BACHI DIE KLEINE FORELLE

Meine Heimat ist die Traun zwischen Bad Goisern und dem Traunsee im wunderschönen Salzkammergut. Am liebsten schwimme ich hinter dem großen Stein im Kehrwasser bei der Einmündung des Rettenbach. Da gibt es immer frisches, kühles Wasser mit reichlich Sauerstoff und Nahrung. Beim Wett- und Hindernisschwimmen war ich meist die Schnellste. Einstmals waren die Menschen sehr stolz auf uns, nicht nur wegen unseres rotgetupften Kleides, sondern wegen unserer Symbolkraft für klares und sauberes Wasser.

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Bachi die Bachforelle

Mein Großvater gab mir viele gute Ratschläge: „Hüte dich vorm Fischotter, Kormoran und Gänsesäger“. Dabei weiß ich gar nicht wie die aussehen. Vielleicht ist es auch besser so, denn zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Meine Großmutter,  die zeitlebens schlecht gesehen hatte , meinte: „Schau dir die Fliegen und Nymphen ganz genau an, denn sie sind nicht immer echt und dann sticht das ganz schön im Maul“.

Bachforelle Unterwasser

Vor einem Jahrzehnt noch waren wir eine riesige Gemeinschaft und die wichtigsten Vertreter  in dieser Region. In letzter Zeit bin ich immer ganz alleine. Meine Eltern, Geschwister und Bekannten vermisse ich sehr. Eines Tages konnten sie mich nicht mehr erkennen, denn sie wurden krank, blind, schwarz und verstarben. Aber sie waren alle sehr tapfer, denn ich hörte sie nie jammern. Eigentlich habe ich Angst, denn auch ich verspüre in meinem Körper ein eigenartiges Stechen und Ziehen. Interessant ist nur, dass nebenan die Gastarbeiterforelle aus Nordamerika gesund bleibt. Naja, die ist halt robuster als wir Einheimischen es sind.

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Meine Lehrerin erklärte mir damals, dass die Menschen dem Schneeleoparden in Tibet, dem Tiger in Indien und dem Nashorn in Afrika,  helfen zu überleben. Ich glaube, dass die wenigsten Österreicher von unserem Elend wissen, sonst wäre schon längst versucht worden, auch uns zu helfen. Hätten wir ein kuscheliges Fell wie ein Angorahase und wären nicht so klitschig, ginge es uns vielleicht auch besser.

Was soll´s, früher oder später müssen alle einmal sterben.  Man sieht sich.

Weitere Informationen

Quelle: Kurt Hutterer, ARGE Bachforelle

10 Jahre später, wurde Leopold geboren und seine Geschichten in einem Tagebuch verfasst. Gratulation zu diesen Werk!

„Kann man es sich finanziell leisten, zu versuchen den Bachforellen zu helfen? Alleine diese Frage ist schon traurig. Richtig müsste sie lauten: Kann man es sich leisten, nichts dagegen zu unternehmen!

(Zitat: Kurt Hutterer, ARGE Bachforelle) „