WARUM WIR UNSEREN FISCHBESATZ SELBST PRODUZIEREN

Warum wir den erforderlichen Bachforellen-, Regenbogenforellen- und Äschen Besatz für unseren Gewässer im Salzkammergut selbst erzeugen? Nachfolgend ein paar Informationen, die diesen Aufwand den wir hier betreiben, zwischen Speisefischproduktion und Besatzfischproduktion aufzeigt.

Aquakultur vs. „Wild“-Fischerei

Fischerei Organisation Österreich
Die Organisation der Fischerei in Österreich.

Alleine von den gesetzlichen Rahmenbedingungen unterscheiden sich die Gewässerbewirtschaftung von „Freigewässern“ und Fischerei, mit der zwar verwandten Disziplin, denn landwirtschaftlichen Tätigkeiten der Aquakulturen, Fischteiche und zur Fischzuchtbetriebe. Im Vergleich zur Fischerei, die landesgesetzlich geregelt wird, ist die Aquakultur bundesgesetzlich geregelt. Aber was versteht man unter Aquakultur genau? Eine Definition findet sich in der Abwasseremissionsverordnung (AEV) Aquakultur (BGBl. II Nr. 397/2004). Im Sinne dieser Verordnung (§ 1 Abs. 1) ist Aquakultur die „Haltung von Fischen oder von im Wasser lebenden Krebs- oder Weichtieren mit dem Ziel, durch Anwendung von Maßnahmen wie Besatz, Fütterung oder Schutz vor natürlichen Feinden die Wachstumsprozesse gezielt zu verstärken und den Zuwachs an Tiermasse zu steigern. Die Ernährung der Tiere erfolgt teilweise oder zur Gänze durch das verabreichte Nahrungsdargebot (Futter) oder durch jenes Nahrungsdargebot, welches neben den natürlichen Produktionsvorgängen auch auf Grund von künstlicher Nährstoffzufuhr im Wasser entsteht.“

Quelle: Österreichischer Dach-Verband für Fischereiwirtschaft und Aquakultur (ÖVFA)

Wildfisch-Entwicklung vs. Speisefisch-Produktion

Es gilt zu Unterscheiden, dass es (noch) einige wenige Fischzuchtbetriebe gibt, die mit speziellen Langstrombecken oder in sehr natürlicher Umgebung versuchen „Besatzfische“ für die freien Gewässer zu erzeugen, im Gegensatz zu Fischzuchtbetrieben bei denen ausschließlich Regenbogenforellen und Saiblinge für den Konsum großgezogen werden. Die erstgenannten haben vor allem Bachforellen, da diese heimische Art immer noch am besten in unsere Gewässer passt. Daneben kommen auch Regenbogenforellen und Äschen für den Aussatz in unsere Salmoniden Gewässer in Frage, für mache Seen auch Saiblinge. Da es jedoch kein Angebot an Besatzfischen gibt, deren Abstammung von Wildfischen stammt, bzw. deren Abstammung unmittelbar aus unseren Gewässersystem kommt, haben wir an der Oberen Traun 2018 aufgehört einen Besatz mit fangfähigen (Speise-)Fischen auszubringen und auf andere Methoden umgestellt.

Anpassung an das Leben in der Fischzucht

Zuchtfische weisen gegenüber Wildfischen starke genetische Unterscheidungsmerkmale auf. Man hatte z.B. beobachtet, dass Faktoren wie Wundheilung, Immunität gegenüber Krankheiten, Wanderverhalten oder Standorttreue und speziell der gesamte Metabolismus in engem Zusammenhang damit steht. Diese erzwungene Habitat-Adaption und die rasche Veränderung der genetischen Variabilität sind ein klassisches Zeichen von Domestikation und die offensichtliche Unfähigkeit in der Wildnis (Freiwasser) zu überleben. Dass der genetische Wechsel und die Anpassung an geänderte Lebensbedingungen so schnell vor sich gehen, setzte selbst die Wissenschaftler in Erstaunen. Sowohl das Aussehen als auch das aggressive Beißverhalten dieser Zuchtprodukte sind ein sicherer Hinweis auf ihre Herkunft. Leider kann man bei oberflächlicher Betrachtung kaum eine Zucht von einem Wildfisch unterscheiden. Sie erscheinen in Körperform und Farbgebung fast ident. Zwischen Haus- und Wildschwein gibt es hingegen große optische Unterschiede. Nur bei genauer Betrachtung – vor allem bei der Flossenausbildung – erkennt man die Herkunft. Der wahre Unterschied liegt allerdings in den Genen.

So wie sich Forellen an die Bedingungen in ihrem natürlichen Lebensraum anpassen, passen sie sich auch genetisch und phänotypisch (Körperbau, Verhalten, Physiologie) an die in der Fischzucht herrschenden Bedingungen an. Im Vergleich zum natürlichen Lebensraum sind die Umweltbedingungen in Zuchtbetrieben jedoch äußerst homogen. Es fehlt das heterogene Gefüge aus Abfluss, Gefälle, Tiefen-, Breiten- und Strömungsvariabilität, das komplexe und den Lebensraum auszeichnende Strukturangebot,
die von Tages-, Jahreszeiten und Standort geprägte Verfügbarkeit von Nahrung und schließlich die durch eine Vielzahl unterschiedlicher Prädatoren geprägten Gefahrensituationen.

Speisefisch Produktion

Satzfischzuchten benötigen aus den genannten Gründen, besonders dann, wenn sie sich nur mit der Aufzucht einer Art beschäftigen, keinen oder aber nur einen Stamm an Laichfischen. Anders ist das bei den Forellenproduzenten, die Speiseforellen aufziehen oder die Setzlinge an Interessenten abgeben, die ebenfalls beabsichtigen, Portionsfische zu erzeugen. Von diesen Produzenten wird ein ständiges Angebot an Speisefischen oder Setzlingen bestimmter Größe das ganze Jahr über vom Markt verlangt. Diesem Käuferwunsch kann nicht einmal beim Vorhandensein von zwei zu verschiedenen Zeiten laichenden Regenbogenstämmen ganz entsprochen werden. Dazu werden in der Zucht mindestes drei, am besten 4 Stämme mit verschiedenen Laichterminen verwendet. Dies würde so viel Platz in einer Fischzucht beanspruchen, dass ihn kein Betrieb, sei er auch einer der größten, in Österreich zur Verfügung halten kann. Daher werden von diesen Zuchtanstalten zu verschiedenen Terminen Eier importiert. Denn nicht nur für die Mutterfische selbst muss Raum zur Verfügung gestellt werden, es muss ja außerdem für ihre ständige Ergänzung und Erneuerung gesorgt werden, um alle Jahre ausreichend mindestens 4jährige Rogner ablaichen zu können. Eine gewisse Schwierigkeit ist auch darin zu sehen, dass mit der Verbringung von Mutterfischstämmen in ein anderes Milieu und andere Umweltverhältnisse der Laichtermin nicht unbedingt beibehalten wird, sondern sich auch um Monate verschieben kann. Platzbedarf und Umweltverhältnisse beschränken somit die Eierzeugung in hohem Maße.

Timeline im Eier Verkauf

Wenn die Eier ins Augenpunktstadium kommen, ist der Zeitpunkt gekommen, diese per Cocooning in die Gewässer auszubringen.

Abgesehen davon, dass Salmoniden Eier nur zu einem kurzen, von der Eientwicklung bestimmten Zeitpunkt verkauft werden müssen, was oft schwerwiegende Absatzprobleme schafft, so ist es gar nicht leicht, einen entsprechend großen und ständigen Kundenstock zu finden und zu erhalten. Dazu kommen die großen Ausfälle an älteren und wertvollen Rognern durch Krankheit seit ihrer Einschleppung nach Mitteleuropa, die die Bestände reduzieren und gegen die es noch kein wirksames Mittel zu geben scheint. Außerdem ist die Erzielung der von den Kunden natürlich zu fordern den hohen Qualität der Eier mit den den Züchtern hier zur Verfügung stehenden Futtermitteln nur schwer zu erreichen.

Rentabilität

Natürlich spielt auch die Frage nach der Rentabilität einer eigenen Eierzeugung eine große Rolle. Wenn man sich der Mühe unterzieht, den Ertrag einer mittelgroßen Forellenzucht einerseits aus der Produktion von Brut und Setzlingen, andererseits von Eiern zu ermitteln und gegenüberzustellen, so geht aus dieser Berechnung sehr schnell hervor, dass die Eierproduktion sich kaum rentiert und die Existenz des Betriebes sogar gefährdet.

Bei ansteigenden Kosten, aber schon jahrelang gleichbleibenden Preisen sinkt die Rentabilität der Forellenzuchtbetriebe beständig ab. Nur der Betrieb wird sich halten können, der genau kalkuliert und seiner Rentabilität Aufmerksamkeit schenkt. Die Eiproduktion in größerem Maßstab kann sie auf Dauer
sicher nicht gewährleisten. Daher gibt es auch immer weniger Fischzuchtbetriebe, die Fischeier selbst abstreifen und in den unterschiedlichen Stadien, wie „Grün“, im „Augenpunkt“, als Larve oder als Brütling anbieten.

Ist Besatz notwendig

Macht der Besatz von Brütlingen oder das Vergraben von befruchteten Eimaterial überhaupt einen Sinn? Natürlich, wenn man bestimmte Habitat-Vorgaben berücksichtigt. Vor allem ist der Besatz von fressfähiger Brut nur dann sinnvoll, wenn das Aussetzgewässer bereits Nahrung in Form von Plankton aufweist. Und dies ist bei unseren Bächen erst Ende März der Fall. Auch in der Natur ist die Entwicklung aufgrund der Tagesgrade des Eies – vorrangig um Ostern herum – abgeschlossen. Und man sieht die fressfähige Brut Anfang Mai im Uferbereich. Früher eingebrachte Brütlinge können aufgrund eines Nahrungsmantel zugrunde gehen – außer der Bach oder Fluss wird von einem See gespeist (Planktondrift). Der Besatz ist auch vor allem dort erfolgreich, wenn er in einem kleinen Gewässer (Zubringerbach) ausgebracht wird. Die reduzierte Fließgeschwindigkeit und geringere Hochwasser- und Verschlammungsgefahr, sind für ein gedeihliches Heranwachsen in solchen Kinderstuben förderlich.

Was diese Fischkinder jedoch gleich lernen, ist das Erkennen der richtigen Nahrungsform, das Ausweichen rascher Strömung, das Aufsuchen seichter Uferregionen und natürliches Fluchtverhalten bei Störung. So man kleine Seitenbäche bewirtschaften kann, sind solche Besatzaktionen sinnvoll.

Bevor besetzt wird, sollte immer geprüft werden, ob die Naturverlaichung funktioniert. Wenn sie funktioniert, sollte auf Besatz verzichtet werden, um das oben beschriebene Risiko des Verdünnens der Anpassungen der Wildfische zu vermeiden. Wenn die Naturverlaichung nicht funktioniert, sollte die Ursache für die nicht funktionierende Reproduktion identifiziert und die ökologischen Defizite nach
Möglichkeit behoben werden. In Zeiten eines starken Prädatoren Druck leichter gesagt als getan. Neben Restrukturierungsmaßnahmen auch noch den immer stärker werdenden Fraß Druck durch Otter, Kormoran und Gänsesäger auszugleichen.

Besatz mit BF-Brütlingen im ganz frühen Stadium, in einen Ischl-Zubringerbach.

Dabei muss man aber auch wissen, dass bei erfolgreichem Laich Geschehen ca. 60% des Eimaterials entweder nicht befruchtet werden, von anderen Fischen aufgenommen oder sogar als Nahrung für Insektenlarven und Krebsartige dient. Um eine höhere Schlupfrate von Salmoniden zu erreichen – kann man Whitlock-Vibert-Box oder ähnliche Systeme einsetzen. Besatzversuche mit befruchtetem Eimaterial in verschiedenen Gewässern haben gezeigt, dass die Fische bei optimalen Bedingungen in der Brutkammer bis zu 100% das Brütlings-Stadium erreichten und freischwammen. Auch hier ist es Sinnvoll, so wie auch Wildfische es vorleben, in die Oberläufe von Bächen und Flüssen aufzusteigen und erst dort dem Laichgeschäft nach zu gehen. Im kleinen Wasser ist nämlich die Gefahr – sowohl der Verschlammung (Kolmatierung) als auch Auswaschung wesentlich geringer.

Eigenaufkommen fördern – vor Besatz

Leider fallen die großen, produktiven Elternfische immer häufiger den Prädatoren zu Opfer und damit wird die Eigenreproduktion minimiert.

Ist Besatz notwendig, könnte zur Gewinnung von Besatzfischen ein jährlicher Laichfischfang von lokalen Elterntieren durchgeführt werden, um Mutterfischstämme nicht über Generationen in der Fischzucht halten zu müssen. Dabei stellt z. B. die Arbeit mit Brutboxen eine Möglichkeit dar, die ungewollten evolutionären Veränderungen in der Zucht zu minimieren: Wenn die Eier oder Jungfische früh in ihre natürliche Umgebung gebracht werden, kann die Abnahme des Reproduktionserfolges der Besatzfische
zumindest teilweise verhindert werden.

Große Nachfrage nach autochthonen Besatz

Was versteht man unter autochthon? Altgriechisch übersetzt meint man damit für „einheimisch, eingeboren, hier entstanden“! Autochthone Art, indigene biologische Arten, die seit langem und ohne menschlichen Eingriff in einem Gebiet leben.

Nachfrage nach Regenbogenforellen

Wir fördern durch moderne Besatzmethoden das Aufkommen von Jungfischen und damit unsere lokalen Fischarten.

Wir haben in der Zwischenzeit einen recht ausgeprägten, selbst reproduzierenden, lokalen Salzkammergut-Regenbogenforellen Stamm. Bei den Regenbogenforellen hat sich für den Besatz der Fließgewässer aus mehrfachen Gründen ein Stamm entwickelt, die ihre Laichzeit zum Ausgang
des Winters haben. Das sind sogenannte Frühjahrslaicher! Dies hat gewichtige Gründe. Es sind zum ersten die Schonzeitbestimmungen auf diesen Laichtermin ausgerichtet und zum anderen kann die Laichablage der Bachforellen kaum durch laichfähige Regenbogenmilchner gestört werden.

Fischereimanagement Salzkammergut

Wir versuchen durch abfischen von Elterntieren, aus dem Gewässern in Salzkammergut, ihre Nachfahren zu vermehren. Da die Nachfrage nach Bachforellen und Äschen als Besatzfisch stark zunimmt, waren wir auf der Suche, neben dem Bruthaus in Ebensee, eine zusätzliche Fischzuchtanlage für unsere Zwecke .

Mit unserer, als Verein geführten Fischereimanagement Salzkammergut, haben wir hier vor Jahren schon eine Organisation geschaffen, um mit ehrenamtliche Mitarbeiter für das „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“, denn Bedarf an Fischeier für Cocooning und an Brütlingen selbst und regional herzustellen.

Seit 2020 Revier-Bruthaus

Da es noch nicht gelungen ist, Äschen in Fischzuchtbetrieben bis zur Laichreife heranzuziehen und es nicht einmal gelingt, Laichäschen unter so günstigen Voraussetzungen zu halten, dass sie im nächsten Jahr wieder gute Eier liefern, ist jeder Äschen Produzent darauf angewiesen, Laichäschen den Fließgewässern alljährlich neu zu entnehmen.

Neben der Äsche bemühen wir uns auch noch bei den Bachforellen und auch hier mit dem aus der Region stammenden Elterntieren. Wobei wir bei beiden, nur bis zum Brütling-Stadium (0+), denn Nachwuchs bei uns im Bruthaus haben. Ab Jänner werden die Bachforellen Eier im Augenpunktstadium per Cocooning ausgebracht und spätesten Anfang April verlassen die letzten Brütlinge das Bruthaus um den Platz für die Äschen-Eier zu schaffen. Die Äschen Eier haben eine wesentliche kürzer Verweilzeit im Bruthaus, daher werden diese zumeist per Cocooning, bereits Mitte Mai bis Ende Mai wieder im „m+s Brutboxen-System“ ausgebracht.

Das über 100 Jahre alte Bruthaus in Ebensee wurde für unsere lokale Fischproduktion aktiviert.

Daher haben wir 2020 das alte Bruthaus in Steinkogel in Ebensee, welches von „Feuerkogel-Quellen“ gespeist wird reaktiviert. Um der Nachfrage gerecht zu werden, haben wir seit Mai 2024 eine weitere Fischzuchtanlage übernommen. Damit können wir der Nachfrage nach Salmoniden-Eier und Fischbrut noch besser nachkommen. Die Anlage muss noch restauriert und auf unsere Belange adaptiert werden. Nach Fertigstellung der Arbeiten werden wir über unsere neue Anlage berichten.

Salzkammergut Wild Fisch

Zur Gewinnung der wilden Gene, werden alljährlich im November-Dezember, bzw. bei der Äsche im März-April, beim Laichfischen Elterntiere aus unseren Gewässern gefangen. Wir haben dazu eine Sondergenehmigung der O.Ö. Landesregierung und der Bewirtschafter. Dabei werden die Fische mit Elektrobefischung herausgeholt, um sie schonend abzustreifen, wie die Entnahme des Eimaterials genannt wird. Die Elternfische werden anschließend wieder in die freie Wildbahn entlassen, während das Eimaterial in unsere Bruteinsätze gelangt. Unsere Wild-Fische leben so kurz wie möglich und so lange wie nötig in unserer Fischzucht. Ziel ist es die Eier im Augenpunktstadium oder als Larven und Brütlinge (0+) in unsere sauerstoffreichen „Aufzuchtbäche“ auszusetzen. Dadurch werden die Fische auf ihr Heimatgewässer geprägt und man spricht hier vom „Homing Effekt“. Ähnlich wie beim Lachs, kehren auch Forellen und Äschen in ihre Kinderstube zurück, um dort selbständig abzulaichen. Genau das ist auch unser Ziel, wenn nicht erforderlich und wo die Eigenreproduktion passt, wird auch nicht eingegriffen.

Was Wildfische auszeichnet:

  • Ausgeprägte, große Schwanzflosse
  • marklose Flossen und Kiemendeckel
Man kennt schon beim Ei von Wild Fischen und es setzt sich fort, zum 0+ RBF Brütling …..

Der Vorgang der Domestikation ist aber auch reversibel. Das zeigen Beobachtungen im Freigewässer. Wenn sich Salmoniden erfolgreich fortpflanzen können und deren Nachkommen wiederum eine neue Jungfischgeneration produzieren, weisen diese eine beinahe perfekte Wildgenetik auf. Es sind also letztlich nur 2 Folgegenerationen nötig, um den Anpassungsprozess umzukehren und den Genpool aufzufrischen.

Als 2+ sind Regenbogenforellen gut genährt und haben je nach Jahreszeit 20-30 cm.
Ausgeprägte, große Schwanzflosse – geprägt vom Lebensraum „Traun“ und den vielen Hochwässer, mit starker Strömung.
Wir helfen den Laicherfolg direkt im Quellwasser vom Feuerkogel zu optimieren. Durch das rasche aussetzen im Augenpunktstadium per Cocooning, sorgen wir für den sogenannten Homing-Effekt“. Es Schlüpfen die Fische im Flusswasser und nicht im Zuchtbecken und dadurch werden sie automatisch auf ihr Heimatgewässer geprägt. Das erhöht die Chancen, dass sie als große Fische zurückkehren und in der Traun und ihren Seitenbächen für einen natürlichen Arterhalt sorgen.
Die Gene von solchen Milchner wollen wir unseren Wild Fischen mitgeben, denn in der rauhen Natur überlebt nur der gesunde Nachwuchs.

Schlussbetrachtung

All unsere Bemühungen, unseren Bächen und Flüssen vermehrt Leben einzuhauchen, wird durch eine überwältigende Fülle an Widerständen konterkariert. Den größten Erfolg erzielt man, wenn man sein Gewässer renaturiert. Alleine das Wiederherstellen natürlicher Flussufer, Strömungsbrecher, Retentionsräume, Totholz, Mäander, Schotterbänke, Seitenarme, Bifurkationen, Varianz in Tiefe – Breite und Strömung, bewirken nicht nur enorme Selbstreinigungskraft, sondern auch ein Wiedererstarken der bereits verloren gegangenen, natürlichen Flussdynamik. Man braucht dann nur mehr einige Initialzündungen zu setzen und ein gesunder, Individuen- und artenreicher Fischbestand baut sich fast von selbst auf. Schaffe das Habitat, die Natur kommt von alleine. Hier sind Bund, Länder und Gemeinden gefordert, zusammen mit Vereinen, Individualisten und Experten den Druck zu erhöhen – um unsere Flusslandschaften wieder zu dem zu machen, wofür Österreich einmal berühmt war.

Weitere Informationen

Pinter K, Unfer G, Lundsgaard-Hansen B, Weiss S.; Besatzwirtschaft in Österreich und mögliche Effekte auf die innerartliche Vielfalt der Bachforellen.

Viele Referenzbeispiele bestätigen die Besatzstrategie.
Um unsere Bedarfe zu decken, sind wir gerade dabei eine weitere Fischzucht in Betrieb zu nehmen.

Für Bachforellen haben wir die Initiative „Leopold“ und für die Äsche unser Projekt: SÄEEP – „Salzkammergut Äschen Erhaltung- und Entwickelungs-Projekt“.
Heimo bei der Arbeit
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„Fischbesatz ist kein Allheilmittel“ Fischbesatz ist in vielen Fällen fischereilich wirkungslos und gleichzeitig mit Risiken für den Erhalt der biologischen Vielfalt verbunden. Nur wenn die natürliche Reproduktion stark eingeschränkt ist oder sogar fehlt, ist Fischbesatz die Hegemethode der Wahl.

Zitat: Robert Arlinghaus