Der Strobler Weißenbach ist ein Zubringer der Ischler Ache und befindet sich in den Salzburger Kalkvoralpen. Das Einzugsgebiet (EZG) umfasst eine Fläche von 45,5 km2 und grenzt im Südosten an den schroffen Höhenzug vom Gamsfeld (2027m) bis zum Rinnkogel (1823m).

Am Strobler Weißenbach wurden zur Verringerung von Geschiebeanlandungen im Zuge von Hochwasserereignissen in den 1970er-Jahren zwei große Schlitzsperren errichtet. Die Kammersbachsperre und die Werkstattgrabensperre sind Sperrenkonstruktion, die mittels Schlitz im Ereignisfall einen hydraulischer Rückstaueffekt erzeugen und somit die Geschiebe-/Sedimenttransportkapazität stark verringern. Das mitgeführte Geschiebe wird im Stauraum abgelagert und bei kleineren und mittleren Hochwässern wieder in den Unterlauf abtransportiert.
Kammersbachsperre im November 2020
Bei der Kammerbachsperre wurden von der BOKU angeführt, dass 30.000 m3 Schotter und Sedimente über die Welle entsorgt wurden….




Werkstattgrabensperre im November 2020
Die Dimensionen der Werkstattgrabensperre die hier noch deponiert liegen, sind eine zig-fache Menge, die wir schon von der davor liegenden Kammerbachsperre entsorgt bekommen haben. Ich habe mir schon mehrmals bei einen Lokalaugenschein ein Bild von der Situation gemacht. Am 28. November 2020 konnte ich mich neuerlich davon überzeugen, dass wir hier noch tausende Tonnen Schotter und Feinsediment liegen, die wir mit der nächsten Welle (Hochwässer) in die Ischl und in die Traun „entladen“ bekommen.


Seit Jahrzehnten – nicht gewartete Sperren – Geschiebeansammlung wird billig entsorgt…
Verklausungen des mitgeführten Totholzes bewirkten bei den seit 1970 nicht gewarteten Schlitzsperren einen ständigen Verschluss für Sediment und Geschiebe, wodurch über die zurückgehaltenen Sedimente keine punktuelle Selbstentleerung mehr möglich war und die Stauräume sukzessive immer stärker verlandeten.
Laut der Auskunft von Bachanrainern sorgte früher, über längere Zeit ein Sperrenwart für die regelmäßige Freilegung der Schlitze, was eine teilweise Selbstentleerung ermöglichte und die Funktionsfähigkeit der beider Schutzbauwerke sicherstellte. Mit Wegfall dieser Tätigkeit verlandeten die Rückhaltebecken zusehends.

Durch die großen Sedimentmengen stellen die Beckenentleerung eine große Schädigung der Fischbestände im Strobler Weissenbach und vor allen der Ischl bis in die Traun nach Ebensee dar. Der Aufbau der in den letzten Jahren entwickelten, guten Fischbestände an der Ischl, mit über 100 Kg/ha Fischbiomasse und auch die ökologischer Beeinflussung von Insekten und anderen Fischnährtieren müssen mit viel Zeit und einen hohem finanziellen Aufwand bis in den Unterlauf wieder hergestellt und aufgebaut werden.





Weitere Informationen:
Innovatives Feststoffmanagement für Wildbacheinzugsgebiete am Beispiel des Strobler Weißenbaches
HOCHWASSERRISIKOMANAGEMENTPLAN 2015 – Strobler Weißenbach, Strobl # 5009
Innovatives Feststoffmanagement für Wildbacheinzugsgebiete am Beispiel des Strobler Weißenbaches