelle, Äsche, Koppe, Aitel, Bachforelle und Barbe bestreiten über 95 % der Abundanz, während die Biomasse im Wesentlichen von Regenbogenforelle, Barbe, Äsche, Aitel und Bachforelle dominiert wird. Im Vergleich zu den Mittelwerten der Bestandsaufnahme aus dem Jahr 2005 (Schotzko et al., 2006) sind die Bestandsdichte und die Biomasse doch wesentlich geringer: 339 zur 739 Ind./ha bzw. 90 kg/ha zu 148 kg/ha. Dieser Vergleich der absoluten Werte ist jedoch aufgrund der gänzlich unterschiedlichen Befischungsmethodik nicht zulässig.

BESTANDSAUFNAHME 2008_ABB5_HAH_HC_067
Bestandsaufnahme 2008 – Tabelle 5

In Bezug auf die relative Artenverteilung sind die Ergebnisse 2005 vs. 2008 durchaus vergleichbar und sehr ähnlich, hier liegen geringfügige Unterschiede in einer geringeren Dominanz der Elritze 2008 und in etwas höheren Anteilen bei Regenbogenforelle, Äsche und Aitel. In Bezug auf die Biomasse liegt der Unterschied in dem vergleichsweisen hohen Anteil der Barbe bei den Ergebnissen 2008 (20,6 % zu 6,5 % im Jahr 2005).

Aus der Abbildung 4 geht hervor, dass der größte Teil des Bachforellenbestandes aus dem Besatz stammt (72,8 %!).

Beim Aitel fehlen juvenile Fische weitgehend – der Bestand beruht zwar mit Sicherheit auf natürlicher Reproduktion – die „Kinderstuben“ sind derzeit jedoch im Flussschlauch
offensichtlich unterrepräsentiert. Bei der Barbe wurden ausschließlich adulte Exemplare gefangen – hier spielt möglicherweise die Ischl eine besondere Rolle für die Reproduktion und das Jungfischaufkommen, wie eigene Untersuchungen zeigen (BAW 2003). Elritze und Flussbarsch zeigen jeweils einen guten Populationsaufbau – die natürliche Reproduktion findet hier auch im Flussschlauch selbst statt.

Der Hecht ist eine seltene Begleitart in der Traun – der Bestand – auch an kapitalen Hechten ist aktuell jedoch offenbar sehr gut. Die Fische wurden durchwegs oberhalb von Bad Ischl gefangen.

In Abbildung 6 kommt klar zum Ausdruck, dass Rhithrale Arten die Traun dominieren. Dabei ist die Regenbogenforelle (ONC-MYK) mit Abstand am häufigsten im Fang vertreten, mit einigem Abstand gefolgt von der Äsche (THY-THY). Größere Häufigkeiten erreicht nur das Aitel (LEU-CEP) als Vertreter der eurytopen Lebensraumgilde.
Von den markierten Bachforellen aus dem Besatz wurden insgesamt 44 Individuen wieder gefangen. Nicht markierte Bachforellen waren dagegen nur mit 17 Individuen vertreten.

Bestandsaufnahme 2008_ ABB_6 _HAH_HC_055


Insgesamt wurden auch 2008, nur 9 Arten der 17 Arten aus dem Leitbild nachgewiesen, zudem noch 2 nicht im Leitbild enthaltene Arten, namentlich die Regenbogenforelle und der Aal. Alle Leitarten und typischen Begleitarten finden sich in der Fangliste (vgl. Tabelle 4). Mit dem Hecht wurde nur eine von insgesamt 9 seltenen Begleitarten nachgewiesen. Im Vergleich zu den Ergebnissen aus den Befischungen aus 2005 fehlt nur der damals unterhalb von Bad Ischl vereinzelt gefangene Schneider in der Fangliste. In Bezug auf den Gefährdungsstatus der angetroffenen Arten, ist nur die Koppe erwähnenswert, da sie im Anhang II der FFH – Richtlinie als Art von gemeinschaftlichem Interesse, für die Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen, gelistet ist.

BEFISCHUNG 2008_Koppe_ABB5_HAH_HC_058
Populationsaufbau der typischen Begleitarten – Koppe (Cottus gobio) – 2008

Vergleich zur Entwicklung der Äschen 2005 vs. 2008

Der Populationsaufbau der Äsche ist im Unterschied zu den Befischungen 2005 doch wesentlich besser – es lassen sich 4 Größenklassen sehr gut unterscheiden.

  • Die einsömmerigen Äschen weisen Ende Oktober in der Traun eine Totallänge zwischen 11 und 17 cm (Mediän = 13 cm) auf,
  • die zwei sömmerigen liegen zwischen 23 und 30 cm (Mediän = 25,6 cm),
  • die 3-sömmrigen zwischen 30 und 38 cm (Mediän = 34 cm).

Dies ist eine hervorragende Wachstumssituation bei der Äsche und auch die Kondition der adulten Fische spricht für sich (vgl. Abb. 6). Aufgrund der vergleichsweisen geringen Anzahl an mehrjährigen und 0+ ist der Populationsaufbau noch suboptimal und wird mit 2 bewertet. Es steht aber eine starke Laichkohorte für das kommende Jahr zu erwarten.

BEFISCHUNG 2008_AESCHE_ABB5_HAH_HC_058
Populationsaufbau der typischen Leitart – Äsche (Thymallus thymallus) – 2008

Manko „Nach Riegelrampe an der Sulzbach Mündung“ aus für Fischaufstieg!

Im obersten Becken der Riegelrampe an der Sulzbachmündung wurde im Zuge der Befischung übrigens ein kleiner Schwarm an einsömmerigen Äschen beobachtet – die Fische konnten hier offensichtlich nicht weiter? Die Mündung des Sulzbaches wurde 2008 durch eine Riegelrampe angebunden, ist jedoch ab der Straßenunterführung aufgrund der harten Verbauung (Künette mit gepflasterter Sohle) und dem seichten Wasserpolster bei Niederwasser jedenfalls nach wie vor unpassierbar.

 Analyse der Regenbogenforellen Situation 2008

Bei der Regenbogenforelle in der Traun handelt es sich um einen starken, selbst erhaltenden Bestand. Es handelt sich um Herbstlaicher. Die einsömmerigen Fische erreichen eine mittlere Länge von 12 cm (Abb. 11).

BESTAND_2008_RBF_ABB11_HAH_HC_069

Fisch Prädatoren-Zählung 2005/2006

Parallel zu den Untersuchungen und Erhebungen durch das IGF – (Institut für Gewässerökologie und Fischereibiologie, Scharfling) wurde vom Bewirtschafter und den ÖBF eine Fischprädatoren-Zählung (Schwerpunkt: fischfressende Vögel -Kormoran, Gänsesäger und Reiher) über das Winterhalbjahr 2005/2006 vorgenommen. 

Im Gegensatz zur mittleren und unteren Traun tritt der Kormoran im Bereich Bad Ischl nur sporadisch auf. Erst seit 2011/2012 verstärkt und auch im Stadtgebiet – oberhalb Promenade bis Kaltenbachmündung.  Hier stellt vielmehr der in den letzten Jahren zunehmende Bestand an Gänsesägern einen zunehmenden Einfluss auf den Fischbestand dar – vor allem für die ersten beiden Jahrgänge der Wirtschaftsfische und auch für Koppen, wie Ergebnisse aus der Schweiz zeigen (Escher 2004). Die Ergebnisse der von Herrn Hubert A. im Winter 2005 / 2006 regelmäßig durchgeführten Zählungen sind in Abbildung 16 dargestellt.

GAENSESAEGER_2005-06_HAH_HC_062
Abb. 16 Ergebnis der Gänsesäger-Zählung zwischen Brücke Lauffen und Kalkwerk (8,25 km)
HAH_Expor-44-5
Kormoran Trupps bestehend aus 5-20 Vögel schädigen massiv den Äschenbestand

Maßnahmen und Bewirtschaftungsempfehlungen – Stand 2005

Ergebnis der gegenständlichen Untersuchungen soll ein Bewirtschaftungskonzept sein, das in Abstimmung mit den ÖBF und den Bewirtschaftern erstellt werden muss, und sowohl fischereiwirtschaftliche als auch strukturelle Maßnahmen beinhalten soll. Mit der Zielsetzung einer attraktiven, nachhaltigen und ökologisch sinnvollen Angelfischerei an der Traun zwischen Hallstätter See und Traunsee.

A) Empfehlungen für ein Bewirtschaftungskonzept

Die Maßnahmen beziehen sich auf die untersuchte Gewässerstrecke „Ischler Traun“ und enthalten auch bereits konkrete Vorschläge für ein vorläufiges Bewirtschaftungskonzept.

  1. Fischbesatz
    Für den Besatz kommen im Wesentlichen Äsche und Bachforelle in Frage. Bei beiden Arten ist auf deren Abstammung und genetische Variabilität zu achten. Hier ist einzugsgebiets­spezifischen Fischen, die in naturnahen, strömungsreichen Haltungsformen aufgezogen wurden, unbedingt der Vorzug zu geben.
  2. Ein mehrjähriges revierübergreifendes Besatzprogramm zur Stützung der Äsche ist dringend erforderlich. Hier kann auf die noch vorhandenen Laichfische aus dem Gewässer selbst zurückgegriffen werden (Laichfischfang).
  3. Darauf zu achten ist, dass die Äschen eine Größe besitzen, die dem vorhandenen Habitat angepasst ist und eine höhere Überlebensrate erwarten lässt. Somit ist der Besatz einjähriger, strömungsadaptierter Besatzfische in ausreichender Menge über mehrere Jahre hinweg zu empfehlen. Dazu wird von Haunschmid (2003) ein Höchstwert von 250 Stück pro Hektar angegeben. Dies entspricht im Falle der Traun etwa 800 Stück pro Kilometer. Größe der Besatzfische: 10 -15 cm (40 – 60 Stück pro kg).
  4. Der Einsatz von Brutboxen empfiehlt sich aus unserer Sicht nur testweise zur Überprüfung des Erbrütungserfolges.
  5. Bei den Bachforellen sollte auf das Material der Österreichischen Bundesforste zurück­gegriffen werden, da diese Fische zumindest als regionsspezifisch gelten. Von größter Bedeutung für den Besatzerfolg ist, wie oben ausgeführt, die Herkunft und Qualität der Besatzfische. Optimal bewährt haben sich Wildfische aus Aufzuchtbächen (Peter 1989). Auch wenn solche Fische zunächst teurer in der Produktion oder im Einkauf sind, versprechen sie einen wesentlich höheren Besatzerfolg und können daher letztlich zur Kostenreduktion beitragen.
  6. Die diesbezügliche Nutzung von Kaltenbach und Sulzbach bietet sich an. Empfohlen wird zunächst eine Besatzmenge von insgesamt ca. 100 bis maximal 200 kg Bachforellen Wildfischen (8 – 20 cm, ca. 10 Stk. / kg) für die Ischler Traun.

Unter Berücksichtigung des Abflussregimes und der Gänsesäger Prädation ergibt sich der optimale Zeitpunkt für den Besatz zwischen 25. März und 8. April, unmittelbar vor dem eintretenden Hochwasser während eines durchschnittlichen hydrographischen Jahres. Zur Überprüfung des Besatzerfolges empfiehlt sich eine Gruppenmarkierung der Besatzfische.

B) Zusätzliche Empfehlung – 2005

Wie gezeigt werden konnte, ist die Nahrungssituation begrenzt; gleichzeitig steht die Regenbogenforelle ohne Zweifel in Konkurrenz mit der Äsche und der Bachforelle um Nahrung und Laichplätze. Deshalb erscheint parallel zu den Besatzmaßnahmen eine Reduktion des Bestandes an Regenbogenforellen im Rahmen der Angelfischerei empfehlenswert. Die völlige Schonung der Äsche und der Bachforelle ist vorläufig unbedingt notwendig.

Vermerk: Durch die Bachforellensituation, wurde 2010 der Besatz von Bachforellen eingestellt! – Siehe die Artikel in meinen Blog, zu dieses Thema!

C) Mögliche Maßnahmen und Bewirtschaftungsempfehlungen

Weiters sollte von der Angelfischerei eine verlässliche Besatz- und Ausfangstatistik geführt werden, die eine gute Grundlage für die Erfolgskontrolle sein kann. Von großer Bedeutung ist auch die Erfassung der Befischungsintensität.

D) Strukturelle Maßnahmen

Verbesserung der Habitat Strukturen und der Längs- und Quervernetzung des Gewässers. Dies ist natürlich ein Unterfangen über mehrere Jahre, hat jedoch gerade jetzt im Zusammenhang mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der EU große Chancen auf Realisierung. Konkret zu erwähnen ist ein Wasserbauprojekt des Gewässerbezirkes Gmunden in der kommenden Niederwasserperiode, im Zuge dessen die Tieferlegung der Sohle oberhalb von Bad Ischl geplant ist. (Neubau der Lokalbahnbrücke – ist bereits erfolgt!) Dabei könnten bereits strukturelle Verbesserungen (Rau Bäume, Vorlegsteine, ingenieurbiologische Maßnahmen) zumindest in der Projektstrecke und die fischpassierbare Anbindung des Kaltenbachs ausgeführt werden. Vermerk Jan. 2013: Die Kaltenbach – Anbindung ist noch nicht erfolgt! Es gibt jedoch sehr konkrete Pläne, dass diese im Zuge der Vorbereitungen zur Landesgartenschau 2015 erfolgen werden! Werde dazu im Detail berichten.

  • Kaltenbach Au = Engleithen Altarm
    Die Anbindung der Kaltenbach Au wäre ein eigenes vielversprechendes Großprojekt.
    Dieses Projekt wurde in der Zwischenzeit verwirklicht und der „Engleithen Altarm“ ist seit 2011 wieder an die Traun angebunden! Siehe gesonderte Berichte in meinen Blog!
  • Kontinuums Unterbrechungen im Mündungsbereich von Rettenbach und Sulzbach
    Mit geringerem Aufwand realisierbar ist die Entfernung der Kontinuums Unterbrechungen im Mündungsbereich von Rettenbach und Sulzbach.
    Die beiden Bäche, wurden in der Zwischenzeit mit Fischaufstiegshilfen im Mündungsbereich versehen. Wobei in beiden Bächen, jeweils in deren Unterlauf nach wie Verbauungen vorhanden sind, die einen Fischaufstieg verhindern.

Generell zu Strukturelle Maßnahmen

Ein weiteres Ziel im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie wäre die Wiederherstellung der Fischpassierbarkeit bis zum Hallstätter See.

E) Weiterführende Untersuchungen und Erfolgskontrolle – Fische

Parallel zum Besatzprogramm mit markierten Fischen sollte die Erfolgskontrolle sowohl über die Angelfischerei (Fangstatistik) erfolgen, als auch durch quantitative Fischbestands­aufnahmen im Abstand von 2-3 Jahren.

Laichplatzkartierung

Wünschenswert wäre eine Laichplatzkartierung für Äsche und Bachforelle im gesamten Traun Abschnitt zwischen Hallstätter See und Traunsee. Weiterhin sollte im Rahmen der Angelfischerei die Entwicklung des Egelbefalles (Cystobranchus respirans) beobachtet und kontrolliert werden.

Weitere Informationen zur: Äschenlaichzeit 2012

Schwarze Bachforelle

Von einiger Wichtigkeit erscheint es uns, das bestehende Wissensdefizit in Bezug auf das Phänomen „Schwarze Bachforelle“ (PDS) durch weiterführende gezielte Untersuchungen endlich zu beseitigen.

F) Monitoring der Bestandsentwicklung fischfressender Voegel

Die Bestandsentwicklung bzw. die Überwinterungszahlen von Gänsesäger, Reiher und Kormoran sollten nach Möglichkeit weiterhin regelmäßig erfasst werden. Wenn möglich sollte auch eine Nahrungsanalyse durchgeführt werden. Bei hohem Gänsesäger-Aufkommen ist eine Vergrämung wünschenswert. In Bayern wurden an der Ammer, einem größeren Fließgewässer, Gänsesäger erfolgreich vergrämt, was zu einem deutlichen Anstieg des Äschen Bestandes in der Vergrämungsstrecke führte, wohingegen in den Referenzstrecken ohne Vergrämung kein Anstieg erfolgte (Bom & Hanfland 2001). Keinesfalls sollten aus Sicht der Fischerei im gegenständlichen Fall die Gänsesäger durch die Errichtung von Nisthilfen gefördert werden.

Fischereiliche Bewirtschaftung

Mangelhaftes biologisches Wissen führte dazu, dass man über Jahrzehnte dem gestiegenen Interesse der an der Fischerei verbunden mit effizientem Fangmaterial mit steigenden Besatzaktivitäten begegnet. Wie auch anderswo stieg auch an der Oberen Traun, zwischen 1970 und 2000 die Zahl der Fischer. Um die Erwartungen zu erfüllen, wurden fang bare Regenbogenforellen und Seeforellen aus Zuchtanstalten günstig eingekauft und ausgesetzt – auch überholte Pachtverträge forderten dazu dezidiert auf. Anders, versuchen wir in den von uns bewirtschafteten Gewässern umzusetzen.

Wir versuchen soweit es die Begleitumstände erlauben, mit unseren Bewirtschaftungskonzept möglichst ohne, oder mit minimalen zusätzlichen Besatzmaßnamen auszukommen. So weit wie möglich, setzen wir auf heimische Bestände und versuchen selbst bzw. helfen uns hier in dem letzten Jahre auch öffentliche Projekte in der Optimierung und im Ausbau der Lebensraum Verhältnisse für die Wasserbewohner. Weidgerechte Fischerei Begleitet ist die ökologische Bewirtschaftung, von einer kontrollierenden maßvollen Fischerei mit der Trockenfliege ohne Widerhacken, Watverbot in der Äschen Laichzeit, Winterruhepause und einer gezielten Entnahme jener Fische, die der natürlichen Bestandsicherung abträglich sind. Diese auf Erhalt und Renaturierung ausgelegte Zielvorstellung deckt sich auch mit den Vorgaben der eingesetzten Flussraumbetreuung in der Oberen Traun, dem Gewässerbaubezirk und sind auch sehr eng mit dem verantwortlichen der Österreichischen Bundesforste abgestimmt.

Fischerei ökologische Verbesserungen konnten in den letzten Jahren durch den Bau von Fischaufstiegshilfen in den Rettenbach und dem Sulzbach umgesetzt werden. Das größte Projekt war jedoch die Anbindung der Alten Traun oder auch Engleithen Altarm genannt, der über eine Länge von 1,2 km einen neuen Gewässerabschnitt bildet, der sehr gut von Äsche & Co. als Laichplatz aufgenommen wurde.

Durch die Situation mit der „Schwarzen Bachforelle“, haben wir zwar für die Wiederansiedelung des ehemaligen Leitfisch der Oberen Traun, einen starken Rückschlag erlitten und mussten hier unsere Bemühungen, mit den Ur-Forellen aus dem Sulzbach und dem Kaltenbach, auch wieder Bachforellen in der Ischler Traun anzusiedeln, vorerst einstellen.

Fischökologische Bewertung (FIA) – 2008

Die fischökologische Bewertung der Ischler Traun nach Haunschmid et al. (2006) ergibt den guten Zustand. Dies ist in der durchwegs guten Bewertung der einzelnen metrics begründet. Defizite bestehen nur bei den seltenen Begleitarten, wonach 8 seltene Begleitarten fehlen, so zum Beispiel Brachse, Hasel, Bachschmerle und Seeforelle. Weiters ist die Bewertung der ökologischen Gilden grenzwertig zur Klasse 3 – hier macht sich ebenfalls das Fehlen der genannten Arten bemerkbar – mit der Brachse und der Rußnase fehlt die Strömungsgilde rheophil B, mit der Bachschmerle fehlt die psammophile Laichgilde. Der Fischregionsindex zeigt sehr gut die auch morphologisch zu beobachtende Rhithralisierung der Traun. Ein wesentliches Defizit dieses Traun Abschnittes besteht in der mangelnden Quervemetzung (Zuflüsse und Aue).

Bewertung der Bachforelle in der Bestandsaufnahme – 2008

Von den im August 2008 eingesetzten 480 kg oder ca. 1.200 Stück fangfähigen markierten Bachforellen wurden im Rahmen der gegenständlichen Befischungen nach 2 Monaten insgesamt 44 Exemplare gefangen. Die Bereiche des Ausfanges stimmen sehr gut mit den Besatzstrecken überein. So wurden alle markierten Fische nur oberhalb von Bad Ischl gefangen. Bei einer vorsichtigen Schätzung des verbliebenen Gesamtbestandes an Besatzfischen ergibt zum Zeitpunkt der Befischung eine Anzahl von 560 Exemplaren, also etwa die Hälfte der Besatzmenge. Dieser Wert liegt durchaus im typischen Durchschnitt. Damit kann die gegenständliche Besatzmaßnahme jedenfalls zumindest kurzfristig als erfolgreich beurteilt werden.

2008 war eine starke Bachforelle sterben

Die Bestandsaufnahmen, geben in vielen Punkten ein gutes Bild über das Revier „Ischler Traun“ wieder. Sie zeigen die Bachforellenentwicklung in den letzten 20 Jahren. Nur kann ich die Meinung BAW-IGF, in den oben angeführten Annahmen, aus der Fischbestandsaufnahme von 2008, mit meinem Wissensstand und der Situation über die „Schwarze Bachforelle“ und das es 2008 eines der größten Bachforellensterben an der Ischler Traun gab, nicht teilen. Siehe nachfolgenden Bericht, unter:

Quellen

  • Umsetzung Wasserrahmenrichtlinie
  • Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan 2015
  • Dr. Regina Petz-Glechner – Die Bewertung des gewässerökologischen Zustandes, Seite 6, Wasserkraft 12/07
  • Fischbestandsaufnahme der Traun bei Bad Ischl 2005 – Institut für Gewäserökologie und Fischereibiologie, Scharfling (im Auftrag der ÖBF)
  • Reinhalteverband Wolfgangsee – Ischl
  • B

    AW-IGF: Traun bei Bad Ischl, 2008, Schotzko & Haunschmid 2009

 

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen. Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten..“