OBERE TRAUN AUF TIEFSTSTAND

Unsere Flüsse, wie Ager und Traun gleichen zur Zeit einem Rinnsal. Die Flusspegel nähern sich rekordverdächtigen Tiefständen, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Seit April fehlen uns im Salzkammergut die Niederschläge – und die aktuellen Prognosen verheißen wenig Änderung. 

Pegel Ischler Traun August 2018

Pegel Ischler Traun September 2018

Pegel Ischler Traun Oktober 2018

Pegel der Ischler Traun, im Oktober 2018

Die Auswertung der ZAMG

Diese zeigt, dass es in den letzten 251 Jahren im Sommerhalbjahr (April bis September) noch nie so warm war wie heuer.

Der Oktober dauert zwar noch einige Tage, aber eines steht schon fest: „Wir haben das wärmste Sommerhalbjahr seit Messbeginn im Jahr 1767 erlebt“. „Berücksichtigt man die Prognosen für die letzten Septembertage, dann liegt dieses Sommerhalbjahr um 2,6 °C über dem vieljährigen Mittel 1981 bis 2010. Das bisher wärmste Sommerhalbjahr war im Jahr 2003 und lag 1,5 °C über dem Mittel.“

Den Altarmen geht das Wasser aus…..

Seit April fast durchgehend sommerliches Wetter

Von April bis September gab es heuer in Österreich, je nach Region, nur etwa vier bis sechs Tage mit für die Jahreszeit zu tiefen Temperaturen. Die restliche Zeit war es überdurchschnittlich warm. „Bereits der April war heuer so warm wie ein durchschnittlicher Mai und der viertwärmste Sommer der Messgeschichte lieferte natürlich auch einen wesentlichen Beitrag zu diesem ungewöhnlich warmen Halbjahr“, so Klimatologe Orlik, „und jetzt, Mitte September, liegen die Nachmittagstemperaturen immer noch fünf Grad über den für die Jahreszeit typischen Werten.“

Mehrfache Not-Befischungen sind erforderlich um die Fische zu retten.

Es soll nur kurzfristig, Ende Oktober eine Kaltfront das schöne Wetter stören: Regen bringt sie zudem kaum mit. Damit endet der »Oktobersommer«, der regional Wärme von bis zu 27 Grad Celsius brachte. Hinter »Viktor« steht nach bisherigen Prognosen allerdings bereits Hoch »Wolfgang« in den Startlöchern. Es bestimmt ab dem Wochenende das Wetter über Deutschland: mit niedrigeren Höchstwerten, aber weiterhin ohne Niederschläge.

Die Altarme, wie hier der Engleithen Altarm trocknen aus und es sterben viele Jungfische.

Heuer wärmstes Sommerhalbjahr seit Messbeginn im Jahr 1767: Dargestellt ist die Abweichung der Temperatur im Zeitraum April bis September vom Klimamittel des 20. Jahrhunderts. Die Grafik basiert auf HISTALP-Daten. Die gemittelte Linie (schwarz) zeigt den in den letzten Jahren steigenden Trend. Quelle ZAMG.

Die mittelfristige Prognose des europäischen ECMWF-Modells sieht bis weit in die nächste Woche hinein kaum Regen in, so dass die Dürre hier zu Europa weiter anhält und sich regional verschärft: In manchen Regionen hat es seit Anfang Oktober zum Beispiel überhaupt noch keinen Tropfen Wasser vom Himmel gegeben.

Seen auf Jahres Tief

Seit Monaten schrumpft auch das Wasservolumen in den Seen. Der Pegelstand im Attersee hat seinen bisherigen Tiefstwert aus den letzten 12 Monaten erreicht.

Wie geht es weiter?

Flächendeckender Regen ist weiterhin nicht in Sicht. Die mittelfristige Prognose des ECMWF sieht leichte Signale dafür, dass es ab Ende Oktober zu einer Nord- oder Nordwestwetterlage kommen könnte – mit Regen und in höheren Lagen vielleicht sogar ersten Schneeflocken. Das US-Wettermodell favorisiert dagegen weiterhin Hochdruck. Eine nachhaltige Umstellung auf eine Westwetterlage, bei der sich Tief an Tief reiht, die über Mitteleuropa hinwegziehen, ist allerdings bei beiden nicht in Sicht. Und damit dürfte uns vorerst auch die Dürre erhalten bleiben.

„Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“

Zitat von: Arthur Schopenhauer