NUSSENSEE

Der Nussensee ist ein natürlicher Bergsee, welcher am Fuße des Hainzen (1638m) – Elferkogel (1601m) und der Katrin (1542m), auf einer Seehöhe von etwa 601 Meter, durchschnittlicher Seespiegel inmitten eines Waldgebietes gelegen ist. Der See erstreckt sich in seiner West-Ost-Achse auf einer Länge von etwa 580 m und ist an seiner breitesten Stelle etwa 227 m breit. Daraus ergibt sich eine Fläche von gut 10 Hektar bei einer maximale Tiefe von 14,7 Metern.

Nussensee ist ein Druckwassersee

Es handelt sich um einen sogenannten „Druckwassersee“, also um ein stehendes Gewässer, welches durch hochsteigendes – nach oben drückendes – Grundwasser entstehen, wobei sich Senken oder tiefer gelegene Geländeteile mit offenliegendem Wasser füllen. Dadurch ändern sich das Seevolumen und damit auch die Tiefe und Oberfläche je nach Wasserzufuhr.

Im Gegensatz zu den arktischen Bedingungen im Winter kann der Nussensee im Sommer an der Oberfläche Temperaturen von mehr als 24 °C erreichen, wobei die Wassertemperatur mit zunehmender Tiefe sehr rasch abnimmt.
Daten aus dem ASM (Amtliches -Seen-Messnetz)

Als Druckwassersee oder Quellbeckensee bezeichnet man Gewässer, die durch hochsteigendes – nach oben drückendes –Grundwasser entstehen. Sie haben also, selbst wenn sie einen Abfluss haben, keinen erkennbaren Zufluss. So auch der Nussensee, der fast zur Gänze von Quellen unter der Wasserfläche gespeist wird, und unterliegt Pegelschwankungen von mehreren Metern, was regelmäßig zur Austrocknung des Überlaufes, des dort entspringenden Nussenbach (Nussenseeache) führt.

Nussenbach – Nussenseeache

Auch wenn der Abfluss, die Nussenseeache, schon ausgetrocknet ist, sinkt der Wasserspiegel noch weiter. Das Wasser verschwindet durch unterirdische Spalten und Klüfte. Schließlich hat der See nur mehr eine Länge von 100 m bis 200 m und eine Tiefe von 2 m bis 2,80 m.

Wohin verschwindet das Wasser?

Vor Jahren wurde mit Hilfe von Farbstoffen der unterirdische Weg des Wassers festgestellt. Das gefärbte Wasser tauchte in den Trinkwasserbehältern unterhalb der Ruine Wildenstein in mehreren Kilometern Entfernung wieder auf. So ist der Nussensee für die Trinkwasserversorgung von Bad Ischl von Bedeutung und laufende Untersuchungen haben die einwandfreie Wasserqualität ergeben.

Plankton des Nussensee

Über das Plankton des Nussensee gibt es einen Artikel von Otto Zach: Das Plankton des Nussensee. In der Zeitschrift Apollo. Jahrgang 51, 1978, S. 5–8 (Quelle: zobodat.at [PDF]) weiters wird von diesen auf eine Arbeit von Dr. Carl von Keissler (Wien) verweisen und diese heißt „Kurze Mitteilungen über das Phytoplankton des Nussensee bei Bad Ischl in Oberösterreich“, veröffentlicht in der „Österreichischen botanischen Zeitschrift“, Jahrgang 1902, Nr. 1.

ZUSAMMENFASSUNG: Das Plankton des Nussensee zeigt in seiner Zusammensetzung viel Übereinstimmung mit den inneren Seen des Salzkammergutes wie dem Gosausee, dem Offensee und dem Schwarzensee, die von Abwässern und Zivilisationsfolgen noch kaum betroffen sind. Die Organismen finden sich nur in einer begrenzten Artenzahl. Eine der Ursachen liegt wohl darin, dass ihre Zuflüsse nicht von anderen Seen kommen, so dass eine Besiedelung mit Lebewesen von diesen entfällt. Weiters frieren sie im Winter wegen ihrer Kleinheit frühzeitig zu, daher können auch nicht winterliche Schwimmvögel zur Anreicherung des Planktons beitragen. Beim Nussensee kommt noch der Wasserverlust im Spätherbst und im Winter dazu.

Nach regenreichen Sommern hat der See gewöhnlich seine größte Wassermenge, im Herbst bei trockener Witterung kann der Wasserspiegel deutlich absinken. Bedingt durch seine Lage an den steilen Nordabhängen des Katergebirges liegt der Nussensee im Winter lange Zeit ganztägig im Schatten. Dadurch weist er im Winter meistens eine sehr starke Eisdecke auf, bei Hochdruckwitterung bildet sich über der Eisdecke oft ein stabiler Kaltluftsee mit Nebel aus.

Nussensee: (Foto: FC Nussensee)

Der Nussensee ist ein Naturschutzgebiet

Laut einer Verordnung der OÖ. Landesregierung wurde der „Nussensee“ in der Stadtgemeinde Bad Ischl als Naturschutzgebiet per Verordnung aus dem Jahre 2021 LGBl.Nr. 104/2021 besonders geschützt. Das Naturschutzgesetz gemäß § 25 Abs. 4. OÖ. NSchG 2001 sind daher folgende Eingriffe gestattet:

  1. das Befahren des Sees mit nicht motorisierten Booten, ausgenommen im Zuge allgemein zugänglicher oder allgemein beworbener Veranstaltungen;
  2. das Betreten der Eisfläche zur Ausübung des Eislaufens oder Eisstockschießens, ausgenommen im Zuge allgemein zugänglicher oder allgemein beworbener Veranstaltungen;
  3. das Betreten der Landflächen;
  4. das Befahren des Sees mit motorisierten Booten zu wissenschaftlichen Zwecken und im Rahmen von Bewirtschaftungsmaßnahmen durch die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie durch von diesen beauftragten Personen;
  5. das Baden und Schwimmen;
  6. das Tauchen unter Verwendung einer vollständig desinfizierten Tauchausrüstung im Rahmen von Übungen der Feuerwehr im Einvernehmen mit den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie der für die Vollziehung des OÖ. NSchG zuständigen Abteilung des Amtes der OÖ. Landesregierung;
  7. die Wasserentnahme im Rahmen von Übungen der Feuerwehr im Einvernehmen mit den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie mit der für die Vollziehung des OÖ. NSchG 2001 zuständigen Abteilung des Amtes der OÖ. Landesregierung;
  8. die rechtmäßige Ausübung der Fischerei, ausgenommen der Besatz mit nicht autochthonen Arten, sowie das Befahren des Sees mit Elektrobooten zu diesem Zweck in der Zeit vom 1. Mai bis 31. Oktober jeden Jahres;
  9. die rechtmäßige Ausübung der Jagd;
  10. die Instandhaltung und Instandsetzung rechtmäßig bestehender Gebäude und Anlagen;
  11. die forstliche Nutzung der Uferwaldbereiche am Südufer in Form der Einzelstammentnahme.

Lageplan des Naturschutzgebiet „Nussensee“

Fischbestand

Der Fischreichtum im Nussensee besteht hauptsächlich aus Saiblings- und Forellenarten, Renken, Hechten, Zandern, Barschen, Karpfen, Schleien und anderen Weißfischarten. Um den Fischbestand auch nachhaltig zu fördern, wurde in Absprache mit den ÖBF zwei Laichschonstätten angelegt, die ebenfalls von Amphibien und im Uferbereich von Reptilien genützt werden können. Damit wurde auch ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität gelegt.

Bewirtschafter

Impressionen

Nach dem Motto, „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ möchte ich diesen Mehrwert nutzen und ein paar Bilder vom Nussensee ergänzen. Es ist oft mit einen Bild und je nach Jahreszeit sehr einfach erklärt und ein stärkerer Eindruck auf den Betrachter vermittelt, wie ein umfangreicher Text.

Der Nussensee im Winter mit Eisdecke (Foto: Philipp Österreicher)

Weitere Informationen

Naturschutzgebiet Nussensee: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrOO&Gesetzesnummer=20001168

Otto Zach: Das Plankton des Nussensees. In der Zeitschrift Apollo. Jahrgang 51, 1978, S. 5–8 (Quelle: zobodat.at [PDF])

„Angeln und Naturschutz sind vereinbar“

Organisierte Angler und Bewirtschafter sind Österreichs wichtigste Heger und Pfleger (Manager) der Gewässer. Eine fachgerechte Hege und eine nachhaltige fischereiliche Gewässernutzung sind im Einklang mit dem Natur- und Fischartenschutz.

Zitat von Robert Arlinghaus