Hier versuchen wir, die Fischfauna zur Charakterisierung der Lebensraumverhältnisse und vor allem der morphologischen Situation unserer Pachtgewässer zu erheben. Die ökologische Bewertung unser Gewässer, Traun, Sulzbach und Kaltenbach erfolgt entsprechend den Untersuchungen und Bewertung des Zustandes anhand der Fischfauna die wir durch Bestandsaufnahmen ermitteln. Auch in der EU-Wasserrahmenrichtlinie (2000) wird die Fischfauna als der wesentliche Indikator für den hydromorphologischen Zustand eines Gewässers sowie hinsichtlich der Kontinuums Verhältnisse definiert.
Hintergrund und Zielsetzung
Dementsprechend erfolgt die Bewertung des ökologischen Zustandes der Gewässer vor allem auch anhand der vorhanden Fischfauna. An der Oberen Traun und ihren Zuflüssen sowie am Hallstätter See und Traunsee wurde in den letzten Jahrzehnten mit großem Aufwand die Gewässergüte saniert und auch teilweise verschiedene bauliche Maßnahmen gesetzt, um die Struktur zu verbessern, wie Fischaufstiegshilfen, Flussverbreiterungen oder der Öffnung von Altarmen. Sichtliche Einwirkungen hinsichtlich Saprobie und Nährstoffbelastung liegen an der Oberen Traun selbst und den Zuflüssen nicht mehr vor. Die Schwarze Bachforelle ist eine der kritischen Faktoren, die uns die letzten Jahre beschäftigt und die Einbürgerung der Bachforelle in der Ischler wäre unser Ziel in den nächsten Jahren.
Produktiver Traun Zubringer Bach
In den Nebenbächen Kaltenbach und Sulzbach sind noch Bachforellen vorhanden, die teilweise den Urstämmen der Ischler Traun entsprechen dürften. Um diese wieder in der Ischler Traun anzusiedeln, sollen diese noch vorhanden Bestände zuerst erhoben werden und damit Versuche eingeleitet werden, um diese in der Ischler Traun wieder anzusiedeln.
Ziel: Bachforellen in der Traun, wie hier unterhalb der Sulzbach Mündung
Indikator Fische
Sie sind aus verschiedenen Gründen als Bioindikatoren für den Zustand von Bächen und Flüssen und speziell für unsere Gewässerüberwachung am besten geeignet. Am Abhandenkommen der Bachforelle in der Traun zeigen damit Effekte von längerfristigen Veränderungen von Umwelteinflüssen an. Maßnamen sind mit vertretbaren Aufwand und auch mit unseren Möglichkeiten durchführbar. Die Auswirkungen der Maßnamen werden uns über den Fischfang ersichtlich, zumindest wenn diese greifen. Hier wäre unser Ziel, denn Bestand an Bachforellen in der Ischler Traun wieder zu erreichen.
Historische Bestandsaufnahmen
Die letzten fischökologischen Bestandsaufnahmen für die Obere Traun erfolgten im Rahmen der UVP Goiserer Kraftwerk (2011). Auch liegen Auswertungen aus 2003, 2005 und 2008 vor. Fischbestandsdaten für den Kaltenbach und Sulzbach fehlen zumeist. In der Untersuchung 2005, wurden diese im unteren Bereich mitbetrachtet.
Folgende Parameter fließen in die Betrachtungen ein:
- Gewässer / Gewässerabschnitt und potenzielles Artenspektrum
- Populationsaufbau der Leitfischart in diesem Bereich
- Natürliche Reproduktion der Leitfischart
- Relative Dichte
- Deformationen und Anomalien
- Häufigkeitsverteilung der einzelnen Arten zueinander
SULZBACH 2012
Artenspektrum
Folgende Fischarten konnten wir im Sulzbach feststellen:
- Bachforelle (Salmo trutta fario)
- Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)
- Äsche (Thymallus thymallus)
- Elritze (Phoxinus phoxinus)
- Koppe oder Mühlkoppe (Cottus gobio)
Die Elritze konnten wir nur im untersten Bereich der Sulzbachmündung, am Übergang in die Fischtreppe vereinzelt feststellen. Das Aufkommen der Mühlkoppe ist sehr gut. Teilweise sind hier bis zu 5-10 Stück Mühlkoppen / Quadratmeter. Diese haben wir in der Bestandsaufname nicht berücksichtigt und wir wollten die Mühlkoppen, die sich zumeist im Auslauf und seichteren Bereich einer Sulzbach-Kaskade aufhalten, nicht unnötig mit der E-Fischerei stressen.
Fischaufstiegshilfe Sulzbach
Die Fischaufstiegshilfe in den Sulzbach, wurde 2008, im Zuge der Aufweitung der Traun in diesem Bereich und des Neubaus der Lokahlbahnbrücke in Betrieb genommen. Was wir jetzt sehr schön beobachten konnten, so ist der Fischaufstieg, sehr aktiv von den Regenbogenforellen angenommen worden. Speziell im unteren Bereich, in den ersten Kaskaden sind sehr viele Regenbogenbrütlinge zu beobachten.
Datum und Zeitraum der Befischung:
19. August 2012, 6:30 bis 10:30 Uhr
Gewässerstrecke
Sulzbach Teilstrecke 1 – von der Mündung bis zur ersten Brücke, siehe Landkarte
Quelle: Doris
Wir haben im unteren Bereich, bevor er in die Fischtreppe übergeht mit der Elektrobefischung gestartet. Im unterne Bereich waren auch ein paar Äschen dabei. Auch dürfte die Fischtreppe von der Regenbogenforelle sehr gut angenommen worden sein. Im unteren Bereich ist die Regenbogenforelle die dominatere Fischart. Es sind jedoch keine grösseren Regenbogenforellen (Laichfische) dabei, was vermuten lässt, dass die Regenbogenforellen in den Sulzbach zum Laichen hineinziehen und danach wieder abwandern. Da im Sulzbach kein Fischbesatz erfolgt, wird durch die Bestandsaufname belegt, dass sich die Regenbogenforellen in der Traun und deren Nebenbächen selbst reproduzieren. Je weiter man in den Sulzbach hinauf kommt, um so dominanter wird die Bachforelle.
Grund der Befischung
Ziel der Bestandsaufnahme ist, den Bachforellenbestand in den Nebenbächen unseres Traun Revieres zu erheben. Da wir in der Traun kaum noch Bachforellen haben, da diese in den letzten Jahren durch „Dunkelfärbung“ (siehe Link über „Schwarze Forelle“) ausgefallen sind, haben wir 2010 mit Besatzmaßnamen von adulten Bachforellen aus Zuchtbetrieben aufgehört zu besetzen. In den Nebenbächen, so wie dem Sulzbach, haben sich wie man aus dieser ersten Bestandsaufname sieht, noch genügend und sehr schön ab gewachsene Bachforellen gehalten. Hier soll in einem weiteren Schritt überlegt werden, diese zur Aufzucht zu verwenden um diesen heimischen Stamm auch wieder in der Traun anzusiedeln.
Befischungsdaten – Art und Menge
Art und verbleib der gefangenen Fische
Wurden wieder in denselben Bereich des Sulzbaches zurückgesetzt! (Ein Teil wurde für einen Feldversuch in der Traun verwendet!)
Gewässerbeschreibung
Der Sulzbach entspringt oberhalb von Perneck, fließt unterhalb von Perneck in eine steile Klamm und geht dann oberhalb von Reiterdorf in einen flachen Talboden über. Danach ist er stark reguliert und die Linienführung begradigt. Ein Ufergehölzstreifen ist im Bereich von Reiterdorf noch beidufrig. Im unteren Bereich fehlt ein Ufergehölzstreifen. Der Sulzbach fließt nach dem stark verbauten Bereich in einem stark regulierten Bachbett, mit Querwerke mit geringem Gefälle. Die Mündung des Sulzbaches in seit 2008 mit einer Fischtreppe versehen und fischpassierbar. Nach den Querschwellen, sind ausgespülte Gumpen, die bis zu 1 m tier sind. Über die Querwerke ist der Sulzbach fischpassierbar. Der Grund ist jetzt im Sommer stark mit Algenbewuchs versehen. Er ist auch stark verschmutzt mit Grasschnitt, Obst und anderen Hausabfällen.
Bachforelle aus dem Sulzbach
Danksagung
Die Durchführung der Befischungen wurde von zahlreichen Personen tatkräftig unterstützt, die erst das Gelingen der Untersuchungen ermöglichten. Ihnen allen sei hiermit herzlichst gedankt. Im speziellen möchte ich mich bei Bernard P. bedanken, der mir mit seiner Erfahrung und seinem erprobten E-Fishing Equipment zur Seite stand. Daraus sieht man, dass es nicht nur Jäger gibt mit Suzuki, sonder das mit eingebauten Fischtransportbehälter, Sauerstoff -und Wasserpumpe ein perfektes E-Fishing-Mobil seine Dienste für die Fischerei erledigt.
Weitere Informationen
„Alles Gute auf der Welt entsteht nur, wenn einer mehr tut, als er muss.“
Zitat von: Helmut Sihler (*1930), östr. Topmanager