REVIERFAHNE

Im Salzkammergut pflegen wir unsere Traditionen und Werte, diese sind für uns von großer Bedeutung.
Wie könnte man das besser symbolisieren als mit einer Zunftfahne! Welche für unsere Werte rund um die
Fischerei steht.

Der Name „Traun“ ist vorrömischen Ursprungs wissen die Philologen, obwohl ihn schriftliche Quellen erst um 700 festgehalten haben. Er bedeutet „Lauf“ im Zusammenhang mit dem indogermanischen „laufen, eilen“. Was liegt daher näher, als unsere 100 Jahr Feier vom Fischereirevier Oberes Salzkammergut in Lauffen zu feiern.

Der Fischfang an der Oberen Traun

Es ist dazu jeder Fischer, Fischereischutzorgan und Bewirtschafter eingeladen, mit seiner Teilnahme an der Segnung der „Revierfahne“ am 29. Juni 2024 dabei zu sein und beim Gelingen diese Veranstaltung mitzuhelfen um der Fischerei ihren Stellenwert in der heutigen Gesellschaft zu geben.

Jahrtausendelange Tradition

Den der Fischfang an der Oberen Traun hat älteste Tradition, weil schon unmittelbar nach der letzten Eiszeit nachgewiesen ist, dass sich ent­lang des Oberlaufes stets eine Besiedlung erstreckt hat. Deren Bevölkerung verwendete in der Urzeit bereits Angelhaken aus Knochen. Auch aus der Hallstattzeit (erste Jahrtausend-hälfte v. Chr.) haben sich so gedeutete Funde erhalten.

Aus der römischen Phase (erste Jahrtausend-hälfte n. Chr.) ist uns erstmals eine rechtliche Seite des Fischens bekannt. Bereits damals war die Fischerei Zubehör von Grund und Boden. Wenn die Ansicht haltbar sein sollte, dass das innere Salzkammergut eine Montanregion und damit kaiserliche Domäne gewesen ist, waren die Kaiser Roms die ersten Oberherren über eine hier heimische Fischerschaft.

Zur zweite Jahrtausendhälfte n. Chr. war die Fischerei nach älterem deutschen Recht in den größeren Flüssen wie der Donau frei, auf allen übrigen Gewässern stand sie den Grundherren zu. Erst mit der Ausbildung der Landeshoheit im 12. und 13. Jhdt. beanspruch­ten die Territorialherren ein Obereigentum, das Fischregal, wie es ihnen aus dem herzog­lich-königlichen Besitz zugewachsen und zugeteilt worden ist.

Fischereirechte anno dazumal

Im Mittelalter befand sich das Fisch­recht in zwei Händen, der landes­fürstlichen und jener der Äbtissin von Traun­kirchen. Im Gegensatz zu den landesfüst­lichen Fischwässern sind Angaben über die von Traunkirchen ab dem 14. Jhdt., etwa aus den Jahren 1325 und 1347, überliefert. Im ältesten Stiftsurbar werden besonders die „Vischwaiden“ am Offensee, Frauenweißenbach und der Ebenseer Traun erwähnt. Bereits damals konnten der Äbtissin Klosterfischer bis gegen Ischl auf der Traun Fische fangen, und drei Stunden im Jahr hatten „ihre Vischer unterm Lauffen schicken sollen„, um das Fischrecht dort nicht zu ver­lieren. Denn 1358 und 1359 müssen die Herzöge Albrecht II. und Rudolf III. das Kloster vor Übergriffen auf die „Vischwaiden im Yschlland“ bewahren. Hundert Jahre später, etwa 1447, sind die Angaben noch genauer. Man kennt jetzt einen „Vischmaister„, der den Nonnen 120 Saiblinge und Forellen senden musste und auch ihr Arrichfischen an diesem See zu bestimmten Zeiten wahrzunehmen hatte. Zur gleichen Zeit hören wir von den ersten Goiserer „Vischlechen“ und sechs Traun Fischern mit Namen Steffel Dietel, Cristan Pfaffenknecht, Michel Smid, Hainrich Holl, Steffel Meittel und Kristan Frostl, die jeder 300 Fische, einen Seelachs und Geld an das Kloster zu Zinsen hatten.

Unsere Revierfahne ist fertig

Wer hätte das gedacht, dass die Gestaltung unserer Revierfahne eine recht aufwendige Angelegenheit war. Wobei wenn man das Kunstwerk jetzt bewundert, sieht man das sehr viel Handarbeit notwendig ist und viele Details bedacht werden müssen, angefangen von der grafischen Gestaltung und den erforderlichen Vorlagen, bis hin zur Fahnenspitze, Fahnenwage, Karabiner und Fahnenstange. Es freut mich, dass wir diese zeitgerecht bestellt und fristgerecht geliefert bekommen haben. Hier ein paar Fotos von unserer „Fischereirevier Fahne“:

Vorder Seite der Revier Fahne

Das vordere Fahnenblatt – mittg voll naturell gestickt die Darstellung des Heiligen Petrus. In Gold gestickt in Schriftart moderne fraktur der Spruch:

„Sankt Petrus Beschütze den Fischerstand“

Aufbauend auf diese uralte Tradition im Salzkammergut, wollen wir mit unserer Revierfahne ein Symbol schaffen, für die Fischerei und für eine künftigen Wertschätzung unserer Gewässer und deren Bewirtschaftung.

Fahnenblatt Rückseite

Ist voll naturell gestickt mit einer Äsche sowie das OÖ-Landeswappen mit Herzogshut und in gold gestickt in moderner Schriftwart „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“. In allen 4 Ecken gold linear gestickte Ornamente samt gold gestickten Verbindungslinien inkl. 3-seitiger Goldbefransung inkl. Holzquerstab innen.

Hier wurden von der in Ried im Innkreis ansässigen Firma RIDIA ein wares Kunstwerk geschaffen, eine Investition in die nächsten 100 Jahre der Fischerei-Kultur im Salzkammergut.

Schärpe für den Fahnenträger

Nicht nur bei den Olympischen Spielen ist jedes Mal die Neugierde groß, wer denn für welches Land die Rolle des Fahnenträgers übernimmt. Auch bei uns im Fischereirievie Oberes Salzkammergut gilt es einen Fahnenträger zu finden. Für diese wichtige Rolle werden wir bei der nächsten Fischereirevirvollversammlung einen Fahnenträger abstimmen dürfen. Auch die Tätigkeit des Fahnenträgers hat eine lange Tradition und reicht bis zum frühen Altertum zurück. Am allerwichtigsten zu wissen, ist, dass die Fahne der ganze Stolz unseres Fischereireviere sein wird. Insofern ist es eine besonders ehrenvolle Aufgabe, zum Fahnenträger auserwählt zu werden. Die Aufgaben des Fahnenträgers scheinen einfach, sind sie aber nicht. Sie sind mit einer großen Verantwortung gekoppelt, der sich jeder, der dieses Amt ausüben möchte, im vollen Maße bewusst sein sollte. Es ist nicht nur die Aufgabe die Fahne, die uns als Fischereirevier präsentieren.

Fahnen Vitrine im Kaiserin Elisabeth Kaffehaus

Außerdem muss sich der Fähnrich auch um die Pflege der Vereinsfahne kümmern. Für die richtige Aufbewahrung, sodass die Fahne keinen Schaden nimmt und beim nächsten Einsatz wieder erstrahlen kann, konnten wir mit der Familie Löw schon eine Regelung finden. So werden wir im neurenovierten Salzfertiger Haus, in dem das „Kaiserin Elisabeth Kaffehaus“ untergebracht ist, im Voraum zu den Veranstaltungsräumen im 1. Stock, die Möglichkeit bekommen eine Vitrine für unserer Revierfahne aufzuhängen. Mitunter auch ein sehr wichtige Vereinbarung, was die Pflege und würdige Aufbewahrung unserer Fahne betrifft.

Nachdem wir künfig planen, diese repäsentativen Räumlichkeiten für Schulungen und Besprechungen zu nutzen, konnte hier ein perfekter Platz gefunden werden.

Weitere Informtionen

 

„Den Fischereirevieren obliegt es, neben den ihnen nach dem OÖ. Landesgesetz zugewiesenen Aufgaben,

die Fischerei in all ihren Zweigen nachhaltige zu fördern. “

OÖ. Landefischereigesetz §33