Erhaltungsstrategien fuer die Aesche
Im gesamten nördlichen Alpenraum ist die Bestandsentwicklung vieler Fischarten der Fließgewässer anhaltend rückläufig. Für die Äsche ist ein auffällig starker Bestandsrückgang seit Anfang der 90iger Jahre bekannt. Die Art gilt national und international auf Populationsebene als gefährdet. Bei uns im Salzkammergut haben sich die Bestände von bedeutender Äschengewässer, insbesondere der Traun, mit früher teilweise über 200 kg/ha auf heute häufig unter 10 kg/ha reduziert.
Hier unsere Besatzstrategie: Es kommen 1-sömmerige Aeschen in das Aufzuchtgewaesser, die dort auswildern und auf der einen Seite von selbst ins Hauptgewaesser der Traun abwandern, auf der anderen Seite helfen wir mit einer E-Befischung nach, mit der wir gleichzeitig eine Erfolgskontrolle habe.
Unser fischereiliche Management der Äsche ist durch den Prädatoren-Druck im Hauptgewässer der Ischler Traun seit Jahren auf einen Frühjahrsbesatz umgestellt. Seit 2015 wird dieser in ein verfügbares Aufzuchtgewässer, dem Kaltenbach eingebracht. Damit können Sie die 1-sömmerigen Äschen…
- In diesen kleineren Nebenbach „akklimatisieren“ und an die Natur gewöhnen
- Hier besteht kein bzw. ein geringer Prädatoren Druck
- Durch den Frühjahres-Besatz, sind die Äschen bis in den Herbst hinein, „verwildert“ und an das Leben in Natur gewöhnt!
- Mit dem Grösser werden wandern die Fische in die Traun als „Wildfische“ in die Traun ab.
Die aus diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse zeigt uns durch E-Befischungen und Bestandsaufnahmen, dass wir eine sehr hohe „Ausbeute“ erzielen und können damit eine Stabilität der eingesetzen Äschen Population feststellen. Mit dieser Besatzmethode, erreichen wir eine sehr hohe Effektivität. Auch ist mit dieser Wiederansiedlungsmaßnahmen durch den zusätzlichen Initialbesatz mit Äschen, aus jahrelang immer dem selben genetischen Material, auch sehr positiv zu bewerten. Zu prüfen wäre noch, inwieweit die Äschen aus den Besatzmaßnahmen, im Verhältnis zur natürlichen Reproduktion, zu einem nachhaltigen Bestandsaufbau beitragen.
Nicht jedes Fischereirevier hat Aufzuchbäche zur Verfügung, die ausschließlich zum Auswildern von Jungfischen (Setzlingen und 1-sömmerigen) herangezogen werden können. Mit der 2015 erfolgten Renaturierung des unteren Kaltenbach, haben wir eine barrierefrei Anbindung an das Hauptgewässer bekommen und damit eine hervorragende Möglichkeit, unseren Nachwuchs zu entwickeln….
„Satzfische sollten so groß wie nötig und so klein wie möglich sein“
Besatz von Fischbrut oder Jungfischen ist nicht zwangsläufig die beste Fischbesatzform.
Gerade wenn Überlebensengpässe im Brut- oder Jungfischstadium existieren,
ist der Besatz mit natürlich aufgezogenen, gesunden, größeren Fischen fischereilich angeraten.
Allerdings gilt: Je länger Fische in Fischzuchten gehalten werden,
desto geringer ist die Überlebenswahrscheinlichkeit in der Natur.
Darum: Besetze so groß wie nötig und so klein wie möglich.
Zitat aus dem Buch Nachhaltiges Management von Angelgewässern von Robert Arlinghaus