Es sieht aus wie eine „Schuppen“, ist aber eine Kinderstube auf engstem Raum. Im Bruthaus des Fischereirevier Oberes Salzkammergut (FROSKG) reifen in 10 Wiegen die Eier von Regenbogen- und Bachforellen heran. Unter dem Schutz der Österreichischen Bundesforste (ÖBF) und des Pächter vom Miesenbach, entwickeln sich zur Zeit 50.000 Regenbogenforellen Eier zu kleinen Fischen heran.
Harald Eidinger, Geschäftsführer vom FROSKG und Mitglied des Vereins „Fischereimanagement Salzkammergut“ (FMSKG) als Besatzgemeinschaft, um lokale Fischbestände zu entwickeln- und zu fördern kümmert er sich im Brut Haus hauptverantwortlich um die Eier. In den Brutrinnen werden diese aufgelegt und die Eier werden über viele Tage gehegt und gepflegt, bis sie schlüpfen. Ziel ist es, den Fischbeständen an der Oberen Traun und seinen Zubringerbächen, eine artenerhaltende Bruthilfe zu geben und ihre Entwicklung im geschützten Umfeld zu begleiten.
„Es ist faszinierend, dass genau diese Fische, die hier das Licht der Welt erblicken, zum Ablaichen wieder in ihren Lebensraum, in denen sie ihre Jugend verbracht haben, auch wieder zurückkehren. Die Fische speichern die Wasserwerte Ihrer Jungfischhabitate in ihrem Kopf ab und finden so immer wieder zurück“, dass nennt sich Homing-Effekt, eine für viele Salmoniden besondere Lebensweise.
RBF Support Projekt 2021
RBF Chronik – zeitliche Reihenfolge:
- 8. Jänner 2021: Start der Aufzeichnung im Augenpunkt
- Die RBF Eier haben am 8.1.2021 eine Erbrütungsdauer von 235 TG (Tagesgrade)
- Bei 6 Grad Wassertemperatur 336 TG – 235 TG = 101 TG / 6 = 16,777 Tage
- d.h. 8.1.2021 + 17 Tage = 24. Jänner 2021 als Schlupftermin
- Update folgt!
So groß wie nötig und so klein wie möglich
Ziel unserer Besatzbemühungen ist es „Satzfische so groß wie nötig und so klein wie möglich“ in unseren Gewässern zu supporten und damit die Erholung der Bestände zu entwickeln, dass sich diese ohne Unterstützung in ihrer natürlichen Umgebung wieder vermehren können. Die Aktion zeigt erste Erfolge, denn mittlerweile gibt es aufgrund der besonderen Anstrengungen wieder richtige Prachtexemplare in der Oberen Traun.
Geplanter Besatz Termin Mitte – Ende März 2020
Dreiviertel der Zeit haben die in den Wiegen entwickelnden Fische bereits rum, bevor sie Mitte März in die Freiheit entlassen werden. Dann ist die Entwicklung soweit abgeschlossen, dass sie stark genug sind und ihre Nahrungsgrundlage bestehenden aus Zooplankton ausreichend vorhanden ist.
Ergänzende Projekte – Lebensraum
Die Fortpflanzungsaktion ist nur eine der großen Aufgaben, denen sich das Fischereirevier Oberes Salzkammergut stellt. Bei anderen Projekten, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden, ist die Schaffung von Lebensräumen für die wieder angesiedelten Arten. Unser Plan ist, bei der diesjährigen Auswilderung Mitte März 2021, denn Fischpaten auch gleichzeitig das Material für ein „Wohlfühlzuhause für Fische“ mitzuliefern.
Besatzplan März 2021
Als „Erziehungsberechtige“ sehen wir uns als „Fischeltern“ für einen begrenzten Zeitraum, dessen Anliegen es ist, selbst reproduzierbare Fischbestände aufzubauen. Auf der Wunschliste stehen neben der Regenbogenforelle, die stark gefährdete Äsche und ein Versuch wurde 2020 mit der Wiederansiedelung der Bachforelle gestartet. Als Subprojekte wird auch ein Augenmerk auf die Begleitfischarten, einer intakten Äschen Region, mit der Elritzen und der Koppen gesetzt. Fische und ihr Lebensraum sind unser Thema um die wir uns bemühen.
„Satzfische sollten so groß wie nötig und so klein wie möglich sein“ Besatz von Fischbrut oder Jungfischen ist nicht zwangsläufig die beste Fischbesatzform. Gerade wenn Überlebensengpässe im Brut- oder Jungfischstadium existieren, ist der Besatz mit natürlich aufgezogenen, gesunden, größeren Fischen fischereilich angeraten. Allerdings gilt: Je länger Fische in Fischzuchten gehalten werden, desto geringer ist die Überlebenswahrscheinlichkeit in der Natur. Darum: Besetze so groß wie nötig und so klein wie möglich.
Zitat von Robert Arlinghaus