Im Laufe der Geschichte haben Flüsse unsere Landschaften geformt und sind durch unsere Kulturen und Träume geflossen. Jedoch unglaubliche 27.000 Barrieren – Kraftwerke, Wehre oder Schwellen – zerschneiden Österreichs Flüsse und hindern Fische am Wandern.
27.000 Barrieren sind zu viel
Schätzungsweise 10 % dieser Hindernisse erfüllen nicht einmal mehr einen Zweck, richten aber weiterhin großen Schaden an. Das bedeutet: Entfernen wir diese unnötigen Sperren, können sich die Artenvielfalt und die Fischbestände in Österreichs Flüssen wieder erholen. Welche Chancen sich für Mensch und Natur aus dem Rückbau von Dämmen ergeben, dazu treffen sich Experten auf den Kamp-Tagen und auch am Tiroler Lech hat der WWF schon einmal bei einer Damm-Entfernung mitgewirkt. Wie so ein umfangreiches Unterfangen vor sich geht, seht ihr im Video.
Live Stream 29.4. 13.30 bis 16.00 Uhr
Live Stream 29.4. 16:30 bis 17.30 Uhr
Dam removal – ein weltweiter Trend erfasst Österreich
Aufgrund der enormen Belastung der Wasserökosysteme wird weltweit mittlerweile intensiv daran gearbeitet Flüsse wieder durchgängig zu machen. In der USA wurden bereits Tausende Dämme wieder entfernt. In Europa werden vor allem in Frankreich immer mehr veraltete Wasserkraftwerke zurückgebaut.
Die Sünden der Vergangenheit (kleiner Auszug)
Flüsse geben uns so viel mehr als Wasser
RIVER nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Raum und Zeit. Der Film umspannt außergewöhnlichen zeitgenössischen Filmaufnahmen, darunter auch Satellitenaufnahmen, Flüsse in einem Ausmaß und aus Perspektiven, wie sie noch nie zuvor gesehen wurden. Durch die Verbindung von Bildern, Musik und einem poetischen Drehbuch entsteht ein Film, der sowohl traumhaft als auch kraftvoll ist und die Wildheit der Flüsse ehrt, aber auch ihre Verletzlichkeit anerkennt.
Eine visuell beeindruckende filmische und musikalische Reise, die die uralte Beziehung zwischen Menschen und Flüssen erforscht.
Flüsse werden nicht als Naturkatastrophe geboren
Der WWF ist auf den Zug aufgesprungen
Eine sehr erfreuliche Entwicklung an vielen Orten und Regionen gleichzeitig gibt es Maßnahmen und Projekt. Nun werden auch in Österreich Barrieren als echtes Problem gesehen. Mit Unterstützung des WWF konnten schon einige Barrieren entfernt oder entschärft werden. Allerdings belasten immer noch mehr als 27.000 künstliche Querbauwerke die heimischen Flüsse und Bäche.
Der „Zug“ hat Fahrt aufgenommen und nun heißt es eine Barriere nach der anderen, in Zusammenarbeit mit den Behörden zu eliminieren und neue zu verhindern.
TIROL: Was Fische wollen – Die Lebensader Inn
Ist der Inn noch zu retten?
Am 26.5.22 um 18.05 Uhr wird der ORF 2 eine leicht gekürzte Version von „Was Fische wollen“ ausstrahlen. Das ist ein sehr großer Erfolg für den Film, und eine große Chance, den Schutz des Inn und seiner Fischwelt einer wirklich breiten Öffentlichkeit in Österreich näher zu bringen.
Weitere Infos tv.orf.at/program/orf2/wasfischew100.html
Die Dokumentation „Was Fische wollen“ versucht, diese Frage auf eindrucksvolle Weise zu beantworten. Ebenso kritisch wie ausgewogen widmet sich Regisseur Christoph Walder in seinem preisgekrönten Film dem ökologischen Niedergang des Tiroler Inns und dem damit verbundenen Verschwinden einst massenhafter Fischschwärme.
EIN FILMTIPP FÜR ALLE ENGAGIERTEN NATURLIEBHABER
Er begleitet Fischer und Naturschützer, die für eine intakte artenreiche, Flusswelt kämpfen, lässt zugleich aber auch Vertreter der Energiewirtschaft zu Wort kommen, die vor der Herausforderung stehen, den Ausbau erneuerbarer Energiequellen mit dem Schutz ursprünglicher Natur und ihrer Tierwelt in Einklang zu bringen. Der Film dokumentiert somit auch die wenig bekannten, aber signifikanten Auswirkungen der Wasserkraft auf die Fischwelt. Spektakuläre Bilder von Laichgruben, in denen sich die Bachforellen paaren oder von Äschen Männchen, die sich im Paarlauf um die Weibchen balgen, helfen den gefährdeten Lebensraum der Innfische noch besser zu verstehen.
Buch und Regie: Christoph Walder | Gestaltung Christoph Walder
Paradiese aus Menschenhand
Der Inn – Neustart einer Lebensader
Die Filmreihe zeigt, dass man nicht resignieren muss, sondern der Zerstörung von Natur etwas entgegensetzen kann. In dieser Folge: Auf der Reise des Alpenflusses Inn kreuzen Wasserkraftwerke seinen Weg, er ist kanalisiert und eingedämmt – zum Leidwesen etlicher Pflanzen- und Tierarten. Doch dort, wo man dem Fluss neuen Platz schafft, können lebendige Biotope entstehen.
Der Inn ist einer der wasserreichsten Flüsse der Alpen – Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Doch der Mensch zähmt seit jeher die Kraft des Inns, staut ihn auf für die Stromerzeugung, deicht ihn ein gegen Hochwasser oder kanalisiert ihn für Flöße und Schiffe. Auf seiner Reise durch die Schweiz, Österreich und Deutschland hat der Inn einen Großteil seiner natürlichen Dynamik eingebüßt, zum Leidwesen etlicher Tier- und Pflanzenarten.
Nun setzt ein Wandel ein. Der Fluss soll an immer mehr Orten zu seinem natürlichen Zustand zurückgeführt werden. Bagger rücken an, um Dämme und Uferbefestigungen zu entfernen. Auwälder werden wieder mit dem Inn verbunden. Es entstehen Flusslandschaften, in die einst verschwundene Fische, Vögel und andere Tierarten zurückkehren.
Wie in Bever im Schweizer Oberengadin, wo Dämme umgestaltet wurden, damit sich der Inn bei Hochwasser weiter ausdehnen kann. Kiesbänke und Auwälder locken Biber an und der Fischotter ist wieder heimisch geworden. Im österreichischen Imst wurde ein Fischlift konstruiert, der die Tiere einmal pro Stunde über das Stauwehr des Kraftwerks hievt – von wo aus sie weiter flussaufwärts zu ihren Laichplätzen schwimmen können. Und hinter der deutschen Grenze investiert ein deutsch-österreichischer Energiekonzern in neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere und schafft Raum für Auwälder mit Schwarzpappeln und Silberweiden.
So zeigt sich, dass die Natur am Inn eine Chance hat – und der Fluss wieder zu einer echten Lebensader werden kann.
Der Inn – Neustart einer Lebensader
Schweizerische Fischerei-Verband informiert
Auch in der Schweiz gibt es eine Bewegung, mit
KINO ZUM WORLD FISH MIGRATION DAY: 11. MAI, 2022, 18:30, LANGENTHAL
Im Rahmen des Weltfischwandertags wird ein Dokumentarfilm von Patagonia im Kino gezeigt, wo einem Wassertropfen von seiner Quelle hoch in den Bergen Montanas bis zu seinem Ziel im Pazifischen Ozean gefolgt wird.
Das Kinoerlebnis wird anschließend mit einer interaktiven Experten Diskussion abgerundet und ein Überblick über die aktuelle Situation der Fischwanderung in der Schweiz gegeben. Freifliessende Flüsse und die Erholung der Wanderfischpopulationen stehen an diesem Tag also voll im Fokus. Hunderttausende Menschen sind Teil dieser Bewegung und setzen sich für den Schutz von Fließgewässern und Wanderfischen ein.
WORLD FISH MIGRATION DAY: 11. MAI, 2022, 18:30, LANGENTHAL
5 nach zwölf oder haben wir noch Zeit?
Oder ist das Wasserglas halb leer oder ist es halb voll? Zum einen müssen wir es hinkriegen, dass die Flüsse weiter frei fließen dürfen, und frei fließen heißt, dass wir obsolete Barrieren zurückbauen. Wir brauchen keine neuen Wasserkraftwerke. Die müssen verhindert werden. Wir haben mittlerweile Solar- und Windenergie, die von der Kilowattstunden-Ausbeute in der Energiegewinnung gleichwertig zu großer Wasserkraft sind. Große Alt-Anlagen müssen modernisiert werden und Kleinkraftwerke gehören zurückgebaut, so ist es Ziel der Europäischen Union in der neuen Biodiversitätsstrategie, die ja auch sagt, bis 2030 25.000 Kilometer frei fließende Flussläufe wiederherzustellen, dies auch annähernd zu erreichen. Die Natur ist flexibel! Es steht der Bagger noch auf der Schotterbank, fangen die Fische zum Laichen an. Neuer Lebensraum wird sofort angenommen.
Weitere Informationen
WWF – Alles im Fluss – Damm-Entfernungen für lebendige Flüsse
www.traunrauschen.at
„Flüsse geben uns so viel mehr als Wasser!“