BESATZPROTOKOLL OBERE ISCHL – 40.000 BACHFORELLEN BRÜTLINGE

Planquadrat an der Ischler Ache, oberhalb der Strobler Weissenbach Mündung versuchen wir durch die Geschiebesituation, durch diesen, einen Bachforellen Stamm aufzubauen, der auf die untere Ischler Ache ausstrahlen soll. Mit 40.000 Bachforellen Brütlingen sollten wir eine repräsentative, spürbare Menge einbringen, die man bemerken sollte.

Die Ischler Ache, die als Seeausrinn aus den Wolfgangsee entspringt, ist sehr schwierig zu bewirtschaften. Durch erhöhte Einbringung aus Oberflächenwasser aus dem Wolfgangsee kommenden, haben wir Spitzentemperaturen mit bis zu 25 Grad in den Sommermonate und damit haben, je nach Hitzeperioden, keine typischen Lebensbedingungen für Salmoniden und dieser Ischl Abschnitt ist der Barben Region zuzuordnen. Es wird zwar im Verlauf, durch die Einspeisung von kälteren Zubringer Bächen, wie Schwarzenbach, Rußbach, Strobler Weissenbach etc. Ischl Abwärts durchaus besser und damit halten sich auch Äschen und Bachforellen, wie wir aus Befischungen und Bestandsaufnahmen sehen. Um das auch noch genauer zu erfassen, haben wir Datenlogger in der Ischl installiert um über die Sommermonate, neben den Pegel Werten die wir haben, auch nach der Auf Mischung durch Zubringer Bäche ein Bild über die Wassertemperatur Entwicklung der Ischl zu bekommen.

Datenlogger sollen uns Erkenntnisse bringen

Wir haben Datenlogger in der Ischl installiert um über die Sommermonate, neben den Pegel Werten die wir haben, auch nach der Aufmischung durch Zubringer Bäche ein Bild über die Wassertemperatur der Ischl zu bekommen. Mit diesen Erkenntnissen, können weitere Schlüssen auf die fischereiliche Bewirtschaftung gezogen werden. Mit den Bachforellen Besatz soll dazu parallel versucht werden ein „klimaresistenten Bachforellen Stamm“ anzusiedeln.

Daher haben wir mit diesen „Besatz Versuch“, mit einen Bachforellen Stamm aus dem Einzugsgebiet der „Unteren Traun Zubringer“ wie aus der Laudach und Aiterbach kommend, wesentlich temperaturresistentere Bachforellen besetzt. Diese Niederungs Bäche werden auch durchaus wärmer als unsere sehr kalten Zubringerbäche, wie Strobler Weissenbach, Rettenbach, Kaltenbach etc., die kaum Wassertemperatur über 10 Grad Celsius in den Sommermonaten erreichen.

Um der Bachforelle und der Ischl eine Chance zu geben, ist es auszusterben, einen selbst reproduzierenden „Ischl-Bachforellen Stamm“ aufzubauen.

Um der Bachforelle und der Ischl eine Chance zu geben, ist es auszusterben, einen selbst reproduzierenden „Ischl-Bachforellen Stamm“ aufzubauen. Die Rahmenbedingungen sind durch die Einflüsse vom Strobler Weissenbach für so einen Versuch durchaus günstig. Daher haben wir uns im Abstimmung mit den Fischereirevier Pächter Karl Lettner für einen solchen Versuch entschieden.

Optisch ist die Ischl der „Bach Forellenregion“ zuzuordnen. Die Erreichung von recht hohen Wassertemperaturen, macht die fischereiliche Bewirtschaftung für die Bewirtschafter nicht leicht.

Auch ein Seeforellen Projekt ist anzustreben …

Alternativer Besatz in diesen Bereich wäre die Seeforelle, die auch früher in der Ischl zumindest zum Ablaichen heruntergezogen ist. Hier möchten wir mit Nikolaus Höplinger einen „Wieder-Einbürgerungsversuch“ abstimmen. Nachdem es hier recht gute Erfolge am Irrsee und auch in Bayern am Tegernsee und am Königssee gibt, sollten wir mit der nächsten Winterperiode ein Pilotprojekt mit der Seeforelle starten.

Fischbesatz Protokoll vom 15. April 2021

Bachforellen Genetik

Nur über die Genetik ist festzustellen, ob es sich um Forellen des Donau-Typus handelt – rein äußerlich ist zwischen diesen und atlantischen Linien kein großer Unterschied vorhanden. Die genetischen Untersuchungen im Alpenraum haben in meist entlegenen Gewässern noch zahlreiche genetisch lokale Linien aufgedeckt – diese sind über lange Zeit an die schwierigen Bedingungen in den Gebirgsbächen angepasst. Genau diese Hochgebirgs-Stämme sind jedoch die, die keine höheren Wassertemperaturen gewöhnt sind und sich nicht für Lebensbedingungen in der „Warmen Ischl“ eigenen. Mal sehen, ob wir mit den ausgewählten „BF-Stamm“ und den Besatzmaßnahmen erfolgreich sind. Das Ziel ist, über einen Zeitraum von 3-4 Jahren einen selbst reproduzierenden BF-Wildfischbestand aufzubauen.

Bei Flusskilomteer 12,0 beim alten Tennisplatz wurden ca. 4.000 BF-Brütlinge (2-4 cm) eingesetzt.
Bei Flusskilometer 10,8 beim Schlager Mühlner in der Kurve und auch oberhalb der Brücke wurde ca. 16.000 Bachforellen Brütlinge.

20.000 BF Brütlinge am 24. April 2021

Oberhalb von der Schwarzenbach Mündung
20.000 Bachforellen Brütlinge kommen in den Oberlauf der Ischl.
Hier links- und rechtsufrig bei der Wolfgangsee Straßen Brücke.

„Hege nach dem Prinzip: Versuch macht klug“

Für das Fischbesatzmanagement empfiehlt sich das Grundprinzip der lernfähigen Hege. Dabei wird der Erfolg jeder Maßnahme in verschiedenen Schritten überprüft. Dazu gehört, das natürliche Aufkommen der Zielfischarten regelmäßig zu erfassen und daraus auf die Besatznotwendigkeit zu schließen.

Zitat: von Robert Arlinghaus