SÄEEP – ÄSCHEN PROJEKT UPDATE 2022

SÄEEP steht für „Salzkammergut Äschen Erhaltungs- und Entwicklungs-Projekt“. An einem bekannten Laichplatz der Äsche (Thymallus thymallus) an der Oberen Traun, haben wir die Schwankungen der Wassertemperatur im Bereich der Laichzeit genauer unter die Lupe bzw. auf den Daten Logger genommen. Laichen Aktivität wurden bei Rundgängen visuell beobachtet. Das Laichen von Äschen wurde dokumentiert für einen Temperaturbereich von 7,8–11,5 C. Eine Analyse der gesammelten Daten zeigten, dass die Laichaktivität bei steigenden Wassertemperaturen deutlich zunimmt. Dies ist während eines Tages zu beobachten und es ist eine signifikante Reaktion beim Anstieg der Wassertemperatur, der von früh Morgen bis in den Nachmittag um bis zu +3,5 ° C schwankte.

Temperatur Obere Traun

Hier die Frequenz der Traun Äsche (Thymallus thymallus) am untersuchten Laichplatz, in Relation zu den Temperaturschwankungen; zusätzlich zu den Beobachtungszeiträumen die Wassertemperatur während der Vormittags- und Nachmittagsbeobachtungen sowie die minimalen und maximalen Wassertemperaturen während der Überwachungstage.

Am nachmittags beginnen die Laichaktivitäten

Der Beginn der Laichzeit fällt in den letzten Jahren regelmäßig in eine mehrere Tage andauernde Phase mit sehr milder Witterung (zumeist Ende März bis in der ersten Aprilhälfte). Während dieser Zeit wird an den Laichplätzen eine deutliche Zunahme von Äschen Milchner beobachtet.

Beim Vergleich von morgens und nachmittags Daten haben wir beobachtet, dass die Anzahl der vorhandenen Fische an den Laichplätzen am Nachmittag signifikant höher werden. Vor allen kommen dann auch schon weibliche Äsche am Nachmittag auf die Laichplätze und es konnten in den Nachmittagsstunden aktive Laich Akte beobachtet werden.

Die Ablaich-Vorgänge an der Seeklause, beim Entenstein unterhalb von Lauffen oder auch im Engleithen Altarm, soweit dieser wasserführend ist, wurden in den vergangenen Jahren genauer beobachtet. Hierbei stießen einzelne Vollreife Äschen Rogner kurzzeitig in den Milchner Schwarm. Die Rogner werden zumeist von mehreren Milchnern heftig bedrängt und gleichzeitig befruchtet. Die Rogner verlassen danach, als erste den Laichplatz, während agonistische Verhaltensweisen der Milchner zumeist noch an den darauffolgenden Tagen zu beobachten waren.

Die Gesamtanzahl der Laichtiere schwankte auf den Laichplätzen stark. Maximal wurden an der Seeklause im Fluder 10–20 Individuen beobachtet. Auf Basis der Laichplatzerhebungen der letzten Jahre wurde der aktuelle Laichfischbestand auf ca. 200–250 Individuen geschätzt. In Jahren mit außergewöhnlich warmen, stabilen Witterungsverhältnissen erstreckte sich das gesamte Laichgeschehen ohne zeitliche Unterbrechung auf wenige Tage. War dies nicht der Fall und gab es wechselhaftes Wetter, Kaltlufteinbrüche, einsetzen der Schneeschmelze, so wurde das Laichen unterbrochen und sämtliche Laich Äschen wanderten in die jeweiligen Ruhehabitate zurück. Die erneute Rückkehr zu den Laichplätzen erfolgte lokal innerhalb weniger Stunden.

Äschen Region Obere Traun

Europäische Äsche (Thymallus thymallus) ist ein vom Aussterben bedrohter Salmoniden Fischart, die einen massiven Rückgang an Abundanz und Biomasse aufweist. Zu den Hauptgründen denn der starke Rückgang zahlreicher Äschen Populationen ist Lebensraum Verluste durch verschiedene anthropogene Eingriffe z. B. Wasserregulierung und Wasserkraftnutzung. Weiterhin erhöhter Prädatoren Druck durch Kormorane, Gänsesäger und Fischotter hervorzuheben und möglicherweise auch Klimaveränderungen.

10 Punkte Programm die uns helfen Unsere Äschen Bestände zu erhalten

  1. Gletscher Wasser
  2. Schutz der Seeäschen im Hallstätter See
  3. Verbesserung der Laichplätze
  4. Stabile Jungfisch Habitate
  5. Reduktion der Prädatoren
  6. Laichfisch Fang und Aufzucht
  7. Aufbau von reproduzierenden Beständen
  8. Revitalisierungs-Maßnahmen
  9. Wissenschaftliche Begleitung
  10. Qualitätskontrolle

Wobei wir hier an der Oberen Traun für Äschen derzeit noch halbwegs idealen Voraussetzungen haben, wie nachfolgende Skizze aufzeigen soll. So wird am Auslauf vom Hallstätter See, rechtsufrig das wärmere Seewasser abgeleitet und linksufrig, wo gleich oberhalb der Gosau Bach über ein Ableitungskraftwerk der Energie AG und eine Rohrleitung in den See eingeleitet wird, kommt das kältere „Gletscherwasser“ vom Gosau- und vom Dachstein Gletscher herunter. Eine Auf Mischung findet erst nach dem ersten Zusammenfluss, nach der der ersten Insel statt, wo sich eine Pegel-Messstelle von der OÖ. Landesregierung befindet, an dieser Pegel-Messstelle werden auch Temperatur Aufzeichnungen gemacht.

Um die Temperaturunterschiede im Auslaufbereich vom Hallstätter See und im Übergang in die Goiserer Traun genauer zu untersuchen, haben wir links und rechtsufrige einen Datenlogger für eine Temperatur Aufzeichnung installiert. Die Wassertemperatur wurde dazu bereits 2021 stündlich mit zwei Datenlogger gemessen. Die Logger sind wie auf der Skizze ersichtlich links und rechtsufrig platziert. Die Daten werden kontinuierlichen im Stunden Takt, über den Zeitraum von Anfang April bis Ende Juni in einem kompatiblen Datenbankformat für weitere Auswertungen erfasst. Selbiges vergleichen wir mit der Äschen Laichperiode 2022.

Video Beobachtungen im Steeg Wirt Fluder

Mit dem Steeg Wirt Fluder haben wir einen „Schau-Kanal“ zur Verfügung, in dem interessierten Besuchern das Schauspiel der Äschen Laichzeit näherbringen kann. Auf der einen Seite, kann man von der Brücke aus., dass Schauspiel von einem öffentlichen Zugang aus beobachten. Besichtigungen über den Steeg Wirt Grund, sind nur durch abgestimmte Termine möglich.

Es wurden Videos der Laichaktivität im Steeg Wirt Fluder aufgenommen. Hier können die Laichaktivität unter optimalen visuellen Bedingungen beobachtet werden. Siehe dazu nachfolgenden beiden Videos.

STEEGWIRT FLUDER

Der Steeg Wirt Fluder ist zur Äschen Laichzeit ein beliebtes Laichhabitat, welches in Abstimmung mit den Grundstückseigentümer Fritz Grampelhuber und den Bewirtschafter der Goiserer Traun, Peter Oberwimmer verschönert wurde und als Laichplatz und als Jungfisch Kinderstube laufend überwacht wird. Auch für Äschen, als „Kies Laicher“ gilt: „Wie man sich bettet, so liegt man“, sagt der Volksmund. Doch wie soll man sich betten, um richtig zu liegen? Diese Frage hat schon viele Experten beschäftigt. Es kann aber kein ideales Bett für alle Schläfer geben, denn jeder Mensch braucht abhängig von seinem Körpergewicht und seinen Schlafgewohnheiten sein „eigenes“ Bett. Auf die Äsche umgelegt, heißt es, viele Parameter müssen stimmen, denn: „Je besser der Laichplatz, umso mehr Eigenreproduktion wird es geben“.

ÄSCHENLAICHZEIT AN DER GOISERER TRAUN

Wie in den letzten Monaten aus den Medien zu entnehmen war (Quelle: ORF Radio am 28.07.2020), ist in Mitteleuropa ein dramatischer Rückgang der Süßwasserfische zu verzeichnen. Das wird nicht nur dem Klimawandel, sondern u.a. auch auf die zunehmende Verbauung der Flüsse, die Begradigungen und auf die Nutzung durch Wasserkraftanlagen zurückgeführt. Auch im Fischereirevier Oberes Salzkammergut, kurz FROSKG, ist dies zu bemerken und in den letzten Jahren ist es zu dramatischen Rückgängen und Einbrüchen bei unterschiedlichen Fischarten bzw. Populationen gekommen wobei folgende Beobachtungen gemacht wurden:

  • Die Bachforelle ist de Facto über den Hauptfluss Traun zur Gänze verschollen
  • das zeigen auch Befischungsergebnisse im Zuge durchgeführter Elektrobefischungen
  • Selbiges gilt für die Seeforelle
  • Die Populationsstruktur der Äsche ist in vielen Bereichen unbefriedigend, die Reproduktion stark abnehmend, die Altersklassen entsprechen keinen natürlichen Alterspyramiden
  • Die Aalrutte ist kaum noch vorhanden, ein Laichgeschäft in der Traun, konnte seit 2010 nicht mehr beobachtet werden
  • Die Dichte von Hechten ist zunehmend
  • Über weitere Arten, die wir fischereilich nicht nutzen, liegen uns zu wenige bzw. keine Angaben vor

Auf alle angeführten Arten soll in dem Projekt Rücksicht genommen werden doch erscheint uns sinnvoll, die für die Fischregion namensgebende Fischart im vorliegenden Projekt zu forcieren. Wir befinden uns in der „Oberen Traun“, in der Äschen Region. Durch die klimatischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte, hat sich diese, 1985 noch bis zur Ischl-Mündung reichend, jetzt bis zum Hallstätter See hinauf entwickelt. Daraus ergibt sich auch der Projekts Name den wir mit SÄEPP als sinnvoll erachten.

SÄEEP – Salzkammergut Äschen Entwicklung-und Erhaltungs-Programm

Weitere Information unter: http://huberpower.com/wordpress/?cat=170

Laichhabitate fördert Nachwuchs

Wie bei anderen Salmoniden sind insbesondere die Laichhabitate entscheidend und kritische Lebensräume, die als Engpässe wirken, wo natürlicher Laichkies fehlt oder nur eingeschränkt vorhanden ist. Die abiotischen Eigenschaften an den Laichplätzen wurden im letzten Jahr schon durch Laichplatzverbesserungen an der Goiserer Traun optimiert und verbessert. Weitere Maßnahmen sind geplant, da man auch den Erfolg der bis jetzt Gesetzen Maßnahmen schon deutlich visuell beobachten kann. Eine qualitative Aufnahme der Laichaktivitäten über Sonar Aufnahmen ist für die kommenden Saison geplant.

Ergebnisse der Temperatur Daten

Wir beobachten die Auswirkungen der Temperatur beim Laichen schon seit einigen Jahren in Verbindung mit den Laichaktivität, wie z. B. der Auswirkungen in der sehr speziellen Situation als Seeausrinn aus den Hallstätter See in die Goiserer Traun mit der unterschiedlichen Temperatur, zwischen Linken und Rechten Auslauf und auch in Verbindung mit den Laichaktivitäten.

Die Ergebnisse der Wassertemperaturüberwachung in Kombination mit den Ergebnissen der visuellen Beobachtungen der letzten Jahre sind nachfolgend dargestellt:

Einfügen Excel Auswertung – ist noch in Bearbeitung

Reproduktionserfolg, Larven Aufkommen

Erste Larval Nachweise sind ab der zweiten Maihälfte, zumeist zwischen 18.-20. Mai zu beobachten. Der Larven Beobachtungs- Zeitraum geht durchaus über mehrerer Wochen. Im Juni ist das Äschen Aufkommen durch visuelle Beobachtung sehr gut festzustellen.

Erfolgskontrolle per „Point Abundance Sampling“

Auf der Suche nach wissenschaftlichen Methoden zur Überprüfung von Maßnahmen und deren Erfolgskontrolle wurde uns nachfolgende Bestandskontrolle von Fisch Larven empfohlen. Es wird dazu in den nächsten Monaten ein Projket für 2023 ausgearbeitet.

Diskussion – Laichverhalten

Die gemessene Wassertemperatur während der Laichtätigkeit war 10,0 C im Durchschnitt. Die Laichzeit an der Oberen Traun beginnt Mitte April und geht bis Mitte Mai. Der tägliche Temperaturzyklus scheint die Laichaktivität zu steuern und bestätigt, dass die Laichwanderungen temperaturabhängig sind. Das Laichen erfolgte bei mittleren Tagestemperaturen von 8 bis 11 C und erfolgte zwischen 14:00 und 17:00 Uhr, d.h. die Laichaktivität nehmen am Nachmittag zu. Es scheint so, dass die Wasser Temperaturerhöhung ab Mittag, möglicherweise in Kombination mit der Länge des Tages (Licht), die Laichaktivität auslösen. Während einer Kaltwetterphase zwischen dem 14. und 15. April haben die Laichaktivitäten komplett gestoppt. In diesen Tagen waren jedoch mehr Fische am Nachmittag vor Ort, blieb aber inaktiv.

Schlussfolgerung(en)

Die gemachten Beobachtungen zeigte die Kopplung der Laichaktivität von Äsche zu einem relativen Anstieg der täglichen Wassertemperatur vor der beginnenden Schneeschmelze. Laichaktivität trat über einen Zeitraum von drei Wochen auf ausschließlich nachmittags. Die physikalischen Eigenschaften der Laichplätze im Fluder, ähnelten denen in den frei fließenden Abschnitte, wie die Wassertiefe und die bodennahe Fließgeschwindigkeit.

Schonzeit Äsche an der Oberen Traun bis 31. Mai

Die Laichzeit der Äsche geht an der „Oberen Traun“, wie wir die letzten Jahre beobachten konnten, bis Mitte Mai hinein und daher ist die gesetzliche Schonzeit von 1. März bis 30. April für die „Obere Traun“ an diese Situation anzupassen! Dies müssen wir über einen Revierbeschluss oder eine andere Regelungen definieren.

Elektrobefischung 2022 und Aufzucht

Durch die qualifizierter Unterstützung mit Philipp Pöllmann, als gelernter „Fischwirt“ konnten wir wieder einige Äschen Rogner abstreifen.
Beim Abstreifen der Äschen Rogner.
Zusätzlich hatten wir heuer auch Unterstützung von Dr. Josef Wanzenböck vom Limnologischen Institut in Mondsee, der uns bei der Befruchtung der Äschen Eier mit seinen Skills behilflich war.

Mit einer Genehmigung der O.Ö. Landesregierung zum Laichfischfang, haben wir auch 2022 wieder versucht ein paar Äschen abzufischen und abzustreifen.

Befischungsergebnisse 2022

Brut Haus Miesen Bach Mühle

Im Revier Brut Haus in der Miesen Bach Mühle konnten von Harald Eidinger und Gams Rudi die Äschen Eier bis zum Larven Stadium betreut werden. Danke für die vielen Stunden, die hier führ aufgebracht werden.

Wir konnten seit wir das „Revier Brut Haus“ in Betrieb haben einige Erfahrungen sammeln. Die Bachforellen und Regenbogenforellen Aufzucht haben wir im Griff und speziell mit der Bachforelle, werden wir unsere Aufzuchtprogramm für die Ausbringung von Bachforellen in die Nebenbäche weiter betreiben. Die Erfolge die wir mit den Bachforellen Initial Besatz Maßnahmen haben, geben uns recht. Mit dem Bruterfolg bei der Äsche sind wir noch nicht zufrieden. Wir haben wir immer noch Ausfallsraten von bis zu 50% zu verzeichnen. Wir haben mit Experten in der Äschen Zucht Kontakt aufgenommen um hier Verbesserungen zu erreichen. Die „kleinen“ Erfolge, die wir mit der Verteilung der Äschen Brütlinge bereits gemacht haben, geben uns recht, dass wir uns in diese Richtung weiter bemühen. Jedoch müssen wir auch Ausbeute, vom geschlüpften Ei bis zum Brütling noch wesentlich verbessern.

Danke Harald Eidinger und Rudolf Gams, für ihnen Einsatz im Revier Brut Haus!

Revier Besatz Aktion – Cocooning

Das Ausbringen im Augenpunkt-Stadium ist unsere bevorzugte Ausbringungsmethode. Diese konnten wir mit den M+S Boxen in den letzten Jahren, speziell für den Äschen-Besatz optimieren.

21. Mai 2022 – Ausbringung der Äschen-Eier im Augenpunktstadium in die M+S Boxen.

20.7.2022 – Ebenseer Traun Besatz mit 8.000 Äschen Brütlingen

Eigentlich wollen wir die Fische nicht schlüpfen lassen. Jedoch die Umstände wie Wasserstand, die Witterung mit einsetzen der Schneeschmelze ergab Umstände, dass wir die Äschen Eier im Augenpunkt in der Brutritte im Brut Haus schlupfen gelassen haben. Nun war jedoch der Zeitpunkt gekommen, dass sich Rudi und Harald von ihren Babys trennen mussten. Nach dem Motto „so groß wie nötig und so klein wie möglich“ wurden die Äschen Brütlinge heuer in einen Schwerpunktprogramm in die Ebenseer Traun ausgesetzt. Gerade im unteren Bereich der Oberen Traun, ist das Äschen Aufkommen am geringsten und daher ein Planquadrat mit 8.000 Traun stämmiger Äschen Brütlinge.

Rudi Gams beim Äschen Besatz. Diese Satzfische stammen aus dem Einzugsgebiet der Oberen Traun. Wir verfolgen den Grundsatz, dass Satzfische aus dem Gewässer ökologisch und genetisch nahestehen und idealerweise aus diesem gewonnen werden. Ansonsten kann es durch die Vermischung von an unterschiedliche Gewässer angepassten Populationen regional zum Verlust genetischer Vielfalt und sogar zur Abnahme der Produktivität des besatzgestützten Bestands kommen.

Ausblick

Für das zukünftige fischereiliche Management sind bezüglich der Äsche folgende Aspekte
wesentlich:

  • An der Oberen Traun haben wir als bekannte Äschen-Laichplätze die Koppen Traun, Goiserer Traun und die Ischler Traun, wo Äschen in den letzten Jahren nachweislich reproduziert.
  • An der Koppen Traun, konnten wir bei visuellen Brütlings-Sichtungen, Anfang Juni einen sehr gutes Aufkommen von Äschen Brütlingen dokumentieren. Die Koppen Traun, werden wir in das SÄEEP mit aufnehmen. Es ist wichtig auch hier die Entwicklung der Äschen zu kennen.
  • Die E-Befischungen an der Ischl in den letzten Jahren haben ergeben, dass wir, obwohl der schwierigen Situation mit Geschiebesperren-Entleerungen und der Wasser Temperatur
  • Unklar ist die Situation in der Ebenseer Traun. Hier fehlen uns Äschen – Laichnachweise.

    Die vorhandenen Befischungsdaten ergeben in Ebensee folgendes Bild:

Befischungsdaten Ebensee Brücke „Plankau“ (Rudolfs Brücke) aus dem Jahr 2000

Befischungsdaten aus dem Jahr 2000 – lt. „GEWÄSSERBETREUUNGSKONZEPT Obere Traun“.

Standort 1, zwischen Brücke Plankau und Ebensee Standort 2, oberhalb der Brücke Plankau, Seitenarm

Fischbestandserhebungen in der Traun im Jahr 2020

Im Auftrag der ÖBF wurde im Jahr 2020 eine Bestandserhebung durchgeführt. Die im Bereich Fkm 86,0 bis Fkm 89,9 erfolgte quantitative Fischbestandserhebung ergab Anhand des Längenfrequenzdiagramms der Äsche, dass sowohl juvenile, als auch adulte Altersstadien nachgewiesen werden konnten. Insgesamt betrug der Anteil an Individuen mit einer Totallänge von weniger als 250 mm exakt 15,5 %. Aufgrund der geringen Anzahl an juvenilen Fischen ist die Populationsstruktur als mäßig zu bewerten.

Lt. Fischbestandserhebungen in der Traun – Repräsentative Erhebungen zwischen Hallstätter See und Traunsee im September 2020.

Fischbesatz Maßnahmen in diesen Bereich

  • 2019: wurden noch über das Programm „Rettet die Äsche“ ca. 6.000 Äschen (1+) in diesen Bereich eingesetzt.
  • 2020: wurden über das SÄEEP Programm mit lokalen Äschen ebenfalls ca. 6.000 (0+) eingebracht.
  • 2022: 8.000 Äschenbrütlinge in die Ebenseer Traun

Es bleibt zu beobachten, ob über den in der Ebenseer Traun in den letzten Jahren erfolgten Initialbesatz und durch eine positive Strahlwirkungen aus den oberhalb liegenden Gewässerabschnitten, sich ein reproduzierender Bestand etablieren kann. Die Strategie, so wie an der Ischler Traun über den Kaltenbach auch im unteren Bereich der Traun, in Zubringern einen Besatz mit lokalen Jungäschen zu etablieren, stellt eine sinnvollere Variante dar. Auf diese Weise werden nachhaltig Jungäschen in den Hauptstrom ausgetragen, die dort bei geeigneten Habitat Bedingungen mittelfristig einen Bestand aufbauen könnten.

Im Falle der Oberen Traun wäre es daher zielführend, diese Managementstrategie – entsprechend ambitionierte Restrukturierungsmaßnahmen vorausgesetzt – auch in weiteren Zubringern, z.B. in den Frauenweissenbach oder Rettenbach anzuwenden.

An der Ischler Traun konnte gezeigt werden, dass durch Initialbesatz mit Material lokaler Herkunft mittelfristig ein reproduzierender Bestand aufgebaut werden kann. Ob sich jedoch langfristig ein sich selbst erhaltender Bestand etablieren wird, ist jedoch von mehreren Faktoren abhängig. Nicht zuletzt aufgrund der negativen Entwicklung an der Ischl und die starke Belastung durch Feinsedimente, gerade zur Laichzeit der Äsche bzw. im Larven Stadium eine derzeit ungewiss. Die künftige Entwicklung der Bestände wird wesentlich von den teils konfliktären Nutzungen für die Energiegewinnung, Landnutzung und anderen Gewässerbaustellen abhängig sein.

Wir von der „Fischerei“ konnten in den letzten Jahren durch intensivierte Bemühungen für ökologische Verbesserungen, Notabfischungen der Problemzonen Altarm(e) und Umstellung der Besatzstrategie am Aufbau und Erhalt der lokalen Traun stämmigen Äschen Population an der Oberen Traun mitwirken. Für die kommenden Jahre wissen wir, an welchen „Schrauben wir drehen müssen“.

Es wird daher wichtig sein, den Bestandes Aufbau und die Populationsdynamik der Äsche eingehend zu untersuchen. Im Zuge dessen wären auch eine Altersbestimmung sowie reproduktionsbiologische und populationsgenetische Untersuchungen von großem Interesse. Daher planen wir für 2023 weitere Projekte aufzusetzen und durchzuführen. Stichwort: Sonar und Point Abundance Sampling.

Weitere Informationen

 

„Die Zukunft unserer Fischerei liegt in unseren Händen.“

Durch die Arbeit mit unseren wissenschaftlich fundierten Best Practices,

im Umgang mit Fischen, versuchen wir deren Bestand zu erhalten.