Das Salzkammergut ist reich an Seen, Flüssen und Gewässern. Flussbauarbeiten am bzw. im Wasser stellen eine besondere Herausforderung an die Technologie, die Materialbeschaffenheit und nicht zuletzt an die Kompetenz der ausführenden Handwerker.
Ein Pfahl im Wasserbau wird Pilot genannt, das sind die Steher, auf denen Stege, Wehranlagen oder Gebäude am Wasser stehen. Historisch seit dem Neolithikum erfolgt der Pfahlbau am oder auch im Wasser und auch die Regulierung der Traun, seit dem 15. Jahrhundert mit Piloten. Mit Piloten wurden Floßgassen und Wehranlagen (Seeklause) gebaut und mit Piloten wurden auch die ersten Flußregulierungen durchgeführt.
Piloten werden auch Bürsten bzw. Bürschtn (von berschtn = zerfransen, aufbürsten) genannt. Beim Pilotenschlagen wird ein angespitztes Rundholz mit einem spitzen Eisenbeschlag, dem Pilotenschuach, versehen.
Wasserbau ist eine Mischung zwischen klassischem Handwerk und Berufstauchwesen. Je nach Wassertiefe, Beschaffenheit und auch Steilheit des Gewässeruntergrunds werden die Fachleute für Wasserbau vor besondere Herausforderungen gestellt. Im Vorfeld ist es daher wichtig, die Beschaffenheit des Untergrunds abzuklären. Auch die Auflagen der Natur- und Wasserrechtsbehörde sind zu beachten.
Die älteste Aufzeichnung eines Liedes zum Pilotenschlagen wurde aus dem Salzkammergut 1819 eingeschickt; dieses Lied ist in Moll und beschreibt im Text den Arbeitsvorgang („Hebts um und um auf…“, ). Im Salzkammergut waren damals zur Schiffbarmachung der Traun für den Salzhandel an die 50 „Stecken Schläger“ beschäftigt, die vom Militärdienst befreit und vom Staat bezahlt waren. Es wurden zu dieser anstrengenden Tätigkeit auch zahlreiche Unterhaltungslieder gesungen, die der Arbeit entsprechend rhythmisiert wurden. Franz Schubert verwendet in seinem Nocturno in Es, op. 148 ein Motiv, das erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Pilotenlied zeigt. Laut einer Gmundner Überlieferung hat er bei einem Aufenthalt dort 1825 die Steckenschläger gehört (Klier 1952).
„Die Geschichte der Menschheit kann nicht ohne die Fischerei gedacht werden.“ Zitat von Prof. DDr. Peter Löw