Wir haben mit dem FischLab einen „Rohdiamanten“ übernommen. Dank der guten Zusammenarbeit mit dem neuen Besitzer der Anlage und durch den Einsatz vom „Fischereimanagement Salzkammergut„-Vorstand und freiwilligen Helfer vom FROSKG, FFW und Nachbarn, geht einiges weiter und nachfolgend wollen wir die Eckdaten der Reaktivierung vom „FischLab Mühlbach“ festhalten.

Die gerade in Rekultivierung befindliche Aquakultur wird für die Produktion von lokalstämmigen Fischen,
unter kontrollierten Aufzuchtbedingungen zum Einsatz kommen. Dies schließt die Aufzucht von Fischeier in den unterschiedlichen Stadien, von Brütlingen und einer periodischen Elterntierhaltung und deren gezielte Förderung und auch deren Schutz vor Fressfeinden mit ein.
Die Arbeiten im Bautagebuch, werden chronologisch absteigend aufgezeichnet, d.h. die neuesten Aktivitäten sind immer oben aufgeführt.
Es ist völlig normal, dass bei einem so komplexen Projekt wie dem Bau und der Revitalisierung einer Teichanlage nicht alles beim ersten Versuch perfekt läuft. Es ist sogar ein Zeichen von Professionalität, aus Fehlern zu lernen und Anpassungen vorzunehmen. Aber wir sind flexibel, haben eine Anlage im wunderschönen Traunkirchner-Mühlbach-Tal mit einer stabilen Wasserführung. Die Quelle ist das wichtigste Element beim Betrieb einer Fischzuchtanlage und für unsere Vorhaben, heimische Fische abzustreifen, denen bei der Ei-Entwicklung zu helfen um danach wieder in die wilde Natur der Salzkammergut Gewässer entlassen zu werden, sind wir dabei die besten Bedingungen zu schaffen. Im speziellen zur Aufzucht von Äschen, haben wir mit der Wassertemperatur der FischLab-Quelle die bestehen und natürlichsten Rahmenbedingungen um bei einer Wassertemperatur, wie in der Oberen Traun die abgestreiften Äschen Eier bis zum Augenpunkt und bis zum Brütling zu entwickeln.

1. Bauphase abgeschlossen
Mit der Bauphase für die Teiche und das Anlegen- und Gestalten der Anlage sind wir per Ende November 2024 fertig geworden. Für 2025 seht uns als weitere Projekte die Renovierung des Bruthauses an und auch eine ottersichere Zaunanlage muss noch realisiert werden. Neben so kleineren Gestaltungsmaßnahmen, wie die Wege und Geländer, die Gestaltung- und Bepflanzung der Böschung, eine Beleuchtung und eine Stromversorgung für Pumpen, weiters die Schaffung von flachen Uferzonen und Aufwuchs Zonen für Jungfische. Einbau und Verwendung von natürlichen Materialien wie Steinen und Holz als natürliche Elemente in die Zuchtfischbecken. Schaffung von unterschiedlichen Strömungszonen, um den natürlichen Lebensraum der Fische besser nachzubilden. Verwendung von verschiedenen Substraten, um unterschiedliche Lebensräume für Bodenorganismen zu schaffen. Die provisorischen Beckenumrandungen gehören nochmals durchdacht. Auch einen Sonnenschutz der Becken werden wir in den Sommermonaten brauchen. Also es ist noch einige zu tun, bis wir unser „FischLab“ so in Betrieb haben, wie wir uns das vorstellen.

Betriebsphase der Anlage
Es stehen einige Aufgaben an und parallel zu den Folgeprojekte müssen wir den Betrieb der Anlage optimieren. Zur Zeit möchten wir immer etwas mehr, als wir schon realisiert haben, aber nach dem Motto „Learning by Doing“ tasten wir uns an ein Optimum unserer Ziele heran.
- Es gehört eine Einrichtung einer automatischen Fütterung eingebaut,
- auch die Kontrolle der Wasserqualität nach der Fütterung und die Anpassung der Futtermenge an die Wassertemperatur und die Aktivität der Fische, gehört ermittelt.
- Regelmäßige Entfernung von Laub und anderen organischen Materialien aus dem Teich und den Filter.
- Regelmäßige Überwachung der Wasserqualität, der Fischgesundheit und des Wachstums.
- Führung eines detaillierten Tagebuchs über alle durchgeführten Maßnahmen und Beobachtungen.
- Förderung der Artenvielfalt durch Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Amphibien und andere Wasserorganismen um einen natürliche Nahrung für unsere Laichfische zu entwickeln.
- Einsatz von nachhaltigen Materialien und Verfahren.
- Gewährleistung eines stressfreien Lebensraums für die Fische.
- Vermeidung von Krankheiten durch regelmäßige Gesundheitskontrollen.
- und einige Dinge die sich im Betrieb ergeben werden und die wir noch gar nicht kennen.

Ziel vom „FischLab“
Durch eine weitere sorgfältige Planung und eine kontinuierliche Optimierung wollen wir eine Teichanlage schaffen, die nicht nur produktiv ist, sondern das Hauptziel hat, einen wertvollen Beitrag zur Aufzucht von heimischen, lokalstämmigen Fischarten zu leistet.
Teichplan – Übersicht
T1 = Bachforellen Laichfische.
T2 = Versuchsteich zum Aufbau von Traun stämmigen Regenbogenforellen-Laichfischen.
T3 = Langstrombecken für Versuche einer natürlichen Fischaufzucht.
T4 = Becken für Zwischenlagerung von Fischen.
T5 = Bachforellen 1+
T6 = Separierung von Milchner
T7 = Regenbogenforellen Speisefische

Bautagebuch: Reaktivierung der Becken
3. Dezember 2024 – Weihnachtsputz
Der restliche Müll wird entsorgt und die Anlage wird zusammengeräumt um für die Weihnachtsfeier vorbereitet zu sein.


30. November 2024 – Nacharbeit Beckenumrandung

14. November 2024 – Zaunanlage zur Absicherung


10. November 2024 Finale Bauarbeiten




8. November 2024 – Stromleitungen und Wasserleitungen



29. Oktober Probeflutung der Teiche


25. Oktober – Bohr Arbeiten – Johann mit schweren Gerät

24. Oktober 2024 – Rohrverlegungen
Dank an unseren „akademischen Rohrverleger Karl“ der gemeinsam mit Matthias für die Planung und Ausführung der zig Meter Rohre und Formstücke zuständig war, um die Teiche mit Wasser zu versorgen und auch einzeln abstellen zu können.



21. Oktober 2024 – Baustellenreinigung- und Entsorgung
Wir hatten noch von der alten Anlage einige Eisenteile, Absperr- und Überlaufgitter herumliegen, die entsorgt gehörten.

12. Oktober 2024 Planung der Verrohrung- und Drainagierung
Durchflussanlagen in allen baulichen und betrieblichen Varianten mit Fließkanal und Becken ist klassisch eine Produktionsanlagen für Salmoniden, wie Forellen und Äschen. Unsere Anlagen ist nicht auf die Produktion von Speisefischen, sondern für Besatzfischen in Form von Fischeier in den unterschiedlichen Stadien und als Brütlinge ausgelegt und diese mit geringer Besatzdichte je Becken und damit haben wir eine sehr geringe Verabreichung von Trockenfuttermittel. Brauchen jedoch eine starken Wasseraustausch in den Becken und eine optimale Sauerstoffanreicherung. Dazu ist die Zuführung und Einleitung ins Bruthaus und in die Becken eine wichtiger Bestandteil für den Betrieb.







11. Oktober 2024 – Ausschalen der Becken





7.-10. Oktober 2024 – Schalung und betonieren Becken 5 bis 7
In dieser Woche wurden die restlichen Becken geschalt und betoniert wurde am 10.10.2024.



28. September 2024 – Zwischenzeit






24. September 2024 – Vorbereitung 5er-7er Becken


23. September 2024 – Schalung und Betonieren 1er-4er


21. September 2024 – Reinigung 5-7 Becken

19. September 2024 – Freilegung 5er-6er Becken – Schalung 1-2




12. September 2024 – Boden betonieren 1er-4er Becken



11. September 2024 – Vorbereitung zum betonieren



10. September 2024 – Pläne und Verrohrung
Karl macht die Detailpläne für die Schalungs- und Betonierarbeiten.


Die Pläne für die Ausbaustufe 1 (ausgenommen T4, der ist klar).

5. September 2024 – Sauberkeitsschicht im 2er Becken


31. August 2024 – Vorbereitung für Schalung und betonieren




30. August 2024 – Freilegung der oberen Becken


29. August 2024 – zwei Bagger gleichzeitig



28. August 2024 – Abtransport Aushub


27. August 2024 – Schwere Baggerarbeiten



17. bis 26. August 2024 – Abtransport Aushubmaterial

16. August 2024 – Rohrverlegung



14. August 2024 – Vorbereitungsarbeiten



12. August 2024 – Nachmittag: Stromversorgung für FischLab
Verlegung eines Stromanschlusses für das „FischLab MBT“. Damit haben wir auch eine Stromversorgung mit 220V und 380V zur Verfügung.

12. August 2024 – Vormittag: Setzen Verteilerschacht
Durch Johann, Rudi und Heimo wurde der Schacht 2 gesetzt und die Rohrleitung für den Grundablass aus dem Langstrombecken verlegt und eine wasserführende Drainage in den Sammelschacht eingeleitet. In weiterer Folge soll vom Schacht 2, dass 5 Becken mit Wasser versorgt werden. Der Überlauf aus dem Schacht 2 ins Becken 5 sind noch zu planen und abhängig, wie das Becken 5 saniert wird.



12. August 2024 – Vormittag: Quellfassung und Trockenlegung
Perni war am hangseitigen, oberen Bereich damit beschäftigt, auf der einen Seite diesen Teil befahrbar und begehbar zu machen, auf der anderen Seite drückt es immer noch eine Quelle herein, die gefasst werden wird. So wie es aussieht, brauchen wir einen größeren Bagger, um hier weiter zu kommen.

10. & 11. August 2024 – Weitere Baggerarbeiten und Planierung



29. & 30. Juli 2024 Abbrucharbeiten und Neuverlegung
Auf der einen Seite, kamen bei den Baggerarbeiten bestehende Drainage- und Rohrleitungen zum Vorschein, die neu verlegt und managebar angeschlossen wurden. Alte Wasserverteilungseinrichtungen wurden weggerissen, da wir diese neu machen.


23.-27. Juli 2024 – Baggerarbeiten Drainage
Wie schon bei der Verlegung der Wasserleitungsrohre, ist für die weiteren Arbeiten ein 2,5 Tonnen Bagger im Einsatz. Damit wird eine Drainagierung der Anlage gemacht, um diese durch oberhalb der Anlage, zuströmende kleinere Quellen Trocken zu legen. Weiters wurde die Zufahrt geschottert und die Drainage Rohre in Schotter verlegt. Auch der Vorplatz zum Bruthaus wurde abgesenkt, um in weiterer Folge dieses, ohne Abstieg über eine im Bruthaus befindliche Stufe, begehen zu können. Auch die Wasserentsorgung vom Bruthaus wurde bereits verlegt.


21. Juli 2024 – Druckwasser Leitung Bruthaus
Um beim Bruthaus für Reinigungs-Arbeiten etc. auch eine Druck-Wasserleitung zur Verfügung zu haben, wurde, eine Druckwasser-Leitung mit einem HD-Schlauch in Betrieb genommen.

15.-17. Juli 2024 – Neue Quellwasser Zu-und Ableitung
Neben dem Wasser selbst, ist eine funktionierendes Wasserleitungssystem eines der wichtigsten Punkte um unser „FischLab“ mit Wasser zu versorgen, oder die Anlage komplett, oder in Teilen Trocken legen zu können. Dazu wurde ein neuer Schacht gesetzt und eine Ableitungs-Leitung, direkt in den unter der Anlage liegenden Ablaufschacht verlegt.


25.-27. Juni 2024 – Baumschnitt- und Rodung
Danke an unsere Vereinsmitglied und Fischerkollegen von „Fliegenfischer Weidgerecht“, Andreas Schindlauer und sein Team, die uns hier als Profis den Baumschnitt und die Rodung durchgeführt haben. Mit einen händischer Kahlschnitt, wären wir wahrscheinlich heute noch dabei, die Anlage Baum- und Strauchfrei zu schneiden.






4. Juni 2024 erste Entrümpelung
Erste „Entrümpelung“ und abschließen der in den Bäumen und Sträucher verlegten Stromleitungen, um für die nächsten „Baumschnitt-Arbeiten“ abgesichert zu sein.


Mai 2024 – Übernahme der Anlage
Die ersten Gespräche hatten wir mit dem ursprünglichen Besitzer der Anlage. Dieser hat nach den ersten Gespräche und Verhandlung jedoch seine Verkaufsabsichten geäußert. Daher mussten wir diese abwarten und hatten einige Monate Verzögerungen. Im Mai 2024 war es soweit, dass wir über die Rahmenbedingungen mit dem neuen Käufer der Fischzuchtanlage eine Vereinbarung aushandelt konnten und damit hatten ich meine Startbesichtigung mit Karl Fehrer, am 15. Mai 2024.
Kickoff am 28. Mai 2024
Ein gemeinsames Kickoff, mit den Eigentümer und dem Vereinsvorstand vom Fischereimanagement Salzkammergut, bestehend aus Karl Fehrer, Harald Eidinger und Heimo Huber, hatten wir am 28. Mai 2024.

Projekt „Reaktivierung einer Fischzuchtanlage“
Verwachsen und die 7 Fischbecken in einen recht desolaten Zustand, wollen wir das „FischLab Mühlbachtal (MBT)“ aus dem Dornröschenschlaf erwecken und für unsere Zwecke adaptieren.

Die Grundvoraussetzungen für eine Fischzuchtanlage, zum Entwickeln von heimischer Fischbrut sind vorhanden. Es gibt eine wasserrechtliche Genehmigung für die Anlage und es gibt eine recht gut erschlossenen Quelle, deren Wassertemperatur bei den ersten Mai Messungen im Bereich von +10 Grad Celsius liegen, was der Äschen-Aufzucht entgegen kommen wird. Damit haben wir die besten Voraussetzungen unser Eimaterial für Cocooning und zum ziehen von Brütlingen, für den Revier Besatz, ergänzend zum Bruthaus MBM, zu produzieren.


Wasser – der wichtigste Produktionsfaktor
Je mehr Wasser ganzjährig zur Verfügung steht, desto mehr Fisch kann produziert werden. Als Faustregel gilt, dass mit einem Wasserdurchfluss von einem Liter pro Sekunde etwa 75 bis 100 kg Forellen gehalten werden können. Vorausgesetzt, die Wasserqualität stimmt während des gesamten Jahres und die Temperatur bleibt auch im Sommer unter 15 Grad und im Winter über fünf Grad. Die Wassermenge ist also entscheidend. Das FischLab liegt ideal am Fuße einer Geländestufen mit starkem Grundwasseraustritt, denn das saubere Quellwasser ist für die Versorgung der Äschen- und Forellenbrut ideal. Es könnte aber auch Bachwasser aus einen Oberlaufen eines der Baches genutzt werden, wo das Wasser noch nicht viel Wegstrecke zurückgelegt hat und sauber ist. Einer Quelle, wenn Verfügbar ist der Vorzug zu geben, da bei Quellwasser nur mit sehr geringer Verunreinigung und Schwebstoffe zu rechnen ist. Das von Natur aus im Zulaufwasser enthaltene Sauerstoffangebot deckt den Sauerstoffbedarf der Fische, und wir brauchen keinen künstlichen Sauerstoff zugegeben.

Quellwasser
Die Fischqualität und speziell in der Aufzucht von Besatzfischen, hängt der Erfolg sehr stark von der Wasserqualität und dem Sauerstoffgehalt ab. Unsere Salmoniden wachsen langsam im kalten, klaren Quellwasser heran. Wichtig ist uns, dass wir annähernd ähnliche Bedingungen für die Eier und Brütlinge haben, wie diese in der freien Natur sind.
Weitere Informationen
Einer der schwerwiegendsten und besorgniserregendsten Verstöße gegen den erhalt unserer Wild-Fischpopulationen, ist das weitverbreitete Verirren und Besetzen von Zuchtfischen in unteren Gewässer. Dies geschieht, wenn in Zuchtbetrieben gezüchtete Fische, die als Lebensmittel bestimmt sind, in unsere Seen, Bäche und Flüsse ausgesetzt werden, wo sie sich mit Wildfischen vermehren. Wenn dies in einem Ausmaß geschieht, das das ein Maß überschreitet, untergraben Zuchtfische die Genetik der Wildfische. Zuchtfische (Speisefische), die sich mit Wildfischen vermehren, stellen erhebliche Herausforderungen für die Erholung unserer vom Aussterben bedrohten Wildfischpopulationen dar.

Die Zukunft der Fischerei liegt in unseren Händen.
Durch die Arbeit mit unseren wissenschaftlich fundierten Best Practices,
im Umgang mit Wassertieren, versuchen wir deren Bestände zu erhalten.
Zitat von Robert Arlinghaus