Möchte hier unter „Meine Bibliothek“ meine Büchersammlung vorstellen, im speziellen natürlich mit Bücher übers Fischen, Fliegenbinden und Gewässerbewirtschaftung, dazu dann noch ein paar Infos zum Autor und natürlich zum Inhalt. Heute haben ich mal eine Rezension über ein Buch, dessen Autor seinen Ursprung in Bad Ischl hat. Einem „must-have“ für Liebhaber des Salzkammergutes und seinen Fischerei Reviere. Ich habe viele Bücher über die Fischerei und habe meine Bibliothek schon seit Jahrzehnten im Auf -und Ausbau. Ich war mir auch sicher, dass ich „Naß und Trocken“ habe. Der Einband und das Buch sind mir so vertraut. War jedoch leider nicht so. Im Winter hat man ja Zeit, sich seine Bibliothek wieder einmal durch zu sehen. Das eine oder andere Buch zu lesen oder Abschnitte daraus. Wie ich den Artikel aus dem Traun-Journal über die Seeforelle übernommen habe, kam mir auch der Hinweis über diese Buch unter. Gleich mal meine Bibliothek durchstöbert! Jedoch ohne Erfolg! Hatte das Buch zwar in meiner Buchhandlung meines Vertrauens, schon des Öfteren in der Hand, habe es mir jedoch scheinbar nie gekauft? Hatte auch damit nicht den Bezug, dass es darin um die Fischerei in der Ischler Traun, Rettenbach und Gimbach* (Frauenweißenbach) und einige andere Gewässer im Salzkammergut geht. Daher eine Pflichtlektüre für mein Bibliothek! Ich muss diese Buch haben! Internet – Recherchen zeigten, dass es neu nicht mehr im Handel ist. Wie sich zeigte, ist dieses Buch heute nicht mehr so leicht im Buchhandel zu bekommen. Meine Ausgabe habe ich mir über Amazone, in einer gebrauchten Ausgabe gekauft. Man findet jedoch auch noch Exemplare in verschiedenen Antiquariaten. Die Internet Suchmaschinen sind gerne behilflich.
Nass und Trocken
Plaudereien ueber das Fliegenfischen und ueber andere Dinge mit Haken und Widerhaken
1967 erschien das Buch „Naß und Trocken“ vom Ischler Zahnarzt Dr. Hans Kellner der alias als Hans Anders geschrieben hat, welches sehr interessante Details über die damalige Fliegenfischerei an Traun, Rettenbach und Gimbach* beinhaltet. Dh. es spielt vornehmlich an der Oberen Traun, in den 60er Jahren, die ihrer einzigartigen Salmoniden Bestände wegen von Kennern, wie z.B. dem mit den Flugangelmöglichkeiten in aller Welt besonders vertrauten Amerikaner Joseph W. Brooks in seinem fesselnden Buch „Im Zeichen der Windrose“, als wahres Anglerparadies betrachtet wird.
Erschienen im Verlag Paul Parey
149 Seiten, mit 34 Abbildungen im Text und auf Tafeln 8°, 18 – 23,5 cm, gebunden, in Leinen, mit Schutzumschlag;
HANS ANDERS hat die Traun, ihre Quellbäche und Nebenflüsse wie auch die charakteristischen Seen des Salzkammergutes und zahlreiche andere Gewässer nicht nur für ein paar Ferientage oder Urlaubswochen kennengelernt, sondern kann sie von seinem Wohnort Ischl aus das ganze Jahr hindurch ständig genießen und als begeisterter und erfolgreicher Fischer ihre vorzüglichen Fanggründe immer wieder von neuem erforschen. Kein Wunder, dass er über ungewöhnliche Erfahrungen verfügt, die er in seinem ebenso amüsanten wie lehrreichen Buch mit beneidenswertem Erzählertalent weitergibt. Seine Plaudereien über das Fliegenfischen und über andere Dinge „mit Haken und Widerhaken“ entpuppen sich deshalb nicht nur als perfekte Unterweisung im Flugangeln, sondern sind zugleich eine Quelle köstlicher und anregender Unterhaltung.
Hubert Kerschbaum
HANS ANDERS hat dieses Buch auch seinen Fischerfreunden gewidmet, allen voran seinen Lehrmeister in dieser edlen Kunst, Hubert Kerschbaum. Dieser war zu dieser Zeit der Fischerei – Experte an der Oberen Traun. Kümmerte sich um die Bewirtschaftung der Gewässer, war Fischereiaufseher für Ischl und in die Traun und ein Liebhaber des „Rettenbach“.
Leseprobe
„Ort der Handlung: Bad Ischl, linkes Traun Ufer knapp unterhalb der Eisenbahnbrücke zwischen Ischl und Lauffen. Zeit der Handlung: 13. September 1966, 13 Uhr.
Also zweimal diese verflixte Zahl dreizehn. Dazu noch sinkender Barometerstand, ein nahendes Tiefankündigend, überdies noch ungünstige Beißzeiten nach Beißzeittabelle. Was war das schon zu erwarten.
Wir, die Person der Handlung, als da sind meine blonde Schlanke (die Rute), eine ruppige Schwarze (die Fliege) und ich, waren nahe daran, unter diesen widrig erscheinenden Umständen aufzugeben, da schoss es plötzlich aus der blauen Tiefe. Die Gerte krümmte sich, die Rolle sang ihr süßes Lied.
Ich hatte sie am Hacken; wen, wusste ich noch nicht. Erst als sie nach einer rasanten Flucht stromab mehrere Male einen halben Meter hoch aus dem Wasser sprang, war mir klar, dass „Sie“ die beste des Jahre war! Ein langer Drill, eine vorsichtige Landung und ein kurzes schmerzloses Ende. Sie hatte tapfer, fintenreich und ausdauernd gekämpft. Unbewusst zog ich meinen Hut. Sie fand keinen Platz in meiner Fischertasche. Sie war 51 cm lang und hatte ein Gewicht von 1560 g.“
Fazit:
- Es war eine Regenbogenforelle! Und das schon im Jahr 1966 !!!
- 1966, waren Regenbogenforellen exotische und spektakuläre Einzelexemplare, über die an den Stammtischen geredet wurde.
- Aber wie man sieht, kamen auch 1966 schon welche in der Ischler Traun vor.
- Eine 51 cm Regenbogenforelle – „die beste des Jahres“! Da sind wir heute schon etwas verwöhnter!
- Die Schauplätze die im Buch beschrieben sind, gibt es heute auch noch!
Dem im Fliegenfischen Erfahrenen gibt das Buch durch seine Vielseitigkeit einzigartige Hinweise, während der noch weniger weit fortgeschrittene verständnisvoll auf jene Dinge aufmerksam gemacht wird, die für ihn als erste und notwendige Schritte zunächst am wesentlichsten sind.
Erklärung zu Gimbach:
- Fischereirevier: Frauenweißenbach mit Schwarzenbach, Zwerchbach, Gimbach sowie alle sonstigen kleinen Zuflüsse. Frauenweissenbach heißt er nach der Offenseebachmündung. Der Gimbach, der Hauptwasserbringer des Frauenweißenbach. Der Gimbach / Frauenweißenbach hat sich im Juli 2010 durch Regenfälle stark anschwellen lassen. Der Bach hat sehr viel Geröll, Geschiebe und Baumstämme in großer Menge transportiert, welche jetzt mit Bagger und Lastwägen mit viel Mühe wieder weggebracht werden müssen. Leider wurde dadurch der untere Teil des Gimbach und Frauenweißenbach komplett zerstört.
- Nicht zu verwechseln mit den Gimbach im Weißenbachtal (Gimbach Kaskaden). Dieser gehört zum „Äußeren Weissenbach“ der in den Attersee entwässert.
„Mein wahre Luxus ist, Zeit zum Fischen zu haben.“