ARGE BACHFORELLE START

Bestandsaufnahme Sulzbach - Teilstück 1 - 19. August 2012
Solche Bachforellen soll es wieder geben … Naturbestand aus einen der Nebenbäche, in denen es noch (Ur-Ischler) Bachforellen gibt …

Die Forelle (Salmo Trutta) ist Fisch des Jahres 2013 – dies auch zum Anlass nehmend und die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass die Forelle, im speziellen der Bachforelle, vermutlich jedoch auch der Seeforelle, in der Oberen Traun zumindest unterhalb von Lauffen seit Jahren verschwunden ist.

Die Ischler Traun und auch generell die Obere Traun, zwischen Hallstättersee und Ebensee ist seit einigen Jahren, in mit einigen Renaturierungsprojekten und mit viel Geld, in Abschnitten schon stark verbessert worden. Es wurden Anbindung in Altarmen umgesetzt und Fischaufstiegshilfen in die Nebenbäche gemacht. Es ist viel positives erreicht worden in den letzten Jahren. Jedoch für die Bachforelle ist das „Ischler Traun Wasser“ seit Jahren, speziell in den Sommermonaten zu aggressiv. Diese werden „SCHWARZ“ und sterben.

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Schwarze Bachforelle aus der Ischler Traun – Sommer 2008 – gab es ein großes Bachforellensterben – „still & heimlich“

2012 wurde auf Empfehlung vom Fischmeiser Manfred K. von der Fischzucht in Scharfling einen Versuch gestartet, der mit „Naturbesatz“ gute Erfahrungen hat. Da ja zum Problem der „schwarzen Bachforelle“ auch oft auf schlechten Besatz aus Fischzuchten verwiesen wurde…………
Hier ein Status zu den Beobachtungen „scharzen Bachforelle“ in der „Ischler Traun“. In den Nebenbächen gibt es noch sehr gute Bestände an Bachforellen, die auch noch vorhandene „Ischler Ur-Forellen Gene“ haben wird, da diese Bäche in verwinkelten Schluchten Enden, wo in den Quellbächen und Klammen nicht besetzt wurde.

Siehe dazu auch die Aufzeichnungen, unter:

  • BESTANDSKONTROLLE SULZBACH
    Eigentlich war das Ziel des Bewirtschaftungsplanes, für die nächsten Jahre (2013-2020), diesen Bachforellenbestand im Kaltenbach und Sulzbach zu nutzen, diese im Herbst abzufischen und abzustreifen, die Eier in der Fischzucht in Scharfling ausbrüten zu lassen, um diese im Frühjahr zu 50% in den Oberlauf von Kaltenbach und Sulzbach und 50% in der Ischler Traun einzubringen und damit in den nächsten Jahren die derzeit nicht mehr vorhandene Bachforelle auch in der Ischler Traun wieder anzusiedeln
  • Um die Umsetzung dieses Bewirtschaftungsplanes zu testen, wurden im Sommer 2012 noch einen kleinen Feldversuch durchgeführt. Das Ergebnis war jedoch leider ernüchternd und auch erschreckend. Siehe dazu:
  • BACHFORELLEN SCHREIEN NICHT
    Nach diesen Beobachtungen, dass hier beim Einsetzen von 1-sömmrigen Bachforellen aus dem Suzbach in die Ischler Traun, diese innerhalb von nur 3 Tagen „schwarzwurden und starben, wurden die Bemühung zur Ansiedelung der Bachforellen in der Ischler Traun wieder ad akter gelegt. Hierzu auch eine Zusammenfassung der Beobachtungen in der Vergangenheit (2007-2010), die dazu geführt haben, dass keine Bachforellen mehr in der Ischler Traun besetzt werden.Siehe dazu:
  • SCHWARZE BACHFORELLE
    Soweit die Situationsbeschreibung der Beobachtungen und Bemühungen zur Wiederansiedelung der Bachforelle in der Ischler Traun.
  • FISCHBESTAND ISCHLER TRAUN Da ja aus den letzten 20 Jahren Bestandsaufnahmen über den Fischbestand der Oberen Traun gemacht wurden, ist daraus auch die Veränderung des Fischbestandes abzuleiten.
  • IN MEMORIAM DER SEEFORELLE
    Dankenswerter Weise, darf in Abstimmung mit Hr. Albert P., Freunde der Gmundner Traun der Artikel zur Seeforelle in der Ischler Traun verwendet werden. Die Gene der Seeforelle sind ja gleich mit der Bachforelle und damit sind die Seeforellen leider auch verschwunden. Auch Begehungen zur Laichzeit in der Ebenseer Traun zeigten heute keine Exemplare mehr zum Laichen aufsteigen. Auch von gefangenen Exemplaren in den letzten Jahren gibt es keine Meldungen. Sollten Seeforellen aus dem Traunsee aufgestiegen sein, so stirbt die geschlüpfte Brut im Sommer eines Jahres ab und es fällt eigentlich niemand auf! So hat sich die Seeforelle in den letzten Jahren auch systematisch eliminiert!

EU-Wasserrahmenrichtlinen und Fischgewaesserrichtlinien
Wie weit dieser ökologische Zustand mit der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinen und Fischgewässerrichtlinien zusammen passt, wenn der Leitfisch der Ischler Traun nicht mehr vorhanden ist, bleibt abzuwarten.

ARGE BACHFORELLE

Im Zuge der Erstellung eines Bewirtschaftungskonzeptes für die Obere Traun in den letzten Jahren wurde wir sehr stark mit der Situation „schwarze Bachforelle“ konfrontiert. Als Naturfreund(e) ohne finanziellem Interessen, finden wir Fischer an der Oberen Traun, dieses Fischsterben sehr traurig und bedenklich und haben sich daher in der „ARGE BACHFORELLE“ einigen Fischer, Naturschützer und Gewässerbewirtschafter gefunden, um den Bachforellen zu helfen.

„Die Bachforelle gehoert zu Oesterreich“

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Kurt Hutterer

Im Hauptfluss des Salzkammergutes wollen wir sie wieder haben und wie Kurt meint: „Zu Österreich gehört die Bachforelle„. Wie aus den Aktivitäten abzuleiten ist, hatte auch Petrus Einsicht mit uns Fischern an der Oberen Traun und hat uns einen Experten aus dem technischen Umfeld von Wasseraufbereitungsanlagen geschickt. Mit Kurt Hutterer und seinem Hintergrundwissen und seinen Bemühungen und seinem unermüdlichen Einsatz, sind wir in kurzer Zeit, sehr viel weiter gekommen in unserem Wissen um die Ursachen und auch bei der Findung nach einer Lösung.

Das Phänomen der „schwarzen Bachforellen“ existiert bekanntlich seit vielen Jahren in Österreich, Oberbayern, Nordamerika und der Schweiz. Angeblich tritt es meist unterhalb von Kläranlagen auf. Die genaue  Ursache für diese Krankheit (PDS) kennt man nicht, womöglich aber eine Methode – mittels UV-Desinfektion von gereinigtem Abwasser – um das Bachforellensterben zu verhindern. In der Schweiz werden die 100 größten Kläranlagen mit Ozonungsanlagen u. Aktivkohlefilter nachgerüstet, um schädliche Abwasserinhaltsstoffe zu vernichten. In Bayern wurden Feldversuche mittels UV-Desinfektion des Iller- Wassers durchgeführt und das Bachforellensterben wurde verhindert.

Bachforellensterben in Gewaessern Bayerns

Das Bayerisches Landesamt für Umwelt und der Bayerische Landesfischereiverband bearbeiten das Thema „Bachforellensterben in voralpinen Gewässern Bayerns“ bereits seit 10 Jahren sehr intensiv. Zur Ursachenermittlung haben diese unter anderem Expositionsversuche an der Iller bei Kempten durchgeführt, bei denen Bachforellen dem Flusswasser ausgesetzt wurden nachdem dieses mit unterschiedlichen Filtern sowie UV-Bestrahlung vorbehandelt wurde. Dabei hat sich gezeigt, dass eine UV-Bestrahlung des Flusswassers bei 254 nm ein Sterben der Fische verhindert. Die ursprüngliche Arbeitshypothese, dass das Bachforellensterben ev. durch Spurenstoffe im Abwasser von Kläranlagen hervorgerufen wird, ist aufgrund der momentanen Ergebnislage jedoch nicht aufrecht zu erhalten. Auch in Österreich wurden vom Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde in Scharfling, bereits Untersuchungen zum Bachforellensterben an der Traun durchgeführt. Es ist dabei aber zu anderen Ergebnissen gekommen, sodass es fraglich ist, ob in der Traun überhaupt ein, dem bayerischen Bachforellensterben vergleichbares Krankheitsgeschehen stattfindet. Wie man daraus sieht, ist sich die Wissenschaft nicht ganz einig darüber.

Schwarze Bachforelle in der Ischler Traun
Schwarze Bachforelle in der Ischler Traun

Folgende Fragen können aus den bayerischen Versuchen, jedoch wie folgt beantwortet werden :

  • Inwieweit verbessert sich die Lebensqualität für Bachforellen durch die Einleitung von UV-bestrahltem Abwasser in den Vorfluter?
    • Kann man pauschal nicht beantworten; einzelne langkettige, chemische Verbindungen können durch UV-Bestrahlung abgebaut werden.
  • Welche UV-Transmission für Abwasser aus einem funktionierenden Nachklärbecken (%/1cm Schichtdicke bei 254 nm Wellenlänge) kann man vorerst ca. annehmen?
    • Bei den UV-Anlagen an der Isar liegen die  UV-Transmissionswerte der meisten Anlagen im Ablauf des Nachklärbecken  bei ca. 60-65%. Inwieweit dies auf andere Kläranlagen übertragen werden kann, wird man jedoch im Einzelfall beurteilen müssen.
  •  Wäre eine Ozonung von geklärtem Abwasser – hinsichtlich Desinfektion – nicht effizienter als eine UV-Bestrahlung?
    • Eine pauschale Aussage welches Verfahren „effizienter“ ist, lässt sich nicht treffen. Dies muss im Einzelfall geprüft werden. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile.  Langjährige Betriebserfahrungen liegen zumindest in Bayern bisher nur für die UV-Bestrahlung vor.

Symposium zur Problematik „Bachforellensterben“ geplant
Es ist im Frühsommer 2013 ein Symposium zur Problematik „Bachforellensterben“ geplant. Der genaue Termin steht derzeit noch nicht fest. Wir werden diesen Termin und eine Teilnahme an diesen Symposium im Auge behalten und darüber berichten!

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Feldversuch (Quelle: Kurt H.)

PLANUNG FELDVERSUCH 2013

Zu den Erfahrungen der letzten Jahren und den Versuch, der unter BACHFORELLEN SCHREIEN NICHT  beschrieben wurde gilt es 2013 allerdings herauszufinden, ob es  sich im gegenständlichen Fall, bei den Verursachern um Kläranlagen an unseren Gewässern handeln könnte? Dazu wäre ein weiterer Feldversuch mit lebenden Bachforellen vor und hinter der Kläranlage und parallel dazu die erforderlichen Wasserproben und -analysen durch zu führen. Wenn möglich mit wissenschaftlicher Begleitung. Kranke bzw. tote Bachforellen würden an der Veterinärwissenschaftlichen Universität in Wien medizinisch untersucht. Anschließend oder parallel dazu ist zu überlegen, ob nicht ein Feldversuch gleich in Kombination mit UV-Bestrahlung durchgeführt werden soll.

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Feldversuch mit Strömungsbecken (Quelle: Kurt H.)

FOLGENDES EQUIPMENT…

Für die Planung eines Feldveruches, wie in der Skizze oberhalb beschrieben, sind Strömungsbecken erforderlich bzw. zweckmäßiger als wie Netzbehälter, die man im Wasser verankert. Hierzu können wir auf einen weiteren „Freund der Bachforelle„, nähmlich Bernhard B., einen in der Zwischenzeit als Experte bekannter Forellenzüchter und  Elektor-Fischer, zurückgreifen. Der uns mit der Zurverfügungstellung seiner Strömungsbecken und wenn erforderlich auch von zwei Benzin Stromaggregeaten für den Feldversuche aushelfen würde und dadurch die Kosten für einen solchen in Grenzen gehalten werden können.

4 Stk. (5) Stroemungsbecken lt. Foto

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Strömungsbecken – Gesamtansicht
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Strömungsbecken – Detail „Ablauf, mit Gitter“
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Strömungsbecken mit Wasserstandsregulierung

2 Stk. Strom Aggregate lt. Foto

Je nach örtlicher Gegebenheit wo die Feldversuche gemacht werden – wenn kein Stromanschluss für den Betrieb von Pumpen gegeben ist, sind folgende zwei Strom Aggregate verfügbar.

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Benzin Aggregat 1 – mit 1,1 KW
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Benzin Aggregat 2 – mit 2 KW

Weitere zu klaerende Punkte:

  • Pumpen
    Zur Anspeisung der Strömungsbecken – Welche Leistung?
  • Örtlickeiten – Standorte definieren
    Vorzugsweise ÖBF Gelände
    Wenn möglich mit Stromanschluss – ggf. Abstimmung mit Anrainern
  • Pilot-Versuch mit UV Desinfektion?
    Ist zu klären? ob nicht ein Feldversuch gleich in Kombination mit UV-Bestrahlung durchgeführt werden soll?
  • Untersützung Vor Ort:
    Es ist mit unseren Fischereischutzorganenen, Fischern und Freunde der Oberen Traun zu klären, wer uns beim Feldversuch unterstützen kann …
    * Hubert ?
    * Andi?
    * Harald ?
    * Edi ?
    * Willi ?
    * Bernhard ?
    * Das Team von Peter ?

Projekt durch/mit BOKU

Wie am ÖKF Forum in Linz mit Hr. Dipl. Ing. Dr. Günther Unfer, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement, Dept. für Wasser, Atmosphäre und Umwelt
Universität für Bodenkultur, wird es ein Angebot für Unterstützung beim Feldversuch an der Oberen Traun geben …..

„Inmitten der Schwierigkeiten liegt die Möglichkeit.“

Zitat von: Albert Einstein