Der September beginnt im Salzkammergut unter Tiefdruckeinfluss etwas zu kühl. In weiterer Folge gelangt jedoch wieder relativ milde Luft aus dem Süden in den Alpenraum. Nach der Monatsmitte ist die weitere Entwicklung sehr spätsommerlich bis sogar sommerlich, was auf der einen Seite ein paar sehr schöne herbstlichen Fischtage ergab, jedoch andererseits zu weiteren Notabfischungen im Engleithen Altarm führte.
Im Finale brachte der September 2020 jedoch ein kleines Herbst-Hochwasser und Schneefall bis auf eine Seehöhe von unter 1.000 Meter und entsprechend zapfige Temperaturen. Mal schauen was uns der Oktober noch fischereilich bringen mag.. Jedoch vorher ein kurzer Pegel & Wassertemperatur Review:
Pegel September 2020
Die Pegel Stellen mit den Wasserständen und den Temepraturwerten sind Flußabwärts aufgelistet. Zuerst die Obere Traun und danach die Ischl. Neu ist, dass ich auch den Hallstätter See dazu genommen habe.
Wassertemperatur September 2020
Wir sind an der Oberen Traun im Salzkammergut, an der Äschen Region und schauen uns daher die Vorzugstemperatur für die Äsche etwas genauer an und was die Literatur und die Wissenschaft dazu sagen:
- Von Müller (1997) wird diese mit 15-17 °C angegeben.
- Elliott (1981) gibt als Optimums Bereich 4 bis 18 °C an, wobei der obere kritische Bereich zwischen 18 und 24 °C liegt.
- Northcote (1995) zitiert die Vorzugstemperatur mit 18 °C und die oberste noch tolerierbare Temperatur mit 25 °C.
- Kraiem & Pattee (1980) finden eine Letaltemperatur (IULT für die Testzeitspanne von 24 h) von 26 °C.
- Varley (1967) nennt bei einer Akklimatisierungstemperatur von 20 °C einen Wert von 24 °C für die IULT.
- Die Äsche wächst aber bei 17 °C am schnellsten (Northcote 1995).
- Bei Untersuchungen in mitteleuropäischen Gewässern beobachten Schmitz & Schuman (1982) Äschen nur in Gewässern, deren mittlere Sommertemperatur 17 °C nicht übersteigt.
- und Müller (1961) sagt, dass Äschen auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fressen.
Coldwater Pollution
Daher ist es wichtig, die Temperatur in einen Gewässersystem wie der Oberen Traun mit der Ischl und deren Zubringer Bäche zu beobachten. Die Temperatur kann sich je nach Fischart positiv oder negativ auf die Entwicklung der Fische auswirken. Im Gewässersystem der Traun und Ischl ist diese sehr schön zu beobachten und auch Beispiele aus der Literatur zeigen (Kubecka & Vostradovsky 1995, Spence & Hynes 1971), dass sich Gewässerabschnitte mit niederer Temperatur über den Sommer auf Grund der Einbringung von kalten Quellen oder Gletscherwasser, über die Koppen Traun und den Gosaubach, sogenannte „Coldwater Pollution“ negativ auf die Cypriniden und positiv auf die Salmoniden auswirken. Dies ist auch sehr gut an der Oberen Traun vs. der Ischl oder unterhalb der Ischl in die Traun, am Fischbestand und den Fischarten zu beobachten.
Weitere Informationen:
Hydrografischer Dienst des Landes Oberösterreich
Wenn wir die Natur auf das reduzieren, was wir verstanden haben,
sind wir nicht überlebensfähig.
Zitat: Hans-Peter Dürr