NATUR REPARATUR „AUWEG“

In der Natur ist die Reparatur ein uraltes Prinzip, das automatisch und selbstorganisiert abläuft. In unserer Kulturlandschaft muss etwas nachgeholfen werden, um Hochwasserschutz auf der einen Seite und bessere Bedingungen für unsere Fische auf der anderen Seite zu erreichen. Eine solche Win-Win-Situation wurde an der Baustelle des Gewässerbezirks Gmunden am Auweg, oberhalb von Bad Ischl realisiert.

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Durch die Hochwasser der letzten Jahre und den starken Eintiefungen, bricht teilweise die Uferverbauung ab und rutscht in die Traun. In Bereichen von Straßen, Wegen und der Bahntrasse, sind diese Uferbereich wieder zu stabilisieren und zu richten, damit diese nicht beim nächsten Hochwasser nachrutschen. Hier gegenüber des Mündungsbereiches, des Engleithen Altarm, konnten mit den gegenüberliegenden Böschung Arbeiten, auch gleich die Strömungsrichtung in Richtung Engleithen Altarm gelenkt werden um dort die unerwünschten Anlandungen mit der Strömung weiter zu transportieren.

Lageplan der Baustelle

Situation Vorher und Auslöser für die Reparaturarbeiten

Durch das Abrutschen der Böschung im rechtsufrigen Bereich, gleich oberhalb des Bahnübergang am Auweg, wurde es erforderlich, die Uferbefestigung zu erneuern und zu stabilsieren.

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Auf den Fotos ist die Rutschung der Böschung zu sehen, die der Auslöser für die Neugestaltung in diesen Bereich war. Durch das Hochwasser vom 3. Juni 2013 wurde hier der Uferbereich stark angerissen. Auch durch die starken Eintiefungen, den wir in diesen sehr schnellströmenden Abschnitt der Oberen Traun haben, führen dazu, dass die Uferböschung teilweise in die Traun abrutschen.

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Mündung des Engleithen Altarm

Linksufrig im Bereich der Mündung des Engleithen Altarm in die Traun, sieht man auch die starken Schotter -und Sedimentablagerungen, die sich hier ansammeln.

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Hier ein Blick auf den Mündungsbereich des Engleiten Altarm, mit den Schotter -und Sandablagerungen, die sich hier auftürmen und teilweise den Auslauf des Altarmes behindern. Wurde gerade der Einlaufbereich und der gesamte Engleithen Altarm neu gestaltet. So ist es auch wichtig, dass auch der Mündungsbereich des Engleithen Altarm mit seinen Geschiebeabtransport optimiert wird, um den Rückstau in Hochwassersituationen und die damit verbundenen Anlandungen in diesen Bereich zu minimieren.

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Wassertrübung durch Baggerarbeiten

Auch wenn wir durch die Baggerarbeiten, unteralb der Baustelle über mehrere Wochen eine starke Wassertrübung hatten, steht für uns die nachhaltige Verbesserung, die in diesen Bereich erreicht wurde im Vordergrund.

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Hier die Anlieferung der Kalksteine für die Neugestaltung der Uferböschung. Hier werden viele Tonnen an Steinen verarbeitet. Die typischen Steine haben einige Tonnen an Gewicht und es gehört vom Baggerfahrer einiges an Können und Erfahrung dazu, diese richtig zu setzen.

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Harrys Pool

Unser Fischereischutz -und Naturschutzorgan Harald, bei der Begehung der nun fertiggestellten Baustelle in diesen Bereich. Durch den Mündungsbereich des Engleithen Altarm, geht hier der ansonst in diesen Abschnitt sehr enge und schnellfließende Traun Abschnitt in die Breite und bietet der Traun etwas mehr Platz, um die Bildung eines größeren Pools zu entfalten.

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Durch die querende „Baggertrasse“ wird die Strömung etwas stärker in den linksufrigen Bereich gelenkt und es konnte durch diese Einwirkung die linksufrigen Sandbank abtransportiert werden. Unterhalb der neuen „Rausche“ hat sich wie man jetzt schon sehen kann, ein herrlicher „POOL“ gebildet, der auch vielen Fischen Platz bieten wird. Durch diese Neugestaltung konnte auch der Mündungsbereich des Engleithen Altarm vor zu starker Verlandung geschützt werden. Die nächsten Hochwässer werden zeigen wie sich diese Neugestaltung in diesen Bereich künftig bewähren wird.

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Harry bei „seinen Pool“ 🙂


Bei einem Pegel von unter < 220 cm wird es in diesen Bereich, der bis jetzt fischereilich durch die starke Strömung nicht sehr attraktiv war, eine optimale Fischerei geben. Bei der ersten Sichtung konnten wir auch schon einige Fische beobachten. Es ist immer erfreulich, wie schnell neue Lebensräume von den Fischen angenommen werden. Auch die Zugänglichkeit in diesen Bereich hat sich durch die neue Uferbefestigung erleichtert. Die Ufervegetation wird im nächsten Frühjahr nachwachsen und dadurch diesen Bereich auch optisch und natürlicher machen.

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WIN-WIN Situation

Eine Win-win-Strategie (englisch win für ‚Gewinn‘), hat das Ziel, dass alle Beteiligten und Betroffenen einen Nutzen erzielen. Jeder Verhandlungspartner respektiert auch sein Gegenüber und versucht, dessen Interessen ausreichend zu berücksichtigen. Bei diesen Reparatur-Projekt wurden folgende Ziele erreicht:

* Hochwasserschutz durch neue Uferbefestigung
* Engleithen Altarm Schotterbank wird minimiert
* Oberhalb der „Rausche“ eine Wasserberuhigung
* Unterhalb der Rausche eine „Pool-Bildung“
* Störsteine bringen Struktur und Fischunterstände

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Kurzfristige Beeinträchtigungen werden durch langfristige Verbesserungen abgelöst!

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Hier ist die „Schotterbuhne“ zu sehen, die hier einen herrlichen Abschnitt bildet. Es bleibt abzuwarten, wie lange sich dieser hält.

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Oberhalb der „Baggertrasse“ hat sich auch ein leichten Rückstau gebildet, der eine leicht strömungsberuhigende Wirkung hat und neue Fischunsterstände bildet.

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Struktursteine

Strömungshindernisse führen zu einer Strukturverbesserung. Als Strömungshindernisse dienen Störsteine, Wurzelstöcke oder Kiesschüttungen. Im Zuge der Böschung Arbeiten wurden auch einige Störsteine gesetzt, die speziell ab einen Niederwasserpegel unter 200 cm gut zu sehen sind. Es sind die nächsten Hochwasser abzuwarten, wie sich dadurch dieser Bereich gestaltet wird.

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Es wurden im Zuge der Reparatur Arbeiten der Uferböschung auch eine Störsteine eingebracht. Wie sich diese bewähren bleibt abzuwarten

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Diesen Traun Abschnitt ist sehr stark „begradigt“! Da begradigte Flüsse über eine hohe Fließgeschwindigkeit verfügen, erhöht sich die Erosion des Flussgrundes und des Ufers. Als Folge können sich hier wenige Fische ansiedeln.

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Wichtig ist in diesen Bereich, dass soweit wie möglich, bei jeder Reparaturmaßnahme die vom Gewässerbezirk durchgeführt wird, auch strukturelle – und wasserberuhigende Maßnahmen gesetzt werden, so wie hier mit Störsteinen. Wobei sich durch die starken Eintiefungen des Gewässergrundes der Einbau von Sohlgurte und Querbuhnen nicht ausbleiben wird.

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Die Störsteine haben teilweise ein Gewicht von bis zu 3-5 Tonnen, damit sie nicht beim nächsten Hochwasser weitertransport werden. Wir sind jedoch gespannt, wie sich diese bei den nächsten Hochwässern entwickeln werden.

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Struktursteine
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und ihre Wirkung
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Hinter den Steinen sind Fischeinstände.
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Die nächsten Hochwasser werden die Steine noch etwas besser einbinden.

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Ökologische Gewässerbewirtschaftung

Fließgewässer erfüllen vielfältige Funktionen: Hochwasserschutz, Lebensraum, Erholungsgebiet. Ein Gewässer kann nicht für sich alleine betrachtet werden, es steht immer im Wechselspiel mit der Umgebung. Wir versuchen naturnahe Gewässerbewirtschaftung nach dem Motto „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ zu unterstützen und wo möglich die Lebensräume für unsere Wasserbewohner zu optimieren. Wie man bei diesen Projekt sieht führen bereits geringe Änderungen zu deutlichen ökologischen Verbesserungen.

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Die ersten Äschen haben sich schon in „Harry’s Pool“ eingestellt.

Resümee Baustelle „Auweg“

Unsere Gewässerbewirtschaftungsstrategie ist auf langfristige nachhaltige Gewässerverbesserungen ausgerichtet und auf eine gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und den Österreichischen Bundesforsten. Auch wenn es ein Weg der kleinen Schritte ist, ist uns jede Maßnahme eine Anliegen, die hilft den Lebensraum für unsere Fische und alle Wasserbewohner zu verbessern. Mit dieser Reparatur Maßnahme am „Auweg“ ist ein weiterer und sogar großer Schritt in diese Richtung verwirklicht worden. Dafür möchten wir uns bei allen Beteiligten, speziell bei den verantwortlichen Projektteam vom Gewässerbezirk Gmunden, dem Baggerfahrer und unseren Fischereischutzorgan Harald bedanken.

 

 

„Revitalisieren ist Erfahrungssache mit hoher Empathie zur Natur“

Zitat von: Roland Herrigel