Auch an der Oberen Traun zwischen Hallstättersee und Traunsee hat sich der Signalkrebs in der Zwischenzeit angesiedelt. Beim Krebs, denn ich hier an der Ebenseer Traun, auf Höhe Bahnhof Langwies gefunden habe, handelt es sich eindeutig um einen Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus), welcher in Österreich eigentlich nicht heimisch ist. Ursprünglich stammt der Signalkrebs aus dem Gebiet westlich der Rocky Mountains in Nordamerika. Seit 1860 wurde die Population des im europäischen Tiefland ehemals flächendeckend vorkommenden, heimischen Edelkrebses durch die Krebspest massiv dezimiert. Um die Krebsfischerei wiederzubeleben wurde daraufhin der Signalkrebs ab 1960 zunächst von Schweden, später auch von anderen europäischen Staaten als Neozoon eingeführt. Mittlerweile ist der Signalkrebs in fast allen Europäischen Staaten etabliert. In Mitteleuropa ist er nach dem Kamberkrebs die derzeit häufigste nicht-heimische Flusskrebsart.
Fundstelle (Quelle: Google Grafiken aus Adobe Lightroom)
Erkennungsmerkmale
Die Erkennungsmerkmale des Signalkrebs sind die eindeutigen hellen weiß-bläulichen Flecken an den Scherengelenken. Verwechseln kann man ihn mit dem heimischen Edelkrebs (Astacus astacus), der jedoch keine hellen Flecken aufweist sondern rötliche Gelenkhäute. Zusätzlich hat dieser Dornen seitlich der Nackenfurche.
Signalkrebs nimmt die Obere Traun in die Zange.
Der Signalkrebs ist resistent gegenüber der ebenfalls aus Nordamerika stammenden Krebspest und brachte einen neuen hoch-virulenten Stamm des Erregers nach Europa. Zusätzlich ist der Signalkrebs aggressiver als heimische Flusskrebse und wird, im Fall von Steinkrebs und Dohlenkrebs, auch deutlich größer und produziert mehr Nachkommen. Er ist den heimischen Arten damit in direkter Konkurrenz überlegen und verdrängt diese vollständig aus ihren Lebensräumen. Anders als der Kamberkrebs dringt der Signalkrebs auch aktiv in sommerkühle Gewässeroberläufe vor, die bisher oft sichere Refugien für die heimischen Flusskrebse boten. Expansive Signalkrebsvorkommen stellen daher heute eine der größten Bedrohungen für die Restbestände der drei in Mitteleuropa heimischen Flusskrebse dar (Edelkrebs, Steinkrebs und Dohlenkrebs).
Da ich mit der Bestimmung von Krebsen nicht sehr vertraut bin, habe ich die Expertise vom Flussraumbetreuer für die Obere Traun, Dr. Harald Ficker eingeholt. Der mir obige Bestimmung, anhand der Fotos gemacht hat. Danke für die Unterstützung!
Weitere Informationen
Die Zukunft der Fischerei liegt in unseren Händen.
Durch die Arbeit mit unseren wissenschaftlich fundierten Best Practices,
im Umgang mit Wassertieren, versuchen wir deren Bestände zu erhalten.
Zitat von Robert Arlinghaus