HUNDERTACHZIG

Ab einen Pagel von 190 cm sind wir leicht nervös geworden. Die sommerliche Trockenperiode machte uns große Sorgen, dass uns so wie im Vorjahr der Engleithen Altarm trocken laufen würden und wir einen weiteren Ausfall der gesamten Fischpopulation haben. Siehe dazu den Bericht unter „FISCHFALLE ENGLEITHEN ALTARM“, über die Katastrophe aus dem Vorjahr. Seit 17. August 2015 ist der Pegel dabei aus dem kritischen Bereich zu kommen und ist von 180 cm wieder leicht nach oben unterwegs und die Situation dürfte sich, wenn wir auch noch die nächsten Tage mit Regen rechenen können, entspannen.

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Kritischer Pegel und Alarmgrenze liegt bei 180 cm

Neuer Einlaufbereich bewährt sich
Der neue Einlaufbereich, der im Winter umgestaltet wurde, hat damit seine erste Bewährungsprobe bestanden. Hier wurde durch ein technisches Bauwerk, siehe Foto, wurde der Einströmbereich neu geplant und berechnet. Mit diesen neuen Einlaufbereich in den Engleithen Altarm wird die „Schottereinbringung“ in den Altarm reduziert und damit eine Verlandung verhindert. Weiters haben wir durch den Einlaufkanal eine entsprechende Einströmung, die soviel Wasser einbrachte, das eine durchgängige Flutung bis zu einem Pagel von 180 cm erreicht wurde.
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Bei der Unterschreitung des 190 cm Pegel war „Gefahr in Verzug“ und wir mussten die Wasserführung etwas „auffrisieren“. Mit den zwei Pfosten konnten wir die Eintrömung in den Altarm erhöhen und mehr Wasser in den Altarm einleiten. Wie sich zeigte sind wir bei 180 cm in einen sehr kritischen Bereich gekommen. Durch die lange Trockenperiode hat sich auch der Grundwasserspiegel langsam gesenkt und vermutlich wären wir auch bei einen gleichbleiben Pegel von 180 cm schön langsam trocken gelaufen. Um das künftig zu verhindern, müsste der Einlaufbereich angepasst und etwas nachjustiert werden. Wir sind dazu mit den verantwortlichen vom Gewässerbezirk in Kontakt.

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Wie sah es davor aus
Hier ein Blick auf die offene bei stabiler Wasserführung zwar optisch schönere Anbindung, an den Altarm. Diese ist jedoch nach dem 2012er – Hochwasser komplett und über den gesamten Altarm mit seiner Länge von 1.200 m verlandet und mit vielen Tonnen Schotter und Sand aufgefüllt worden. So diente der mit viel Geld reaktivierte Altarm, als Hochwasserschutz bei höherer Wasserführung. Was hier oberhalb von Bad Ischl sicherlich einer der wichtigste Aspekte dieser Investition darstellt. Jedoch damit der ökologische Aspekt im warsten Sinne des Wortes nicht „versandet“ und sich für uns Fischer und Bewirschafter eine permanenten „Fischfalle“ entwickelt, wurde der Einlaufbereich neu angepasst. Da natürlich bei höherer Wasserführung immer wieder viele Fische in den Engleithen Altarm gezogen sind und bei einem Rückgang des Pegel, es wiederholt zur Austrocknung kam, hatten wir des öfteren größere Fischsterben.

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Hier die Engleithen Einlauf- Situation nach dem 2012-Hochwasser, welches auch Massiv an eine Ausweitung „genagt“ hat.

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Finanziert wurde dieses Projekt anteilig aus dem „Legat der Juliane Schmid„, wie auch auf der Gedenktafel beim Kaiserstandbild zu lesen ist und um ein „Stück Lebensraum“ zu schaffen und keine „Fischfalle“!

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Hier bei der Besichtigungsplattform mit Blick auf den trockenen Engleithen Altarm.

Resumee
Die neue Einlaufsituation in den Engleithen Altarm hat sich erstmalig bewährt. Abzuwarten ist noch ein „hunderjährigen Hochwasser“ und den Auswirkung.

Impressionen vom intakten Engleiten Altarm im Sommer 2015

Schönere Bilder sind die nachfolgenden. Die den Altarm bei einer indakten Wasserführung zeigen und die ökologische Wichtigkeit dokumentieren. Die Fotoreise durch den Altarm führt von „Oben nach Unten“! Dh. gestartet wird mit dem Einlaufbereich, der mit Piloten abgesichert wurden, damit es keine Badegäste oder andere Wassersportler, in diesen je nach Wasserführung, recht gefährlichen Bereich in Gefahr bringen.

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Der abgesicherte Einlaufbereich in den Engleithen Altarm. Da dieser bei höheren Wasserstand eine Gefahrenstelle bildet wurde dieser mit Piloten eingegrenzt um auf die Gefahr hinzuweisen. Die Piloten haben wir im kritischen Pegelbereich genutzt um mit zweich Pfosten die Wasserführung in den Altarm zu erhöhen.

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Im oberen Bereich wurde bei der letzten Anpassung das Gefälle etwas stärker ausgeprägt um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen und mehr Wasser in den unteren Bereich zu bekommen. Hier liegt auch wesentliche Verbesserung, neben dem neu gestalteten Einlaufbereich. Mit dem stärkeren Gefälle in diesen Bereich, bekommen wir mehr Wasser in den Altarm und es wurde dadurch auch eine durchgängige Wasserführung erreicht.

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Im strukturarmen Bereich oberhalb der Brücke. Nur linksufrig ist ein Totbaum verankert worden, der einen guten Unterstand für Fische bildet. Hier würden noch ein paar strömunslenkende Störsteine die Wasserführung und damit den Schottertransport optimieren.

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Im Bereich der Brücke ist ein gutes Substrat welches die Äschen zum Ablaichen bevorzugen. Interessant ist, dass die Jungäschen, wie sich bei der Bestandsaufnahme zeigte, diese für uns strukturarm erscheinende Schotterbänke bevorzugen und die Fischdichte mit Äschen in diesen Bereich wesentlich höher war. Genau diese für die Jungäschen so wichtigen Schotterbänke und Rieselstrecken fehlen uns ja im Hauptfluss, der Traun. Dadurch wird auch der Engleithen Altarm so rasch von den Jungäschen als Kinderstube angenommen.

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Unterhalb der Brücke geht es in den Wald. Hier begann auch in der Vergangenheit der Bereich der zuerst ausgetrockent ist. Jedoch mit der neuen Lösung auch hier genügend Wasserführung. Hier beginnt auch der etwas besser struktierte Bereich im Altarm.

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Eine „Rausche“ unterhalb der Brücke die bei Niederwasser einen kritischen Bereich darstellt. Jetzt mit guter Wasserführung.

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In diesen strurkurreicheren Abschnitt wurde am 30. Juli 2015 eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Das Ergebnis der Befischung ist in der unten beigefügten Grafik zu sehen.

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Im strukturreicheren Mittelteil. Auch in diesen Abschnitt wurde eine Bestandsaufnahme gemacht.

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Über den gesamten Engleithen Altarm sieht man die Äschenbrütlinge, die jetzt im Sommer eine Länge von 5-8 cm haben. Hiermit bestätigt sich der Altatm als wichtige Kinderstube für eine natürliche Reproduktion der schon sehr seltenen und gefährdeten Äsche.

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Alle Aufnahmen sind bei einem Pegel von 180 – 190 cm gemacht worden und bestätigen eine gute Durchflutung des Engleitehen Altarmes über den ganzen Bereich.

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Hier machen die Badegäste, die den Altarm als Badeplatz endeckt haben ihre gewässerbaulichen Absperrungen. Hier befinden wir uns im Bereich der „Alten Traun“. Hier wurden auch die beim Hochwasser eingebrachten Schottermengen aufgeschüttet und daher blieb in diesen Bereich, der zuvor einen breiten und tiefen Altarm darstellte, nur ein kleiner, jedoch wasserführender Bereich. Von den Badegästen, die im heurigen Hitzesommer auch den Altarm als Badeplatz endeckten und bei der Strukturierung mit kleineren Steinbuhnen sorgten.

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An der „Alten Traun“ – der Teil des Altarmes der auch vor der Revitalisierung bei Hochwasser geflutet wurde.

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Hier im unteren Drittel, auf höhe Kaiserstandbild und der Aussichtsblattform auf den Engleithen Altarm. Hier steht auch die Gedenktafel an die private Geldgebein für dieses Projekt „Legat der Juliane Schmid„.

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Unterhalb der Aussichtsblattform ist ein sehr feinsandiger Untergrund! Jedoch auch hier sind viele Jungfische zu sehen und auch ein Eisvogel muss hier sein Revier haben. Leider hatte ich noch nicht das Glück, diesen fliegenen Edelstein vor die Linse zu bekommen.

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Bei Niederwasser ein sehr kritischer Bereich, wie man auch an der Schotterbank sieht. Wenn der Hauptbereich der Traun zu tief absinkt und dadurch auch der Grundwasserspiegel im Altarm absinkt, dann verschwindet auch hier das Wasser im Schotterbett. Es haben sich jedoch durch die Kurven tiefere Kolke ausgewaschen.

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Blick Richtung Engleiten Altarm Delta!

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Der Engleithen Altarm fließt in den „Harry-Pool“, wieder retour in den Hauptfluss. Auch in diesen Bereich musste durch die Rutschung der rechtsufrigen Uferbefestigung, die durch das Hochwasser von 2013 sehr stark angerissen wurde, nachgebessert werden. Siehe dazu auch den Bericht „NATUR REPARATUR AUWEG„. Dadurch kam es in diesen Bereich zu einer Aufweitung. Die Wasserführung der Traun wurde mehr auf das linke Ufer gelenkt und dadurch die Schotterbänke, die sich durch den Rückstau in den Altarm bei Hochwasser gebildet haben, werden abtransportiert. Damit bleibt der Auslaufbereich frei und verlandet nicht mehr. Mit dieser Maßnahme wurde auch eine für den Altarm eine entscheidende Veränderung herbeigeführt.

Bestandsaufnahme vom 30. Juli 2015

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Zum Abschluss noch ein Blick auf die Auswertung der „ERSTE BESTANDSAUFNAHME„, die vom Büro Blattfisch am 30. Juli 2015 durchgeführt wurde und mit der die ökologische Wichtigkeit und die Produktivität des Engleithen Altarm bestätigt wird. Diese Bestandsaufnahme, die schon seit längerer Zeit, beauftragt von der OÖ. Landesregierung in Auftrag gegeben wurde, konnte mit  einer ersten Befischung, erst jetzt durchgeführt werden, da diese durch die Austrocknungen bis jetzt noch nicht möglich war. Neben der Elektrobefischung im Altarm und eine Fischzählung, wurde auch der „Zoobenthos“ untersucht und Auswertungen dazu werden folgen.

Weitere Informationen zum Engleiten Altarm unter: ALTE TRAUN auf meiner WEB Seite. Über die weitere Entwicklung werden wir berichten.

„Meine Herausforderung ist, denn Fischen ihren Lebensraum zu retten!“