VERDAMMNIS

Bei der Dammentfernung handelt es sich um den Prozess, bei dem ein Damm – ein Hindernis, ein Querbauwerk im Fluss oder im Bach, abgerissen wird und dem Bach freien Lauf gegeben wird. Die Zahl der Dammrückbauten ist in den letzten Jahren ist stark gestiegen, was zum Teil auf Schäden und hohe Wartungskosten zurückzuführen ist. Auch bei uns gibt es zig veraltete Geschieberückhaltesperren, Querbauwerke und Hindernisse in unseren Fließgewässern, die älter als 50 Jahre sind und in einer Zeit gebaut wurden, wo man es nicht anders wusste. 

Im Jahr 2022 wurden 325 Dämme entfernt

Auch bei uns gibt es viele potentiale Dammentfernungs-Möglichkeiten und motiviert durch aktuelle Umweltziele und den neuen Zeitgeist, insbesondere durch die Bemühungen um die Wiederherstellung der Flusslebensräume haben wir JETZT die Chance eine Wiederherstellung der Durchgängigkeit anzugehen. Viel wurde schon geschaffen und wir sind auf einen guten Weg.

Geschiebesperren Wartung

Der Gedanke ist vielleicht bei den einen oder anderen Planer und Gewässerbauer noch nicht angekommen. Es werden jährlich Millionen von Kubikmeter Sedimente und Geschiebe hinter veralteten Geschiebesperren abgelagert. Die Wartung und Entleerung kostet viel Geld und verursacht auch viel Schaden für die Umwelt. Es mag aus hochwassertechnischen Gründen nicht bei jeder Sperre eine passenden Lösung geben um diese zu entfernen. Der Schutz von Menschenleben hat Vorrang. Jedoch gibt es viele Sperren, die nicht mehr gebraucht werden und mehr Schaden als Nutzen bringen und Wartungskosten verursachen und unnütze Steuergelder verschwenden und ökologisch eine Katastrophe sind und genau bei diesen sollte man eine Entfernung ins Auge fassen.

Bis obenhin abgefüllte Geschiebesperre. Was ist der Unterschied zu keiner Geschiebesperre?

Wasserbau in der Vergangenheit 

In der Aufbauzeit Mitte des vorigen Jahrhundert hatte der Wasserbau einen andere Bedeutung wie heute. Nach einen Zeit dieser Zeit der „harten Wasserverbauung“ und auch „Wasserverschmutzung„, kam die Zeit der Kläranlagen und um unsere Gewässer wieder in einen chemischen, guten Zustand zu versetzen. Dieser Teil ist gut gelungen. Wir haben wieder saubere Gewässer!

Entwässerung und Begradigungen waren in der Zeit um 1960 Stand der Technik. Es wurde Land gebraucht und der Hochwasserschutz wurden technisch und mit einer Optimierung vom Abfluss gelöst. Die große freie Wiesenfläche ist ein Wunschtraum vieler Landwirte, der sie dazu treibt, anlässlich einer Bachregelung alles Strauchwerk, alle Hecken und Bäume zu entfernen. Man hat seine liebe Not, wenn man dagegen predigt und zu bedenken gibt, dass man dadurch die Austrocknung des Bodens fördert, weil der Wind, ungehindert über die Fläche streichen kann; dass der Frost sich mehr auswirken wird und die Pflanzen schädigt; dass die Singvögel – die Helfer bei der Vertilgung des Ungeziefers – abwandern, weil sie ihre Nistgelegenheiten verlieren. Über 50 Vogelarten, darunter 20 Singvogelarten wurden, um nur ein Beispiel
anzuführen, auf solche Weise bei der Regelung von solchen Bächen vertrieben. Das sich in solchen bis auf den Grund zubetonierte Bauwerke auch keine Fische und Wasserinsekten mehr aufhalten ist auch klar.

Wasser musste rasch abgeleitet werden, soweit es nicht der Wasserkraftnutzung diente. Solche Gerinne, wie hier geschaffen wurde, möchte man nur gar zu gern überdeckt in Betonröhren, also unsichtbar machen. Ein Bauer kann ohne Wasser nicht bestehen, und um wieviel freundlicher wirkt das Dorfbild oder die Landschaft, wenn ein gutgehaltenes natürliches Wässerlein es durchzieht und nicht die Technik ihre Allmacht zeigt, wo eigentlich die Natur herrschen sollte.

Jedoch alles hat sein Zeit. Heute ist der neue Zeitgeist und die Erkenntnis, dass Wasser unser wertvollstes Gut ist und die Flüsse und Bäche unserer klimatisches Wohlbefinden massiv beeinflussen, hat es einen neuen Stellenwert erhalten. Manche Länder sind hier gedanklich und in der Umsetzung wesentlich weiter wie wir in Österreich. Der NGP (Nationalen Gewässerschutz Plan) ist in Schwerpunktgewässer in der Umsetzung und es gibt viele schöne Revitalisierungen. Jedoch gehören auch die kleinen Zubringerbäche, Gräben, Sümpfe und Moore geschützt und für Organsimen durchgängig gemacht. Nebenbei wird es auch den Lebensraum für uns Mensch verbessern und wie Studien zeigen auch unsere klimatisches Umfeld lebenswert erhalten.

Potential(e) im FROSKG

Es geht mir nicht um die „Großen Querbauwerke“. Es muss die Klause in Steeg nicht entfernt werden oder dass erst kürzlich in Bad Goisern in Betrieb genommene Kraftwerk mit seiner Wehranlage. Ich denke hier an die vielen kleineren Querbauwerke, die sich in den Zubringerbächen zur Traun befinden und durch die eine Wanderung der Fische stark behindert bzw. ganz verhindert wird. Es sollen unsere Flüsse und Bäche wieder frei fließend gemacht werden, indem wir versuchen mit den verantwortlichen Behörden über potentielle Bauwerke und veraltete Dämme und deren entfernen zu diskutieren, die auch vielleicht keinen Zweck mehr erfüllen oder auch deren Notwendigkeit nicht mehr gegeben ist? Sollte keine Entfernung möglich sein, sollten wir eine Anpassung besprechen, um die eine Organismen Passierbarkeit herzustellen! In der Folge eine erste Ideen Sammlung über potentielle Bauwerke, bei denen wir über ein „DAM REMOVEL“ nachdenken sollten ….. Weitere werden folgen!

Sperre im unteren Rettenbach

Im unteren Rettenbach, gleich 240 Meter nach der Mündung in die Traun wird durch ein Querbauwerk die Durchgängigkeit massiv behindert. Durch einen kleineren Eingriff sollte es möglich sein, hier die Durchgängigkeit wieder herzustellen.

Querbauwerk im unteren Frauenweissenbach

Der Frauenweißenbach selbst, in dem sich der Offenseebach, Schwarzenbach und der Gimbach vereinigen, ist ein rechtsufriger Zubringer der Traun oberhalb von Ebensee, in welche er nahe der Ortschaft Lahnstein in die Traun einmündet. Das Einzugsgebiet des Frauenweißenbachs, mit einer Gesamtfläche von 86,05 km², liegt im Gebiet der Marktgemeinde Ebensee.

Im unteren Frauenweissenbach, knapp über 100 Meter vor der Mündung in die Traun, wird durch ein Querbauwerk der das aufstiege, zumindest von kleineren Fische stark behindert. Hier ein Foto bei der Schneeschmelze, mit etwas mehr Wasserführung. Zur Laichzeit der Forellen im Winter, ist hier Niederwasser und eine Aufwärtswanderung für Fische sehr schwierig.

Gleich oberhalb vom Querbauwerk im unteren Frauenweissenbach sind ideale Laichplätze für Salmoniden. Ein ganz wichtiger Faktor bei der Öffnung der Zubringerbäche, ist die Erreichbarkeit der Laichplätze!

Quelle und weitere Informationen zu „DAM REVOVEL EUROPE“:

https://damremoval.eu/

DamNation: The Problem with Hydropower

DamNation ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2014 von Ben Knight und Travis Rummel. Es handelt sich um einen Dokumentarfilm über die veränderte Haltung in den Vereinigten Staaten gegenüber dem Staudammsystem des Landes. Der Film wurde von Patagonia, Inc. produziert und am 10. März 2014 veröffentlicht. Blu-ray- und DVD-Versionen wurden 2014 ebenfalls veröffentlicht und wurde auch frei zugänglich gemacht von Patagonia, seit April 2020. Der Film vertritt einen expliziten Standpunkt zur Unterstützung der aufkommenden Umweltstrategie des Dammabbaus als Möglichkeit zur Wiederherstellung von Flussökosystemen. (Quelle: Wikipedia)

YouTube Video

Vielen Dank für dieses tolle Dokumentation!!! Mögen alle Menschen die Bedeutung frei fließender Flüsse erkennen und bei deren Wiederherstellung helfen!

Sehenswerter Film

Dieser Film untersucht die Entwicklung unserer Einstellung vom Stolz auf große Staudämme als technische Wunderwerke bis hin zum wachsenden Bewusstsein, dass unsere eigene Zukunft vom Leben und der Gesundheit wilder Flüsse abhängt. Ist sehenswert und die 1 Stunde und 20 Minuten sind gut investiert Zeit zur Bedeutung unserer frei fließender Flüsse. Wir sind auch in Österreich auf einen guten Weg, auch wenn es noch Jahre und Jahrzehnte dauern wird.

Weitere Informationen

Nicht gewartete Geschiebesperren im Strobler Weissenbach

Ischl Zubringer

Fischaufstieg in den Sulzbach

Gleich nach dem Fischaufstieg aus der Traun ist „aus der Traum“! Zumindest für die meisten Fische. Die im betonierten Flussbett bei normalen Wasserstand nicht aufwärtsziehen können. Unsere Salmoniden sind Winterlaicher und da haben wir Niederwasser. Dh. wenig Chancen für usnere Fische in die Laichgründe aufzusteigen.

Resümee von Dipl.-Ing. Franz Rosenauer aus dem Jahr 1949

Man denke immer daran, dass bei allen unseren Maßnahmen das das Wasser ein kostbares Gut ist, das wir so lange als möglich im Lande behalten sollen. Trachten wir jederzeit das Wasser im Lande zu speichern, die Grundwasservorkommen zu schonen, sie nie zu verringern. Es ist ein zweischneidiges Schwert, durch Entwässerungen die Bodennutzung zu heben, dabei aber zwangsläufig die Grundwasserbildung und Speicherung zu beeinträchtigen. Wenn wir das unbekümmert fortsetzen, wird auch bei uns die vorerst übertrieben erschienene Warnung vor der „Versteppung“ zur Tatsache werden.

Goethes Worte mögen uns immer in Erinnerung bleiben, und mit ihnen will ich auch schließen:

Alles ist aus dem Wasser entsprungen! Alles wird durch das Wasser erhalten!

„Mögen alle Menschen die Bedeutung frei fließender Flüsse erkennen und bei deren Wiederherstellung helfen!“