Ein Fliegenfischer ist nicht nur ein Fischer auf der Jagd. Er ist Heger und Pfleger, Aufseher und Naturliebhaber. Er ist Teil der Natur. So konnte am 8. April 2024 eine Truppe von engagierten Fliegenfischern und Gewässerbewirtschaftern eine Fischrettungs-Aktion in einem Werkskanal im Offenseegebiet durchführen. Wir konnten im Vorfeld nicht abschätzen, was uns erwarten würde. Umso schöner war es, dass einerseits viele Fische gerettet werden konnten und andererseits der Anteil an Wildfischen sehr hoch war. Vor allem haben uns die vielen Bachforellen im Kontext zu unserem „Projekt Leopold“ sehr gefreut.
Was wir vorher nicht wussten und daher um so erfreulicher, dass wir zu einem großen Anteil eine Wildfischpopulation von prächtigen Bachforellen das Leben retten konnten, was wiederum unseren „Projekt Leopold“ sehr entgegen kommt.
8. April 2024 – Abfischung Wasserschloss Offenseebach
Wegen notwendiger Räumungsarbeiten musste das Wasserschloss, an dem das Wasser der Ausleitungen von Offensee- und Schwarzenbach gesammelt wird, ausgelassen werden. Die verantwortlichen Mitarbeiter der Energie AG haben den Termin rechtzeitig bekannt gegeben, entsprechend konnten genug Mitarbeiter aus dem Fischereirevier Oberes Salzkammergut sowie vom Arbeiter-Fischereiverein Salzkammergut und den Bundesforsten organisiert werden.
Notabfischplan
Genau um auf der einen Seite solche Fischrettungsaktionen durchzuführen und um auf der anderen Seite dem OÖ. Fischereigesetz zu entsprechen, welches Vorgibt, dass im neuen OÖ. Fischereigesetz § 3 Abs. 3 eine umfassende Pflicht der bzw. des Fischereiberechtigten zur Hege, zum Erhalt der Lebensgrundlage der Wassertiere und zur Maßnahmensetzung bei deren Beeinträchtigung vorgesehen ist. Wenn ein Verursacher bekannt ist, wie in diesem Falle, muss dieser 14 Tage vor einer Trockenlegung den Fischereiberechtigten informieren. Die „Notabfischung“ wird lt. Angebot durch ein TB oder durch das FROSKG bzw. bei Verrechnung nach Aufwand lt. Tarife für Fischerei SV an den Verursacher verrechnet.
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Wasserschloss
Durchführung der Abfischung
Vorbereitung des Equipment und Abholung der Transportbehälter bei der Brutanstalt Miesenbach Mühle um 7:30 Uhr. Harald Eidinger und Heimo Huber richten den Transportanhänger her. Harald hatte schon am Vortag eine Begehung gemacht um die Örtlichkeiten bzgl. Zufahrt zu erkunden. Die Zufahrt machen wir frühzeitig, am 8. April 2024 um 8:30 Uhr um mit dem Anhänger in der Engen Zufahrt nahe ans „Wasserschloss“ zu kommen. Danke auch an Klaus, der durch seine Anhänger Fahrkünste, diesen möglichst Nahe, rückwärtsfahrend auf einer engen Forststraße ans Wasserschloss brachte.
Gegen 10 Uhr war der Wasserspiegel tief genug abgesenkt, um mit dem Elektrofischen beginnen zu können. Insgesamt wurden rund 80 Fische aus sieben Arten in zum Teil beachtlichen Größen gefangen.
Team
Polführer: Philipp Schubert-Zsilavecz
Kescher: Harald Eidinger
Kübelträger: Klaus Humer und NN
Am „Seil“: Egon Lind
Schriftführer: Rudolf Gams
Technik & Transport: Heimo Huber
Danke auch für die Unterstützung der Mitarbeiter der Energie AG, beim Absenken des Wasserstandes um optimale Bedingungen zu haben.
Transport der Fische
Nach ursprünglicher Meinung, dass wir mit den kleinen 80 Liter Transportbehälter den Abtransport der Fische bewerkstelligen könnten, zeigte sich jedoch schon bei der Besichtigung, dass wir für den Fischtransport auf den 600 Liter Thermobehälter mit Sauerstoffzuführung umsteigen müssen.
Offensee-Besatz
Der Großteil der Fische wurde in den Offensee gebracht, Bachforellen und Koppen in den umliegenden Bächen ausgesetzt. Drei Fische waren verletzt und wurden getötet.
Von den über 20 gefangenen Seesaiblingen konnten 2 Individuen aufgrund einer Markierung einem Besatz im März 2024 zugeordnet werden. Der Rest stammt entweder aus einem vorangegangenen Besatz oder aus der sich selbst reproduzierenden Population im See.
Mit 39 Bachforellen Individuen bis deutlich über 50 cm waren Bachforellen erfreulicherweise die am häufigsten gefangene Fischart. Ein Teil der Fische wurde in die umliegenden Bäche ausgesetzt.
Befischungsergebnis vom 8. April 2024
Um eine rasche Notabfischung zu gewährleisten, wurde nur eine Fischartenbestimmung und eine „Stricherl-Liste“ mit einer groben Einteilung nach Länge, über die gefangenen Fische geführt. Diese ergibt folgendes Ergebnis:
Kraftwerke am Offensee Bach
Das Kraftwerk Offensee 1 am Offenseebach in der oberösterreichischen Gemeinde Ebensee. Es wurde von Stern & Hafferl bereits im Jahre 1908 in Betrieb genommen. Das Kraftwerk nutzt neben dem Wasser des Offenseebaches, das durch die Steuerung des Seeabflusses des Offensees reguliert werden kann, auch Zuflüsse aus dem benachbarten Gimbachtal. Das Wasser des Offenseebachs wird rund 3 km östlich ausgeleitet und über einen Kanal zum Kraftwerk am Gimbach geleitet. Es werden pro Jahr rund 13,7 GWh an elektrischer Energie erzeugt.
Weitere Informationen
Hinweisen, zum Buch unseres Projekt Namenspaten“:
„Fliegenfischen Tagebuch einer Bachforelle“ – ein Kinderbuch für Erwachsene
www.thommy-mardo.de/leopold
Illustratorin von „Leopold“: Ein Dankeschön an Jessica Marquardt, für die wundervollen handgezeichneten Aquarelle im Buch.
Die Zukunft der Fischerei liegt in unseren Händen.
Durch die Arbeit mit unseren wissenschaftlich fundierten Best Practices,
im Umgang mit Wassertieren, versuchen wir deren Bestände zu erhalten.
Zitat von Robert Arlinghaus