Seit Beginn der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 wurde im BAW Scharfling eine Fischdatenbank aufgebaut, die enthaltenen Befischungsdaten gehen bis in die 1980er Jahre zurück. Die ursprüngliche Datenbank ATFI-BASE wurde den veränderten Anforderungen angepasst und zur Fischdatenbank Austria (FDA) weiterentwickelt. Hinter der Bezeichnung Fischdatenbank Austria verbergen sich inzwischen mehrere spezialisierte wissenschaftliche Datenbanken sowie ein umfassendes Software-Framework. Ergebnisse daraus sind in weiterer Folge im Wasserinformationssystem Austria (WISA) zugänglich und fließen in den Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) ein.
Sämtliche im Rahmen der GZÜV Fische an Fließgewässern (Gewässerzustandsüberwachungs-Verordnung, Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie) in Österreich erhoben Daten werden in der Fischdatenbank Austria gespeichert und ausgewertet. Mit Stand Oktober 2017 sind insgesamt (Projekte und GZÜV-Daten) 6755 Erhebungen an über 5000 Stellen an Fließgewässern im gesamten Bundesgebiet enthalten.
Ischl Flussab Wehr Schönburg Hartenstein (FW54220437), 24.Oktober 2019
Aktuell liegt mir zu dieser Befischungsstelle keine Vergleichsbefischung zu früheren Einstufungen vor, falls ich noch weitere Vergleichsbefischungen aus der Vergangenheit bekommen sollte, werde ich diese ergänzen und in einen Plausibilität – Vergleich gegenüberstellen.
Biometrie und Fangrate
Diskussion fischökologische Bewertung, Plausibilität, Defizite und Maßnahmen
In dieser als Epipotamal mittel eingestuften Messstelle konnten zwar die beiden Leitarten Aitel und Barbe nachgewiesen werden, allerdings fehlten alle 5 typischen Begleitarten. Auch von den seltenen Begleitarten konnten von 12 im Leitbild vorhandenen Arten nur 3 nachgewiesen werden. Die Leitart Barbe zeigt noch einen guten Populationsaufbau, während die Leitart Aitel nur mehr eine mäßige Altersstruktur aufwies, da große Individuen durchwegs fehlten. Erfreulich war der Nachweis von juvenilen Perlfischen die die Ischl in diesem Bereich als Jungfischhabitat nutzen.
Auf Grund der zu geringen Biomasse von nur 30,1 kg wurde das KO Kriterium Biomasse aktiv und die Berechnung des FIA ergab damit nur einen unbefriedigenden Zustand. Auch ohne aktivem KO Kriterium Biomasse ergibt die Berechnung des FIA nur einen mäßigen Zustand. Insgesamt kann angemerkt werden das der fischökologische Zustand in der Ischl sich mit der Distanz vom Wolfgangsee verschlechtert.
Weitere Informationen:
„In die Zukunft blicken, in der Gegenwart leben und aus der Vergangenheit lernen“