Heiss, trocken, eigentlich ist es ein Traumsommer. Doch was bei uns Fischern und Bewirtschafter zu Schweissausbrüchen führt, kann für unsere Fische im Engleithen Altarm tödlich enden. Nicht nur, dass das Wasser in vielen Bächen knapp wird, es bindet bei höheren Temperaturen auch weniger Sauerstoff, wodurch Fische nach Luft schnappen. Was uns veranlasste Notabfischungen durchzuführen.
Erste E-Befischung am 22. Juli 2018
Am vergangenen Wochenende mussten bereits rund 500 Fische umgesiedelt werden – präventiv, wurde von mir als Gewässerwart am Sonntag 22. Juli 2018, im Zeitraum von 8:00 bis 11:00 eine Elektro Befischung durchgeführt.
Poolführer: Heimo Huber
Begleitung: Hubert Aitenbichler
Abgefischt wurden ca. 500 Fische
Zweite E-Befischung am 29. Juli 2018
Auch für die erste August Woche ist klar, dass es kaum Niederschlag geben wird. Besonders von Wasserknappheit bedroht sind die Altarme der Oberen Traun. In diesen Abschnitten wird die Situation bei einem Pegel Maxquell von 180 cm sehr kritisch und das Wasser versicker schnell im Kiesbett und die Altarme verlanden. Das Abfischen ist jetzt mit den neu investierten Elektro-Aggregat möglich, da wir hier in der Vergangenheit viele tausende Fische beim Trockenfallen verloren haben. Der Engleithen Altarm ist schon zig-fach ausgetrocknet und es sind viele tausend Fische, die sich hier natürlich reproduzieren würden, getötet.
Eingefangen werden die Fische mit einem sogenannten Elektroabfischgerät. Es erzeugt ein Stromfeld, das die Fische kurzzeitig betäubt. Sie erholen sich sehr schnell, sobald sie wieder in einem besser geeigneten Gewässer ausgesetzt werden. Dabei handelt es sich in der Regel um das gleiche oder ein ähnliches Gewässer. So wurden etwa die grösseren Fische (+20 cm) aus dem Engleithen Altarm in die Traun und die kleineren in den Kaltenbach umgesiedelt.
Poolführer: Heimo Huber
Begleitung: Claus Wille; Edi Arndt, Günther Ritzberger
Abgefischt wurden ca. 1.000 Fische
Hauptanteil waren Regenbogenforellen. Es waren ca. 10 Stück dabei mit +20 cm. Rest waren „Heurige“ – Jungfische.
Auch Äschen vom 2018 Jahrgang sind sehr viele im Engleithen Altarm. Wobei die kleinen Äschen „Brütlinge“ von der Größe her, sehr schlecht auf das E-Aggregat ansprechen. Weiters wurden Elritzen, Koppen, ein Aitel mit ca. 15 cm und eine Hand voll Bachforellen gefangen. Wir hatten eine Mortalitäts Rate von ca. 5%. Hier werden wir noch die Befischungsmethode und die Einstellungen am Gerät optimieren um die Sterblichkeitsrate zu reduzieren.
Das Abfischen ist eine aufwendige Arbeit und wie sich zeigt, in den letzten Jahren immer häufiger nötig. Trockenphasen häufen sich. Ob in diesem Jahr weitere Abfischungen nötig werden, wird die Witterung zeigen. Jedoch sehen wir den Rest des Sommers eine relativ große Gefahr. Wir haben jedoch ein Auge auf den Pegel und werden weiterhin präventiv elektrisch abfischen um den Super Gau, denn wir schon mehrfach hatten und den damit verbundenen Fischausfall mit den Elektrobefischungen minimieren.
Elektrobefischung – Engleithen Altarm
Im Interesse der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung des Fischwassers, insbesondere zur Hege des Fischbestandes, ferner bei Vorliegen fischereigefährdender Verhältnisse, wie z. B. bei Niederwasser, Gewässerabkehr und Gewässerverunreinigungen ist die Elektrobefischung im Engleithen Altarm von der O.Ö. Landesregierung genehmigt mit Poolführer Heimo Huber.
„Angeln und Naturschutz sind vereinbar“
Organisierte Angler und Bewirschafter sind Österreichs wichtigste Heger und Pfleger (Manager) der Fischbestände. Eine fachgerechte Hege und eine nachhaltige fischereiliche Gewässernutzung sind im Einklang mit dem Natur- und Fischartenschutz.
Zitat aus dem Buch Nachhaltiges Management von Angelgewässern von Robert Arlinghaus