Ursprünglich in einer Vielzahl von Österreichs Gewässern verbreitet, findet man den heimischen Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) heute nur noch sehr selten. Hauptgrund für den Verlust ist unter anderem die Krebspest, eine von einem Eipilz (Aphanomyces astaci) übertragene Krankheit, die für unsere heimischen Flusskrebsarten tödlich verläuft. Die Krankheit wurde bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts ausgehend von Nordamerika vermutlich über Frachtwässer in Europa eingeschleppt, wo sie zu einem ersten dramatischen Rückgang der heimischen Krebsbestände führte.
In der Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zu einer massiven Umgestaltung der Landschaft. Flüsse wurden begradigt, Auen und Moore trockengelegt, um landwirtschaftlichen Boden zu gewinnen. Durch den Verlust an wertvollen Lebensräumen kam es erneut zu einem starken Rückgang der verbliebenen Steinkrebsbestände und diese „Umbaumaßnahmen“, zumeist unter den Deckmantel „Hochwasserschutz“, ohne Berücksichtigung auf die letzten Steinkrebs-Vorkommen, passieren nach wie vor.
Beispiel Kaltenbach
Hier ein Beispiel von der Obere Kaltenbach Klamm – hier hatten wir nachweislich einen sehr guten Steinkrebs Bestand.
Hier wurde über die gesamte Kaltenbach Klamm keine Rücksichtig auf die bestehenden Steinkrebsbestände genommen. Der Kaltenbach rinnt während der Bauarbeiten in der Baggerspur. Vorherige Rettungsaktionen von Steinkrebsen waren nicht möglich. Bis heute warten wir auf unsere Entschädigungen am unteren Kaltenbach, bei der auch eine Wiederansiedelung von Steinkrebsen geplant wäre.
Begehungen und Versuche Steinkrebse nach Beendigung der Baustelle zu finden, waren bis jetzt leider erfolglos. Auch Bachforellen Bestände gab es bis weit über die Kaltenbach Klamm, bis hinauf nach Lindau. Durch die strukturlosen Hochwasserschutz einbauten sind diese auch verschwunden. Wie man sieht ist leider beim „modernen, ökologischen Wasserbau“ die Zeit stehen geblieben und es wird gearbeitet, wie dieser seit über 70 Jahren in unseren Bäche durchgeführt wird, ohne Rücksicht auf die Natur.
Stark gefährdete Steinkrebs-Bestände
Der stark gefährdete Steinkrebs steht seit dem EU-Beitritt Österreichs unter strengem Schutz, für ihn müssen (müssten) laut europäischer Fauna-Flora-Habitat Richtlinie Schutzgebiete ausgewiesen werden, zudem handelt es sich um eine prioritäre Art. Als Prioritäre Art von gemeinschaftlichem Interesse werden in der Europäischen Union diejenigen Tier- und Pflanzenarten geführt, für die die EU eine besondere Verantwortung trägt und angesichts einer starken Bedrohung zügig Schutzmaßnahmen einzuleiten sind.
Die letzten Vorkommen werden vernichtet
Zwar gibt es in Österreich insgesamt 21 ausgewiesene Schutzgebiete, in denen der Steinkrebs gelistet sind. In acht! davon ist er aber ausgestorben (D) und in zwölf weiteren ist der Erhaltungszustand schlechter als günstig (B/C). Ein guter Erhaltungszustand findet sich aktuell in nur drei Schutzgebieten, wobei in einem davon und zwar im Europaschutzgebiet Ödensee der Steinkrebs aufgrund eines Krebspestbefalls mittlerweile auch ausgestorben ist. (Quelle: Landesumweltanwaltschaft Salzburg LUA-Notizen 4/2022).
5 vor 12 für die Zlambach Bestände
Wir müssen daher jetzt Maßnahmen setzen, bevor die letzten Bestände und Habitate vernichtet werden. Es gehören dringend diese kleinen Bächen, die vom Sarstein, Hütteneck bis zum Predigtstuhl entwässern, als Schutzgebiete ausgewiesen. Vom FROSKG ersuchen wir hier dringend um Unterstützung, dass wir die letzten Steinkrebsbestände im Salzkammergut schützen können.
Krebse sind wichtig
Viele Krebse sind Spezialisten. Einige sind nur auf fließende Gewässer beschränkt. Einige sind völlig blind und leben nur in Höhlen. Andere können in fast jedem erdenklichen aquatischen Lebensraum leben und Lebensräume für andere Arten schaffen. Während ihrer gesamten Verbreitung dienen Krebse in vielen Ökosystemen als „mittleres Glied“ – sie sind sowohl Raubtiere von Wirbellosen als auch Beute vieler wichtiger Edelfische. Gleichzeitig sind einige Krebse die zerstörerischen invasiven Arten, die man sich vorstellen kann. Unabhängig von ihrer ökologischen Rolle wäre die Welt ohne Flusskrebse ein ganz anderer Ort.
Monitoring
Heute begegnet man in Bächen, Teichen und Seen überwiegend den „Amerikanern“ (Signalkrebs) und nicht mehr dem in Salzkammergut heimischen Edelkrebs und Steinkrebs. Wer sind die Flusskrebse, was leisten sie im Gewässer, wodurch sind sie bedroht und wie können wir ihre Bestände fördern und schützen? Um einen Überblick über unsere Bestände zu bekommen, soll ein Kartierungs-Projekt aufgesetzt werden.
Wer suchet, der findet
Trotz des angesprochenen Rückgangs an Lebensräumen gibt es sie noch: kleine, aber feine unberührte Bäche und Gewässerabschnitte, in denen sich das Wasser einen natürlichen Weg bahnen kann. Einige dieser kleinräumigen Juwelen findet sich im Oberlauf der Oberen Traun und ihrer Zubringerbäche.
Mit diesem Projekt möchten wir einen weiteren Beitrag zur Förderung der Biodiversität bzw. Artenvielfalt in den Gewässern im Salzkammergut leisten und somit einen Mehrwert für ein kaum beachteten Wasserbewohner feststellen, entwickeln, erhalten und aufbauen.
Situation und Relevanz
Flusskrebse sind seit eh und je Bestandteil der Fauna im Salzkammergut. Sie genossen lange Zeit hohen gesellschaftlichen, ökonomischen, ja sogar kulturellen Stellenwert. Bis zum Anfang des 20. Jahrhundert hatten Flusskrebse in Österreich außerdem einen hohen kulinarischen Wert.
Mit der sogenannten Krebspest, die durch nordamerikanische Flusskrebse (Signalkrebs) eingeschleppt wurde, kam es jedoch zum Zusammenbruch der heimischen Bestände. Doch nicht nur die Krebspest, sondern vor allen durch die starke Verbauung unserer Bäche und Flüsse und der damit einhergehende Verlust von Habitaten oder organische Belastung der Gewässer führten zu drastischen Rückgängen der heimischen Krebsbestände.
Steinkrebs Aufkommen – flagship species
In der Oberen Traun, bis Bad Ischl haben wir heute nachweislich ein Signalkrebs vorkommen. Unserer Augenmerk gilt jedoch in den Zubringerbächen der Zielart: „Steinkrebs“. Der Steinkrebs und seine Bestände soll über lokale Artenschutzprojekte vom FROSKG mehr Beachtung zuteilwerden. So hat (hätte) der Steinkrebs den höchsten Schutzstatus lt. Anhang II und V der FFH-Richtlinie (Europäische Kommission, 1992), sowie in Anhang III der Berner Konvention (Council of Europe, 1979). Zusätzlich ist er in der österreichischen Roten Liste als „gefährdet“ gelistet. Wobei Flusskrebse im Allgemeinen und der Steinkrebs im Speziellen nach wie vor eine wichtige gewässerökologische Funktion haben. So sind sie wichtiger Bestandteil der Nahrungskette, werden durch ihre omnivore Ernährungsweise aber auch als
„Gesundheitspolizei“ des Flusses bezeichnet. Bekannt sind sie auch als Indikatoren für hohe Wasserqualität. Eine Kombination aus den wertvollen Aufgaben, die der Steinkrebs im Gewässer übernimmt, seiner historischen Bedeutung und seinem hohem Schutzstatus verleiht ihm zurecht den Stellenwert einer sogenannten „flagship species“. Daher verdient diese Krebsart jede mögliche Form der Unterstützung – sei es durch Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit oder Artenschutzprojekte – um dem Rückgang der Bestände entgegenzuwirken bzw. bestehende Populationen zu schützen. Ein wichtiger Punkt ist auch die Nutzung vorhandener Lebensräume für die Ansiedlung von Populationen, um den Fortbestand der Art zu unterstützen und zu sichern.
Bächen und Habitate im FROSKG
Aufbauend auf die „Defizitanalyse ausgewählter Traun Zuflüsse“ aus dem Jahr 2013, welches im Rahmen der Flussraumbetreuung Obere Traun von Leopold Feichtinger und Clemens Gumpinger gemacht wurde, möchte ich dieses damals erhobenen Daten und Gewässer aufnehmen und um einige ergänzen. Teilweise ist es gar nicht so einfach, eine Übersucht über diese kleinen Gewässer und Bäche zu bekommen. Zumeist werden diese fischereilich und in der Öffentlichkeit als sensibles Ökosystem nicht wahrgenommen.
Nebenschauplatz – Querbauwerke in den Zubringerbächen
Da die Erfassung von Querbauwerken bei den Begehungen gleich miterfasst werden kann, soll diese auch gleich zumindest in den Mündungsbereichen in die Traun mit dokumentiert werden. Die Erhebungen an den Gewässern erfolgten zu Fuß von der Mündung flussaufwärts. Die Daten der vorgefundenen Einbauten sollen erfasst und fotografisch mitdokumentiert werden. Es reicht dabei, dass Maßangaben, wie die Höhe von Querbauwerken geschätzt werden, da sie lediglich einen Eindruck von den Größenverhältnissen vermitteln sollen.
Gewässer Auflistung der Bäche in Bad Goisern
Die vorherrschenden Bedingungen sind zumindest in den Oberläufen ein hervorragendes Habitat für Steinkrebse. Laut Erzählung von „Bach-Anrainern“ soll es in den oberen Bachabschnitten noch durchaus gute Bestände geben. Was mich dazu bewegte in Bad Goisern mit dem „Kartierungs-Projekt“ zu starten und das Populationsvorkommen von Steinkrebsen zu analysieren. Aufbauend auf die Erkenntnisse könne man mit einen lokalen Krebsen Stamm auch eine Wiederansiedlung von Steinkrebsen in verschiedenen Zubringerbächen wo es ein vorkommen gab, welches jedoch durch brutale Bau- und Regulierungsarbeiten vernichtet wurde und heute wieder eines potenziellen Lebensraums bieten würde.
Detailbeschreibung der Bäche in Bad Goisern
Goiserer Weißenbach
Der Goiserer Weißenbach ist auf den untersten Flusskilometer stark anthropogen überprägt. Auf den untersten 40 Metern wurde der Anschluss zur Traun in Form einer organismenpassierbaren Rampe wiederhergestellt. Unmittelbar darüber ist das Bachbett von zwei Kraftwerksausleitungen und mehreren Sohlstufen geprägt. Dabei werden Höhen von zweimal 0,7m und 0,3 m in Form von Sohlgurten und einmal 0,4 m in Form einer Blockrampe überwunden. Dieser Bereich ist somit auch eine Restwasserstrecke, eine Auffindbarkeit der neuen FAH im Mündungsbereich ist aufgrund der direkt daneben stattfindenden Rückleitung des Turbinenwassers zu hinterfragen. Durch das flussauf anschließende Siedlungsgebiet verläuft der Weißenbach in einem hart regulierten, strukturarmen gestreckten Gerinne. Typisch für diese Strecke sind steile Uferböschungen, die teilweise in Form von Betonmauern ausgeführt sind. Bei Fkm 0,9 befindet sich ein ca. 2m hohes Steilwehr, das aufwärts gerichtete Passierbarkeit unterbindet. Im weiteren Verlauf weist der Weißenbach hohe Natürlichkeit in Bezug auf die Ausbildung des Bachbetts, die Umlandverzahnung und die Sohlbeschaffenheit aus.
Maßnahmenvorschläge für den Goiserer Weissenbach:
- Fortsetzung des Fischaufstieges im Mündungsbereich unter Berücksichtigung der Wasserkraftnutzung (Neuauflage WR- Bescheid, Beteiligung Betreiber).
- Strukturierungsmaßnahmen in den Uferbereichen der Strecke im Siedlungsbereich.
- Entschärfung der Sohlgurte bei Fkm 0,46 durch Nachschlichtung bzw. Vorschlichtung von Flussbausteinen.
- Stufenweise Auflösung der Steilwehr bei Fkm 0,9 nach vorheriger Klärung der Situation der Besiedelung von Traun und Weißenbach hinsichtlich Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
- Erhebung des Steinkrebs (Austropotamobium torrentium) vorkommen im Goiserer Weissenbach und seinen Zubringer Bächen.
Eichenwaldgraben
Der Eichenwaldgraben mündet in einen durch das Kraftwerk Lauffen eingestauten Altarm der Traun. Er ist somit sohlgleich und barrierefrei angebunden. Der Eichenwaldgraben weist eine durchschnittliche Breite von lediglich einem Meter auf, die Sohle ist durchgehend mit halbdurchlässigen Gittersteinen ausgelegt eine dynamische Entwicklung wird somit verhindert. In den Sohlzwischenräumen haben sich typische Pflanzen vernässter Zonen, wie Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), Schwertlilie (Iris pseudacorus) und Brunnenkresse (Nasturtium officinale) angesiedelt.
Der Eichenwaldgraben entwässert die umliegenden Wiesen und Hangwässer in die Traun, die landwirtschaftliche Nutzung erfolgt bis an die Uferlinie. Beschattung und Strukturierung durch Ufergehölz fehlt vollständig. Aufgrund der geringen Wasserführung und der Kleinheit wird dem Eichenwaldgraben in Relation geringe fischökologische Bedeutung zugewiesen. Im Hochwasserfall, dient er allerdings im Mündungsbereich in die Traun als idealer Fischeinstand und als Jungfischhabitat. Mehr Bedeutung wird dem Eichenwaldgraben für gewässerbewohnende Insekten (Libellen, Stein- und Eintagsfliegen,) sowie ev. für Amphibien zugemessen. Der Eichenwaldgraben könnte in potentielles Flusskrebshabitat sein er sollte daher innerhalb der geplanten Untersuchungen der Flusskrebsbestände der Oberen Traun berücksichtigt werden.
Maßnahmenvorschläge für den Eichenwaldgraben
- Ausbildung eines naturnahen Bachbetts, dessen Sohle von natürlichem Substrat gebildet wird und (zumindest geringe) dynamische Entwicklungen zulässt.
- Ausbildung eines Ufergehölzsaumes.
- Untersuchung hinsichtlich möglicher Steinkrebsbestände.
Begehung Eichwaldgraben am 18. Mai 2022
Bei der Begehung mit Philipp Schubert von den ÖBF und mit dem kleinen E-Fisch Aggregat Grassl ELT 60 II 1,3 KW von der Mündung des Eichgrabenbach bis oberhalb der Häuser bzw. unterhalb des KFZ Händler Fa. Putz konnten wir einen sehr hohen Elritzen Bestand 0+ feststellen.
Laichhabitat für Elritzen
Dh. dieser kleine Bach wird vermutlich als Laichhabitat der Elritzen genutzt. Wobei wir keine Adulten Elritzen gefangen und gesichtet haben. Interessant auch der Fang von einen Aitel mit ca. 10 cm. Andere Fische und oder Steinkrebse konnten im unteren Eichgraben keine festgestellt werden. Auch dürfte der kanalisierte Bachverlauf für Steinkrebse kein Habitat darstellen.
Poserer Höllbach (Poserergraben)
Der Poserer Höllbach ist sohlgleich an die Traun angebunden. Bereits vom Mündungsbereich an ist das Bachbett hart verbaut, wobei im unteren Teil Steinschlichtungen im oberen Teil durchwegs betonierte Ufermauern dominieren.
Bachverlauf Poserergraben
Der Bachverlauf ist gestreckt, die Gewässersohle maximal 1,5m breit. Im Bereich vor der Mündung verläuft der Bach teilweise direkt zwischen Gebäuden bzw. innerhalb einer Aufdämmung. Im Bereich der Aufdämmung ist ein teilweise gut ausgeprägter Ufergehölzsaum mit Eschen (Fraxinus excelsior), Schwarzerlen (Alnus glutinosa) und Weiden (Salix sp.) vorhanden. Laut Anrainern bestehen immer wieder Probleme mit lokalen Ausuferungen, entsprechende selbsttätig durchgeführte Aufdämmungen sind die Folge. Im Hochwasserfall folgt der Bach der Falllinie Richtung Traun, die vorgegebene Linkskrümmung zur Mündung ist hydraulisch nicht geeignet, um die anfallenden Wassermengen abzuführen. Das Bachbett ist von vielen Sohlstufen und teilweisen Sohlpflasterungen geprägt, dennoch weist der Poserer Höllbach einen bereits bei Begehung gut wahrnehmbaren Bachforellenbestand (Salmo trutta f. fario) mit scheinbar gut ausgebildetem Populationsaufbau auf. An vielen Stellen des hart verbauten Bachbettes sind flächige Bestände des invasiven Japanischen Staudenknöterichs (Fallopia japonica) vorhanden.
Maßnahmenvorschläge für den Poserergraben
- Lokale Aufweitungen des Unterlaufs
- Um Verlegung der Bachmündung
- Strukturierungen des Bachbetts
- Entfernung der Staudenknöterichbestände durch Aushub und Deponie des Wurzelsubstrats
- Auflösung/Entschärfung der Sohlstufen mit mehr als 0,2 Metern Absturzhöhe
- Anlage einer Niederwasserrinne bei der Querung der Bundesstraße
- Umgestaltung der gepflasterten Sohlrampe im Anschluss oberhalb
Begehung Poserergraben am 18. Mai 2022
Bei der Begehung mit Philipp Schubert von den ÖBF und mit dem kleinen E-Fisch Aggregat Grassl ELT 60 II 1,3 KW von der Mündung des Poserergraben bis oberhalb der Häuser und unterhalb vom Billa, konnten 2 (zwei) Bachforellen gefangen werden. Die Wasserführung ist auch sehr gering und für mehr Fische ist auch kaum Platz. Im unteren Bereich bildet er einen guten Unterstand bei Hochwasser für Jungfische. Auch konnten im unteren Bereich, oberhalb der Bahntrasse auch laichende Elritzen beobachtet werden. D.h. der Posererergraben stellt im Unterlauf ein wichtiges Jungfischhabitat und ein Elritzen Laichgebiet dar. Maßnahmen für den Posererbach siehe oben.
Wildpfad Mühlbach
Fälschlicher Weise als Jochbach bezeichnet, kommt der „Wildpfad Mühlbach“ zwar auch on der Jochwand herunter und war in früheren Zeiten ein Mühlbach, der an die Traun angebunden war. Siehe Doris Urmappe. Wobei auch die Bezeichnung und Namensgebung auf „Wildpfad Mühlbach“ von mir erfunden wurde, bis ich für diesen kleinen linken Traun Zubringer den richtigen Namen eruiert habe.
Jochbach
Der Jochbach ist im Unterlauf aufgrund seiner Morphologie als gering geeigneter Fischlebensraum einzustufen. Einerseits aufgrund des starken Gefälles und des damit einhergehenden starken Geschiebetriebes, andererseits aufgrund der geringen Wasserführung und der speziellen Mündungssituation (steiler, stark verzweigter Schwemmkegel, geringe Wassertiefe der Wasserläufe, oft nur mit tonig/schluffigem Substrat). Des Weiteren weist der Bach viele natürliche und künstliche Abstürze und Hindernisse auf die eine longitudinale Migration unmöglich machen. Die Querung des Baches durch die lokale Straße führte zur Verrohrung des Bachbetts. Im Bachbett finden dynamische Umlagerungsprozesse sowie Ansammlungen von Totholz statt. Auch wenn die Umweltbedingungen für den Steinkrebs nicht optimal sind, sollte der Jochbach bei entsprechenden Untersuchungen berücksichtigt werden.
Maßnahmenvorschläge für den Jochbach
- Untersuchung hinsichtlich vorhandener Steinkrebspopulationen
- Zulassen der aktuellen dynamischen Prozesse (Uferanrisse, Umlagerungen,)
Rassingbach (Rassinggraben)
Wildbachverbauung anno 1960
Der Rassingbach kommt hart verbaut unterhalb der Jausenstation Rassingmühle in die Traun. Die Rassingmühle ist ein über 500 Jahre alten Haus, das die letzten ca. 200 Jahren als Wirtshaus viel Wasser die Traun hinunterfließen hat gesehen. Hier lässt es sich vortrefflich einkehren.
Stambach
Flussporträt Einzugsgebiet Traun und ihrer Nebenbäche – Ab ihrem Austritt aus dem Hallstätter See wird sie bis Lauffen, als „Goiserer Traun“ bezeichnet. Ihren Weg in Richtung Nordosten fortsetzend nimmt sie den Stambach als kleiner Zubringer auf. Im Zuge des Kraftwerkbau in Bad Goisern wurde unter Berücksichtigung der ökologischen Randbedingungen der Stambach durch ein technisches Bauwerk in die vorhandene Böschung integriert.
Zlambach (Pötschenbach) und seine Zubringer Bäche
Der Zlambach
Der Zlambach mündet in den Hallstätter See. Der Zlambach ist im gesamten Bereich von hart regulierten Ufern geprägt. Der Bachverlauf ist überwiegend gestreckt, das Bachbett mit einer durchschnittlichen Breite von 8 Metern weist lediglich geringe Strukturanteile auf lokale Schotteranlandungen fehlen, eine Breiten-/Tiefenvarianz ist wenig bis gar nicht ausgeprägt. Der vorhandene Ufergehölzstreifen ist verhältnismäßig gut ausgeprägt, eine ausreichende Beschattung ist dadurch gegeben. Die Ufer sind mittels Steinschlichtungen gesichert. Oberhalb der Eisenbahnbrücke trifft man auf erste Sohlsicherungen mit Absturzhöhen zwischen 0,3 und 0,5 Metern, bis hin zu einer Steilwehr mit ca. 1,5m Absturzhöhe. Wo Häuser in unmittelbarer Nähe um Ufer stehen, ist die Ufersicherung fast ausschließlich in Form von Betonmauern ausgeprägt. Der Zlambach hat neben der Koppentraun und dem Waldbach wesentliche Bedeutung für zur Laichzeit wandernde Seefischarten wie Seeforelle (Salmo trutta f. lacustris), Reinanke (Coregonus sp.) und Seelaube (Alburnus mento). In der aktuelle Ausprägung, mit wenig Strukturelementen, keine Tiefenvarianz, zu hohe Abstürze ist der Zlambach aber wenig geeignet um diesen Fischarten entsprechende Laichhabitate zu bieten bzw. eine Wanderbewegung aufwärts, zuzulassen. Bei Begehungen können Bachforellen unterschiedlicher Größenklassen gesichtet werden. Ebenso Markierungen des Fischotters (Lutra lutra) und einige Wasseramseln (Cinclus cinclus).
Maßnahmenvorschläge für den Zlambach
- Aufweitungen des Bachbetts im Unterlauf (lokal und generell).
- Anlegen einer Niederwasserrinne, um konzentrierte Abfuhr anfallender Geschiebemengen und ausreichende Wassertiefe zur Laichwanderung zu gewährleisten.
- Strukturierung mit Stummelbuhnen oder ähnlichem im Bereich der Betonmauern.
- Auflösung/Absenkung vorhandener Sohlgurte auf maximal 0,1 m Spiegeldifferenz.
- Fischaufstiegshilfe beim Steilwehr bei Fkm 0,9 (z.b: Vertical-Slot-Pass oder teil/aufgelöste Rampe) Aufweitung lokal und Einbau von Vertical Slots Aufstiegshilfen
Die Mündung des Zlambachs in den Hallstättersee ist aufgrund des ausgebrägten Schwemmkegels sowohl für Wasservögel als auch Seefische bedeutend. Unmittelbar oberhalb der Seemündung beginnt die hart verbaute Strecke, nur wenige Strukturgeber sind vorhanden. Der Ufergehölzsaum ist durchwegs vorhanden eine flachere Ausbildung der Ufer wäre zumindest stellenweise wünschenswert. Im besiedelten Gebiet lösen betonierte Ufermauern die Steinschlichtungen ab, eine Vorschlichtung mit Stummelbuhnen oder Störsteinen wäre sinnvoll. Ab Fkm 0,7 erschweren erste Sohlsicherungen die flussaufwärts gerichtete Wanderung laichwilliger Fischarten. Bei Fkm 0,9 unterbindet ein Steilwehr jegliche Migration.
Der Kleine Zlambach
In diesen Bereich gibt es l. Aussage von Anrainern bzw. vom Pächter des Kl. Zlambach ein noch recht gutes Steinkrebs-Aufkommen.
Sarstein-Zubringer Monitoring
Reithbachl und Rothengraben
Als direkte Zubringer Bäche in den Hallstätter See
Weitere Informationen
Weiterführende Infos/Links
Wie ich in der ÖBF-Broschüre:“ AKTIV FÜR STEINKREBS UND AMPHIBIEN Anregungen für Forstleute, Landwirte und Gewässerbewirtschafter“ lese, ist es auch für die ÖBF ein Anliegen, diese letzten schützenswerten Steinkrebs Habitat zu schützen.
Forum Flusskrebs
Das forum flusskrebse wurde zum Abschluss der internationalen Flusskrebstagung in Gaming / Österreich von Flusskrebsexperten aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien gegründet. Es ist ein international tätiger Verein mit Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum und unterhalten enge Kontakte zur IAA (International Association of Astacology). Hauptziel des forum flusskrebse ist der Schutz heimischer Flusskrebse und deren Lebensräume.
Forum Flusskrebse: https://www.forum-flusskrebse.org/
ÖBF-Video: Nächtliche Suche nach Steinkrebsen
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen.
Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten..“