GOLDENER OKTOBER & PEGEL INFORMATIONEN

Goldener Oktober und goldener Herbst sind Bezeichnungen für das meist typische Landschaftsbild im herbstlichen Oktober beziehungsweise generell im Herbst. Die Bezeichnungen beziehen sich auf die in den Herbstmonaten einsetzende Blätterfärbung der Laubwälder. Bei einer gelb-rötlichen Sonneneinstrahlung, insbesondere bei Sonnenauf- oder -untergang, lässt sich ein goldener Farbton erkennen. Das Wort golden drückt zugleich aus, dass ein solcher Anblick von vielen Menschen als schön empfunden wird.

Der Herbst auch im Salzkammergut Einzug gehalten. Von Tag zu Tag verfärbt sich das Laub ein bisschen mehr, schon bald wird es im Schein der tief stehenden Sonne wie Gold aussehen. Wer hier und zu dieser Jahreszeit seinen Urlaub beim Fliegenfischen verbringt, erlebt ein unbeschreibliches Farbenspiel.

Der Ausdruck goldener Oktober hat im Salzkammergut eine jahrhundertelange Tradition. Er wurde nachweislich bereits vor mehreren hundert Jahren verwendet, wobei das exakte Datum des Aufkommens nicht gesichert ist.

Es sind ja nicht nur die Bäume, die sich in ihr schönstes Kleid hüllen. Auch der Wasserstand der Oberen Traun erreicht seine niedersten Pegelstände und die Bäche und die Bachforellen bereiten sich auf die Laichzeit vor. Die Bäche sind auch gold glänzent und die Sonnenstrahlen lassen den Bach wie eine Goldader erscheinen.

Ende Oktober sieht man schon die ersten Bachforellen Milchner, wie sie sich nach den Mädels umschauen. Denen ist es jedoch noch etwas zu früh und das Wetter zu schön.

Ein einzigartiges Schauspiel, das man im Salzkammergut und an seinen Gewässern besonders genießen kann, denn auch die leisen Wellen glitzern im herbstlichen Licht mit der Sonne um die Wette. Mitten in dieser faszinierenden Herbstlandschaft liegen traumhafte Fliegenfischergewässer. Ein Fleckchen Erde, das wie gemalt scheint und Ihnen unvergessliche Fliegenfischer-Ebnisse bietet.

Traun Wasserstände- und Temperaturen

Wir hatten im Oktober überdurchschnittlich viel Sonne, wie auch schon im September und wenig Niederschlag. Vor allem bis zum erste Monatsdrittel im Oktober reduzierte sich der Abfluss an vielen Pegel im Salzkammergut auf historisch geringe Abflusswerte.

Koppen-Traun-Pegel Obertraun im Oktober 23

Die Freude am Angeln ist eng verknüpft mit der Verantwortung für Gewässer und Fischbestände. Im Fischereirevier Oberes Salzkammergut (FROSKG) kümmern sich über 50 Bewirtschafter um viele Seen, 40 Flugkilometer Traun und zig Kilometer an Bächen.

Koppen-Traun-Wasser Temperatur Obertraun November 22 – Oktober 23

Der Klimawandel wird wahrscheinlich die Lebensräume der Forellen verringern bzw. die Lebensräume der Bachforellen in höhere Lagen verlagern. Allerdings sind die Auswirkungen hoher Temperaturen auf das Verhalten von Bachforellen im Sommer noch nicht ausreichend verstanden, obwohl dies dazu beitragen könnte, Anpassungsstrategien zur Abmilderung der Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln.

Wie kommt die Traun aus Bad Ausse ins FROSKG

Gewässertemperatur von Vereinigter Traun (rote Linien), oberer Koppen Traun (blaue Linien) und der Kainischtraun kurz vor Einmündung in die Vereinigte Traun (graue Linie) dargestellt als langjährige Messungen (dünne Linie), sowie als Tagesmittelwerte (dicke Linie). Referenzlinien in grün zeigen die Temperatur des optimalen Wachstums (grün gestrichelte Linie) bzw. Die Grenze bei welchen negativen Auswirkungen der Temperatur auf das Wachstum von Bachforellen zu erwarten sind (grün gepunktete Linie). Violette Referenzlinien beziehen sich auf den Bereich der oberen Letaltemperatur von Bachforellen.

Quelle: Dr. Harald Ficker, (2014): Thermal stress for brown trout in the headwaters of the river Traun during summer (DE: Thermischer Stress der Bachforelle an der Oberen Traun während des Sommers.)
Eigentlich sollte hier die „Fisch-Welt“ in Ordnung sein. Bestandsaufnahme bei den Fischen zeigt das Gegenteil. Prädatorendruck und Klima

Koppentraun thermisch belastet

In der Studie von Dr. Harald Ficker ist zu lesen, dass die Traun in Bad Aussee Sommer-Temperaturen von über 20 Grad erreicht. Auch wenn an der oberösterreichischen Koppen Traun, durch den Einfluss von Quell-Einspeisungen aus dem Dachsteinmassiv die Wassertemperatur wieder abnimmt, jedoch auch hier (2023) die Bachforellen einen thermischen Stress ausgesetzt sind, wie auch Bestandsaufnahmen zeigen. Es rückt die Äschen-Region über den Hallstätter See hinweg, immer weiter die Traun aufwärts. Auch hier sind Maßnahmen, wie bei der Maximierung von Grundwasserzuflüssen, der Minimierung von Querbauwerken, der Optimierung des Fischereimanagements und bei vielfältigeren Lebensraumstrukturen für Bachforellen zu planen, sonst gibt es auch bald an der Koppen Traun keine Bachforellen mehr.

Kaiser-Traun-Pegel Maxquell im Oktober 23

Kaiser-Traun-Wasser Temperatur Maxquell im Oktober 23

Kaiser-Traun-Wasser Temperatur Maxquell November 22 – Oktober 23

Der rezente Klimawandel äußert sich u.a. in der Verschiebung langjähriger Mittelwerte von Lufttemperatur und Niederschlag. Dies wiederum beeinflusst die Gewässerparameter Wassertemperatur und Abflussmenge, welche eine große Bedeutung für die Fische, die Fischregionen und die Gewässerbewirtschaftung haben. Daher sind diese laufend unter Beobachtung.

In den letzten beiden Jahrzehnten kam es mehrfach zu sehr heißen und trockenen Sommern. Die Prognosen legen nahe, dass dies in der Zukunft häufiger passieren wird. Welchen Einfluss haben die hohen Temperaturen auf unsere Fische und Gewässer? Welche Maßnahmen wurden mittlerweile ergriffen? Wurden eigentlich schon welche ergriffen?

Ischl Wasserstände- und Temperaturen

Die Ischl ist ein ganz besonderes Gewässer. So ist im Salzburger Fischereikataster (1904) die Seeache (Ischler -Ache), d.h. der eigentlicher Seeausrinn des Wolfgangsees und Ischl getrennt angeführt. Während in der Seeache Aitel, Barben, Hechte und Aalrutten vorkamen, lebten in der Ischl Forellen, Koppen, Pfrillen (Elritzen) und selten Äschen.

Ischl-Pegel Strobl im Oktober 23

Die Länge der Seeache wird mit 4 km angegeben. Da etwa 3 km unterhalb des Sees der Weißenbach mündet, ist die in historischer Zeit vorgenommene Trennung in Seeausrinn und kühleres Gewässer unterhalb realistisch. Die Befischungsdaten aus neuerer Zeit belegen eindeutig, dass in Seeausrinnen von Seen, die eine sommerliche Oberflächentemperatur von über 20 °C erreichen, eine Fischartengemeinschaft vorherrscht, die selbstverständlich eine starke Beeinflussung durch den Wolfgangsee erfährt.

Wenn keine Kontinuums Unterbrechungen vorhanden sind, so wie dies auch der Ischler-Ache gegeben wäre, wenn die FWH in Betrieb sind, finden sich die meisten Fischarten des Sees auch im Seeausrinn. Die Fischartengemeinschaft ist jedoch starken jahreszeitlichen Veränderungen unterworfen.

Da etwa 3 km unterhalb des Wolfgangsee der Strobler Weißenbach in die Ischler-Ache mündet, ist die in historischer Zeit vorgenommene Trennung in Seeausrinn (Ischler-Ache) und kühleres Gewässer (Ischl) unterhalb sehr realistisch. Man sieht die auch an der in Bad Ischl liegenden Pegel Messstelle, dass im verlaufende der Ischl, durch verschiedene kältere Zubringer, die Wasser-Temperatur abnimmt.

Ischl-Wasser Temperatur Strobl November 22 – Oktober 23

Ischl-Pegel Giselabrücke im Oktober 23

Eine Erhöhung der Wassertemperaturen bewirken eine Verschiebung der Fischregionen. Gegen Niedrigwasserperioden kann, abgesehen von einer nicht gewollten Stauung des Gewässers, kein Schutz eingerichtet werden, allerdings sind gegen Hochwasser Schutzmaßnahmen notwendig, um die Sicherheit der Bevölkerung weitestgehend zu gewährleisten. Folglich steht die fischereiliche Gewässerbewirtschaftung vor künftigen Herausforderung, auf die Veränderungen der meteorologischen Parameter möglichst konstruktiv zu reagieren und in Zukunft zu agieren.

Ischl-Wasser Temperatur Giselabrücke im Oktober 23

Ischl-Wasser Temperatur Giselabrücke November 22 – Oktober 23

Bei der Ischl muss man sich die gesamte Jahresentwicklung betrachten und auch den oberen Pegel in Strobl, bzw. soweit vorhanden andere Messpunkte mitbetrachten um ein Gesamtbild über die Wasser-Temperatur Entwicklung zu bekommen.

Maßnahmen um Fischlebensräume zu verbessern

Einbau von Sauerstoff anreichernden Strukturen

Sauerstoff gelangt durch Diffusion aus der Luft in das Wasser. Durch Verwirbelung an großen Steinen,
Ästen oder anderen Strukturen wird der Eintrag verstärkt. Zusätzlich wird Sauerstoff durch Photosynthese Vorgänge der im Gewässer lebenden Algen und Pflanzen gebildet. Der im Wasser gelöste Sauerstoff ist die Lebensgrundlage für Makrozoobenthos und die Fische. Mit zunehmender Wassertemperatur sinkt die Löslichkeit von Sauerstoff in Wasser, so dass empfindliche Fisch-Arten, wie die Bachforelle bereits im Hauptgewässer im FROSKG, der Traun ausgestorben ist. Die Bestände an Bachforellen haben sich schon vor 25 Jahren in die kleineren und kühleren Zubringer Bäche zurückgezogen.

Sauerstoffanreichernde „Rauschen“ verbessern den Lebensraum für Salmoniden in den Sommermonaten ganz wesentlich. Sind einfach und kostengünstig eingebaut, halten bei Hochwasser und helfen beim Feinsedimente-Transport und bei der Schotter-Sortierung.

Uferbeschattungen hilft Wassertemperatur zu senken

Durch den Klimawandel werden für die meisten Fließgewässer steigende Gewässer­temperaturen erwartet (van Vliet et al., 2013; MacDonald et al., 2014; Hannah & Garner, 2017). Selbst bei konservativen Szenarien (siehe IPCC, 2013) zeigen die meisten globalen Klimamodelle einen Anstieg der globalen Flusstemperaturen um ca. 1,0-3,0 Grad bis 2100.

In der Studie »Auswirkung der Klimaveränderung auf die Fisch Zönosen OÖ. Fließ­gewässer« (Keil et. al 2018) wurde die Erwärmung oberösterreichischer Gewässer umfangreich untersucht. Im Zeitraum 1984 bis 2015 betrug die durchschnittliche Erwärmung 0,043 °C pro Jahr bzw. 1,33 °C im gesamten Beobachtungszeitraum. Be­sonders ausgeprägte Temperaturanstiege sind in den Sommermonaten zu verzeich­nen. In den beiden Trockenjahren 2018 und 2019 hat sich die Entwicklung zu erhöh­ten Wassertemperaturen noch verstärkt.

Gewässerabschnitte ohne Beschattung haben wir leider auch zur Genüge an der Oberen Traun und der Ischl. Hier sind Maßnahmen im Zuge des NGP erforderlich. Es muss nicht immer im Gewässer renaturiert werden, es sind auch Maßnahmen an den Ufer erforderlich um den Fischen ihren Lebensraum zu retten. Zur Anpassung sowie Minderung der Auswirkungen der Klimaerwärmung sind Bepflanzung der Ufer mit hochwach­enden Gehölzen eine wichtige Maßnahme.
Beschattung und Sauerstoff anreichernde Rauschen sind wichtige Bestandteile bei der Gewässerbewirtschaftung um Temoeraturspitzen in den Sommermonaten abzufedern.

Die Analyse der Monitoring Daten für das Qualitätselement Fische im Zuge der Zu­standsbewertung für den NGP 2021 hat gezeigt, dass die Fischbiozönose in thermisch sensiblen Gewässern bereits stark reagiert. In einzelnen Gewässerstrecken – ins­besondere der Äschen Region – waren schon Verschiebungen, um eine ganze Fisch­region zu verzeichnen und ist die namensgebende Leitfischart dort bereits ver­schwunden. Somit gewinnen Klimawandelanpassungsmaßnahmen zunehmend an Bedeutung.

Weitere Informationen

 

„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen.

Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten..“