Vorliegendes Projekt ist als Versuch anzusehen um durch ökologisch orientierte fischereiwirtschaftliche Maßnahmen, den Äschenbestand zu stützen, bzw. eine funktionierende Population innerhalb der vorherrschenden Rahmenbedingungen (Lebensraumdefizite) aufzubauen bzw. zu erhalten. Dabei wollen wir mit einer alternative Bewirtschaftungsmethode, mit „Cocooning“ Erfahrungen sammeln um eine nachhaltige Verbesserungen für die Äsche zu erzielen.
Die Eier der Äsche sind kleiner als die der Forellen. Im ungequollenen Zustand beträgt der Durchmesser 1,5–3,2 mm. Nach der Eiablage nehmen die Eier Wasser auf, so dass ihr Durchmesser um das l,3-fache und ihr Volumen um das 2,6-fache zunehmen. Am Ende des Quellvorganges sind die Eier dann gelblich bernsteinfarben und weisen einen Durchmesser zwischen 2,0 mm und 3,0 mm auf.
Karl’s Projekt Dukumentation
Wir haben einen erste Versuch mit Brutboxen (Cocconing) in einem Test-Projekt. Initiiert wurde diese Initiative von Karl Fehrer …. Karl hatte auch die Brutboxen besorgt und die Äscheneier organisiert. Eingesetzt wurden am Freitag 31. Mai 2019 in den „Oberen Kaltenbach, in dem wir von der Wildbachverbauuung im Zuge der Bauarbeiten auch eine geforderte Kiesschüttung mit 16/32 Schotter eingebracht bekommen haben ….
Vibert Boxen von Rudi Heger
Richard Vibert (VIBERT, 1953) war einer der ersten, der sich seit den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts mit Brutkästen für Salmoniden beschäftigte. Er entwickelte kleine, einkammrige Brutboxen für maximal 200 Eier. Diese Boxen werden mit den befruchteten Eiern befüllt und im Substrat des Fließgewässers vergraben. Die Larven schlüpfen in der Box, verlassen diese und verbleiben so lange im Interstitial (Lückenraum des Schotterbetts) bis der Dottersack aufgebraucht ist, um dann zu emergieren. Nachdem sie das Interstitial verlassen haben, suchen die Larven seichte und strömungsberuhigte Bereiche entlang der Uferlinien auf. Dave Whitlock (WHITLOCK, 1987) entwickelte die Vibertbox weiter und fügte eine zweite Kammer hinzu. In der oberen Kammer werden die befruchteten Eier eingebracht. Die Larven sammeln sich aufgrund ihrer Lichtscheue (Photophobie) in der unteren Kammer. Sobald der Dottersack aufgebraucht ist, emergieren die Fischlarven zur Oberfläche.
Kaltenbach als Testlabor
Der Kaltenbach bietet sich für einen ersten Test an … Wir haben hier, von der WLV im Zuge von Baumaßnahmen ein recht gutes 16/32 Kiesmaterial eingebracht bekommen und damit eine recht gute Basis für einen ersten Versuch.
31. Mai 2019 – Harald hat die Boxen gesetzt….
Die Eier wurden auf 3 Boxen aufgeteilt wobei je eine Box mit sortenrein befüllt wurde, die dritte Box wurde mit den Restbeständen der Eier beider Sorten befüllt. Damit ergaben sich je Box ca. 750 Eier. Auch wenn Äscheneier kleiner sind als Forelleneier eignen sich die Boxen durchaus für das Cocooning von Äschen. Die Eier fallen nicht durch die Schlitze.
Versuch mit Aeschen-Eiern
Wir haben das Glück, dass wir mit Fritz Spiessberger einen Spezialisten in unserer Nähe haben. Von Fritz bekamen wir:
- 1.150 Stück Äschen Eier von der Salzach
- 1.150 Stück Äschen Eier von Enns-Äschen
Die Schlupfraten werden wir in den nächsten Wochen beobachten. Wir wollen mit diesen Projekt die Handhabung der Box kennen lernen, wie bestimmte Kriterien wie die Positionierung der Box im Gewässer sein soll, das gewählte Substrat in der Box sowie die verwendeten Ei-Anzahlen ….. Dh. Erfahrung damit sammeln!
Die Eier wurden in die Brutkammern der WV Boxen gefüllt und im Kaltenbach vergraben. Es wurden keine zusätzlichen Kisten verwendet, sondern die Boxen wurden direkt in das Substrat des Baches eingebracht. Zur besseren Umströmung wurden die Boxen mit etwas gröberem Schotter (ca. 30 – 50mm) umgeben sodass „Steinhaufen“ im Bach entstanden sind. Lediglich an der mittleren Stelle wo geeignetes Substrat in der Körnung 16/32 zur Verfügung stand wurde die Box direkt in den Schotter eingegraben aber wieder mit gröberem Kies umgeben. Alle Boxen wurden auch von oben her abgedeckt, sodass kein Sonnenlicht auf die Eier kommen konnte.
Folgende Aufteilung der Boxenwurde vorgenommen:
Stelle 1: Stahlrohrdurchlass Katrin Seilbahn: 1 WV Box befüllt mit Eiern aus der SALZACH. Box überwiegend in das Substrat vergraben (ca. bis 3/4) und großteils mit Steinen / Grobkies umgeben sowie überschüttet.
Stelle 2: ca. 50m flussauf Stahlrohrdurchlass: 1 WV Box gefüllt mit 50% Salzach und 50% Enns Eiern, zur Gänze vergraben in Schotter 16/32 und dann überschüttet mit Substrat 16/32.
Stelle 3: ca. 100m flussauf Stahlrohrdurchlass: 1 WV Box gefüllt mit Eiern aus der ENNS, zu ca. 60% in das Substrat vergraben und dann überschüttet.
Kontrollen
Die Kontrollen der Boxen wurden am 05.06.2019, 09.06.2019, 10.06.2019 und am 14.06.2019 durchgeführt.
Bei der Kontrolle am 05.06. 2019 konnte eine Temperatut von 9,2°C gemessen werden. Im Zuge der Kontrollen wurde auch versucht das Substrat um die Boxen zu optimieren, um möglichst viel Porenraum zur Verfügung stellen zu können.
Kontrolle 5.6.2019:
Stelle 1: Keine Bilddokumentation, wenig verpilzte bzw. abgestorbene Eier
Stelle 2: wenige verpilzte oder abgestorbene Eier, die Eier scheinen sich gut zu entwickeln. Durch die Wasserströmung werden sie zusammengedrängt.
Stelle 3: Keine Bilddokumentation, wenig verpilzte bzw. abgestorbene Eier.
Exkurs:
Nach Vorinformationen von Fritz Spiessberger, der bei sich im Bruthaus bei konstanten 12,5-13°C seine Äscheneier erbrütet – gleiches Material, gleicher Einbringungszeitpunkt am 31.5.2019, Schlupf am 4.6.2019 und dessen Enns- Äschen bereits am 6.6.2019 begonnen haben aufzuschwimmen (Salzach-Stamm 1-2 Tage später) wurde am 9.6 eine weitere Kontrolle der Boxen durchgeführt. Man erkennt aus dem Stadium am 5.6, dass wir um einiges hinter den konstanten Bedingungen von Fritz hinterherhinken weil am 5.6 noch kein Schlupf zu erkennen war und schließen daraus weiter, dass die Berechnungsmethode mit Tagesgraden offensichtlich nur unter ungestörten Bedingungen (=Fisch legt Eier in das Substrat oder wird abgestreift, die Eier aufgelegt und in der Folge dann nicht mehr manipuliert) halbwegs stimmt.
Kontrolle 9.6.2019:
Stelle 1: Durchlass / Stamm Salzach:
Der Verpilzungsgrad steigt leicht an, die Eier sind gut entwickelt und stehen knapp vor dem Schlupf, vereinzelt erkennt man schon Eihüllen = Schlupfbeginn.
Um den Schlupf der Äschen nicht zu gefährden wurde die Boxen an Stelle 2 und an Stelle 3 nicht bemustert.
Kontrolle 10.6.2019:
Stelle 1: Durchlass / Stamm Salzach:
Der Verpilzungsgrad ist gleichgeblieben in der Box erkennt man einige Larven. Hauptschlupfphase also bei uns 10 Tage nach dem Einbringen.
Um den Schlupf der Äschen nicht zu gefährden wurde die Boxen an Stelle 2 und an Stelle 3 nicht bemustert.
Endkontrolle 14.6.2019:
Stelle 1: Durchlass / Stamm Salzach:
Der Schlupf ist abgeschlossen, die Larven sind heraußen. Verbliebene Eier verpilzt oder abgestorben.
Um die Larven nicht zu gefährden wurde die Box vorsichtig entfernt und die verbleibende Grube mit grobem Schotter gefüllt um Porenraum zu schaffen. Anschließend wurde die Box geöffnet und es wurden die abgestorbenen Eier ausgezählt.
Das Ergebnis ergab 83 Stück verpilzte oder abgestorbene Eier. Beim Entfernen der Box konnte eine Larve im unteren Bereich der Box gesichtet werden. Selbst wenn man hier einen „Loss“ an abgestorbenen Eiern von rund 50% hinzurechnet also gesamt ca. 125 Eier annimmt ergibt das einen hervorragenden Anteil von ca. 17% an Ausfall. Ein Grund für diese hohe Rate (im Vergleich zu den anderen Boxen siehe ff.) kann übrigens sein, dass diese Box wegen der einfachen Zugänglichkeit unter „dauernder“ Beobachtung gestanden ist, also oft freigelegt wurde. Die Sonneneinstrahlung, die Wasserverwirbelungen etc. waren sicher nicht förderlich für die Eier.
Stelle 2: ca. 50m flussauf Stahlrohrdurchlass: 50% Salzach-Stamm und 50% Enns stämmige.
Der Schlupf ist abgeschlossen, die Larven sind heraußen. Das war auch schon beim Annähern zur Stelle zu erkennen, da im flachen Wasser ein Äschenbrütling ausgemacht werden konnte.
Um die Larven nicht zu gefährden wurde die Box vorsichtig entfernt und die verbleibende Grube mit grobem Schotter gefüllt um Porenraum zu schaffen. Anschließend wurde die Box geöffnet und es wurden die abgestorbenen Eier ausgezählt. Das Ergebnis ergab 23Stk verpilzte oder abgestorbene Eier. Beim Entfernen der Box konnte eine Larve mit erkennbarem Dottersack im unteren Bereich der Box gesichtet werden. Berücksichtigt man hier auch einen „Loss“ an abgestorbenen Eiern von rund 50% also gesamt ca. 35 Eiern so ergibt das ein überragendes Ergebnis von ca. 5% an Ausfall.
Stelle 3: ca. 100m flussauf Stahlrohrdurchlass: Stamm Enns
Der sinkende Wasserstand im Kaltenbach während des Projektzeitraums hat hier Kopfzerbrechen verursacht. Letztendlich ist aber kein Trockenfallen der Eier zu beobachten gewesen, die Wasserüberlagerung hat aber nur noch wenige cm betragen.
Nach dem Entfernen der Box wurde die Grube wiederum verfüllt und dann geöffnet. Es zeigte sich ein ähnliches Bild wie bei Box 2 mit etwas mehr abgestorbenen Eiern.
Gesamt konnten 37 abgestorbene/verpilzte Eier ausgezählt werden. Berücksichtigt man hier auch einen „Loss“ an abgestorbenen Eiern von rund 50% also gesamt ca. 56 Eiern so ergibt das ein hervorragendes Ergebnis von ca. 7,5% an Ausfall.
Beim Verlassen der Stelle konnten linksufrig 5 Stück Äschenbrütlinge beobachtet werden.
Theorie:
Ev. Auslöser für den verzögerten Schlupf kann ein fallender Temperaturgradient sein, heißt bei Fritz waren die Eier wärmer bebrütet im Vergleich zum Kaltenbach?
Zusammenfassung
Das Äschencocooning Kaltenbach scheint nach Analyse der Ergebnisse ein voller Erfolg gewesen zu sein. Die Ausfallraten sind hervorragend und liegen deutlich unter übliche Angaben in der Literatur. Das Eimaterial war von sehr guter Qualität und gut geeignet. Die Stellen waren gut ausgewählt, künftig ist auf mögliche sinkende Wasserstände mehr Rücksicht zu nehmen. Da die Eier in einen „neu“ angelegten Streckenabschnitt eingebracht wurden bleibt zu hoffen, dass auch genügend Futter für die Jungfische vorhanden ist. Generell wären Stellen mit mehr Schatten besser geeignet, weil hier die direkte Sonneneinstrahlung bei den Kontrollen verringert werden könnte. Der Kontrollaufwand hält sich in Grenzen und war hier sicherlich wegen der neuen Methode überhöht. Nachteil bei den WV Boxen liegt sicherlich in der Tatsache, dass einmal eingebrachte Eier de Fakto „sich selbst“ überlassen werden müssen, heißt ein Entfernen von abgestorbenen Eiern ist nur mit viel Aufwand möglich (Boxen unter Wasser entleeren, entfernen der Eier unter Wasser, Rückeinbringung etc…). hier kann eine Ulmerbox eventuell Vorteile bringen, diese ist aber auch im Gewässer deutlich auffälliger (Fremdpersonen…. Generell sollte man sich bei künftigen Projekten vorher überlegen den Bach, wenn möglich, vom Fischbestand weitestgehend zu befreien (Abfischen), um der Brut eine möglichst hohe Überlebensrate zu sichern. Dass bei Box 1 am 14.6 noch keine Jungfische gesichtet werden konnten kann durchaus daran liegen, da sich ca. 5m hinter der Box eine Ansammlung von zweisömmrigen Forellen befunden hat. Es kann aber auch daran liegen, dass die Box mit Salzach Eiern bestückt war und diese ca. 1-2 Tage (vgl. Spiessberger) hinter dem Enns Stamm „Hinterherhinken“. Das würde auch die gesichtete Brütlingsverteilung Salzach 0 Stück, Mixbox 1 Stück und reine Ennsbox 5 Stück untermauern.
Folgende Zeitspannen können wir festhalten (Kaltenbach Temperatur aus Stichprobe 9,2°C):
(Schlupfunterschiede Enns – Salzach nicht berücksichtigt)
Einbringung 31.5.2019 Hauptschlupf 9/10.6.2019 = 9-10d
Zeitraum bis zum spätesten Verlassen der Box am 14.6.2019 = 4d
Beilage: Feldprotokoll der Auszählung am 14.06.2019
Nachkontrolle 21.6.2019:
Bei der Nachkontrolle wurden die drei Stellen linksufrig bemustert. An Stelle 3 konnte keine Brut mehr entdeckt werden, selbiges gilt für Stelle 2, wobei hier das Nest rechtsufrig angelegt war. Jedoch konnten an Stelle 1 beim Durchlass einige Brutfische entdeckt werden. Diese waren noch recht klein was die aufgestellte Theorie stützen würde, dass der verzögerte Schlupf der Salzach Äschen bei der Endkontrolle am 14.06.2019 noch keine Brut erkennen ließ.
Nachkontrolle 29.6.2019:
Bei der Nachkontrolle wurden die drei Stellen linksufrig bemustert. An Stelle 3 konnte keine Brut mehr entdeckt werden, selbiges gilt für Stelle 2, wobei hier das Nest rechtsufrig angelegt war. Jedoch konnten an Stelle 1 beim Durchlass einige Brutfische entdeckt werden. Diesmal nicht linksufrig, sondern rechtsufrig im flachen Wasser. Dort ist im Übrigen das Ufer schlecht angelegt, weil wegen der geringen Wasserführung ein Teil bereits trocken gefallen ist und sich kleine Pfützen gebildet haben, die zu Jungfischfallen werden können bzw. möglicherweise geworden sind. Das kann beim nächsten HW bereits anders aussehen, ist aber ansonsten spätestens bis Herbst 2019 vermutlich von uns händisch zu verbessern.
Aufbauende Projekte
Aufbauend auf diesen ersten Versuch wollen wir mit Brutbox weitere Erfahrungen in verschiedene Gewässern auszutesten. Diese Boxen im Herbst-Winter 2019-2020 mit Bachforelleneiern einsetzen. Ziel ist es, mit Cooconing verschiedene Positionierungen im Gewässer sowie unterschiedliche Substratzusammensetzungen und verwendete Eianzahlen in der Box zu testen und die unterschiedlich Schlupfraten an den Laichplätzen zu Experimente. Aufbauend auf diese Versuche werden wir den weiteren Einsatz im Revier prüfen.
Haben wir eine hohen Schlupfraten? Aufbauend auf die ersten Erfahrungen werden wir die Handhabung weitgehend perfektionieren. Diese Entwicklungsphase wird uns helfen Erfahrungswerte mit Brutboxen aufzubauen, um mit dieser Bewirtschaftungsform zufrieden stellende Ergebnisse zu erzielen.
Wohlfuehlzone fuer Aescheneier
Eier: Die Entwicklung der Eier verlangt Temperaturen zwischen 6 und 13 °C, wobei 9 °C eine optimale Entwicklung garantiert (Arrignon 1998). Die höchste Überlebensrate wird zwischen 6 und 14 °C erreicht. Es kommt zu einer Zunahme der Wachstumsrate bis 17 °C, danach nimmt sie wieder ab (Northcote 1995).
Einsatz von Temperatur – Logger
Wichtig wird bei solchen Projekten, dass wir parallel dazu auch die Temperatur aufzeichnen.
Bachforellen Versuch
Besatz mit Brutboxen macht vor allem Sinn in hochwasserfreien Seiten- oder Quellbächen, wie dem Kaltenbach, Sulzbach, Frauenweissenbach oder im Rettenbach. Dort finden die Jungfische auch Nahrung im Winter und Deckung in Wasserpflanzen und Schwemmholz. Im Freiwasser ausgebrachtes Eimaterial hingegen ist sowohl der Auswaschung, Verschlammung als auch Versandung und Kolmatierung des Lückenraumes durch Hochwasser ausgesetzt. Dabei können ganze Jahrgänge ausfallen.
Bachforellen-und Regebnbogenforellen Eier
Bachforellen und Regenbogenforellen Eier liegen zwischen 5 und 6 mm, ihre Gewichte — wenn man von den Extremen absieht — zwischen 65 und 90 mg. Auf den gesamten Durchschnitt gesehen, sind Bachforelleneier bekanntlich etwas größer als Regenbogenforelleneier; bei einzelnen Schlägen kann dies jedoch auch um gekehrt sein. Jedenfalls sind die Größenunterschiede unbedeutend. Wesentlich verschieden hingegen verhalten sich Regenbogen- und Bachforelleneier bei der Entwicklung. Regenbogenforelleneier benötigen nur zwei Drittel der Zeit, die Bachforellen brauchen. Da die Zeit, welche ein Fischei zur Entwicklung benötigt, sehr stark von der Wassertemperatur abhängt, so kann man die Entwicklungsdauer der Eier verschiedener Fischarten einwandfrei nur vergleichen, wenn man sie auf die gleiche Temperatur bezieht. Regenbogenforellen benötigen bei 4 Grad Wassertemperatur 80 Tage zu ihrer Entwicklung, Bachforellen hingegen 120. Dieses Zeitverhältnis 25 wird auf allen Temperaturniveaus gefunden. Gleichzeitig befruchtete Forelleneier schlüpfen bekanntlich nicht an einem Tag, das Schlüpfen dehnt sich vielmehr über eine gewisse Zeit hin. Auch diese Zeit ist abhängig von der Temperatur. Je wärmer das Wasser, umso schneller ist das Schlüpfen beendet. Bei 4 Grad dauert es bei Bachforellen fast zwei Wochen. Ebenso ist, wie sich von selbst versteht, die Zeit, die ein Brütling vom Schlüpfen bis zur Erlangung der Freßreife braucht, temperaturabhängig. Wiederum auf 4 Grad bezogen, dauert dieser Vorgang etwa 6 Wochen. In der Regel werden auch heute noch die Entwicklungsdauern in Abhängigkeit von der Temperatur mit Hilfe der Tagesgradsummen ausgedrückt. Äußerlich stimmen die so erhaltenen Werte im Temperaturbereich zwischen 4 Grad und 8 Grad mit ziemlicher Annäherung. Je mehr man sich von 8 Grad nach oben und — dies gilt in noch viel stärkerem Maße — je mehr man sich von 4 Grad gegen 0 Grad bewegt, um so weniger stimmen berechnete Tagesgradzahlen und tatsächliche Entwicklungsdauer überein. Nach dem Tagesgrad-„Gesetz“ müßte die Entwicklung von Forelleneiern bei ein Grad Celsius fast 1% Jahre dauern, in Wirklichkeit dauert sie jedoch nur etwas über ein halbes Jahr.
Danksagung
Danke an Karl Fehrer, der dieses Projekt aufgriff und die Initiative gestartet hat. Damit konnten wir erste Erfahrungen mit Cocconing sammeln. Bei der Beschaffung der Äscheneier, trafen wir Fritz Spiessberger, einen Spezialist in der Fischzucht, speziell beim Aufziehen von Äschen. Das gute ist oft näher als man denkt! Freut mich, dass wir bei diesen Projekt Fritz kennengelernt haben, der in unserer Umgebung wohnt und wir dadurch einen perfekte Projektbegleitung hatten. Er hat uns viele Tips gegeben und wir freuen uns auf eine weiter Zusammenarbeit. Ein große Hilfe und „stets bereit“ ist bei unseren Projekten Harald Eidinger, der die Boxen installiert hat und die Kontrolle der Boxen machte. Harlad hatte auch in Zusammenarbeit mit der WLV dafür gesorgt, dass wir die richtige Kiesschüttung nach der Baustelle im Kaltenbach wieder ins Bachbett bekommen haben. Vielen Dank, für Euer Engagement.
Was ist wichtig!
Projektleiter Karl Fehrer zieht sein Resumee: „Wenn man so den Wald des Internets durchforstet kommt man ja auf etwa 1000 Methoden, Eier zu bebrüten. Unser Versuch zeigt, dass es ziemlich egal ist, welche Boxen man nimmt, solange die Verschlammung hinten angehalten werden kann. Es sind ja immerhin Fischeier die wir ausbrüten und die müssen für normal schon einiges aushalten, weil in der Natur werden sie ja auch nur in den Kies gelegt. Nur Verschlammung führt zum absterben.“
Kolmatierung toetet die Fischeier im Kies
Was wir mit diesen Versuch recht deutlich gesehen haben, ist was Kolmatierung an Fischeiern anrichtet.
Weitere Infos über Kolmatierung:
http://huberpower.com/wordpress/?s=kolmatierung
„Hege nach dem Prinzip: Versuch macht klug“
Für das Fischbesatzmanagement empfiehlt sich das Grundprinzip der lernfähigen Hege. Dabei wird der Erfolg jeder Maßnahme in verschiedenen Schritten überprüft. Dazu gehört, das natürliche Aufkommen der Zielfischarten regelmäßig zu erfassen und daraus auf die Besatznotwendigkeit zu schließen.
Zitat: von Robert Arlinghaus