Mei, bin i guad! Verliebt in den eigenen Dialekt? „Mei“ ist die Dialekt Form von „MEIN“! Gebräuchlich und verbreitet sowohl in Oberösterreich, wie auch im Raum Frankfurt – „Mei Frankfort und mei Ebbelwei, die mache Freud, kaan Schmerz. mei Stöfche gibt mir Lebenskraft!“ Ob in Bayern, in Norddeutschland oder in Wien. Wobei es mir in dieser Kurzgeschichte nicht um die Mundart geht, sondern um „meinen Hecht“, einen von mir gefangen Hecht, denn dann ist es erst „meiner“! In Internet – neudeutsch heißt das dann: „My Pike“! – und weil im Mai gefangen, um einen „Mai Hecht„!
Schonzeit beim Hecht
Zur Sicherung des Bestandes bestimmter Arten von Wassertieren (Fische, Neunaugen, Krustentiere und Muscheln) wurden von der Landesregierung mit Verordnung Schonzeiten und Mindestfangmaße festgesetzt. Während der Schonzeit dürfen die Wassertiere nicht gefangen werden. Wassertiere, die während der Schonzeit oder ohne das Mindestfangmaß erreicht zu haben, in die Gewalt des Fischers gelangen, sind sofort in das Fischwasser zurückzusetzen.
Der Hecht (Esox lucius L.) hat Schonzeit und kümmert sich in diesen Zeitraum um seine Fortpflanzung und darf daher von 1. Februar bis 30. April eines Jahres nicht befischt werden.
Ein guter Zeitpunkt – jetzt auf einen Mai Hecht zu gehen
Die Äschen Laichen noch bei uns an der Oberen Traun und deren Befischung muss unterbleiben. (lt. Fischereigesetz) Daher ein perfekter Zeitpunkt sich Anfang Mai auf die Fischerei auf den Hecht zu konzentrieren. Zumeist ist ein etwas höherer Wasserstand, die Hechtlaichzeit ist vorbei, die Hechte sind dabei sich wieder um Nahrung zu kümmern.
Eine Hecht Entnahme ist empfohlen!
An der „Oberen Traun“ sind wir in der Äschen Region und in einem „Salmoniden Revier“. Daher wollen wir die Hecht ziemlich „kurz“ halten und es ist eine Entnahme empfohlen. Im Gegensatz bei den Äschen, die wir ganzjährig schonen und bei den Regenbogenforellen, bei denen wir ein Küchenfenster, von 30 bis 49 cm für die Entnahme haben.
Anfang Mai ist Hecht Zeit
So ist jedoch der Start der Saison, mit Anfang Mai ein guter Zeitpunkt mit Streamer und einer etwas kräftigeren Ausrüstung auf Hecht zu fischen.
Zum „Maibock“, gibt es je nach Region zu diesem Begriff unterschiedliche Vorstellungen: Während unsere bayerischen Nachbarn damit bestimmte Biersorten verknüpfen, steht bei uns der Maibock für die Eröffnung der Wildsaison. In der Jagd ist der Maibock, ein männliches Reh (Rehbock), das in seinem 2. Lebensjahr im Mai gejagt wird. Das zartwürzige Fleisch der jungen Rehe gilt als bestes Wild des Jahres. Der Unterschied zwischen dem jungen Maibock und den im Herbst erlegten fünf- bis sechsjährigen Rehen entspricht etwa jenem zwischen Kalb- und Rindfleisch.
Mai Hecht 2009 bei der Ischl Mündung
So haben wir auch in der Fischerei, ab Mai den Hecht aus der Schonzeit! Hungrige um nicht zu sagen gierig, im Frühling und nach der Laichzeit ist er besonders gut zu befischen. Jetzt ist der Mai Hecht am besten, er frisst bei uns in der Ischler Traun ausschließlich frische Koppen, Forellen und Äschen und ab und zu auch eine Aalrutte. Ausgesuchte Nahrung und saubere Gewässer garantiert für eine ausgezeichnete Fleischqualität. Jetzt ist der Hecht am besten…. weißes, zartes Fleisch in Kombination mit „Heuriegen“ und „Eferdinger – Spargel“ und jungen Gemüse. Mit Grünen Veltliner vom Holzapfel, war das eine leckeres Mittagessen. Ich haben diesen 63er, denn ich um 6:00 Uhr Früh gefangen habe, gleich filetiert und zu Mittag zubereitet. Aus der beim Filetieren übrigbleibende „Karkasse“ ist auch noch etwas anzufangen, damit habe ich einen hervorragenden Fischfond zubereiten, denn wir am Abend als leckere Fischsuppe verspeist haben.
Mai Hecht 1998 in der Goiserer Traun
Mein größter mit der Fliegenrute gefangen Hecht. Direkt vor dem „Traun Stüberl“ ging mir dieser bei Hochwasser an der Goiserer Traun auf einen kleinen Forellen Streamer mit 25 Vorfach und ohne Stahlvorfach. Glück muss man haben. Der Streamer hing ganz vorne und er zog mich den rechten Traun Arm unterhalb vom Nadelwehr eine gute halbe Stunde auf und ab. Bis er es vorzog im Uferbereich in eine Treibholzansammlung einzutauchen. Durch den Zug mit der Rute, ging er vorne nach unten und nach hinten kam die Schwanzflosse aus dem Schwemmholz heraus. Jetzt oder nie, dachte ich, machte einen Schwanzwurzelgriff und warf die Rute auf die Steeg Wirt Inselböschung und landete den Hecht mit viel Glück und einiges an Treibholz in der Uferböschung. Heute hängt er beim Steeg Wirt im Traun Stüberl.
Mai Hecht 2009 bei der Sulzbach Mündung
Mai Hecht 2008 beim Pferdestall
My Equipment zum Hechtfischen | |
Wo | Traun – Sulzbach – Delta |
Wann | Donnerstag, 22. Mai 2008, 6:00 Uhr |
Rute | SAGE Xi2 8 Fuss, #8, Made by EH |
Rolle | Ari t Hart ATH Mach II |
Flyline | VersiTip WF8 mit der mittlerer Sinkspitze |
Steramer | weißer Streamer von Walter Reisinger |
Mai Hecht 2022 aus der Bären Traun
Wer im Frühling Hechte fangen möchte, muss die Laichzonen kennen. In dem Bereich stehen die Räuber bis in den Frühsommer hinein. Grund ist das besondere Fortpflanzungsverhalten. Die Rogner legen bei etwa zehn Grad die Eier bevorzugt auf Pflanzen in Tiefen von unter 50 Zentimetern ab. Allerdings laichen nicht alle Hechte gleichzeitig. Die Bären Traun ist ein typischer Hechtlaichplatz. An der Goiserer Traun gibt es einige gute Stellen. Linksufrig oberhalb der Görbbrücke, im Kraftwerksstau beim Schmaranzer, im ehemaligen Umadum, unterhalb vom Kraftwerk. Ich konnte die Hecht Saison mit etwas Glück gleich am 1. Mai 2022 eröffnen. Wenn man viel am Wasser ist und die Augen offenhält kann man sie bei den niederen Pegel, den wir gerade haben zumeist gut ausmachen. Die Geräte-Montagen und welch ein Streamer kommen erst an zweiter Stelle. Stahlvorfach sollte man montieren und dann Petri Heil.
Gute Hechtfangplätze an der Oberen Traun
Jetzt nach der Laichzeit und seinen Fortpflanzungsritualen geht es den Hechten um „Futter“. Das ist jetzt Anfang Mai der Hauptgrund für Hechte, sich zu bewegen. Wer das Verhalten der Räuber kennt, wird auch an der Oberen Traun schneller die möglichen Standplätze finden und kann diese abfischen. Beim Hechtfischen muss auch nicht der Wasserstand passen und recht niedrig sein. Besser ist es etwas höher, bis hin zu Hochwasser. Auch leicht angestaubtes Wasser stört nicht. Nein, hilft sogar bei der Überlistung der „Grossen“.
An der Ischler Traun, die ich am besten kenne, von „Oben nach unten“, folgende Plätze, die man befischen sollte:
- Unterhalb der Lauffener Brücke – rechtsufrig bei der überhängenden Weide
- Unterhalb von der Oberen Soleleitung bis zur im Wasser liegenden Weide
- Oberhalb vom Trampolin beim Laimer
- Beim „Hary Poll“ linksufrig (Auslauf Engleithen) bis zum Reitstall (rechtsufrig)
- Bei der Sulzbach Mündung
- Bei der Ischl Mündung
- Bei der Rettenbach Mündung im Generals Pool
- und viele andere Kehrwasser und beruhigte Zonen. Überall kann einer stehen!
Angeln heißt nicht Fische fangen, sondern Angeln heißt Erleben!
Zitat von: Norbert Eipeltauer