BEFISCHUNG KAISER TRAUN 2016

Kaiser Traun Impressionen

Bei der einmaligen Befischung der Traun im Frühjahr 2016 konnten insgesamt 87 Individuen aus sechs verschiedenen Fischarten (fünf einheimische) nachgewiesen werden. Die bei weitem häufigste Art war die allochthone Regenbogenforelle, gefolgt von Äsche und Bachforelle. Barbe, Koppe und Aitel konnten nur mit wenigen bzw. einzelnen Individuen belegt werden.

Leitbild Ischl und Traun

Überblick über die in der Ischl bisher bei GZÜV-Befischungen 2016 an 7 Stellen an der Ischl zwischen Fluss-km 0,11 bis 11,4; Befischung durch PETZ-GLECHNER im Jahr 2008) in der Ischl nachgewiesenen Fischarten, Status nach verwendeten Leitbildern für Ischl und Traun sowie Fangzahlen bei den aktuellen
Erhebungen.

Dem steht ein fischökologisches Leitbild mit 17 Fischarten gegenüber, wovon immerhin alle drei Leitarten sowie zwei typische Begleitarten festgestellt wurden. Ähnlich wie bei der Ischl dürfte die Artenassoziation in der Kaiser Traun gewissen saisonalen Schwankungen unterliegen, die sich durch Migrationsbewegungen aus dem Traunsee, lokale Aggregation sowie dem Aufsuchen von tiefen, mittels Elektrobefischung schlecht erfassbaren Winterhabitaten im Fluss erklären lassen. Im vorliegenden Fall war eine Befischung im zeitigen Frühjahr (24.3.2016, Wassertemperatur 6°C) vor Beginn ausgeprägter Migrationsbewegungen notwendig; zur Erfassung des gesamten Arteninventars dürfte ein so früher Befischungstermin allerdings ungünstig sein. Die Ergebnisse lassen daher nur eingeschränkte Interpretationen zum Fischbestand zu, wie er in Zeiträumen mit höherer Aktivität der Fische zu erheben wäre.

Fischbestand Ischler Traun im Zeitraum 1994 bis 2005

Fischbestand in der Ischler Traun bei unterschiedlichen Befischungen im Zeitraum 1994 bis 2005. Quelle: BAW-IGF.

Bestandserhebung 2016

Der errechnete Bestand betrug 116 Ind./ha bzw. 36 kg/ha, wobei sowohl bezüglich Individuen als auch Biomasse die Regenbogenforelle dominierte. Die Äsche als zweithäufigste Art wurde primär im Stadtgebiet von Bad Ischl gefangen. Die Äschen Population setzte sich ausschließlich aus adulten sowie subadulten Individuen zusammen, juvenile konnten überhaupt nicht nachgewiesen werden. Bei Bach- und Regenbogenforelle war die Altersstruktur hingegen ausgeglichener, mit einem relevanten Anteil an einsömmerigen Individuen. Wie in den meisten Fließgewässern dieser Bioregion ist in der Traun inzwischen ein sich selbst erhaltender Regenbogenforellenbestand vorhanden, der jenen der Bachforelle übertrifft. Die Entwicklung zu diesem Zustand ist gut erkennbar.

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass es sich dabei nicht notwendigerweise ausschließlich um einen direkten Verdrängungseffekt durch interspezifische Konkurrenz handeln muss, sondern auch zusätzliche Faktoren (z. B.: Anstieg der Wassertemperatur, Pathogene, Prädation, PKD etc.) beim Rückgang der Bachforelle eine wesentliche Rolle spielen dürften. Die aktuelle Untersuchung mit einem recht geringen Fischbestand steht im starken Kontrast zu älteren Erhebungen in dieser Strecke der Traun. Zwischen 1994 und 2005 wurden im Bereich von Bad Ischl Biomassen von 140 bis 280 kg/ha festgestellt, wobei allerdings bereits 2005 ein starker Einbruch der Bachforellenbestände (bei gleichzeitiger Zunahme der Regenbogenforelle) erkennbar war. Insgesamt ist die Datenlage aus dieser Gewässerstrecke sehr schlecht bzw. fehlen aktuelle Daten – mit Ausnahme der gegenständlichen Befischung – vollständig.

Weitere Informationen

Quelle: Untersuchung der Funktionsfähigkeit der Fischaufstiegshilfen im Unterlauf der Ischl (Bad Ischl) durch ezb / TB Zauner GmbH, Technisches Büro für Angewandte Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft.

 

„Lebensraumverbesserungen und Regulierung der Befischung vor Fischbesatz“

Die Aufwertungen der Lebensräume sind zur Erhöhung der Fischbestände langfristig erfolgversprechender als Fischbesatz. Denn Fischbesatz bekämpft in der Regel nur die Symptome der Fischbestandsrückgänge, nicht die Ursachen.

Zitat aus dem Buch Nachhaltiges Management von Angelgewässern von Robert Arlinghaus