Der Hasenbach ist ein Zubringer des Mitterweißenbach (Bad Ischl) und mündet als letzter nennenswerter Zubringer, einige hundert Meter oberhalb der Traunmündung in diesen. Wegen ihrer wilden Schönheit und Unzugänglichkeit üben Klammen und Schluchten einen besonderen Reiz aus. Sie sind außerdem wertvolle Lebensräume und Rückzuggebiete für empfindliche, meist hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. So bildet der Hasenbach als Aufzuchtgewässer für die schon sehr seltene Bachforelle eine ideale Umgebung. Die Zugänglichkeit für eine Bewirtschaftung ist im unteren Bereich über eine abgesperrte Forststraße gut zugänglich.
Inventur der Nebenbäche im Salzkammergut
Im Rahmen der Gewässerbewirtschaftung an der Obere Traun, machen wir eine Erfassung der Nebenbäche, mit dem Ziel die aktuelle fischereiliche Situation zu erheben und die Möglichkeiten der fischereilichen Nutzung zu ermitteln. Dabei wird der gesamte Bachlauf, vom Oberlauf bis in den Mündungsbereich begutachtet. Ziel ist es, in einer ersten visuellen Sichtung den Fischbestand zu prüfen und zu erheben bzw. die mögliche fischeiliche Nutzung als Aufzuchgewässer zu prüfen. Sollte dies gegeben sein, so soll in weiterer Folge die Ausarbeitung und Einbindung in einen Bewirtschaftungsplan erfolgen. Dabei liegt der Fokus in der Identifikation der ökologischen Möglichkeiten, mit einer Prüfung der Geschiebesituation des Gewässersystems und der Dokumentation der aktuellen Situation.
Der Hasenbach
Mit der Vorstellung des Hasenbach folgt ein weiterer kleiner Bach im Fischereirevier „Oberes Salzkammergut“. Damit soll über kleinere Bäche berichtet werden, die einen wichtigen Abschnitt unseres gesamten Fließgewässersystems darstellen. Die vielen kleinen Gräben und Bäche überziehen das Salzkammergut wie eine Art Flickenteppich. Die Lauflänge der kleinen Fließgewässer erreichen viele Kilometer.
Der Hasenbach gehört zum Weit verzweigten Gewässersystem des Mitterweißenbach, der unterhalb von Bad Ischl in die Traun mündet. Der Klimawandel hat in den letzten Jahren die Hochwasser und somit den Transport von Sedimenten in unseren Gebirgsbächen beträchtlich beeinflussen. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Anzahl und Stärke von Niederschlagsereignissen in den nächsten Jahren noch stärker verändern werden. Dies hat in den letzter Zeit schon häufiger zu größeren Hochwassern geführt. In den meisten Wildbächen im Salzkammergut hat dies in den letzten Jahren zu stärkeren Kiestransport geführt. Durch die erhöhten Sedimentmengen werden auch bestehende Schutzmaßnahmen, Straßen und Brücken stark in Mitleidenschaft gezogen oder ganz zerstört.
Geschiebe-Situation
Durch die veränderte Verteilung des Materials in den Bächen, so wie dies auch am Hasenbach zu beobachten ist, werden auch die Lebensbedingungen der Fische stark beeinflussen. So haben die Hochwässer mit den starken Geschiebetrasport die Wildbäche komplett „blank geschliffen“ und nur sehr wenige Fische überleben lassen.
Hier ein Zubringer des Hasenbach, der bei Hochwasser viel Geschiebe transportiert.
Salzkammergut-Bäche sind alle betroffen!
So haben wir gerade im Weissenbachtal, jedoch auch in den benachbarten Frauenweissenbach und auch die Nebenbäche des Rettenbachs durch diese Auswirkungen, die natürlichen Fortpflanzung der Fische stark beeinträchtigt. Die genauen Auswirkungen sind allerdings kaum bekannt und die „Inventarisierung“ unserer Wildbäche im Revier, mit begleitenden Bestandsaufnahmen soll einen Überblick über diese Auswirkungen geben. Beobachtungen, wie hier am Hasenbach zeigen, dass sich teilwiese speziell in den felsigen Bereichen noch Bachforellen gehalten haben.
Auswirkung des starken Geschiebetransport
Hochwassersituationen sind für alpine Fließgewässer nichts ungewöhnliches und der Geschiebetransport ist für die Bäche, Flüsse und auch für die Fische wichtig. Welche Änderungen diese Hochwasserereignissen für die Wildbäche im Salzkammergut haben werden, ist jedoch nicht bekannt. Was für Auswirkungen haben diese prognostizierten Änderungen des Klimawandels auf die Forellen in den Wildbächen? Für viele Gebirgseinzugsgebiete prognostizieren Klimamodellen eine Erhöhung des Abfluss Geschehen.
Höhenprofil Hasenbach
Lageplan und Gewässerbeschreibung Hasenbach
Fischereiliche Bewertung Hasenbach
Der Hasenbach ist im unteren Bereich, entlang einer Forststraße gut zugänglich. Dies bringt Vorteile bei der Bewirtschaftung. Bei einer visuellen Bestandskontrolle habe ich einige Bachforellen in einer Länge von 8-15 cm gesichtet. Im oberen Bereich, der in eine tiefe Schlucht übergeht, konnte ich keine Fische sichten. Vermutlich ist der Hasenbach durch stärkere Hochwässer, die wir in den letzten Jahren hatten und durch die gerade so kleine Bäche wie der Hasenbach mit viel Geschiebe zu transportieren hatten, ordentlich in Mitleidenschaft geraten. Gerade in den Klammen und den engen Schluchten haben die Fische mit einem sehr starken Schotter und Gestein Transport sehr wenig Chance um zu überleben. Genauso wie im Hasenbach, habe ich dies in vielen anderen Bächen, die früher gute Fischbestände hatten, dies beobachten können.
Besatzempfehlung Hasenbach
Daher ist beim Hasenbach ein Initial-Bachforellenbesatz mit Setzlingen (Bachforellen-Brütlinge mit einer Länge von 3-8 cm), am besten im Frühjahr, vor der Schneeschmelze zu besetzen. Hier ist Platz für ein paar tausend Bachforellen-Setzlinge. Diesen Wild-Besatz kann man die nächsten 2-3 Jahre beobachten und damit Besatzmaterial für den Mitterweißenbach entwickeln.
„Alles Gute auf der Welt entsteht nur, wenn einer mehr tut, als er muss.“
Zitat von: Helmut Sihler (*1930), östr. Topmanager