Das Hauptproblem bei der Schaffung von Nebenarmen liegt darin, dass es infolge von Geschiebetransport zu einer raschen Verlandung kommen kann und der Durchfluss des Nebenarmes verlandet. Diese Situation haben wir nun auch schon des Öfteren am Engleithen Altarm oberhalb von Bad Ischl. Es wurden schon verschiedene Umgestaltungen des Einlaufbereiches gemacht. Auch auf Basis der Profilvermessungen die durch unser Vereinsmitglied Harald E., in den Wintermonaten 2012/2013 gemacht wurden und auf deren Basis es zu Computer Simulationen kam, auf deren Erkenntnisse nun der neue Einlaufbereich umgestaltet wurde. Um diese neue Situation und die Wirksamkeit bei unterschiedlichen Pegelständen beurteilen zu können, werden wir diese fotografisch mit dokumentieren.
Foto Dokumentation Einströme Bereich
Bei einem Pegel von 365 cm bis 370 cm wird der Damm vermutlich geflutet. Nachfolgend eine Pegelsituation von 350 cm.
Kontinuierliche Wasserführung fehlt
Es würde uns ja sehr freuen, im Sinne der vielen Fische, die durch das trockenlaufen des Altarm die letzten Jahre umgekommen sind, wenn wir künftig mit den Altarm ein funktionierendes Gewässer haben, welches von den Fischen als Laichhabitat sehr gut angenommen wurde.
Von den Fischen angenommen
Das es von den Fischen angenommen wurde, haben wir die letzten Jahre schon beobachten könne. Sowohl die Äschen, wie auch die Forellen sind zum Laichen in den Altarm hereingezogen. Wichtiger wäre jedoch eine kontinuierliche, stabile Wasserführung, um auch eine ökologische Funktionsfähigkeit zu haben und nicht nur ein „Hochwasserausgleichsgerinne“. Wir möchten die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes nicht in Frage stellen, es sollte jedoch auch das Ziel eine hydraulische und morphologischen Funktionsfähigkeit im Altarm zu erreichen, auch möglich sein, dass dieser nicht jährlich mehrfach trocken läuft. Wenn wir alle paar Jahre so eine Situation können wir damit leben. Jedoch die kurzfristigen Ausfälle kosten uns viele Fische und stempeln den Altarm als Fischfalle ab.
Sohle Eintiefung im Hauptfluss bis 80 cm
Durch die Profilvermessungen die gemacht wurden, konnten aufgezeigt werden, dass wir im Hauptfluss massive Eintiefungen der Sohle haben. Diese liegen je nach Bereich, zwischen 50 cm und bis zu 80 cm.
Daraus resultiert das Problem, mit der Anbindung von Altarmen. Es reicht nicht nur, durch die Öffnung von Nebenarmen, ergänzende Fluss Lebensräume zu bilden. Da diese wie wir hier am Engleithen Altarm und es ja auch an verschiedene anderen Renaturierungsprojekten sehen, die starke Tendenz haben, durch den Geschiebetransport zu verlanden. So ist es aus unserer Sicht zu überdenken, bei solchen Projekten und der Anbindung von Nebenarmen auch die Sohle Anhebung des Hauptflusses zu berücksichtigen und im Hauptgewässer mit zu planen.
Neugestaltung Engleithen Altarm
Durch die neue, „feststoffspezifisch“ günstigere Neugestaltung wird sich der Eintrag von Feststoffmaterial verringern. Wieweit das Transportvermögen der eingeleiteten Wassermenge in einzelnen Gewässerabschnitten über die Gesamtlänge des Altarm ausreicht wird, um den Geschiebe Transport zu gewährleisten, wird sich zeigen. Zum Transport von eintragenden Feinmaterial sollte die eingeleitete Wassermenge ausreichend sein. Zu hoffen bleibt, dass sich die Schottereinbringen durch die neue Lösung wesentlich reduziert. Die nächsten Hochwässer werden es zeigen, ob die gesetzten Maßnahmen ausreichen.
„Ein ingenieurbiologisches Vorhaben wird dann am besten gelingen, wenn wir die Ursachen des Problems und seine Entwicklung verstehen und von da nach Lösungen suchen“.
Zitat: Fröhlich