REGENWASSERNUTZUNG MANAGEMENT

Regenwasser zu sammeln ist eine fantastische Möglichkeit, die Nachhaltigkeit zu fördern und sicherzustellen, dass es im Garten und Glashaus gedeiht, erfordert jedoch mehr als nur das Aufstellen eines Fasses unter einem Regenrinnensammler. Nachfolgend ein paar Informationen über mein effizientes und umweltfreundliches Regenwassernutzungssystem, was ich in den letzten Jahren aufgebaut habe.

Regenwassermanagement

Ein integriertes Regenwassermanagement ist ein kluger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Durch die Wiederverwendung von Regenwasser habe ich schon vor Jahren begonnen unsere Wasserressourcen aus der Ortswasserleitung zu entlasten auch damit auch unsere Umwelt zu schonen. Die Versorgung mit Trinkwasser aus dem Leitungsnetz ist in unserer Gemeinde zwar gesichert, jedoch in sehr trockenen Sommer, kam auch diese an die Grenzen. Als Poolbesitzer ist man hier zusätzlich im Fokus und daher habe ich hier bereits beim Bau des Swimmingpool, bereits vorausschauende Überlegungen angestellt, dieses mit Regenwasser zu betreiben. Da wir mit Garten, Glashaus und Pool ein recht starker Verbraucher von Wasser sind, habe ich vor vielen Jahren begonnen Regenwasser zu speichert und und zu nutzen und daher komme ich für meinen „Outdoorbetrieb“ komplett ohne Leitungswasser aus der Ortswasserleitung aus.

Glashaus, Garten und Rasen brauchen viel Wasser.

Aufbau der Regenwassernutzung

  1. Regenwasser Sammlung
    • Dach: Die Dachfläche ist die größte Sammelfläche.
    • Einfahrt: Auch Überdachungen, Terrassen oder asphaltierte Flächen können genutzt werden.
  2. Regenwasser-Sammelsystem
    • Regenrinnen: Diese leiten das Regenwasser von der Dachfläche in eine Zisterne.
    • Regenfässer: Im Bereich vom Glashaus habe ich mehrere Regenfässer um Regenwasser für die die Hochbeete zur Verfügung zu haben.
    • Quellwassereinspeisung: Da ich eine kleine Quelle am Grund habe, habe ich in Trockenphasen auch die Möglichkeit eingerichtet die Zisterne nachzufüllen.
    • Filter: Ein Filter am Anfang der Leitung verhindert, dass grobe Schmutzpartikel in die Zisterne gelangen.
  3. Zisterne oder unterirdischer Speicher: Habe einen unterirdischer Behälter mit ca. 10 m3 Fassungsvermögen, in dem das Regenwasser gespeichert wird.
    • Standort: Die Zisterne ist frostfrei und zugänglich.
    • Eine Zisternen soll so groß wie möglich sein und hängt von der Größe des Gartens ab und vom Platz, sowie von den verfügbaren Dachflächen. Wie wir gebaut haben, gab es noch keine Kanalisation und wir mussten einen Dichte Sammelbehälter für die Hausabwässer vorsehen, der mehrmals im Jahr ausgepumpt und von einem Landwirt auf seine Felder ausgebracht wurde. Aus dieser Zeit haben wir einen Speicher mit etwa 10.000 Liter Wasser zur Verfügung. Die Einleitung der Dachflächengewässer, hatte ich schon damals so vorgesehen und musste nur, wie wir den Kanalanschluss bekamen, umstellen auf die Einleitung des Regenwasser in die Zisterne. Damit habe ich 80% von über 300 m2 meiner zur Verfügung stehenden Dachflächen vom Haus, der Garage und vom Vorbau für die Füllung der Zisterne zur Verfügung.
  4. Pumpen und Leitungen
    • Pumpe: Fördere das Wasser aus der Zisterne zu den Verbrauchsstellen.
    • Leitungen: Verbinden die Zisterne mit den Bewässerungssystemen.
    • Energieversorgung: die Pumpe wird über die Sommermonate über eine Photovoltaik Anlage erzeugten Strom betrieben.
  5. Bewässerungssysteme:
    • Tropfbewässerung: Ein programmierbares Bewässerungssystem für eine gleichmäßige Wasserversorgung der Pflanzen habe ich im Glashaus und bei den Hochbeeten montiert.
    • Versprengler: Für größere Flächen geeignet. (Wird nach Bedarf eingesetzt)
  6. Integration mit dem Nutzwassersystem im Haus:
    • Wäre bei mir in Teilbereichen (theoretisch) möglich, habe ich jedoch nicht in Umgesetzt und im Einsatz. Dazu müssten noch verschiedene Vorkehrungen zur Reinigung getroffen werden und außerdem möchte ich Hauswasser und Nutzwasser nicht über das selbe Leitungssystem führen.
  7. Überlaufplanung: Regenwassersysteme benötigen ein angemessenes Überlaufmanagement. Der Behälter hat einen Überlaufabfluss, um überschüssiges Wasser sicher abzuleiten. Hier war bereits bevor wir gebaut haben, von der Landwirtschaft ein Regenwassergraben angelegt, der den gesamten Hang entwässert.
Swimmingpools brauchen viel Wasser. Es gehört gefüllt, die Verdunstung gehört ausgeglichen und wöchentlich muss der Sandfilter rückgespült werden.

Zusätzliche Komponenten für eine optimierte Nutzung

Ein Wasserstandsmesser hilft den Verbrauch zu überwachen.
Um Wasser zu haben, wenn man es braucht, ist es gut, wenn man einen Überblick über den Füllstand hat. Nach mehreren Versuchen mit berührungsloser Füllstandmessung, bin ich bei dieser mechanisch Messung, die mit angebrachten Drähten den Wasserstand ermittelt gelandet und diese funktioniert sehr gut. Gerade in der „Heißen-Sommer-Phase“ kann ich, sollte es nicht regnen, meine Quellwasser-Einspeisung einschalten, mit der über eine nicht sehr ergiebige Quelle, der Wasserstand in der Zisterne nachgefüllt wird. Somit bin ich die letzten Sommer, nie in einen Regenwasser-Notstand gekommen. Quelle: www.kemo-electronic.de
  • Regenwassersensor: Misst den Füllstand der Zisterne und steuert die Pumpe automatisch.
  • Nach mehreren Versuchen mit Füllstandsanzeige bin ich beim „Kemo M167N water level meter“ als stabiles System gelandet. Diese für Flüssigkeitstanks mit kapazitiver Messaufnahme und unempfindlich gegen Verschmutzung und Ablagerungen im Wasser, leistet nun seit einigen Jahren gute Dienste. Die Messaufnahme erfolgt durch parallel laufende isolierte Kabel, die in die Flüssigkeit eingetaucht sind und durch Änderung der Kapazität den Flüssigkeitsstand anzeigen.
  • Bewässerungscomputer: Programmiert die Bewässerung nach Bedarf.
  • Filteranlage: Für eine zusätzliche Reinigung des Wassers. (Verwende ich nur die Grobfilter in der Pumpe).
  • Wasserqualität: Regenwasser ist nicht trinkbar und habe es daher nur für den Außenbereich in Verwendung.
  • Wartung: Regelmäßige Reinigung der Filter und Kontrolle der Anlage sind wichtig.
  • Verbrauchsmessung: Um über den Nutzwasserverbrauch Bescheid zu wissen, ist es gut, wenn dieser über eine Wasseruhr gemessen wird.
Der Verbrauch des Regenwasser wird über eine eigene Wasseruhr gemessen um einen Überblick über den jährlichen Verbrauch zu haben.

Vorteile der Regenwassernutzung

  • Wassersparen: Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs.
  • Kosteneinsparung: Geringere Wasserrechnungen.
  • Umweltschutz: Schonung der natürlichen Wasserressourcen.
  • Erhöhung der Bodenfeuchtigkeit: Gesunde Pflanzen und ein grüner Garten.
Alle Dachwässer werden gefangen und in einer Zisterne mit ca. 10 m3 Fassungsvermögen aufgefangen.

Haustechnik für Nutzwassermanagement

Je früher man seine Überlegungen anstellt, sollte man auf der einen Seite einen Platz suchen um einen größeren Wassertank im Garten zu verstecken und auf der anderen Seite, seinen Dach- und Oberflächen-Wasser „kanalisieren“ und in der „Zisterne“ zusammenführen.

Hier das Schema unseres „Regenwasser-Nutzungs-Systems“.
In der Zwischenzeit ist im Glashaus und für die Hochbeete eine automatische „Sprinkler-Anlage“ dazu gekommen.
Um im Glashaus und den Hochbeeten für eine stabile Wasserversorgung zu sorgen, wird über einen Cloud-Gesteuerte Bewässerungscomputer die Bewässerung gesteuert. Hier gibt es verschiedene Systeme. Ich habe mich für den Einsatz von mehreren „Linktap Bewässerungscomputer“ entschieden, um damit verschiedene Wasserkreisläufe zu steuern.
Seit geraumer Zeit habe ich auch ein paar PV-Paneel am Dach und produziere damit selbst Strom. Seitdem ich diese einsetzte, haben sich zusätzliche Einsparung Möglichkeiten für den Betrieb der Pumpen, sowohl für den Pool und auch für die Gartenbewässerung ergeben. Über ein „Smarthome-System“ und Zeitschaltuhren werden die erforderlichen Geräte zur Gartenbewässerung mit „Eigenstrom“ gesteuert und geschaltet.

Fazit

Ein integriertes Regenwassermanagement ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Mit der richtigen Planung und den passenden Komponenten bewässern wir unseren Garten nachhaltig. Weiters verwenden wird das Regenwasser zum Ausgleich der Verdunstung im Swimmingpool und leisten damit einen Beitrag, um weniger wertvolles und teures Trinkwasser zu verbrauchen und schonen damit die Umwelt.

Weltwassertag

Mein kleiner Beitrag zum Wassersparen. Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und wird von der UN-Water organisiert. UN-Wasser ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, die 2003 nach dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2002 eingerichtet wurde; ihr Zweck ist die Erreichung der „Millenniums-Entwicklungsziele“ im Bereich „Wasser“; darüber hinaus organisiert sie die Weltwasserkonferenz. Ziel ist es, dem global bedeutsamen Thema Wasser Bedeutung und Aufmerksamkeit zu widmen.

Weitere Informationen

Österreich ist ein wasserreiches Land, die Grund­wasserressourcen sind jedoch unterschiedlich verteilt. Trockenperioden in den letzten Jahren führten regional und saisonal vereinzelt zu Engpässen.
Durch die Auswirkungen des Klimawandels, wie Niederschlagsänderungen, Temperaturanstieg oder erhöhte Verdunstung, können derartige Gegebenheiten zukünftig vermehrt auftreten.

„Ein Tag Regen tränkt sieben dürre Wochen.“

Deutsches Sprichwort