Als Hundstage werden umgangssprachlich in Europa die heißen Tage im Sommer, in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August, bezeichnet, obwohl der Begriff Hundstage in Verbindung des heliakischen Aufgangs des Sirius ursprünglich nicht mit der Jahreszeit vom 23. Juli bis zum 23. August verbunden war. Verantwortlich für die Namensgebung ist das Sternbild Großer Hund (Quelle: Wikipedia).
Um den Hundstagen zu entgehen, bin ich schon in der Früh am Wasser. Bei 30 Grad und mehr wird die Wathose zum Saunaanzug. Heute, 5. August, hatte es 16 Grad in der Früh. Die Traun war zwar noch stark „angestaubt“ vom nächtlichen Gewitter, ich war jedoch schon gegen 5:30 Uhr am Wasser. Um diese Zeit kann man in der Ischler Promenade (Stadtrevier) in Ruhe fischen, ohne einer Touristen an den Hacken zu bekommen. Nur ab und zu ein Jogger, ein Nachtschwärmer der nachhause zieht und ein japanischer Touritst mit Fotoapparat hat die „blaue Stunde“ genutzt. Im „Stadtrevier“, entlang der Promenade stehen auch viele schöne Fische. Da gibt es ab und zu Entenfutter oder beim Würstelstandl eine Currywurst. So konnte ich heute ein paar Regenbogenforellen fangen.
Obere Ischler Promenade zum SonnenaufgangBegehung der Alte Traun
Danach machte ich eine Besichtigung von unserem Sorgenkid der „Alten Traun“ (Engleithen Altarm), der bei einem Wasserstand von 2,0 m trocken läuft. Bei 2,2 m passt es noch und wie man an der Pegelstatistik sieht, hatten wir ja durch die Sommerhochwässer, bis jetzt auch ohne grössere Ausfälle, die Kurve gekrazt. Im Einlaufbereich ist zu beobachten, dass die Flussbauleitung den Kies etwas zur Seite gebaggert hat und eine Einfahrt wurde angelegt. Wäre zu hoffen, dass hier noch weitere bauliche Maßnahmen folgen, um auch bei Niederwasser genügend Restwasser in den Altarm zu bekommen.
Impressionen zur Alte Traun im August 2012
Hier bei Einlaufbereich in den Engleithen Altarm. Dieser ist nicht optimal geplant, daher kommt es auch schon des öfteren zum Austrocknen. Weiters kommt es im Hauptbereich der Traun, durch die Hohwässer der letzten Jahre zu immer stärkeren Eintiefungen und damit ändert sich auch der Grundwasserspiegel. Gerade in diesen Bereich ist durch die „Enge“ des Hauptgewässers, eine sehr starke Eintiefung gegeben. Messungen unter „Traun Profil“ haben Eintiefungen bis zu 80 cm ergeben. Die Auswirkungen sind ein Abrutschen der Uferbefestigungen und eine Niveau-Veränderungen zwischen Traun und Engleithen Altarm, die verstärkt zu einem Trockenlaufen des Altarmes führen. Beim Abfallen des Pegel, geht die Wasserführung zurück. Im Sommer 2012 ist durch Schotterablagerungfen im oberen Einlaufbereich bereits bei einem Pegel von 200 cm ein Trockenlaufen gegeben. Hier müssen Maßnahmen folgen um diese Situation zu ändern. Lt. Wasserrechtsverfahren, sollte bis zu einen Pegel von 160 cm eine Wasserführung gegegebn sein. Eine reiche Gliederung der Sohle und einem vielfältiges Muster der Strömungsverhältnisse entspricht die Vielfalt der Fauna. Des Weiteren entsteht durch ein angemessenes und naturliches Tiefen-Breiten-Verhältnis viel und vielfältiger Lebensraum. Wichtig ist auch, gerade in diesen breiten Abschnitten, dass durch „Lenkbuhnen“ und „Strömungstrichter“ der Schottertransport gefördert wird.Äschenbrut über den gesamten Engleithen Altarm. Gerade zum Schutze für diese gefährdete Fischart ist es wichtig, dass der Engleithen Altarm eine stabile Wasserführung bekommt. Durch die Austrocknungen gibt es hier große Ausfälle beim Äschennachwuchs.
Hier im unteren Drittel, wo der Engleithen Altarm am schönsten ist und am meisten „Struktur“ aufweist. Hier fühlt sich auch unmittelbar die Wasseramsel und der Eisvogel sehr wohl. Leider auch der gefährdetste Bereich bei Niederwasser und der Teil der zuerst Trocken fällt. Das Eingeben von Totholz als Initial zur Renaturierung ist eines der effektivsten Mittel und an den Plätzen wo sich „altes Holz“ befindet, herrscht viel Leben und die Fischdichte steigt überproportional. Die Auenbereiche, die durch einen starken Wechsel der Wasserstände geprägt werden, dient wie hier zu sehen, der Wasseramsel und vielen anderen Tieren und Insekten als Lebensraum, die nur hier existieren können, wo der Boden regelmäßig uberschwemmt und in Trockenperioden wieder durchlüftet wird. Ein solche natürlicher Lebensraums, seiner Morphologie und seiner Lebewesen sei gerade in diesen Abschnitt die Äsche genannt eine Fischart die der Region ihren Namen gibt. Von der Äsche wurde dieser Lebensraum ganz unmittelbar aufgenommen. Im Frühjahr ziehen die laichreifen Äschen in den Engleithen Altarm um ihren Nachwuchs zu zeugen …. Der Laich der Äschen wird in Gruben, in der Zeit der Schneeschmelze AN kräftig überströmten Kiesbetten deponiert, die frisch geschlupften Larven wandern zunächst tiefer in das Kiesluckensystem, bis der Dottervorrat aufgezehrt ist. Die aktive Nahrungsaufnahme beginnt in den relativ flachen, strömungsarmen Zonen und erst die älteren Jungfische wandern in Bereiche zunehmender Strömungsgeschwindigkeit. Genau solche Bedingungen haben sich im Engleithen Altarm entwickelt, wie Bestandsaufnahmen und unsere Beobachtungen zeigen.
Angeln heißt nicht Fische fangen, sondern Angeln heißt Erleben!
Zitat von: Norbert Eipeltauer