Wenn beim Fliegenfischen das Einzige ist was zählt, die Anzahlen von gefangen Fischen sein soll, dann hat man etwas nicht richtig verstanden. Im Jahr 1936 sagte der verstorbene, große Lee Wulff:
„Wildfische sind zu wertvoll, um nur einmal gefangen zu werden“
und die „Catch-and-Release“-Bewegung war geboren.
Ich bin ein Catch-and-Release-Fliegenfischer, zumindest was Äschen und Forellen angeht. Ich habe seit 20 Jahren oder länger keine Äsche mehr abgeschlagen, aber bitte verstehen Sie das auf keinen Fall als „tugendhaftes Signal“ des Fliegenfischens. Die ehrliche Wahrheit ist, dass ich keine Äschen esse und vor allem, wenn man weiß wie viele hundert Stunden wir per anno in den Erhalt der Äschen Populationen im Salzkammergut investieren, dann geht es einen wie einen Konditor mit Süßspeisen.
Warum fischt man dann darauf?
Weil ich es mag, sie in einer herrlichen Natur mit einer Kunstfliegen-Imitation auszutricksen und sie kurz zu drillen, zu überlisten und vor allen in der Natur zu sein, am Wasser, im Freien. Und bei den wenigen Fischen, die wir heute noch haben, gehört diese Naturfische soweit wie möglich in den Fluss zurück um ihnen die Chance für eine Fortpflanzung zu geben und auch einen anderer Fischerkollege möchte dieses Erlebnis beim Fliegenfischen vielleicht auch haben und deshalb bin ich dafür, dass wir unter schonendsten, weidgerechten Bedingungen Fische fangen und diese wieder frei lassen. Aber nicht nur ….
Wird Catch-and-Release-Angeln überbewertet?
Um es festzuhalten, ich habe überhaupt kein Problem mit Anglern, die gerne Fische essen, solange sie sich an die Regeln des Flusses und an im Verein abgestimmte Regeln halten. Um es klar zu sagen, wenn du ein „Catch-and-Release-Fliegenfischer“ bist, sind Drillinge definitiv schlecht, weil sie den Fisch weit mehr schädigen als ein einzelner Haken ohne Widerhaken. Aber sicherlich ist nicht jeder Fliegenfischer verpflichtet, Catch-and-Release zu akzeptieren, und einige der leidenschaftlichsten „Naturschützer“, die ich kenne, fangen gerne ein paar Regenbogenforellen und legen sie auf den Grill. Auch ich mache das und selche mir gerne ein paar Forellen. Wobei ich über unsere Revier-Fischzuchtanlage einen anderen Zugang zu qualitativ hochwertigen „Teichfischen“ habe, die im 6 Grad kalten Wasser von einer Feuerkogel Quelle gespeist, unter besten Bedingungen heranwachsen und einen „Naturfisch“ in der Qualität nicht nachstehen. Bei meinen Fischverbrauch per anno von 120-150 Fischen würden das unsere heutigen Fischereigewässer nicht verkraften. Speziell wenn das auch noch zig Verein Kollegen und deren Gäste machen würde, wäre eine Fischereirevier, wie die Ischler Traun mit einer Länge von über 8 Kilometer rasch ausgefischt. Gerade darunter leiden auch heute sehr viele „kommerziell“ befischte Reviere und die starke Entnahme lässt sich nur mit Besatzfische regeln.
Fangfenster zum Schutz von großen Fischen werden zurzeit viel diskutiert und auch von der Forschung wird auf die Bedeutung von Fangfenstern als Möglichkeiten zum Schutz von mehrfach Laichern hingewiesen. Durch unsere Regeln und einer sanften Befischung haben wir es in den letzten Jahren bei der Regenbogenforelle in der Kaiser Traun geschafft, dass sich diese selbst in einer ausreichenden Zahl selbst reproduzieren. Damit ist seit vielen Jahren kein Fischbesatz mit Fischen aus einer Fischzucht nicht erforderlich. Die wissenschaftliche These von Prof. Arlinghaus ist damit auch in Salmoniden Gewässern erfolgreich anwendbar. Es ist ganz einfach schade Naturfische, die mit ihren an unserer Gewässersystem angepassten Gene für eine hohe Reproduktion sorgen, zu töten!
Der weidgerechte Umgang mit unseren Fischen
Es gibt viele wissenschaftliche Untersuchungen über das Schmerzentfinden von Fischen und Catch-and-Release ist auch nicht das Allheilmittel und wir werden es laufend genau untersuchen, um herauszufinden, was es nützt“ – weil ich denke, die Auswirkungen der Leute, die ihr Gewissen reinigen und eine „Erhaltung“ unserer Fischbestände beanspruchen um Dutzende gefangene Fische zurück in den Fluss zu werfen, kann manchmal sogar negativere Auswirkungen haben, als der Fliegenfischer, der ab und zu ein paar Wildfische mit nimmt.
Schöne Herbstäsche zum kurzen Fotoshooting, vorsichtig für 3 Sekunden aus dem Wasser gehoben – klick“ und wieder zurück ins Element. Bei den wenigen Äsche Bestände die wir noch haben, sollen diese wieder in den Fluss zurückgesetzte werden. Auch deren schonender, weidgerechte Umgang ist die Voraussetzung, dass unsere Wildfische eine Chance haben sich fort zu pflanzen und ihre Gene an ihre Nachfahren weiter zu geben.
Umfeld
Bevor wir jedoch in diese Diskussion eintauchen, lassen Sie uns eine andere harte Wahrheit ins Auge fassen: Manche Leute haben grundlegende ethische Probleme mit Catch-and-Release. Ist Catch-and-Release wirklich eine Übung, bei der Fische immer wieder gequält werden? In einige Länder wird vorgeschrieben, dass ein gefangener Fisch so schnell wie möglich auf humane Art und Weise getötet werden müssen und es müssen Kurse besucht werden, um herauszufinden, wie man einen Fisch tötet, bevor sie überhaupt einen Angelschein erhalten. Ich erinnere mich auch an lange, nachdenkliche Gespräche mit meiner Tochter als Biologiestudentin, der es wirklich schwer fiel zu verstehen, dass Catch-and-Release nicht gleichbedeutend ist, mit „Spielen mit dem Essen“. Ich hatte damals nicht alle Antworten, und ich habe auch jetzt nicht die umfassende Auskunft dazu. Nur weiß ich als weidgerechter Fliegenfischer, der seit vielen Jahren für die Gewässerbewirtschaftung zuständig ist, wie wichtig es ist, unseren natürlichen „Inventar“ zu erhalten, neben anderen Maßnahmen, die für eine optimale Vermehrung von Fischen mithelfen.
Catch-and-Release ist nicht das Allheilmittel
Es gibt ein noch größeres Problem, wenn Catch-and-Release als Allheilmittel angesehen wird, obwohl es nur ein winziger Teil eines viel breiteren Mosaiks von Problemen ist, die sich letztendlich auf die Überlebensfähigkeit von Fischen in unseren Gewässern auswirken.
Wer einen Fisch fängt, ihn aus dem Wasser heben, Fotos für eine Minute oder länger macht und den Fisch dabei effektiv erstickt, was nützt es dann, ihn wieder ins Wasser zu werfen? Oder, wenn man fischen geht obwohl die Wassertemperatur zu warm ist und die Fische beim Fangen über das Überleben hinaus gestresst sind, was nützt es dann, die Fische wieder ins Wasser zu setzen? Wenn Sie einen Kescher oder Handschuhe verwenden, oder den Fisch durch den Ufer Sand ziehen und ihnen der schützende Schleim geschädigt wird… dann wurden diese Fische kompromittiert, oder? Erfahrene Fliegenfischer wissen auch, dass die Überlebenschancen rapide abnehmen, je länger Sie mit einem Fisch kämpfen und je mehr Stress er empfindet. Was nützt es, einen Fisch zusätzliche 20 Minuten lang zu stressen, weil man Angst hat, diesen zu fest zu drillen, weil es sich eventuell um einen Rekord-Fisch handelt? Ich finde das albern.
Kneifst du deine Widerhaken weg?
Wie viel schlimmer ist der Drillingshaken wirklich, wenn Sie einen einzelnen Widerhaken so tief in das Maul einer Forelle versenkt haben, dass es fünf Minuten dauert und einige mächtige Drehungen mit der Zange bedarf, um ihn zu entwurzeln? Für viele von uns eigen NORMAL und für mich seit über 50 Jahren eine Selbstverständlichkeit, dass ohne Widerhacken gefischt wird. Wer so fischt – und so haben wir es auch in unseren fischereilichen Bestimmungen von „Fliegenfischer Weidgerecht“ verankert, der schont die Fische und kann diese, speziell bei der Trockenfliegenfischerei, ohne diese anzugreifen, in den meisten Fällen vom Widerhackenlosen Hacken befreien ohne sie anzugreifen und sie rasch in ihr Element zu entlassen.
Es geht um einen weidgerechten Umgang
Der Punkt den ich anspreche, ist, dass es Dutzende von Faktoren gibt, die beeinflussen, wie effektiv „Catch-and-Release“ wirklich ist und wie sehr es nur Schaufensterdekoration ist. Selbst wenn es gut gemacht wird, wissen wir, dass gefangene und freigelassene Fische sterben können. Beträgt die tatsächliche Sterblichkeitsrate 10 Prozent? Fünf Prozent? Alle oben genannten Faktoren (und andere) beeinflussen das. Ich finde in der fischereilichen Ausbildung soll dazu eine wirklich informative Coaching-Lektion an Jungfischer vermittelt werden, über den effektiven Umgang mit gefangenem Fisch. Seit 2022 bin ich auch selbst „Ausbildner“ und für die Jungfischer-Ausbildung zuständig und werde dieses im Lehrplan vorgesehene Thema ganz speziell behandeln und darauf eingehen. Es ist ganz einfach wichtig die Jungfischer auf dieses Thema zu sensibilisieren. Den weidgerecht zu fischen ist zwar im O.Ö. Fischereigesetz geregelt, ist jedoch auch eine Lebenseinstellung bzw. eine Einstellung zum Leben von Tieren.
Umfeld Gewässer und Fischbestände
Durch meine in der Zwischenzeit Jahrzehnte lange Praxis in der Gewässerbewirtschaftung, war ich auch dabei, bei einem steilen Rückgang der Fische. Hunderte toter Bachforellen sind im Sommer eines Jahres, die Obere Traun hinunter geschwommen und zuvor haben sich die Äschen Bestände um 80-90% reduziert. Viele Ursachen haben dazu geführt, dass sich unsere Fischbestände so stark reduziert haben. Seit vielen Jahren arbeiten wir daran, diesen Zustand zu ändern. Viele Dinge, wie Renaturierungsprojekte brauchen Zeit. Es gibt jedoch auch viele Punkte die in unseren Händen liegen und deren Maßnahmen, Regeln bis hin zur weidgerechten Einstellung können wir selbst und sofort umsetzen.
Unser Ziel ist selbstreproduzierende Fische
Es ist nicht getan, nur „domestizierte“ Zuchtfische aus einer Fischzuchtanstalt in unsere Gewässer zu leeren. Domestizierung ist ein innerartlicher Veränderungsprozess von Wildtieren, bei dem diese durch den Menschen über Generationen hinweg von der Wildform genetisch isoliert werden. Wildtiere werden durch Domestikation zu Haustieren und Zuchtfische die über Generationen es verlernt haben in der Natur zu überleben haben in der Rauen Natur keine Überlebenschance. Daher ist das Ziel unserer Bewirtschaftungspläne, der Aufbau und der Erhalt von selbst reproduzierenden Wildfischbeständen.
Gewässer Sharing mit anderen Nutzergruppen
Die Quintessenz ist, dass unsere Fluss- und Naturressourcen immer härter unter Druck stehen als je zuvor und die Anzahl der Angler im Allgemeinen, Bootfahrer, Taucher, Badegäste, Wasserentnahmen, Wasserbaumaßnahmen und andere Wasser- und Naturnutzer an unsere Fischgewässer drängen. Als Lee Wulff über Catch-and-Release sprach, war das eine andere Zeit, eine andere Art des Angelns. Wir müssen schlauer sein und uns laufend anpassen. Vor allem jetzt, wenn es um das Teilen unserer attraktiven Gewässer im Salzkammergut geht und wenn „Sharing“ Teil der Erhaltung und des Aufbaus unserer Fischbestände ist, müssen wir einen Blick auf das ganze Bild haben. Davon wird buchstäblich die Zukunft unserer Fische und des Fliegenfischens abhängen.
Weidgerechte Ausübung des Fischfangs (Weidgerechtigkeit)
Generell ist festzuhalten, dass das O.Ö. Fischereigesetz 2020 die Weidgerechtigkeit im §29 beschreibt. Diese Bestimmung hat ihre Grundlage das der Fischfang immer weidgerecht auszuüben ist. Hier wurde in Juristendeutsch der Begriff der „Weidgerechtigkeit“ definieren. Es geht dabei um ethischen Grundsätzen die sich über Jahrhunderte entwickelten haben und es geht um ein Bewusstsein zu schaffen für eine weidgerechte Behandlung der Wassertiere und es sind auch Änderungen der gesellschaftlichen Wertigkeiten zu berücksichtigen.
Es wurde im neuen Fischereigesetz versucht, diesen unbestimmten Gesetzesbegriff insbesondere durch die Vorgaben des neu eingefügten Abs. 2 zu definieren, wobei aber auch die neu gefassten Abs. 3 bis 6 zur Auslegung heranzuziehen sind. Besonders ist darauf hinzuweisen, dass der Vorgang des Fischfangs insbesondere den Fang, den Umgang mit und auch den Transport von Wassertieren umfasst. Dadurch werden die den Fischfang ausübenden Personen auch über den bloßen Fangvorgang hinaus verpflichtet, mit den Wassertieren schonend und weidgerecht umzugehen.
Weidgerechtigkeit im O.Ö. Fischereigesetz §29
(1) Der Fischfang ist weidgerecht auszuüben.
(2) Weidgerecht ist die Ausübung des Fischfangs dann, wenn
- der Fang, Umgang und Transport mit dem Lebewesen schonend erfolgt,
- im Fall einer Entnahme eine schnelle Betäubung und fachgerechte Tötung des Fisches gewährleistet ist,
- geeignete Fanggeräte verwendet und zulässige Fangmethoden angewendet werden.
(3) Verbotene Vorrichtungen, Fangmittel, Fangmethoden und Fanggeräte sind insbesondere
- Sprengstoffe, Schusswaffen, Harpunen, Betäubungsmittel und Gifte,
- elektrischer Strom,
- Fischfallen und ständige Fangvorrichtungen,
- das Stechen, das Anreißen, das Prellen und das Keulen,
- das Verwenden künstlicher Lichtquellen,
- die Verwendung von lebenden Wirbeltieren als Köder,
- das unbeaufsichtigte Auslegen einer Angelrute.
(4) Weiters ist es verboten, den Fischfang auszuüben
- in Einrichtungen zum Durchzug der Fische zur Überwindung eines Wanderhindernisses, wie in Fischwanderhilfen, Schleusen usw. sowie an den Ein- und Ausmündungen solcher Einrichtungen,
- im Grenzbereich von Fischwässern, soweit ein Eingriff in ein fremdes Fischereirecht, sei es auch nur durch Anlocken von Wassertieren, nicht ausgeschlossen ist,
- im Rahmen eines Wettbewerbs (Wettfischen).
(5) Die Landesregierung kann zur Wahrung der Grundsätze des weidgerechten Fischfangs durch Verordnung überdies
- bestimmte weitere Vorrichtungen und Fangmittel sowie Fangmethoden als verboten im Sinn des Abs. 3 feststellen,
- Vorrichtungen und Fangmittel sowie Fangmethoden in ihrer Anwendbarkeit zeitlich, örtlich oder hinsichtlich bestimmter Fischarten einschränken,
- weitere örtliche und sachliche Verbote festlegen.
(6) Beim Fischfang, der gemäß § 13 auf Grund einer Lizenz ausgeübt wird, ist die Verwendung von Netzen, Legschnüren und Fischreusen verboten.
Soweit die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die jeder Fischer kennen und beachten sollte und durch die Fischereischutzorgane auch kontrolliert werden. Über die gesetzlichen Vorgaben, sind Bewirtschafter spezifischen Fischereibedingungen einzuhalten.
Wir haben reagiert!
Wir haben drauf reagiert und an vielen Schräubchen gedreht und in unserer Gemeinschaft „Fliegenfischer Weidgerecht“ konnte ich wirklich coole Dinge tun und Maßnahmen in der Gewässerbewirtschaftung setzten. Auch die Maßnahmen vom Gewässerbezirk um Fisch Lebensräume zu verbessern und wiederherzustellen halfen mit um eine selbst reproduzierende Fischpopulationen aufzubauen und zu entwickeln. Wir sehen, dass wir auf einen guten Weg sind. Es ist jedoch noch viel zu tun und es wird noch viele Jahre brauchen…..
Befischungsdruck geringhalten
So gibt es viele Dinge, die man nicht direkt beeinflussen kann und so haben wir lange und intensiv darüber nachgedacht und diskutiert und der Ausweg an dieser Stelle besteht darin, Fliegenfischer Kollegen zu ermutigen, nur ein paar Fische zu fangen. Den Befischungsdruck gering zu halten. Der Maßstab für den Erfolg darf nicht in 20- und mehr Fische/Tag liegen. Ich weiß… „wie viele“ und „wie groß“ sind die einzigen Fragen, die beim Fischen seit Jahrhunderten von Bedeutung waren. Heute sollten andere Werte im Vordergrund stehen.
Paradigma ändern
Der Versuch, dieses Paradigma zu ändern, ist schwierig und wird die Einstellung jedes einzelnen verändern müssen. Aber wir von „Fliegenfischer Weidgerecht“ haben es schon vor vielen Jahren in unseren Vereinsnamen integriert. Bei uns gibt es keine Tageskarten. Die meisten unserer Mitglieder fischen nur wenige Stunden und sind nicht den ganzen Tag am Wasser. Wir haben eine Beschränkung in der Mitglieder Anzahl und wir passen laufend unsere „FFW-Fischereiordnung“ an. Regeln die unseren Wildfischbeständen helfen sollen, dass mit ihnen schonend umgegangen wird und sie dadurch die Möglichkeit bekommen, sich selbst zu reproduzieren.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Bei unseren FFW-Verein Sitzungen werden über Vorträge die Mitglieder über unsere Bewirtschaftungs-Schwerpunkte informiert und es werden aktuellen Themen und unsere Prinzipien und unsere Fischereiordnung diskutiert.
Fangfenster – seit 10 Jahren bewährt
Mit unserer Küchenfenster Regelung schützen wir unsere großen Fische, die ganz einfach, wissenschaftlich erwiesen, wesentlich produktiver im Gewässer sind und wir dadurch seit Jahren keinen Fischbesatz mit Zuchtfischen, also mit Fischen die aus Teichanlagen stammen und das Leben in der freien Wildbahn seit Generationen nicht mehr gewohnt sind, nicht mehr durchführen müssen. Es ist ganz einfach schade um diese Wildfische, die mit ihren an unserer Gewässersystem angepassten Gene für eine hohe Reproduktion sorgen, zu töten!
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
Es ist mir in der Zeitschrift „Österreichs Fischerei, Jahrgang 58/2005“ ein recht aussagekräftiges Foto in die Hände gefallen. Es ist zwar ein Vergleich mit Seeforellen abgebildet, für die jedoch genau dasselbe gilt, wie für die Regenbogenforelle und auch für andere Salmoniden. Damit wird recht schön veranschaulichen, welchen Unterschied es macht, ob der Fisch 38 cm oder 75 cm Länge hat und welche Auswirkungen dies auf die Anzahl von Eiern mit sich bringt.
Fangfester – was sie bewirken
Wird eine Fischart in einem Gewässer durch ein Fangfenster geschützt, so bleiben mehr große Tiere in einem Gewässer erhalten. Die fang bare Biomasse wird dadurch zwar anfänglich reduziert, dafür wird der Laichtierbestand gestärkt und die erhöhte natürliche Fortpflanzung sorgt bei guter Funktion für eine gesteigerte Menge an Nachwuchs. Dadurch können die Fangzahlen potenziell gesteigert werden und Besatzmaßnahmen können ganz weggelassen werden.
Fischereiordnung Kaiser Traun (Version 2021)
Prinzipien & Regeln definiert
Was für viele von uns eine Selbstverständlichkeit ist, ersuche ich jedoch alle unsere weidgerechten Prinzipien zu unterstützen und Fischern oder Gästen, die damit nicht vertraut sind, darauf hinzuweisen. Bei den nachfolgenden Tipps und Regeln müssen Sie keine Ausrüstung kaufen, sondern nur etwas mehr Zeit für die Vorbereitung und Achtsamkeit aufwenden, bevor Sie sich auf den Weg zu einem Ausflug machen und zum Fischen gehen. Wir nennen uns „Fliegenfischer Weidgerecht“ und daher ist es auch unsere Mission, dass wir uns weidgerecht verhalten und diese Einstellung verbreiten helfen.
Angeln heißt nicht Fische fangen, sondern Angeln heißt Erleben!
Zitat von: Norbert Eipeltauer