Bäume sind integraler Bestandteil unserer Welt. Welches Stichwort heute auch fallen mag – Klimawandel, Biodiversität, Stadt- und Landschaftsplanung, Landesgartenschau und Gewässerrenaturierung – Bäume spielen überall eine wichtige Rolle. Leider allzu oft vernachlässigt bis vergessen ist ihre grundlegende Bedeutung an unseren Gewässern. An unserer Fließstrecken, den Bächen und kleinen Flüssen, sorgen altersgestufte Baumbestände mit Kronenschluss für ein spezielles Klima, das dem „sommerkühlen Bach“ mit Licht und Schatten seine Eigenarten gibt und erhält. Und während sich der kurzsichtige Angler darüber ärgert, dass er seine Fliegen an Ästen und Wurzeln abreißt, freuen sich der weitsichtige Angler und jeder Naturfreund und die Gewässerorganismen allemal, dass der vielfältige Lebensraum durch Baumwurzeln, Stämme, Äste, Zweige, Totholz und vieles mehr ungeheuer bunt und produktiv ist. – Möge diese überragende Entwicklung der Natur auch den Landschafts- und Gewässerplanern stärker ins Bewusstsein kommen.
Im Frühjahr 2012 hat es unterhalb der Soleleitung in Lauffen, einen Baum aus der Uferböschung gespült. Nach Rücksprache mit dem Leiter des Gewässerbaubezirkes bekamen wir die Genehmigung, dass dieser Baum am Traunufer liegen bleiben kann. Um den Baum auch an diesen Standort zu sicher, wurde er dankswerter Weise von der Flußbauleitung auch noch mit zwei Piloten gesichert. Danke auch Leopold F., Gewässerbeauftragter der Obere Traun, für seine Bemühungen, solche strukturelle Verbesserungen zu realisieren.
1er TOTHOLZ BAUM ISCHLER TRAUN
Es ist nur eine Kleinigkeit. Es ist jedoch der erste Totholzbaum auf der ganzen Revierstrecke der Ischler Traun, über 8,25 km. Natürlich haben wir Totholz im Engleithen Altarm und im Sulzbach und im Kaltenbach. Einen Totholzbaum in dieser Größe hatten wir jedoch bis jetzt keinen im Revier. Dieser Totholzbaum wird über die Wintermonate einen Unterstand für viele Fische sein und ihnen Unterschlupf und Schutz geben, vor Kormoran und Gänsesäger. Im kommenden Frühjahr, nach der Laichzeit der Regenbogenforelle und der Äsche, wird er auch hunderten kleinen Fischen einen Unterschlupfen, bei Hochwasser und der Schneeschmelze bieten und dazu beitragen, dass ein paar Fische mehr, sich natürlich entwickeln können. Auch die Wasseramsel, die Bachstelze und der Eisvogel werden sich über den neuen Unterschlupf freuen.
1 Jahr danach
Der Totholzbaum hat sich bestens bewährt. Schön ist auch, dass der „Totholzbaum“ ein „lebender Baum“ geblieben ist, wie man sieht treiben die Blätter. Abgestorbenes, totes Holz bietet einer Vielzahl von Tierarten Nahrung oder einen wertvollen Lebensraum. Wasserbewohnende Kleinlebewesen, wie z. B. Köcherfliegen, Eintagsfliegen und Libellenlarven, benötigen Fallholz als Lebensraum im Wasser. Vögel, wie die Bachstelze und die Wasseramsel legen Brut- und Nisthöhlen in den morschen Bäumen an. Aber auch Moose, Flechten und Pilze benötigen das tote Holz als Lebensgrundlage.
Zusammenarbeit mit dem Gewässerbaubezirk
In der Natur ist alles Teil des natürlichen Kreislaufes von Werden und Vergehen. Fallholz und Totholzbäume sind wichtige Glieder im Ökosystem an der Traun und fördern geade das Eigenaufkommen und Unterstand für die seltengwordenen Fischarten, wie Schneider und Elritze und die Äschen -und Forellenbrut hat den neuen Unterstand schon als Lebensraum enteckt. Totholz hat somit eine wichtige ökologische Bedeutung. Soweit es nicht aus Gründen des Hochwasserschutz entfernt werden muß, wäre es auch Sicht der Fischereibewirtschaftung wünschenswert , wenn es hochwassersicher befestigt, im Gewässer verbleibt. Da wir in einer Kulturlanschaft leben, sind jedoch mechanischen Befestigungen, um den Verbleib von Totholzbäumen zu sichern, erforderlich. Dadurch verbleibt der Totholzbaum an seinem Standort, an dem es im Hochwasserfall unbedenklich ist. Weiters kann er dadurch nicht abgetrieben werden und zu Verklausungen führen. Solche Maßnahmen, wie mit den „Muster-Totholzbaum“, erfolgen dankenswerterweise in Abstimmung und mit Genehmigung vom Gewässerbezirk.
Silber-Weide (Salix alba)
Bin zwar nicht der „Baumspezialist“. Jedoch dank GOOGLE habe ich eine Artenbestimmung gemacht und dürfte hier mit der Bestimmung als „Silber-Weide“ nicht so schlecht liegen. Die Silber-Weide kann als Laubbaum eine Wuchshöhe bis zu 35 Metern erreichen, sie wächst nur ausnahmsweise strauchig. Jüngere Bäume haben noch eine spitz kegelförmige Baumkrone; die Krone älterer Bäume wirkt dagegen formlos. Der Stamm kann einen Durchmesser von bis zu 1 Meter erreichen, der bei älteren Bäumen durch eine gräuliche, tiefgefurchte Borke gekennzeichnet ist. Die Rinde ist dunkelgrau mit dicken, dicht zusammenstehenden Leisten. Die Verzweigungen sind spitzwinklig. Junge Zweige sind gelb bis (rot)braun, kurz anliegend behaart und biegsam. Ältere Zweige verkahlen. Die Sommerblätter werden 5 bis 12 Zentimeter lang. Sie sind schmal lanzettlich mit der größten Breite in der Mitte und beiderseits gleichmäßig verschmälert. Die Blattränder sind fein drüsig gesägt; die Drüsen sitzen auf den Zahnspitzen. Die Behaarung der Blätter ist oberseits dünn und seidig, unterseits dicht und längs ausgerichtet. Dadurch wirken die Blätter silbrig glänzend und haben zu der deutschen und botanischen Artbezeichnung geführt. Der Blattstiel erreicht 5 Millimeter Länge.
Die zweihäusigen Blüten erscheinen nach dem Blattaustrieb von April bis Mai. Die männlichen Blüten sind gelb, die weiblichen grün und später wollig-weiß. Die Kätzchen werden bis zu 7 Zentimeter lang und sind zylindrisch. Die Staubblätter sind an der Basis dicht behaart. Die Fruchtknoten sind kahl, sitzend oder kurz gestielt. Die Tragblätter sind einfarbig gelb und lang gestreckt. Die Basis und der Rand sind kurzhaarig, im vorderen Teil kahl. Es ist nur eine äußere Knospenschuppe vorhanden, eine innere Knospenschuppe und eine „Pseudoschuppe“ fehlen (im Gegensatz zu Salix ×rubens). Die Samen sind zwischen Juni und Juli ausgereift und tragen lange, weiße Haare, die als Flughilfe dienen.
Verbreitung und Standort
Die Silber-Weide ist in ganz Europa mit Ausnahme von Skandinavien, in Nordafrika und nach Osten bis nach Zentralasien heimisch. In Mitteleuropa kommt sie von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen (bis 850 m) vor. Sie wächst als etwas wärmeliebende Lichtholzart in Überflutungsgebieten in Ufergebüschen, in Auwäldern, an Altwässern, an Bächen oder Seen. Sie bevorzugt periodisch überschwemmte, nährstoff- und basenreiche, kalkhaltige bis mäßig saure, sandig-kiesige Tonböden oder reine Schlickböden (Rohauböden).
Sie besiedelt als Pionierpflanze auch Sekundärstandorte wie Gräben, Ufer von Restgewässern oder ehemaliger Entnahmestellen von Sand, Kies, Ton und Lehm. Die Silber-Weide kann ebenfalls als Haldenbegrünung, zur Rekultivierung von Anbauflächen (Bodenverbesserung) oder als Windschutzgehölz eingesetzt werden.
Ökologie
In den Überschwemmungsbereichen großer Flüsse wachsen oft mächtige Exemplare der Silber-Weide. Die Bestände sind auf regelmäßige Überflutungen angewiesen und tragen zusammen mit anderen Arten der Weichholzaue dazu bei, Hochwasserereignisse zu mildern und die Ufer zu stabilisieren. Mit ihrem breitflächigen Wurzelsystem kann die Weide die Erosion einschränken. Sie ist sehr wuchskräftig und wurzelintensiv. Im Jugendstadium kann das Wachstum der Jahrestriebe bis zu 2 Meter betragen. Die Zweige bewurzeln sich bei Bodenkontakt sehr leicht und begründen ein sehr ausgeprägtes vegetatives Vermehrungsvermögen. Die Samen besitzen eine schnelle Keimfähigkeit.
Das „Splintholz“ d.h. die inneren, nicht mehr Wasser leitenden Teile des Holzkörpers, sind nicht durch Gerbstoffe vor Fäulnis geschützt und verwittern rasch. Daher sind alte Weidenbäume innen oft hohl. Solche Höhlungen dienen Tieren als Unterschlupf oder sie füllen sich mit Humus und werden so zum „Blumentopf“ für andere Pflanzen.[1] Der Biber baut seine Wohnburgen meist in der Nähe von Weiden und benutzt sie als Nahrungsquelle.
Durch den Verlust ihrer Biotope ist die Silber-Weide erheblich in ihrem Bestand zurückgegangen. Diese Tatsache war ein Anlass diese Weide als Baum des Jahres 1999 zu wählen.
Verbesserung der Lebensräume
Durch das Befestigen von Fallbäumen und totem Holz und das Schaffen von Unterschlüpfen und Unterständen durch geplante, kleiner Reparatur Arbeiten an den Flussufern werden die Lebensräume der Fische nachhaltig verbessert. Mit diesen Maßnahmen fördern wir Ruhezonen und Stillwasserbereiche für Brut -und Jungfische.
Zuwenig Totholz an unseren Flüssen
Eine Besonderheit an unseren Gewässern heute, ist das diese einen sehr geringen Anteil an Totholz haben. Totholz wäre ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere. Abbgestorbene Baumriesen und Baumäste mit ihren Höhlen dienen als Unterstandplätze für Fische und voir allen als Schutzzonen für die Fischbrut und Jungfische. Im modernden Holz von Totholzbäumen leben unterschiedlichste Insektenarten, die wiederum Nahrung für die Fische, Wasseramsesl und nach ihren Schlupf für die Vögel am Wasser sind, weiters bilden sie für viele Pilzarten ist Totholz einregelrechter Festtagsschmaus. Für ein funktionierendes Ökosystem an unseren Bächen und Flussläufen sind Bäume in allen Verfallsstadien die Grundlage. Ein „sauber” aufgeräumter Baumbestand am Flussufer ist aus ökologischer Sicht weniger wert.
„Angeln und Naturschutz sind vereinbar“
Organisierte Angler und Bewirtschafter sind Österreichs wichtigste Heger und Pfleger (Manager) der Gewässer. Eine fachgerechte Hege und eine nachhaltige fischereiliche Gewässernutzung sind im Einklang mit dem Natur- und Fischartenschutz.Zitat von Robert Arlinghaus