Aus aktuellen Anlass, eine Information der Bezirkshauptmannschaft Gmunden (BHGMWA-2017-411710/1134-AS). Diese wurde seitens des Amtes der OÖ. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Wasserwirtschaft, dahingehend in Kenntnis gesetzt, dass in folgenden Seen in Oberösterreich die Quagga-Muscheln bereits nachgewiesen wurden:
- Attersee
- Traunsee
- Mondsee
Auch in der Donau, Traun, und Ager konnten bereits Quagga Vorkommen nachgewiesen werden.
Quagga Muschel freie Gewässer
An folgenden Seen im „Fischereirevier Oberes Salzkammergut“ wurden im Juni 2023 noch keine Quagga-Muscheln festgestellt:
- Vorderer und Hinterer Langbathsee
- Offensee
- Vorderer Gosausee
- Hallstättersee
- Nussensee
- Schwarzensee
- Wolfgangsee
Das soll auch so bleiben
Daher ist es das vordringliche Ziel, die Ausbreitung der Quagga-Muschel von bisher besiedelten Seen in nicht besiedelte zu verhindern!
Maßnahmen
Um ein Ausbreiten zu verhindern, bitten wir Sie höflich, alle Hafen- und Slipanlagen Betreiber, Segel- und Motorbootschulen sowie Tauchschulen und Angelvereine, sowohl an besiedelten als auch an nicht besiedelten Seen zu diesem Thema zu informieren und bitte auch innerhalb der Angler, Angelvereine, Bewirtschafter und auch an Kartenausgabestellen weiter zu kommunizieren.
Bootsbesitzer
Bootsbesitzer darauf aufmerksam zu machen, dass insbesondere Boote, die in ein anderes Gewässer überstellt werden zu kontrollieren sind, dass keine Rückstände von Schlamm, Pflanzenmaterial oder Tieren an Bootsrumpf, Anker, Tauen, Sport- und Fischereiausrüstung zurückbleiben.
Die Boote sowie Sport- und Fischereiausrüstung sind gründlich mit sauberem Wasser zu reinigen. Wenn möglich ist heißes Wasser (> 45°C) und ein Hochdruckreiniger zu verwenden. Es soll darauf geachtet werden, dass das ablaufende Schmutzwasser nicht in ein anderes Gewässer gelangt. Bilge und sonstige wassergefüllte Behältnisse sind vollständig am Ursprungsgewässer zu entleeren. Das Boot und Ausrüstungsgegenstände sind anschließend mindestens vier Tage zu trocknen, bevor sie in ein anderes Gewässer überstellt werden.
Siehe auch nachfolgende Information zur Desinfektion!
Anrainer mit Wasserentnahme
Besonders hinweisen möchten wir an dieser Stelle auf Auswirkungen auf in Seen installierte Betriebsanlagen (wie z.B. Wärmepumpen, Saugleitungen, Einleitungsrohre etc.), da die Quagga Muschel unter anderem auch Rohre besiedelt und dadurch verstopfen kann. Dies äußert sich vor allem in einem erheblichen Wartungsaufwand. Es wird allerdings auch eine Beeinflussung des Wirkungsgrades der installierten Anlagen erwartet.
Achtung beim Baden
Durch die Besiedelung der Quagga Muschel im Bereich von Badestellen kann es zu Schnittverletzungen kommen, so z.B. an der Badestelle Traunsee Rindbach in Ebensee. Es wird daher empfohlen, in diesen Bereichen Badeschuhe zu tragen.
Was ist die „Quagga-Muschel“?
Die Quagga Muschel war ursprünglich in Zuflüssen des Schwarzen Meeres verbreitet, nun treten sie in Europa und Nordamerika als Neozoen auf. In die neuen Besiedlungsgebiete wurden sie durch Schiffsund
Bootsverkehr verschleppt. Zum einen als Aufwuchs am Rumpf von Booten, zum anderen auch über im
Ballastwasser, Kühlwasser und Bilgenwasser lebend transportierte Larven. Die Muscheln heften sich auf Hartsubstrat, meist an Steinen und Holzteilen fest, allerdings kann sie auch feines Sediment recht erfolgreich besiedeln und kann dabei eine Größe von etwa 40mm erreichen. Niedrige Temperaturen, Wassertiefen bis zu 100m und somit auch geringere Nährstoffversorgung sind bei der Reproduktion der Quagga Muschel kein Hindernis. Heimische Arten werden dadurch zurückgedrängt.
Hier finden Sie Dokumente mit weiteren Informationen:
Die Quaggamuschel – eine gebietsfremde Art verbreitet sich in Österreichs Seen
Forschungsbericht – Eawag: Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs
Quagga Muschel: Prognose für betroffene Seen
Bitte beachten Sie bei jedem Gewässerwechsel dieses Vorgehen – siehe Link
Die gebietsfremde Quaggamuschel erobert unsere Ökosysteme
Desinfektion von Fischerei Equipment
„Das vordringliche Ziel ist es, die Ausbreitung von invasiven Tierarten, sowie Viren- und Bakterien, von bereits infizierten Gewässern in nicht besiedelte zu verhindern!“ DANKE für ihre Mithilfe!