Im Salzkammergut haben wir einen raschen Übergang zum alpinen Klima und aufgrund der Nordstaulage fallen über das Jahr hinweg hohe Niederschlagsmengen an. Die wichtigsten Klimaindikatoren sind Niederschlag und Temperatur, diese werden durch die naturräumliche Gliederung und bei uns im Salzkammergut, speziell bei der Wassertemperatur der „Obern Traun“ auch maßgeblich durch die Dachstein Gletscher beeinflusst.
Dachstein Gletscher beeinflusst die Wasserführung und Temperatur
Etwa 1150 Liter Niederschlag fallen im Laufe des durchschnittlichen Jahres auf jeden Quadratmeter Oberösterreichs. Die Niederschlagsmenge ist aber äußerst ungleich über das Bundesland verteilt, wobei das prägende Merkmal der Niederschlagsstau entlang des Alpenrandes ist. Viel markanter ist jedoch der Niederschlagsanstieg zu den Alpen hin. Selbst in Tallagen werden im Salzkammergut mittlere Jahressummen zwischen 1600 und 1800 mm verzeichnet. In den Gipfellagen des Höllengebirges werden mittlere Jahresmengen um 2000 mm, des Toten Gebirges um 2300 mm und des Dachsteinmassivs um 3000 mm angenommen.
Niederschläge und Dachstein Gletscher gehen zurück
Jedoch seit über hundert Jahren, haben auch wir an der Traun und die im Salzkammergut befindlichen Nebenflüsse einen beträchtlichen Rückgang der Wassermenge. Die Ursache liegt wahrscheinlich auch im Klimawandel begründet, dass auch in diesen Gebieten immer weniger Regen fällt.
Verschiebung der Fisch Regionen
Dramatischer wird die Situation werden und auch damit zusammenhängende Veränderungen in der Natur, wenn die Dachstein Gletscher verschwinden, wie dies schon für die nächsten Jahrzehnte prognostiziert wird. Dann wird an der Oberen Traun, ähnlich wie wir das schon an der Ager, der Ischl und der Gmundner Traun sehen, von der Äschen Region in eine Barben Region migrieren. Durch diese Verhältnisse werden auch die Industrien und natürlich auch die Elektrizitätswerke leiden und letztere besonders, als sie gerade zurzeit niederer Wasserstände besonders hohe Bedarfe haben würden. Abhilfe könnten da nur Stauwerke, wie das im Höllengebirge geplante Pumpspeicherkraftwerk leisten. Aber auch solche Stauwerke haben schließlich eine beschränkte Leistungsfähigkeit, selbst wenn sie jene Größe haben, wie dies in den Salzkammergutseen der Fall ist.
Jahrescharakteristik der Pegelstände und Wassertemperatur
Koppen Traun
In der Koppen Traun haben wir durchwegs noch eine Bachforellen Region, wie auch die Temperatur Daten zeigen. Durch eine einheitliche Bachforellen Besatzstrategie, zwischen der steirischen Oberliger und den Freunden der Koppen Traun, haben wir in diesen durch den Hallstätter See getrennten zusammenhängenden Gewässersystem eine vorbildliche fischereiliche Bewirtschaftung. Danke auch in diesen Zusammenhang um die Bemühungen von Stephan Feichtinger, der als „Besatzfisch Züchter“ mit seinen geprüften Bachforellen Stamm, heimisches Genmaterial als Besatz zur Verfügung stellt.
Goiserer Traun
Mit Übergang als Seeausrinn ist die Goiserer Traun eine der wenigen Äschen Hot Spots, die als Äschen Region erhalten geblieben ist. Die Ager, Ischl und Gmundner Traun sind durch den Temperatur Anstieg schon in den letzten 4 Jahrzehnten in eine Barben Region übergegangen. Wenn man sich die Temperatur der Goiserer Traun ansieht, haben wir, solange wir hier noch einen Gletscherwasser Einfluss über den direkt oberhalb von der Seeklause einleitenden Gosausee- und Gosau Bach (Kraftwerks) Einlauf haben, ist die Wassertemperatur der Goiserer Traun unter 20 Grad und damit typischer Lebensraum für die Äsche. Wichtig ist auch dabei, dass die Dachsteingletscher erhalten bleiben. Von hier kommt über die Sommermonate das kühle Wasser um die Obere Traun auch möglichst lange als Äschen Region zu erhalten. Die Klimaveränderungen sind hier keine Hilfe und auch andere negative Einflüsse an der Oberen Traun.
Ischler Traun
Die Ischler Traun, auch durch Ramsau Bach und Goiserer Weissenbach durchaus durch eine Auf Mischung von kaltem Wasser beeinflusst, kommt auch ganz selten über die 20 Grad Marke und daher auch hier Äschen Region. Wobei zu vermerken ist, dass die Ischler Traun, oberhalb der Ischl Mündung bis in die Jahre 1990 von der Wissenschaft als Bachforellen Region ausgewiesen wurde. Auch durch diese Verschiebung der Fischregionen ist zu sehen, dass wir auch hier einen über 3-4 Jahrzehnte schleichenden Klimawandel haben. Daher wird es in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch wichtiger werden sich auch im Zuge der fischereilichen Bewirtschaftung um die Beschattung zu kümmern.
Ebenseer Traun
Die Ebenseer Traun ist zwar von der Ischl beeinflusst. Jedoch wie man an den Temperatur Werten sieht, helfen auch hier die kalten Einspeisungen von Rettenbach, Weissenbach, Frauenweissenbach und Miesen Bach, die bei auch in den Sommermonaten kaum über 10 Grad erreichen und dazu beitragen die Ebenseer Traun als Äschen Region zu erhalten.
Ischl – Ischler Ache
Pegel Strobl (Bürglstein)
Der Pegel Strobl (Bürglstein) liegt unmittelbar am Ausfluss der Ischl aus dem Wolfgangsee bei Flusskilometer 12,35, was zu relativ geringen Schwankungen der jährlichen Höchsthochwässern führt. Von den 102 zur Verfügung stehenden Beobachtungsjahren liegen 90% der Scheitelwerte zwischen 20 und 35 m³/s. Die Einzugsgebietsfläche am Pegel beträgt 124,90 km². Wie man jedoch auf der Pegel Jahresübersicht 2021 sieht, wirkt jedoch eine Winter – Schneeschmelze wesentlich stärker im Einzugsgebiet des Wolfgangsee als im Hochgebirge.
Von der Wassertemperatur her, ist, speziell der ober Teil als Seeausrinn vom Wolfgangsee durch Badetemperaturen in den Sommermonaten geprägt. In Anpassung an ihren natürlichen Lebensraum haben die verschiedenen Fischarten habe sich an diese Entwickelung angepasst. Während die O2-bedürftigeren Salmoniden in sommerkühlen Zubringer Bäche ausweichen, soweit ihnen dies durch nicht zu starke Verbauungen möglich ist, übernehmen Cypriniden die O2-ärmeren Flussregionen der Ischl. Ähnliche Entwicklungen haben wir ja auch an der Ager und auch an der Grundner Traun und man muss sich in der fischereilichen Bewirtschaftung an diese Gegebenheiten anpassen.
Pegel Bad Ischl (Giselabrücke)
Der Pegel Bad Ischl (Giselabrücke) liegt unmittelbar flussauf der Stadt Bad Ischl bei Flusskilometer 1,25. Die Einzugsgebietsfläche beträgt 250,90 km². Im Verlauf der Ischl zwischen Strobl und Bad Ischl wird das Hochwasserabflussgeschehen durch folgende Zubringer geprägt:
Tiefenbach Schwarzenbach | 3,55 km² 12,00 km² |
Russbach | 21,00 km² |
Weißenbach | 45,55 km² |
Schöffaubach | 11,70 km² |
Nussenbach | 3,50 km² |
Radaubach | 9,60 km² |
Zimnitzbach | 5,70 km² |
Grabenbach | 1,70 km² |
Saiherbach | 3,40 km² |
Hochwassermarken der Ischl
Im Gemeindegebiet Bad Ischl am Spar-Einkaufsmarkt wurden seit 1786 Hochwassermarken gekennzeichnet, die vom Gewässerbezirk Gmunden am 17.09.2009 neu ein nivelliert wurden.
Hochwassermarken Goiserer Traun
Winterhochwasser zum Jahreswechsel 2021 – 2022
Winterhochwasser Ende Dezember 2021
Ende Dezember 2021 waren die Pegel der Ischl und Traun, sowie der Zubringerbäche erstmals seit einigen Monaten wieder so, dass man als Hochwasser bezeichnen kann. Wobei nur an der Ischl die Hochwassermarke HW1 erreicht wurde. Inzwischen sind die Pegel zügig zurückgefallen und damit das Jahr 2021 mit einer Schneeschmelze beendet. Wohl haben einige Zubringer, wie der Miesen Bach auch die Überschwemmungswiesen genutzt, jedoch Schäden sind weitgehend keine aufgetreten. Fast scheint es, als wollten wir der Natur „weiterhin zeigen“, dass der Mensch das realisiert, was er will – leider ist das sehr häufig nicht das, was örtlich – auch für den Menschen – verträglich ist. Das nächsten, auch Extrem-Hochwasser kommt bestimmt. Zwischendrin macht uns allerdings, wie in den vergangenen Jahren gelernt, das Niedrigwasser zu schaffen. Noch haben wir ganz offenbar nicht zur Kenntnis genommen, dass das auf längere Sicht vermutlich das größere Übel sein wird. |
Wenn wir die Natur auf das reduzieren, was wir verstanden haben, sind wir nicht überlebensfähig.
Zitat: Hans-Peter Dürr